Aus dem Leben einer Kayla
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Damit nicht alles in mehreren Threads verstreut ist, würde ich hier weiter berichten.
Das Thema Hundebegegnungen entwickelt sich gut, ausbaufähig aber ich denke für ihre Verhältnisse gut. Abbruchsignal funktioniert weiterhin nur bedingt, wohl abhängig von ihrem Erregungslevel. Was dann aber funktioniert ist sie körperlich zu "blocken" und wo anders hin zu lenken.
Man sieht ihr an wie schwer es ihr fällt sich zusammen zu reißen, wir schaffen es aber mittlerweile ziemlich zuverlässig mit 10m Abstand an anderen Hunden vorbei. Auch wenn wir angekläfft werden oder Dynamik (fremder Hund am Fahhrad) dabei ist. Wenn sie sich aufregt kommt ein Bisschen Geblubber und Fiepen, aber sie explodiert nicht mehr wie anfangs. Und lässt sich auch aus dem Geblubber wieder rausbringen.
Scootern waren wir nochmal, diesmal etwas weiter und sie ist dann ein ganz anderer Hund. Es ist ihr dann sogar egal was um sie herum passiert, sie trabt einfach weiter. Das hatte mich positiv überrascht.
Das Thema Hundebox ist weiterhin offen, in der Küche hat sie in der Box gefressen und ging rein zum Leckerchen suchen. In Verbindung mit einem Auto reagiert sie weiterhin sehr panisch, weshalb es vielleicht nicht die Box ist sondern das Thema Autofahren. Ich habe es auch einige Male umgesetzt sie rein zu setzen, zu einem schönen abgelegenen Gassispot zu fahren, mit langer Leine und allen Annehmlichkeiten aber sie blieb bisher panisch.
Sie zittert und hechelt stark, speichelt und fiept teilweise. Und der bisherige Punkt ist, das es auch durch Gewöhnung nicht besser zu werden scheint. Ich habe generell mal das Tierheim im Ausland wo sie herkam angeschrieben und nachgefragt, ob die vielleicht zufällig was über ihre Vorgeschichte wissen. Vielleicht war auch der Transport nach Deutschland für sie belastend.
Mit einer weiteren Trainerin haben wir es bisher nicht versucht, aber nach Tierärzten für Verhaltenstherapie geguckt und sind fündig geworden.
Gesundheitlich (körperlich) bin ich mir mittlerweile nicht sicher, ob da alles in ordnung ist. Beim Scootern hatte ich den Eindruck, das sie hinten etwas schwammig/schlaksig gelaufen ist. Die Oberschenkel sind gut bemuskelt, wenn sie normal läuft merkt man es nicht aber beim traben wirkte es auf mich wie "das gehört so nicht" vom Bewegungsablauf. Mal gucken ob ich ein Video hinbekomme.
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Heute zog erstmals der Geruch von Popcorn-Käsefüßen aus ihrem Körbchen unter meinem Schreibtisch zu mir hoch. Sie schläft mittlerweile anders, rollt sich auch mal ein oder liegt auf der Seite und streckt die Füße durch die Gegend. Auch die ersten Male, wo sie im Schlaf gezuckt, gewufft und geschnarcht hat und sie richtig tief schläft, waren schön.
Generell sehe ich auch kleine Fortschritte innerhalb der Wohnung. Vom Stuhl aufstehen zu können, und es bewegt sich maximal noch der Kopf nach oben ohne das auch sie direkt mit aufsteht. Ihr wird es auch zunehmend zu blöd mich zu stalken, sondern sie legt sich z.B. auch mal alleine in den Flur oder bleibt liegen wenn ich den Raum verlasse.
Ich freue mich auf den Tag wo bei ihr der Knoten aufgeht und sie auch draußen ein genau so (annähernd) normaler Hund wird, wie sie drinnen und mit ihr bekannten Menschen ist. Und sie offen wird für die schönen Dinge des Lebens.
