Ressourcenaggression in der Nachbrunstzeit
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Hallo ihr lieben 😊
Wir haben folgendes Problem:
Ich habe zwei Hündinnen. Die ältere musste ich letztes Jahr wegen eines Tumors kastrieren lassen. Dann kam Anfang des Jahres die erste alleinige Läufigkeit der jüngeren. In der Standhitze kam es dann zu einer ernsthaften Auseinandersetzung. Die ältere hatte ein Stück Pappe und die jüngere wollte es sich nehmen und ist auf sie los. Sie hat sie arg verletzt. Das ging dann die komplette Nachbrunstzeit so. Jedes Mal ging es um Ressourcen, oder manchmal auch, wenn die ältere blöd stand. Wir haben dann einen Trainer dazu geholt. Nach 3 Monaten war die Sache gegessen und alles war normal. Da wusste ich noch nicht, dass das was mit den Hormonen zu tun hat. Vor der nächsten Läufigkeit habe ich mich noch mal belesen und kam auf den Entschluss, dass es was mit den Hormonen zu tun haben kann. Die Läufigkeit kam. Die Nachbrunstzeit begann und es ging wieder los. Nur dieses Mal wesentlich schlimmer. Mittlerweile verteidigt sie Liegeplätze. Lässt die ältere nicht mehr aufs Bett. Manchmal nicht mehr ins Zimmer. Beim Essen wurde sie jetzt schon mehrfach angegriffen ( füttere nur noch mit verschlossener Tür). Wenn ich sehe, dass sie steif wird und droht zu explodieren und ich es abbrexhe, oder sie weg schicke, dann rastet sie erst recht aus. Früher hat sie nur so mehrfach in die Luft geschnappt. Mittlerweile geht sie gezielt an den Hals und verletzt sie. Die ältere ist total anders geworden. Traut sich gar nichts mehr und ist total traurig.
Meine Tierärztin meinte, wir kommen um eine Kastration nicht drumrum. Allerdings habe ich mit mehreren Trainer gesprochen und die meinten, dass vor allem die Ressourcen Problematik danach schlimmer sein kann. Weil sie auch außerhalb der Läufigkeit zur zickigkeit neigt, wenn’s um Ressourcen geht. Und genau das habe ich auch gelesen, dass bei über 50% der Hündinnen nach der Kastration es zur Ressourcen Aggression kommt.
habt ihr vielleicht das so erlebt oder was ist eure Meinung dazu?
Ich kann mich recht schlecht für eine Kastration zu 100% entscheiden, weil ich Angst habe, sie zu versauen. Sie ist auch nicht der souveränste Hund. Etwas unsicher und leidet unter trennungsangst. Habe gelesen, dass man solche Hunde nicht kastrieren soll
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Ich habe keine Hündin und leider keine Erfahrungen damit. Aber die Läufigkeit ist doch "nur" zwei Mal im Jahr. Ist es möglich die Hunde in der Zeit zu separieren?
Nach der Läufigkeit kommt ja die Scheinschwangerschaft und die Hündin baut sich ein Nest. Dafür benötigt sie einige Ressourcen. Daher könnte dieses Problem entstehen.
Eine Kastration kann man nicht rückgängig machen und ist in DE auch nicht erlaubt, außer es gibt einen medizinischen Grund. Sprich am besten mit einem zweiten Tierarzt darüber. Hol' dir eine zweite Meinung ein. Nach einer Kastration können immer Verhaltensänderungen auftauchen. Einige werden unsicher, ängstlicher, andere aggressiver.. das ist individuell.
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Altersmäßig liegen beide Hündinnen schon nah beieinander.
Gab es vor der Kastration in dieser Hinsicht noch nie Probleme?
Oder könnte es sein, daß so manche Anzeichen eher nicht gesehen oder falsch interpretiert wurden?
Nachbrunstzeit - interessantes Wort
Klingt ein bißchen nach Jägerlatein.
Eigentlich sagt man ja eher Scheinträchtigkeit dazu, bzw. - phase.
