Brisante Frage zum Thema Seniorenhunde

  • Als mein alter Hund gehen musste, haben mir all die Dinge, mit denen ich ihm das Älterwerden erleichtern konnte, unendlich gefehlt.


    Ich hab mir so sehr gewünscht, dass er nochmal an meinem Bett steht und mich nachts weckt, nur weil ihn gerade etwas ziept oder er wg der Demenz nicht wusste, das nachts geschlafen wird :verzweifelt: .

    Als es Jojo gestern so schlecht ging und ich mich fragte, ob das nun der "Tag X" ist, ging es mir genauso wir in deinem thread beschrieben..... Und ich habe nur zu Gott geschrien, mir meinen Schatz noch eine Weile zu lassen, egal, wie schwierig auch immer es noch werden wird....

    Danke für deinen wertvollen Beitrag.

  • Soweit ist es Gott sei Dank noch nicht, dass er eine Windel tragen oder nachts raus muss. Es ist die krasse Hektik am Morgen, die uns zu schaffen macht, aber ich schätze, es ist einfach im Seniorenalter normal.

    Warum dann die Hektik am morgen?

    Weil sonst die Pische in der Butze landet..... Aber inzwischen haben wir einen erträglichen Rhythmus gefunden - nicht Jojo war gestresst, sondern ich, die ich aufgrund meines Alters nun auch nicht mehr die Schnellste bin..... Sorry.

  • Jein. Natürlich fand ich das nicht immer lustig (Vollzeitpflege ist einfach anstrengend (körperlich, aber vor allem psychisch) und nicht immer spaßig), aber so richtig genervt war ich davon ehrlich gesagt nicht.

    Ich hab es gern gemacht. Sie war früher immer für mich da und als sie dann so alt und dement war, war es an mir für sie da zu sein. Das war ich ihr einfach schuldig.


    Es war für mich über Monate normal, dass ich sie nachts raus gelassen habe und dann draußen in die Sterne geschaut habe, dass ich sie auf Spaziergängen getragen habe, dass ich ihr an manchen Tagen zig verschiedene Mahlzeiten kredenzt habe, weil ich beim ersten Mal einfach nicht das richtige erwischt habe, dass ich sie, auch wenn ich nur kurz aufs WC bin, in ihren Auslauf gesteckt habe, damit sie nicht die Treppe runter fällt oder sich in den Kabeln im Büro verheddert, dass ich beim Autofahren zwischendurch stehen bleibe, weil sie fiept und kurz gekrault werden will, dass ich sie in den Schlaf wiege wie ein Baby, weil sie allein nicht zur Ruhe kommt, obwohl ich arbeiten sollte, dass ich immer mit Argusaugen über sie wache, damit sie in keinen reinläuft bzw. sie nicht von irgendwem umgelaufen wird, dass ich sie nachts ins Bett hole, damit sie entspannter ist, auch wenn ich dann kaum schlafen konnte und stattdessen einfach nur dankbar war, dass sie neben mir liegt, usw.

    Die Liste ist wohl endlos.


    Es ist natürlich ein einfacheres und selbstbestimmteres Leben ohne Finya, aber sie und das Drumherum fehlt mir trotzdem jeden Tag. Das Loch im Herzen bleibt, auch wenn das Leben weiter geht.

    Das Schlimmste sind eigentlich die Menschen, die einem erklären, dass man ja jetzt endlich wieder ein normales Leben führen könne. Dümmer gehts eigentlich kaum.

  • Ja ich war so genervt. Jeden Tag min 1 Maschine nasse Handtücher weil unser Rhythmus zum pinkeln oft nicht gepasst hat, sie war so oft im garten wo sie hätte pinkeln können und kam rein und es lief. Jeden Morgen wenn ich aufgestanden bin und die sich gefreut hat und alles vollgepinkelt hat. Jede Nacht für sie aufstehen, hoffen das sie pinkelt und ewig im kalten/nassen Garten stehen damit sie drin pinkelt. Was habe ich geflucht. Und was habe ich geheult als sie nicht mehr da war.