Gestern war ein seltsamer Tag, wenn ich denke läuft doch ganz gut kommt die nächste Herausforderung...
Wir waren 1,5 Stunden spazieren, ohne Vorkommnisse. Einmal etwa 20m hinter uns ein freilaufender Hund, den hat sie nicht bemerkt. Auf dem Rückweg die letzte vierel Stunde etwa hatte ich den Eindruck, das es von den Eindrücken zu viel war. Aber die Strecke war auch neu und sie schnüffelte viel.
Sie schlief danach erstmal, aber gegen Abend wurde sie doof. Erst sah sie ihre Spiegelung in der Scheibe und drehte hoch. Dann wechselte sie zu Lichtpunkten und Schatten. Sie war was das angeht bisher schon manchmal an der Grenze, interessiert aber direkt gut davon anzubringen. Keine Ahnung was genau war, dass das kippte.
Manchmal kommt sie mir so vor, als ob sie nicht sie selbst ist. Situationen die entstehen, die zuvor kein Problem waren oder Dinge die sich zuverlässig gebessert hatten verschlechtern sich kurzzeitig doch wieder.
Ich habe gestern Abend angefangen bei ihr Wellness zu versuchen, also sie durch z.B. Massagen zu beruhigen nachdem sie so häufig auf optische Reize ging. Da sie nach kurzer Zeit entspannte vermute ich das sie es gut fand, lange darauf einlassen und es genießen konnte sie zumindest gestern es noch nicht.
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Wir waren heute wieder scootern, hatte sich spontan ergeben. Wetter super, Uhrzeit passend (nicht viel Aktivität anderer zu erwarten) und der Hund war auch gut drauf und entspannt. Insgesammt sind wir diesmal etwa 2 Km gescootert. Sie konnte sich aussuchen, ob sie seitlich auf der Wiese läuft oder auf dem Weg.
Vereinzelt habe ich sie auch mal etwas ziehen lassen, auf dem Rückweg ging sie einmal kurzzeitig in fullspeed ohne Zug und die letzen etwa 500m sind wir gemütlich gegangen.
An ihrer Stresstoleranz draußen hat das Energie rauslassen zumindest heute leider nichts nennenswert gebessert. War auch nicht Ziel davon, aber ich hätte es für möglich gehalten dass sie entspannter mit Situationen umgeht nachdem sie sich körperlich verausgabt hatte. Vielleicht braucht das aber auch noch ein paar Male.
Ende nächster Woche kommt nochmal eine Trainerin, eine die zumindest optisch dasselbe Modell von Hund hat. Was nichts über die Methoden aussagt, aber der Typ-Hund scheint ihr daher mal nicht unbekannt zu sein.
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Eigentlich läuft es was fremde Hunde angeht ganz gut, was bei ihr aber schon noch zu Aufregern führt sind bellende Artgenossen. Was mich dabei verwundert ist, dass ich dann zwar auf sie einwirke und das auch Besserung bringt, aber der andere Leinenhalter/in seinen Hund meist einfach unkommentiert und unreagiert weiter bellen lässt.
Heute früh gab es das Frühstück für sie in der Bällekiste, wurde aber zu viel Aufregung. Die Bällekiste kennt sie, aber sonst machen wir das mit vielleicht 5 Leckerchen und dann wird es ohne Probleme beendet. Ich dachte beim Frühstück hat sie länger was zu tun, aber sie schaukelte sich dabei selbst hoch da es wohl einfach zu viele Kekse, zu lange, zu aufregend, wurde.
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Muss sie umbenennen...in Wundertüte...
Seit neustem steht sie total auf den Futterbeutel, seit sie das Prinzip verstanden hat findet sie das mega super. Auch in höherer Schwierigkeitsstufe aka sie wartet auf dem Platz (was sie drinnen ohne Stress strebermäßig richtig gut kann) während ich den Futterbeutel irgendwo in der Wohnung verstecke. Ich komme zurück, sie wartet immernoch bis ich sie suchen schicke.
