Vielleicht passt es hier am besten: Vorbereitung auf den Tod und das Danach.....

  • Mein Hund ist nun 15 - und damit wirklich alt und ich merke es auch täglich, obwohl es ihm Gott sei Dank immer noch recht gut geht.


    Dennoch bereite ich mich soweit wie möglich auf den Tag X vor, habe Kontakt zu einem Kremierungsinstitut aufgenommen, alles mit ihnen im Rahmen der Möglichkeiten abgesprochen, weil ich weiß:


    Wenn er kommt, dieser Tag X, werde ich zur Organisation nicht mehr in der Lage sein, dann muss der Plan stehen.


    Wie handhabt ihr das - und worauf sollte ich evtl. noch achten und was bedenken?

  • Ich glaube, mehr kannst und mußt du nicht tun. Ich finde es auch wichtig und hilfreich, sich vorher mit dem Gedanken an den Tod zu befassen und das nicht von sich wegzuschieben.

  • Nein, wegschieben kann ich es nicht mehr. Im Sommer habe ich eh schon gedacht, es ist soweit, weil es ihm nicht gut ging. Doch nun - Jojo war schon immer ein Winterhund - blüht er wieder auf und ich hoffe einfach noch auf einen u.U. letzten schönen Winter zusammen mit ihm.

  • Ich habe im nachhinein gemerkt, daß es mir geholfen hat, mir schon während Caras Lebenszeit zu gelegentlich kurz zu vergegenwärtigen, daß es eine Zeit nach Cara geben wird. Mehr kann man glaube ich nicht tun.


    Es sei denn, sich schon jetzt bewußt etwas vorzunehmen für die Zeit danach, auf das man lange wegen des Hundes verzichtet hat.

    Das muß gar nichts Großes sein. Für mich war es zB: direkt nach der Arbeit mal ins Museum zu gehen statt wie bisher direkt nachhause zum Hund. Hobbies wieder aufgreifen, für die man wegen des Hundes zuwenig Zeit hatte.


    Das hat mir so ein bißchen durch die Trauer geholfen.

  • Was für mich alleroberste Priorität hat: den Hund so schnell und so stressfrei wie möglich einschläfern zu lassen.


    Und dazu gehört für mich, das Tier erst i/m, d. h. durch einen Pieks in den Oberschenkel, sedieren zu lassen, damit der Hund bei Bewusstsein kein Stauen und keinen Venenkatheter mehr mitbekommt.


    Aber je nachdem, wo man wohnt, ist der jeweilige Haustierarzt, mit dem man solche Dinge besprechen kann, eben nicht rund um die Uhr erreichbar.


    Die früheren Inhaber unserer Haustierarztpraxis waren es größtenteils wegen der Aufteilung: er Großtierarzt und sie Kleintierärztin, denn gerade in der Großtierpraxis sind unorthodoxe Arbeitszeiten die Regel, v. a. bei komplizierten Geburten.


    Nun hat die Tochter die Praxis übernommen, und außerhalb der Öffnungszeiten muss man den Notdienst in Anspruch nehmen - absolut verständlich, wenn man kleine Kinder hat.


    Ich hatte vor genau 3 Wochen das absolute Glück, dass die Klinik Notdienst hatte, in der mein Schwarzi-Border zum Herzultraschall war, so dass seine ellenlange Krankengeschichte bekannt war und ich ums Einschläfern nicht erst noch diskutieren musste.


    [Eigentlich hätte ich zwei Tage später noch einen Termin in der Haustierpraxis für die Librela-Spritze gehabt, bei dem ich mit der behandelnden Ärztin das Einschläfern planen wollte, weil der dringende Verdacht einer beginnenden Kehlkopflähmung im Raum stand. Ich hätte z. B. wissen wollen, ob jemand zu uns nach Hause gekommen wäre, um den Hund nicht noch in die Praxis zu verfrachten. Aber es kam ja dann doch anders.]


