Wesensunterschiede Groß-, Klein- und Zwergpudel

  • Ihr Lieben,


    Wir sind ja gerade für Frühjahr/Frühsommer 2025 auf der Suche nach einer Nachfolgerin für unsere im März verstorbene Großpudelhündin Emmi.


    Wir wollen grundsätzlich bei den Pudeln bleiben, weil 🤩 , hatten uns aber aus Vernunftsgründen erstmal Richtung kleinem Klein- oder großem Zwergpudel (6 bis 7kg) orientiert.


    Im Laufe der Recherche sind jetzt immer mal wieder Wesensunterschiede zwischen den verschiedenen Größen angedeutet, aber nicht wirklich konkretisiert worden.


    Könnt ihr da zur Aufklärung beitragen? Inwiefern sind die Kleinen anders als die Großen?


    Danke 🙏🏻

  • Ich finde die Großen sind oftmals ne Spur robuster, hüpfiger, jagdtriebiger.

    Kleinpudel hab ich mitunter als recht sensibel kennen gelernt, die Zwerge wieder so ne Art Mittelding.


    Is aber nur so die Tendenz die ich beobachtet hab.

  • An sich sollen sich Pudel ausschließlich bei der Größe unterscheiden, der ganze Rest soll gleich bleiben. Idealtypisch ist der Kleinpudel. Die anderen Varianten sind vergrößerte oder verkleinerte Abbilder. So sagt der Standard jedenfalls.

    Gerade die kleineren Varianten werden eh viel gemixt, denen sieht man "reine Kleinpudel, Zwergpudel" nicht an.

    Es gibt linienmäßig Unterschiede in Wesen und Temperament.

  • Czarek ja genau, das hab ich auch gelesen, deswegen dachten wir, dass ein Umstieg auf die kleine Variante wesensmäßig dann keinen Unterschied macht.

    Aber eben gab es von Züchtern jetzt schon zweimal den Kommentar, dass die ja schon unterschiedlich wären 🤔

  • Meiner Erfahrung nach sind Große robuster und ernsthafter, haben mehr Jagdtrieb und wachen auch mehr.


    Je kleiner, desto nervöser, finde ich.


    Ich hab einen Groß-und einen Zwergpudel (29 cm, ein Ausreißer, die Eltern waren deutlich größer) und es wird kein Zwergpudel mehr hier einziehen.

  • Bei mir ist der Kleinpudel im gesamten Wesen in sich ruhender als mein Zwergpudel, wobei das bei beiden auch mit der Zucht zusammen hängen kann.


    Mein ZP ist schon hibbeliger und neigt viel mehr zum Bellen. Mein KP macht das so nicht, trotzdem hat er natürlich Energie für 10, ist halt ein Pudel. xD


    Viel mehr Unterschiede kann ich aber an der Größe nicht festmachen. Alles andere in dem sie sich unterscheiden ist wohl einfach Charakter.

  • Das mit dem Kleinpudel als Ursprung der Pudel trifft schon mal sachlich nicht zu. Das war Wunschdenken von bestimmten Leuten, die damals den imternationalen Standard erstellt haben und selber - was für ein Zufall! - Kleinpudel favorisierten.

    In Wirklichkeit waren Großpudel der Ursprung der Rasse, die aber andererseits noch nicht so groß waren wie manche Rassevertreter heute. Als Jagdhund mit Schwerpunkt Wasserarbeit und Entenapport ist eine gewisse Mindestgröße von Vorteil. Etwas kleinere Pudel gab es aber auch schon. Ganz kleine aber noch nicht, die kamen in Mode, als kleine Hunde für die Haltung in der Stadt gewünscht wurde, und zwar durch Einkreuzung. Auf historischen Fotos wirken Zwergpudel noch recht "malteserig". Dieser Einfluß erstreckt sich logischerweise auch bis in die Kleinpudel.


    Was unterschiedliche Wesenseigenschaften betrifft, finde ich eine objektive Beurteilung sehr schwierig. Gerade die Zwerge und Toys werden sehr oft von Menschen gehalten, die in Sachen Haltung, Erziehung und Auslastung sagen wir mal: weniger kompetent sind. Da kann ich oft nur raten, wie der Hund in fähigen Händen wäre. :ka:


    Ich habe in allen Größen Pudel kennnengelernt, die ich mit Kußhand nehmen würde. Und auch welche, die mir weniger gefallen. Ich vermute, da spielen die Zuchtlinien und Familien eine größere Rolle als die Größe.


    Meine Kleinpudelhündin Cara empfand ich als sehr pudeltypisch, lebhaft, machte gerne alles mit, auch anspruchsvollen Sport, leicht zu motivieren, dabei aber ein ausgeglichenes Wesen. Keine Neigung zu Nervosität. Sie kam auch gut zur Ruhe, wenn nichts los war. Jagdtrieb vorhanden, aber gut regelbar, Sichthetzer, nicht auf Spur.


    Ob der Jagdtrieb bei Großpudeln durchschnittliche so viel größer ist als bei den Kleinen weiß ich nicht, vielleicht sehen sie Hase und Reh einfach besser und früher, weil der Kopf höher ist und eine bessere Übersicht verschafft.


    Ich weiß auch von Kleinpudeln, die auf Spur gingen und dadurch ganz erhebliche Probleme machten.


    Und was viele Zwerge betrifft: wer dauerhaft nur an der Flexi läuft und/oder nur für kurze Blockrunden das eigene Grundstück verläßt, wie will man da erkennen, ob Jagdtrieb vorhanden ist oder nicht?


    Wenn du einen Pudel nicht über 7 Kilo haben willst, dann kommt eigentlich nur ein Zwerg infrage. Cara lag für eine Kleinpudelhündin mit 36 cm Schulterhöhe an der unteren Größengrenze, wog aber ausgewachsen über 8 Kilo.

    Sowohl bei den Zwergen wie auch bei den Kleinpudeln können die Geschwister eines Wurfes auch recht unterschiedlich groß werden, kleiner bleiben oder größer werden als geplant.


    Inzucht ist ein Aspekt, den ich bei der Wahl eines Welpen nicht außer Acht lassen würde. Denn sie wirkt sich auch negativ auf die Wesenfestigkeit aus. Gerade bei den neueren Modefarben wäre es mir wichtig, daß da nicht eng gezüchtet wurde.


    Letztendlich kann ich nur dazu raten, verschiedene ZüchterInnen zu besuchen, auch und gerade wenn dort noch keine Welpen in der Wurfkiste liegen, und die Hunde kennenzulernen.

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