Es war total interessant zu sehen, wie sie arbeitet wenn sie keine Stressfaktoren hat. Sie ging sehr systematisch und konzentriert vor, checkte die Verstecke vom Vortag mit ab. Wenn sie es nicht direkt fand kam sie zurück, nahm die Spur wieder auf und ging nochmal suchen. Sie brauchte auch nur ein paar Mal, bis sie verstanden hatte das es sich lohnt den Beutel zu mir zu bringen.
Ich war mal beim Hobbie-Mantrailing, das war aber leider in der Innenstadt an langer Leine. Wenn sie nicht so ein Problem mit fremden Menschen und Hunden hätte, wäre das Mantrailing ein super Job für sie.
Ja, der Gedanke kam schon auf, ob der Futterbeutel für sie ggf. auch draußen wichtiger sein könnte als andere Hunde anzugehen. Das könnte man bei weitläufiger Entfernung (da ohne Laubfangkorb) mal ausprobieren. Habe ich innerorts nicht vor, aber damit sie generell die Erfahrung macht dass überhaupt nichts schlimmes passiert wenn da irgendwo ein anderer Hund ist.
Und heute Nachmittag Gassi gewesen... sie hat kein Problem mit fremden Hunden, wenn sie diese einfach nicht sieht. Hund hinter einem parkenden Auto, hat sie nicht gecheckt. Insgesamt 4 Hunden quasi über den Weg gelaufen, bei keinem hatte sie reagiert weil sie die jeweils einfach nicht gesehen hatte. (Wenn sie einen Hund sieht ist das aber immernoch Thema, also kein spontanes Wunder passiert)
Bisschen geschmunzelt hatte ich da aber schon, dass sie es nicht checkt wenn sie einen Hund zwar riecht, aber ihn nicht sieht.
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Es ist ja echt nicht so, dass mir schnell langweilig werden würde. Aber die bisherigen Baustellen würden schon reichen...
Gestern Vormittag ist sie bei der Futterbeutel-Suche ins Schlafzimmer abgebogen. Da ist vom dementen Vorgängerhund noch ein Türgitter, ist aber auch ganz gut um im Sommer bei offener Zimmertür durchzulüften. Das Türgitter kennt sie seit sie hier ist, es war halb angelehnt, sie hat es aufgestupst und es war ein Stück zurück geschwungen... Sie traute sich danach nicht mehr daran vorbei, auch bis zum nächsten Abend war es noch seltsam/gruselig.
Futterbeutel-Suche war dann auch erstmal nicht mehr, der Beutel lag zwar nicht dort aber nach dem Schreck hatte sie erstmal genug von dem Spiel. Versuche es ihr nochmal schmackhaft zu machen (mit einfacher Suche) stressten sie zu sehr. Gegen Abend fing sie etwas verhalten wieder von selbst an zu suchen, da ich ehrlicherweise den Futterbeutel im Versteck im Flur vergessen hatte.
Es war total interessant zu sehen, wie sie arbeitet wenn sie keine Stressfaktoren hat. Sie ging sehr systematisch und konzentriert vor, checkte die Verstecke vom Vortag mit ab. Wenn sie es nicht direkt fand kam sie zurück, nahm die Spur wieder auf und ging nochmal suchen. Sie brauchte auch nur ein paar Mal, bis sie verstanden hatte das es sich lohnt den Beutel zu mir zu bringen.
Mir war aufgefallen, dass sie gar nicht den Beutel sucht, sondern meiner Spur folgt. Ich hatte den Beutel wohin geworfen und war zur Ablenkung wo anders abgebogen. Sie ging genau den Weg ab den ich gegangen war (sie konnte mich nicht sehen) unabhängig ob dort der Beutel tatsächlich zu finden war.
Ich muss gucken, ob es hier Hobbie-Mantrailing Kurse im Wald oder zumindest abseits im Grünen gibt.