    Eine mir unbekannte Ärztin der Notdienstklinik wollte den taumelnden Hund noch ins Behandlungszimmer verfrachten, aber ich bat darum, ihn noch vor der Praxistür zu sedieren, damit er bei Bewusstsein nichts mehr mitbekommt.


    Zufällig kam der Kardiologe hinzu, und der entschied, den Hund da, wo er zusammengesackt war, nicht nur zu sedieren, sondern gleich einzuschläfern.


    Es war eine absolut friedliche und erlösende Angelegenheit, und ich habe den toten Hund dagelassen, denn ich hätte die seelenlose Hülle nicht mehr durch die Gegend fahren mögen.


    Er lebt, genau wie all seine Vorgänger, in meinem Herzen und in meiner Erinnerung weiter.

  • Wir hatten und haben das Glück, dass unsere Tierarztpraxis uns schon seit vielen Jahren als Kunden hat und eine Tierärztin für Einschläferungen ins Haus kommt. Seit drei Jahren gibt es dort keinen durchgängigen Notdienst mehr (anderthalb Tage in der Woche sind nicht abgedeckt), sie hat sich aber sogar ausbedungen, dass wir trotzdem bei ihr anrufen, sobald es bei unserer Hündin so weit ist.


    Als sich bei uns das Ende deutlich angezeichnet hat, hatten wir auch den Kontakt zu einem Tierbestattungsunternehmen aufgenommen und mit unserer Tierärztin besprochen, was passiert, wenn es so weit ist.


    Ich schreibe es jetzt mal trotzdem, auch wenn ich weiß, dass viele das gar nicht oder falsch verstehen: Als Drittes kam noch hinzu, dass wir schon im Vorfeld wussten, dass nach Ronjas Tod zeitig wieder ein zweiter Hund einziehen soll. Wir hatten also bereits besprochen, was mein Mann sich vorstellt (er was dran mit Aussuchen) und ich hatte einen Plan, wo ich suchen will.


    Ronja, unsere großartige alte Dame, ist am Gründonnerstag den 14.04.2022 gegangen. Am 30.04.2022 ist unsere „(Groß)“-Pudeldame Momo als achteinhalb Wochen alter Welpe eingezogen. Für uns war das genau richtig so. Nicht als Ersatz, es konnte keinen Ersatz geben, sondern als neues geliebtes Familienmitglied.


    Das ist natürlich sehr individuell und nicht Jedermanns Sache. Für uns war es genau die richtige Entscheidung.


    Ich wünsche Dir viel Kraft für den Moment, in dem es soweit ist und das auch Du weißt und nutzt, was für Dich dann das Beste ist.

  • Ich habe mir die letzte Zeit immer wieder bewusst gemacht das wir nicht mehr lange haben.

    Das ich meiner TÄ zu 100% vertrauen kann, wenn es soweit ist, wusste ich. Meine Maus wurde sediert und hat dann nichts mehr mitbekommen. Sie war von mir und meinem Mann umgeben und konnte friedlich und schmerzfrei einschlafen.

    Vorher wusste ich das ich einäschern lassen möchte, sie blieb also beim TA und wurde von dort abgeholt.

    Die Urne habe ich online ausgesucht, ich wusste das ich das vor Ort nicht schaffen würde.


    Ich wünsche euch noch eine lange gemeinsame Zeit.

  • Ich habe mich tatsächlich ausgiebig damit befasst.

    Wo wird mein Hund eingeschläfert?

    Soll er eingeäschert werden? Lasse ich ihn beim Tierarzt?

    Wenn er eingeäschert wird, alleine und in einer Masse?

    Wenn alleine, möchte ich dabei sein? Möchte ich die Asche mitnehmen?

    Welche Urne passt zu uns oder möchte ich doch noch ein Schmuckstück?

    Möchte ich das alleine durchstehen oder Jemanden mitnehmen, etc.