    Was habe ich mir gewünscht einfach weiter zu wischen. Zu waschen. Was habe ich mich geschämt so oft geflucht zu haben.

    Es ist ein Vollzeitjob gewesen der anstrengend war. Aber deshalb habe ich sie nicht weniger geliebt oder sie gekuschelt. Und das ist mMn der entscheidende Punkt. Ich war von der Arbeit genervt, nicht von meinem Hund. Und nie hätte ich mir gewünscht das dieser Hund nicht mehr hier ist. Sondern nur das sie nicht mehr inkontinent ist und diese pinkelei aufhört.

  • Tidou mäkelt oft und ich muss zugeben, dass es mich ab und zu wirklich nervt. Ich koche für ihn und wenn er dann zum Napf kommt, schnüffelt und wieder geht, bin ich manchmal genervt aber auch traurig. Zum Glück geht es ihm sonst ziemlich gut. Er hat eine Mitralklappeninsuffizienz und seit Juli wissen wir, dass er Cushing hat, er ist aber medikamentös gut eingestellt. Das Trilostan (Cushing) muss mit der Mahlzeit eingenommen werden und er merkt natürlich schon, dass ich unbedingt will, dass er frisst. Das macht es natürlich nur schlimmer. Aber ich denke, dass es auch menschlich ist wenn man ab und zu genervt ist. Das heißt ja nicht, dass ich ihn nicht liebe und nicht alles für ihn machen würde. Der Opa wird in zwei Tagen sechzehn, ich bin dankbar, dass es ihm noch so gut geht.

  • Warum dann die Hektik am morgen?

    Weil sonst die Pische in der Butze landet..... Aber inzwischen haben wir einen erträglichen Rhythmus gefunden - nicht Jojo war gestresst, sondern ich, die ich aufgrund meines Alters nun auch nicht mehr die Schnellste bin..... Sorry.

    Deswegen hatte ich die Windel ins Spiel gebracht. Das bringt Zeit.

  • Soweit ist es noch nicht, zudem würde das vermutlich wieder meinen Angsthund auf den Plan bringen.

    Da beeile ich mich lieber und/oder stehe früher auf; bisher reicht das aus.

  • Nochmal: Ich bin unendlich dankbar für eure vielfältigen Antworten und euer Bemühen, denn hier habe ich niemanden, mit dem ich darüber reden kann.

    Und ich hab mir schon ganz viele Tipps aus euren Antworten gezogen.

    Aber den Weg, der für Jojo nun richtig ist - und ein Stück weit auch für mich -, den müssen wir selbst finden.

    Und da bin ich noch auf der Suche, denn diese Entwicklung kam ziemlich plötzlich binnen des letzten Jahres. Auf einmal hatte und hab ich einen wirklich alten Hund..... :crying_face:

    Das muss ich auh erstmal lernen und verkraften. :pouting_face:

  • Schätze, dass das Therma Hundeklo wieder meinen Angsthund aufs Trapez bringt, aber danke für die eigentlich gute Idee.

    Stimmt, da bleibt woh nur der Morgenstress.....


    Ich erlaube mir, dazu kurz was zu sagen :smile:

    Es gäbe auch noch die Möglichkeit, eine wasserdichte Blache (wie sagt Ihr dem? Ein grosses, dickes, stabiles aber flexibles Stück Kunststoff - ein Plastiktischtuch ginge auch) an den Ecken leicht zusammenzuklammern, je nach dem auch nur an zwei Ecken so dass eine Seite sozusagen offen bleibt und flach.
    Da kann man Streu reinfüllen oder Sägespäne, man kann Kresse sehr schnell drauf wachsen lassen oder ein Stückchen Rollrasen rein :smile:
    Heisst Du hast ein Klo das gar nicht nach Klo aussieht :smile:



    Du findest Euern Weg der passt :streichel: und hol Dir Hilfe vom Tierarzt :smile:

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