Betreff: Hilfe! Mein Hund Murphy bellt ständig – was tun?

  • Hallo zusammen,

    ich hoffe, ihr könnt mir bei einem Problem mit meinem Hund Murphy weiterhelfen. Murphy ist ein Pudel-Havaneser-Mix und lebt seit Oktober 2023 bei uns. Er ist inzwischen etwas über ein Jahr alt und bringt viel Freude in unser Leben. Allerdings gibt es ein Problem, das uns aktuell zu schaffen macht: Murphy bellt sehr oft, und ich weiß nicht, wie ich das in den Griff bekommen kann.

    Besonders auffällig ist sein Bellen, wenn unser 20-jähriger Sohn nach Hause kommt. Murphy bellt ihn an, läuft ihm sogar die Treppe hinterher und lässt sich nur schwer beruhigen. Auch bei Besuchern ist er sehr skeptisch und bellt erst mal, wenn jemand reinkommt. Selbst wenn die Leute dann schon eine Weile da sind, fängt er wieder an zu bellen, sobald sie sich bewegen.

    Ich würde Murphy auch gerne mit ins Büro nehmen, aber dort zeigt er das gleiche Verhalten. Er bellt meine Kollegen an, und das kann natürlich auf Dauer nicht so bleiben – vor allem nicht, wenn mein Chef da ist.

    Ich glaube, dass Murphy oft aufgeregt oder unsicher ist, aber ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann, sich in diesen Situationen zu entspannen und das Bellen zu reduzieren.

    Habt ihr Tipps oder Erfahrungen, wie ich Murphy beibringen kann, ruhiger zu bleiben? Besonders interessiert mich, wie ich das Verhalten bei meinem Sohn und im Büro verbessern kann.

    Ich bin für jeden Rat dankbar!

    Liebe Grüße,

    Daniela und Murphy

  • Zeigt er dieses Verhalten auch, wenn er optisch deutlich abgegrenzt von den Leuten ist? Ich würde bei so einem kleinen Hund daran denken, ihn in eine Stoffbox zu packen, die hinter Dir steht, so dass Du zwischen ihm und den Kollegen bist. Evtl auch mit einer zusätzlichen Sichtbarriere wie einem Raumteiler.


    Und dann natürlich parallel daran arbeiten, dass er es auch ohne solche Maßnahmen annimmt, dass ihn sowas nichts angeht. Das würde ich aber nur mit Trainer*in bearbeiten.

  • Habt ihr Tipps oder Erfahrungen, wie ich Murphy beibringen kann, ruhiger zu bleiben? Besonders interessiert mich, wie ich das Verhalten bei meinem Sohn und im Büro verbessern kann.

    Ich würde vermuten, daß Du noch Schwierigkeiten hast, den Hund besser zu lesen, und somit auch zu verstehen, was da gerade los ist.

    Hunde bellen aus verschiedene Gründen, und das wird auch im Training unterschiedlich angegangen.


    Du mußt erst einmal verstehen, warum er es tut.

    Hinzu kommt noch, daß er zuviel Freiraum hat, wenn Besucher bei Euch sind, oder er mit im Büro ist. Den würde ich eingrenzen wollen.

    Und, "arbeitest" Du überhaupt mit dem Hund? Ich meine jetzt nicht so wirklich unbedingt Hundesport damit, allerdings braucht der Hund schon etwas, was ihn auch ein wenig auslastet. Mit (langen) Spaziergängen ist es nicht immer getan.

    Kleinere Übung für den Gehorsam im Alltag kann auch nicht schaden. Was man selbst halt so alles braucht, für den eigenen Alltag! Das ist ja bei jedem Menschen wieder anders. Und es beschäftigt das Köpfchen.



    Aber in erster Linie sollte man den eigenen Hund verstehen lernen.

  • Danke erstmal für deine Antwort und die hilfreichen Hinweise.

    Wir machen täglich kleine Übungen mit Murphy, die seine Gehorsamkeit fördern. Zum Beispiel lasse ich ihn "Sitz" machen, gehe dann ein Stück vor und rufe ihn, wenn ich bereit bin – das klappt sehr gut. Auch andere grundlegende Kommandos wie "Platz" oder "Bleib" beherrscht er und führt sie gerne aus.

    Ich vermute, dass sein Bellen damit zu tun hat, dass er mich beschützen möchte, gerade im Büro. Dort hat er einen festen Rückzugsort und ist an einer Schleppleine gebunden, damit er nicht zu viel Freiraum hat. Trotzdem scheint er sich oft unsicher oder überfordert zu fühlen.

    Murphy ist meiner Meinung nach ein sehr sensibler Hund. Eine Sache, die mir auch aufgefallen ist: Wenn wir ihn anleinen wollen, sei es von mir oder meinem Mann, unterwirft er sich oft. Er legt den Kopf runter oder sogar auf den Rücken, als wäre er unsicher, obwohl wir immer sehr ruhig und behutsam mit ihm umgehen.

    Hast du oder jemand anderes vielleicht eine Idee, wie wir besser damit umgehen können? Ich habe das Gefühl, dass es mit seinem Bellen und dieser Unsicherheit zusammenhängt.