Danach käme die Scheinmutterschaft, sprich, die "Welpen sind da".
Daß Hündinnen da etwas aggressiver sind, ist eigentlich bekannt.
Klingt so, als ob Du da noch sehr viel regeln müßtest. Also Auge drauf haben und vieles schon im Ansatz klären, bevor es da bei Hunden eskaliert. Gerade Hündinnen schenken sich nichts. Wenn Du Pech hast, entsteht da eine Feindschaft und man kann da nichts mehr kitten, eher nur noch im eigenen Haushalt trennen, oder gar einen Hund abgeben.
Ob eine Kastration da helfen könnte, nun ja, schwer zu sagen
Möglich ist auch, daß es sich trotzdem nichts ändern wird.
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Ich habe tatsächlich schon mit mehreren Tierärzten gesprochen und alle sagen das gleiche.
Hab auch Mönchpfeffer ausprobiert, das hat auch nicht geholfen.
Und vor der Kastration meiner älteren Hündin verlief der Zyklus immer recht harmonisch. Da gab es keine Aggression untereinander. Das ist tatsächlich erst so, seit dem sie kastriert ist
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Eine Kastration verändert in der Tat schon mal gewisse, ich nenne es mal, wenn auch total ungern und mit viel Bauchschmerz verbunden, "Rudelstellung".
Kastrierte Hunde riechen nicht nur anders, sondern manche werden auch noch unsicherer dabei.
War vorer das Gefüge innerhalb des "Rudels" klar, kann dies die Kastration ändern.
Das ist auch einer der Gründe, weshalb man Zootiere nicht mehr kastriert, sondern nur noch sterilisiert.
Wegen dem Tumor blieb Dir keine andere Wahl. Dazu gibt es nichts mehr zu sagen.
Allerdings kann man nicht vorhersehen, was mit der zweiten Hündin geschehen könnte, sollte man diese auch kastrieren. Rein theoretisch ist es sogar möglich, daß sie wegen dem fehlenden Östrogen sogar noch aggressiver werden könnte. Also wäre dann das Gegenteil von dem, was man eigentlich haben wollte, erreicht. In dieser Hinsicht ist es echt schwer zu sagen.
Du wirst deutlicher und viel mehr regeln müssen.
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Früher hat sie nur so mehrfach in die Luft geschnappt. Mittlerweile geht sie gezielt an den Hals und verletzt sie. Die ältere ist total anders geworden. Traut sich gar nichts mehr und ist total traurig.
Das liest sich richtig, richtig übel für die unterlegene Hündin, und anstatt über den Nebenkriegsschauplatz Kastration nachzudenken, würde ich ab sofort strikt trennen (sofern Du überhaupt die räumlichen Möglichkeiten dazu hast) und mir dann Gedanken machen, ob Du bzw. Ihr es überhaupt leisten kannst/könnt, die ältere Hündin dauerhaft vor Angriffen und Einschüchterung der jüngeren zu schützen.
Kein Hund sollte im eigenen Zuhause Angst haben müssen. So, wie Du die Situation beschreibst, hast Du viel zu lange zugesehen und wahrscheinlich auch einiges an Drohgebärden übersehen.
Ich würde eine von beiden abgeben, denn wenn es zwischen Hündinnen erst mal gekracht hat, ist es in den seltensten Fällen wieder einzurenken.
Wir haben eineinhalb Jahre mit zwei Hündinnen gelebt, die sich nicht ausstehen konnten, aber die kamen im Haus nie zusammen, nachdem die Stärkere ein (!) einziges Mal auf die Unterlegene losgegangen war.
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Ich habe tatsächlich nicht die räumlichen Möglichkeiten zu trennen. Das klappt gerade mal beim füttern ganz gut.
Tatsächlich legt mir mein Umfeld auch ans Herz die jüngere abzugeben.
Wie schon gesagt, kann ich mich mit einer Kastration auch nicht anfreunden.