Der letze (und einzige) Besuch bei dem Tierarzt der sie mit der Leine maßzuregeln versuchte hat mir immerhin gezeigt, dass es überraschender Weise doch auch TA gibt, mit denen es zwischen Hund und TA zu funktionieren scheint. Was ich vorher aufgrund der Erzählungen des Tierheims nicht für möglich gehalten hätte.
Also ist meine neue Aufgabe ab sofort Tierärzte in der Gegend durchzuprobieren und einen zu finden, den sie von der Person her nicht blöd findet. Einfach um für die basics (Impfen, Untersuchungen, etc.) überhaupt einen zu haben, von dem/der sie sich anfassen lässt. Was ja offenbar nicht so ganz unmöglich zu sein scheint.
Und dann auch mal checken zu lassen, ob körperlich alles in Ordnung ist. Zumindest die wichtigsten Laborwerte mal zu haben. Hätte auch gesagt, dass man mal auf Verdacht 1 Woche Schmerzmittel gibt um damit mögliche Schmerzen konfliktfrei abzuklären. Ich habe den Eindruck, dass sie an der Hinterhand empfindlich reagiert (nicht blöd wird oder rumlangt, aber wenn man sie berührt geht der Kopf nach hinten als ob sie da was stört. Hüfte, Schwanzwurzel, Biceps femoris die Gegend.
Ist die Frage ob sie dort aus psychischen Gründen (schlechte Erlebnisse) reagiert, und/oder ob es eine Verletzung gab. Physiotermin ist auch vereinbart, ob was sie von der Frau hält und sich von ihr anfassen lässt wird sich zeigen.
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Unser nächster gamechanger: Fuß.
Gegen das Ziehen an der Leine kamen von den verschiedenen Trainern auch die verschiedenen Empfehlungen.
Wenn sie zieht soll ich jedes Mal umdrehen und die Richtung wechseln. Führte bei ihr eher zu Stress und sobald es in die gewünschte Richtung weiter ging, zog sie wieder. Egal wie oft man die Richtung wechselte (womit ich nicht meine, dass ich das nur 5x gemacht hätte)
Der letzte Trainer/in meinte das Richtung wechseln wie auch das wohl oft geratene Stehenbleiben würde gar nichts bringen. Man soll ihr einen Keks hinhalten dem sie folgt und dabei "fuß" sagen.
Von Rütter kenne ich wiederum die gegenteilige Aussage, dass man genau das nicht machen sollte, sonst würde der Hund nur lernen dem Keks zu folgen. Jetzt such dir was davon aus...
Kann man auch so sehen, dass man es je nach Meinung des jeweiligen Trainers wohl immer falsch macht, egal welche Vorgehensweise man letztlich anwendet. Irgendein Trainer wird es falsch finden.
Da ich mit dem 1. Hund vor etwa 15 Jahren Begleithundetraining bis zur Prüfung gemacht hatte (was man schon als sehr streng und konsequent bezeichnen kann; Hund klebt ohne Leine maximal auf Schulterhöhe und guckt bestenfalls dabei durchgehend hoch zum Mensch, usw.) hatte ich das Programm mal bei ihr abgespult (ich schalte da um in den Arbeitsmodus und bin da sehr genau). Ich kenne ja die Übungen und Trainingsschritte noch von damals.
Alter Falter hab ich blöd geguckt... Sie ist Fuß gelaufen, als ob wir das schon ein halbes Jahr geübt hätten. Jetzt nicht an lockerer Leine das hätte ich auch nicht erwartet, aber ohne Diskussion und ohne auf Ablenkung zu reagieren. o.O
Unterwegs von einem Chihuha beleidigt worden, sie ist auf der anderen Straßenseite Fuß weiter gelaufen. Bisschen geschnaubt, aber ohne auszurasten und/oder sich dort hin zu wenden. Später 2 Spaziergänger entgegen gekommen, sie ist Fuß weiter gegangen und hat sie nicht beachtet. Noch etwas später bei den Feldern ein Hund an langer Leine vor uns Gassi gewesen, mit etwa 70m Abstand (trotzdem sicht- und riechbar) sind wir dahinter gelaufen. Sie ist Fuß gelaufen.