    Ich hatte ein Gefühl der Erleicheterung, als alles in meinem Kopf geklärt war und ich das Geld auch zusammen hatte. Ich habe offen mit meiner Familie darüber gesprochen und danach jeden Tag einfach nur mit meinem Hund genossen.

    Es änderte nichts daran, dass es sehr schmerzhaft war.

    Aber meine Mutter hatte die Kraft beim Krematorium anzurufen und sie her zu bestellen. Sie konnte ihnen ausführlich meine Wünsche mitteilen, während ich noch in Ruhe trauern durfte. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Wäre sie nicht da gewesen, hätte ich mich zusammenreißen müssen, aber dennoch wäre alles schon geregelt gewesen, weil ich genau wusste was geschehen sollte :kleeblatt:

    Auch habe ich mir ein halbes Jahr, vor seinem Tod, ein Tattoo stechen lassen, von seiner Pfote. Das gab mir irgendwie auch Kraft :)


    Wunsch war, dass er Zuhause einschläft. Tierarzt wusste darüber Bescheid. Schlussendlich kam es anders und er musste beim Tierarzt einschlafen. Meine Mutter kam mich mit dem Hund abholen und wir legten ihn in ihr Wonzimmer, damit ihr Hund sich verabschieden konnte.

    Ich wusste, er sollte eingeäschert werden, ich wollte dabei sein. Ich wusste schon die Urne und ich wusste, dass ich 1/4 der Asche separat haben wollte. Ich habe eine Urne aus Pappe gekauft, das 1/4 Asche hinein gefüllt, Erde dazu gegeben und einen Baumsetzling hinein gepflanzt. Nun wächst in seinem Garten sein Bäumchen :kleeblatt: Es ist unglaublich schön zu sehen wie "er" wieder aufblüht, wächst und gedeiht :smiling_face_with_hearts:

  • Für mich war statt der Vorbereitung die gemeinsame Zeit im Endstadium unfassbar wertvoll.

    Da habe ich noch viel viel mehr im Hier und Jetzt mit dem Tier verbracht. Da kam es auch schon einmal vor, dass ich eine Freundin anrief mit den Worten "ich weiß wir sind gleich verabredet, aber mein Senior schläft gerade auf meiner Brust - ich komme gern, weiß aber nicht wann und genieße gerade einfach den Augenblick."

    Ich habe noch so viele schöne Momente eingefügt, die mir unfassbar viel Trost für die Zeit danach gaben. Auch wenn es dabei keine Hunde waren, so habe ich damit besser abschließen können.

    Natürlich hat die Reise über den Regenbogen mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Das wird keine Vorbereitung ändern können. Aber es wurde "schneller" besser und ich bin immer noch dankbar für diese gemeinsame Zeit.

  • Ich habe mich im letzten Jahr auch damit auseinandergesetzt, als mein Schäferhund merkbar älter wurde und auch krank war.


    Klar war, dass er kremiert wird. Somit habe ich dort schonmal eine Vorsorge eingerichtet.


    Über das Wie des Gehens habe ich mir auch Gedanken gemacht. Zuhause wollte ich es nicht, in der Praxis, ohne andere Menschen, das wäre toll.

    Und so kam es auch. Spätabends um 21.30 Uhr in der Praxis, nur seine vertraute Tierärztin und Ich. Das war gut so!

    Anschließend nahm ich ihn mit und er lag die gesamte Nacht im Wohnzimmer auf seinem Kissen. Meine anderen beiden konnten sich ausgiebig verabschieden und am nächsten Morgen brachte ich ihn zum kremieren.

    Drei Wochen später konnte ich ihn abholen, seine Urne war zwischenzeitlich bereits angekommen.


    Es war gut so. Ich würde es wieder so machen und plane es auch bei meinen anderen Hunden ähnlich. Zumindest das kremieren nach dem Tod, den letzten Schritt kann man nur schwer planen, wenn er nicht unmittelbar bevor steht.

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