Und außerhalb der Läufigkeit gibt es gar keine Drohgebärden. Ich hab mich nach dem ersten schlimmen Zyklus ausgiebig mit dem Thema Körpersprache etc auseinandergesetzt. Da war wirklich alles harmonisch
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Du willst sie nicht kastrieren lassen, wird wohl auch nix bringen, da sie ja auch ansonsten auch laut dir zur Ressourcenverteiligung neigt.
Du kannst nicht räumlich trennen.
Die Jüngere wird gefährlich aggressiv gegen die Ältere, diese leidet massiv.
Ich sehe da keine andere Möglichkeit, als die Jüngere abzugeben.Ich habe auch eine jüngere Hündin abgegeben, die massiv gegen die Ältere ging, hatte die Möglichkeit von räumlicher Trennung, wenn ich im Zimmer war gab es keine offensive Aggression. Trotzdem nicht die richtige Wahl, vorallem wenn beide Hunde noch eine lange Lebenszeit vor sich haben.
Meine Hündinnen blüten erst richtig wieder auf, nachdem die Jüngere ein tolles Zuhause gefunden hatte. -
Du willst sie nicht kastrieren lassen, wird wohl auch nix bringen, da sie ja auch ansonsten auch laut dir zur Ressourcenverteiligung neigt.
Du kannst nicht räumlich trennen.
Die Jüngere wird gefährlich aggressiv gegen die Ältere, diese leidet massiv.
Ich sehe da keine andere Möglichkeit, als die Jüngere abzugeben.Das ist auch meine Meinung.
Wäre ich in solch einer Situation hätte bei mir die "ältere" Hündin das Recht auf ein friedliches, harmonisches Leben - ohne die allgegenwärtige Sorge, daß sie durch ihr Dasein was falsch macht.
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Um was für Hunderassen oder -typen geht es hier eigentlich? Es gibt Rassen, die eher zur Geschlechtsgenossenunverträglichkeit neigen als andere, z. B. Schäferhunde, die meisten Terrierrassen, oder - was wir u. a. haben - Australian Cattle Dogs und andere eher kernige Hütehunde.
Selbst Züchter, die meist mehrere Hunde haben, entscheiden sich nicht selten für die Abgabe von Tieren, wenn sich dauerhaft Unverträglichkeiten ergeben.
Sofern sie nicht dauerhaft trennen können bzw. wollen, wohlgemerkt ...
In Deiner Vorstellung steht nichts von den Rassen, nur, dass die Hündinnen 6 und 4 Jahre alt sind. Sie sind also beide erwachsen und "fertig" im Kopf.
Was ist, wenn die Jüngere die Ältere tatsächlich weg haben will? Wir haben das erst in den letzten Monaten zwischen unserer Cattle-Kröte und dem alten, schwerkranken Border Collie erlebt, den die Hündin zunächst immer offensichtlicher versuchte, in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken, bis sie eines Tages auf ihn losging.
Wobei wir natürlich im Ansatz schon einschritten, und nach dem Angriff warf zumindest ich ihr einige Male auch Sachen hinterher, wenn sie sich nicht sofort verzog, nachdem sie sich steif und frech grinsend vor dem eingeschüchterten Klapperkasten aufgebaut hatte.
Gerissen genug, in unserer Anwesenheit nicht mehr auf Schwarzi loszugehen, war sie ja. Und der hochgereckte Sichelschwanz und der hochgereckte Kopf verwandelten sich sofort in unterwürfiges Schleimen, wenn sie bemerkte, dass wir sie bemerkten - schlaues, verlogenes Mistvieh ...!
Und: Wir haben den Platz, um die beiden zu trennen, so dass mein alter, schwarzer Klapperkasten in unserer Abwesenheit z. B. nie mit der Hündin alleine war, dass zeitlich strikt getrenntes Gassi möglich war und dass Schwarzi-Border klug genug war, sich meist in meinem oder Herrchens Windschatten aufzuhalten, weil wir die Hündin sofort von ihm wegschickten.
Schön war es aber nicht, und wenn nicht abzusehen gewesen wäre, dass Schwarzi-Border auf der Zielgeraden seines Lebens angelangt war, wäre die Hündin wahrscheinlich nicht mehr hier.
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