(Das war jeweils nicht durchgehend Fuß. Ich hätte aber nicht gedacht dass sie so ohne Probleme im Fuß bleibt)
Ich habe daher angefangen, auch die anderen (nennen wir es mal) Module aus dem Begleithundetraining einzubauen. Bleib, absitzen und bleiben, usw. So, dass ich zum Beispiel wenn ich stehen bleibe nicht einfach stehen bleibe, sondern ihr dazu "bleib" sage und wieder "fuß" sobald wir weiter gehen.
Auch so, dass wenn ich bleib sage sich kein Schritt mehr in irgendeine Richtung bewegt wird. Und ich daneben auch den Hampelmann machen oder um sie herumlaufen könnte (letzteres mache ich auch) und sie verlässlich an Ort und Stelle stehenbleibt. Wenn ich sie mit "lauf" an langer Leine freigebe kann sie entscheiden (Wegseite, Dauer des Schnüffelns, etc.) und wenn es eine Vorgabe von mir gibt, dann gilt das bis ich was anderes sage oder es auflöse.
Faszinierend fand ich, dass ihr das abgesehen von vermutlich einem sehr klaren aber einfach gestrickten Rahmen scheinbar auch Spaß gemacht hat das umzusetzen. Sie war konzentriert dabei, reagierte sehr zeitnah als ob sie darauf warten würde was ich als nächstes sage.
Ich bin echt am überlegen, ob ich jetzt schon nach einem Verein mit Begleithundetraining gucke und sie darüber auch lernt, dass die anderen anwesenden Hunde (die ja währenddessen auch alle kontrolliert geführt werden) nichts von ihr wollen. Vielleicht sinnvoller als die willkürlichen Hunde und Halter bei den Gassis.
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Mal ein kleines Update:
Die Tierarztsuche war erfolgreich, wir haben einen TA gefunden der sich nicht von ihrem Verhalten stören lässt. Er kann ihr Leckerchen geben, so nah kann er ohne Probleme an sie ran. Bei der Untersuchung wurde sie dann blöd, aber da hat es gereicht das ich vorne ihren Kopf unter meinem Arm klemmen hatte. Sie hat vor sich hin gebrummt, das auch nicht gesteigert, und der Tierarzt konnte sie abtasten, abhören (sofern man was gehört hat) und ihr hinten auch ohne Probleme Blut abnehmen.
Orthopädisch und neurologisch konnte er so oberflächlich nichts auffälliges feststellen, das Ergebnis der Laborwerte steht noch aus. Vom Eindruck und den Erzählungen denkt er nicht an was körperliches, da sie sich zu Hause normal und ohne auffällige Symptome verhält.
Hab dann noch eine weitere Trainer-Empfehlung bekommen, allerdings in fast 6h Entfernung. Auch wenn die Wunder vollbringen könnten, und auch wenn ich viel bereit bin zu machen, auch 2 Stunden zu einem guten Trainer fahren würde. Bei 6h pro Strecke ohne Stau, die man mit Hund auch nicht am Stück durchfährt, finde ich unrealistisch.
Bisher von 3 Hundeplätzen Absagen bekommen, von 2 wegen Kapazitätsgründen bei einem davon vielleicht nächstes Frühjahr. Ein anderer traut es sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu.
Wobei ich sagen muss, dass sie sich beim Kennenlerngespräch für ihre Verhältnisse echt sehr gut verhalten hat. Fixiert ja, aber auf 2-3 Meter Abstand zur Trainerin entspannt gesessen. Anfangs ein Bisschen gezogen, wohl auch wegen der fremden Umgebung und Hundegerüchen. Aber sie hat sich trotzdem gut fuß führen lassen.