    Liebe Grüße,

    Daniela und Murphy

  • Es wird schwer, die Situation übers Internet wirklich einzugrenzen.

    Vielleicht fehlt dem kleinen Kerl Führung. Vielleicht ist er unsicher. Vielleicht mag er keine fremden Menschen. Vielleicht meint er dich schützen zu müssen. Vielleicht sind es pubertäre Flausen...

    Da auf blauen Dunst zu helfen ist schwer bis unmöglich.

  • Das habe ich mir schon gedacht, aber danke euch trotzdem für die hilfreichen Tipps! 😊 Ich werde mich jetzt mal nach einem Hundetrainer umsehen und hoffe, dass wir so das Problem in den Griff bekommen. Drückt mir die Daumen! 😊🐾

  • Das sind viele Sachen auf einmal:

    Zum Anleinen - bückt Ihr Euch über den Hund?

    Das mögen gerade die kleineren Hunde nicht so wirklich. Lieber in die Hocke gehen, seitlich weg vom Hund und den Hund kommen lassen.




    Zum andren Problem: Du schreibst mal was von "beschützen" wollen und dann wieder "unsicher", oder "überfordert".

    Das sind drei verschiedene Dinge. Hunde können tatsächlich aus allen drei Gründen agieren. Nur klingt das Bellen schon mal leicht anders, und auch die jeweilige Körpersprache ist entsprechend anders drauf.


    Ein Hund der einen beschützen will, kann am Ende richtig ernsthaft angreifen. Solche Hunde brauchen Grenzen, und sollten auch wissen, daß ihre Menschen die Situation alleine, ohne deren Hilfe regeln können. Wenn es schwierig wird, brauchen solche Hunde einen Maulkorb.


    Unsichere Hunde können auch bellen, ja, natürlich. Denen hilft man nicht, indem man sie weiter bellen läßt, aber auch nicht, indem man sie in dieser Situation "alleine" läßt. Das heißt, sie brauchen eine Art Anleitung, was sie tun sollten.

    Bellen ist zudem noch selbstbelohnnend. Sollte der Hund damit "Erfolg" haben, wie das auch immer aussehen mag, so ist klar, daß diese "Erfolgsmasche" auch beim nächsten Mal angewandt wird!


    Ebenso ist es mit den überforderten Hunden. Sie brauchen eine klare Linie, einen Rahmen, und vor allem das Wissen, daß sie nichts regeln müssen, die Menschen das schon alleine schaffen.




    Ich denke, es kann wirklich nicht schaden, wenn Ihr einen (guten!) Trainer nehmen würdet.

    Ihr solltet auch wissen, wie man mit einem Hund "arbeitet".


    Nehmen wir zum Beispiel das, was Du da oben geschrieben hast mit Deiner Sitzübung.

    Ich lasse auch meinen Hund mal sitzen, und gehe auch mal weg. Aber DAS wird auch von mir immer beohnt. Ich rufe nicht immer den Hund zu mir - weil das eine Erwartungshaltung aufbaut und der Hund dann eher angespannt sitzen bleibt und auf Freigabe zum Kommen hofft. Meine Hunde sollten auch entspannter sitzen bleiben können.


    Sie kriegen auch mal ein Laß es! zu hören. Oder, wenn draußen was ist, eine Art, Danke für das Melden, aber jetzt regel ich alles, bzw. es ist alles okay!

    Ich will auch nicht, daß meine Hunde bellen. Aber ich belohne sie auch, gerade zu Anfang, für ihr richtiges Verhalten, damit sie wissen, was gefordert wird und was sich auch am Ende lohnen kann.

  • Ich würde einmal schauen, das ihr einen Trainer findet, der sich das einmal anschaut.

    Bei mir wohnen zwei Wolfsspitzdamen, und diese bellen "normal" also sind keine Kläffer, wofür der Spitz ja gerne gehalten wird.

    Wichtig ist, das man selber schaut, warum bellt der Hund.


    Bellt er, weil er etwas will(Spielzeug, Keks, Streicheleinheiten) würde ich "nein" sagen(vorrausgesetzt der Hund weiß, was es bedeutet) und ganz ruhig meinen Tagesablauf weiter machen.

    Noch nicht einmal den Hund anschauen, denn das ist schon eine Bestätigung für das verhalten.


    Bellt der Hund, weil er anzeigt, das sich wer auf dem Grundstück bewegt, sich wo aufhält, wo er nicht hingehört, etc den Hund überschwenglich loben, auf seinen Platz schicken(freundlich), und die Lage abschecken(Tür öffnen und raus schauen, den besuch begrüßen, etc)


    Bellt der Hund aus Streß, hinhocken, den Hund zwischen die Beine nehmen, Hand auf den Brustkorb legen, und zur Ruhe kommen lassen ->selber tief durchatmen, und einen Ruhepol bieten.



    ....das sind die Prinzipien, nach denen ich mit meinen Hunden arbeite, und mit denen ich bis jetzt guten Erfolg habe.

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