Man hätte, denke ich, anfangen können sie mit entsprechendem Abstand an die Anwesenheit der Gruppe zu gewöhnen. Weil das auf dem Platz eben doch kontrollierte Situationen sind im Vergleich zu willkürlichen Gassibegegnungen. Ich denke das sie bald verstanden hätte, dass ihr die Anwesenheit dieser Hunde nichts macht.
Und sonst hat da ja jeder seinen Hund an der kurzen Leine bei sich, das hätte ich für sie eher einfacher gefunden als die Gassibegegnungen die wir sonst in der Öffentlichkeit haben.
Aber ich habe lieber einen Trainer der es sich nicht zutraut, als einen der sich überschätzt und dann wirds wieder blöder als vorher. Darüber habe ich mir neulich auch Gedanken gemacht, dass ein Indikator von Erfahrung auch ist, dass man eben weil man Ahnung hat auch einschätzen kann wenn man der falsche Ansprechpartner ist.
Habe dort dann aber auch noch eine private Trainerin empfohlen bekommen, mal sehen was das wird.
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Wieder ein Update. Ich habe herausgefunden, dass mit ihr viele sehr kurze Trainings (bis etwa 5x nacheinander, dann lässt die Konzentration schon nach; Drinnen!) sinnvoller sind als z.B. mehrere Minuten am Stück. Die sonst genannten 5-10 Minuten am Stück wäre für sie nichts, zumindest wenn es darum geht etwas neues zu lernen. Da reichen schon 3-5x nacheinander und dann sieht man den Kopf qualmen und die Aufmerksamkeit lässt merklich nach.
Draußen war selbst ohne Stress-Situationen tagesabhängig gar kein Training möglich. Einmal im Wald, das lief wirklich gut aber ging auch nicht lange. Neulich beim Gassi ging gar nichts, da konnte ich ihr den Keks vor die Nase halten und sie hat nicht drauf reagiert (ohne Ablenkung durch Hund, Mensch, etc.)
Sie bekommt nun ihre komplette Tagesportion Futter im Zusammenhang mit Training. Verteilt den ganzen Tag über. Zum Einen auch als geistige Beschäftigung/Auslastung, aber auch dass sie vor allem draußen eher einen Grund hat sich zu benehmen weil es für erwünschtes Verhalten die Futterbelohnung gibt.
Und ob sie dann die Futterbelohnung und mit der Aufmerksamkeit bei mir und bei der Mitarbeit zu sein besser findet, als zu pöbeln. Ich muss nur gucken, dass es nicht so läuft, dass sie mitmacht und Futter abstaubt und danach dann trotzdem pöbelt.
Bei anwesenden Mitmenschen hat das heute draußen zumindest gut funktioniert. Was sie sehr zuverlässig kann ist "bleib" und wenn sie in einer Situation gestresst ist bekommt sie ein "bleib" und wird auch dafür belohnt. Und danach nochmal, wenn sie sich ruhig verhalten hat; Auch wenn sie weg guckt und nicht fixiert.
Mein Eindruck ist, dass sie durch "bleib" mehr Zeit hat um eine Situation zu analysieren. Sie reagiert dann nicht kopflos, weil gestresst und überfordert und Hektik, sondern sie guckt sich die Situation an und hat so auch die Chance wahrzunehmen das überhaupt nichts passiert. Und durch die zusätzliche Futterbelohnung wird das dann zusätzlich positiv bestärkt.
Wieso nicht normal füttern und extra Trainingssnacks: Das wurde auch probiert, sie spricht draußen aber eher schlecht auf Futter (auch nicht auf verbales Lob) an. Und wenn sie wohl gesättigt ist eher noch weniger. Hunger zu haben ist dann evtl. eine stärkere Motivation etwas stärker an Keksen interessiert zu sein.
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