Alter Mensch, junger Hund

  • Ja, jedem kann was passieren. Das ein Mensch mit 70+ aber eher abbaut, hat damit nichts zu tun und diese Ueberlegung gehoert eben dazu! Zumindest wenn man es gescheit machen will (auch fuer den Hund!).

    Da bringt 'ja aaaaaber xyz' was genau?

  • Man muss einfach auch die Realität sehen wie es ist: stürzt ein junger Mensch, rappelt er sich wieder auf. Stürzt ein Mensch nahe an den 80, geht das meistens nicht mehr ohne Krankenhausaufenthalt ab.

    Das ist einfach so, unser Körper baut ab, und auch wenn ein jüngerer Mensch natürlich auch krank werden kann, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit knapp 80 noch einen Riesenschnauzer in seiner Sturm und Drangzeit halten kann, doch sehr überschaubar.


    Ich gehe Gassi mit einer Schäfermixhündin, warum? Weil das Frauchen einfach überfordert ist. Einfach körperlich. Sie kann sie nicht halten, deshalb läuft sie immer frei bei ihr, wenn sie mit ihrem E-Mobil herumfährt, oder sie geht nachts. Dass das bis jetzt gut gegangen ist, ist ein Wunder.

    Leider ist sie trotzdem schon wiederholt gestürzt. Jedesmal ging es dann für längere Zeit ins Krankenhaus und die Hunde (damals waren es noch 2) kamen ins Tierheim, das letzte Mal kam die Schäferhündin zu mir. Und die Hündin ist, je nachdem wen man fragt, zwischen 15 und 17, also keine 3 oder 4 Jahre alt und entsprechend schon sehr ruhig und gesetzt.



    Man muss auch einfach seine Grenzen sehen. Genauso habe ich einer Bekannten geholfen, ihren großen Rassehund über eine Notseite zu vermitteln. Gekauft als Welpe für eine körperlich stark eingeschränkte Person war dann doch die Überraschung groß, dass der junge Hund sich vom Rollstuhl aus nicht so easy hat Gassi führen lassen und halt auch nicht wirklich gehört hat. Und mit einem bereits dort lebenden Hund hat er sich auch nicht wirklich verstanden.


    Sehenden Auges finde ich es fatal, wenn man sich sowas ans Bein bindet, weil der Hund badet es letztlich aus.



    Glücklicherweise hat der/die TE schon mitgeteilt, dass der Welpe vom Tisch ist. Man tut sich da mMn wirklich keinen Gefallen damit.

  • Ich frage die Leute nicht nach dem jetzt sondern ob sie in 10 - 15 Jahren noch fit genug sind. Ich kann immer meine eigenen Hunde als Bsp bringen die mit 14 auf jeden Fall noch aktiv und gerne viel unterwegs waren/sind xD

    Dies ergänzend: oder die Hunde brauchen im Alter mehr Unterstützung, auch körperlich. Kann man den Hund dann z. B. auch mal die Treppe hoch- und vor allem runtertragen? Oder sogar - wenn man entsprechend wohnt – auch ständig.


    Man muss auch einfach seine Grenzen sehen.

    So sehr das, in jedem Alter aber insbesondere wenn es ans 70+ Älterwerden geht, das zumindest ich gerne verdränge.


    Allerdings können das viele offenbar sehr gut. Ich habe hier im Kiez inzwischen wirklich viele ältere Menschen getroffen, die sich bedauernd aber bewusst gegen einen Hund entschieden haben, aufgrund ihrer Einschätzung bezüglich ihres Alters, Leistungsfähigkeit und Perspektive. Das bewundere ich.

    (Und weise ich oft darauf hin, dass es auch alte Hunde in Tierheimen gibt, deren Lebenszeit absehbar ist und die zudem oft schlechtere Vermittlungschancen haben ...).

  • Man muss einfach auch die Realität sehen wie es ist: stürzt ein junger Mensch, rappelt er sich wieder auf. Stürzt ein Mensch nahe an den 80, geht das meistens nicht mehr ohne Krankenhausaufenthalt ab.

    Das is eben auch ein Punkt. Im Alter kann man irgendwann Verletzungen nicht mehr so gut ab wie wenn man jünger ist.

    Stürze sind da so ein typisches Beispiel. Der Körper ist irgendwann nicht mehr so widerstandsfähig und was bei bspw einem 30 Jährigen vielleicht nur zu nem blauen Fleck führt kann bei einem 75-jährigen je nach Verfassung schon ein gebrochener Knochen sein. Was bei einem jüngeren Menschen vielleicht nur ein kleiner Kratzer ist, kann bei einem älteren Menschen eine schwer heilende und stärker blutende Wunde sein...

    Vielleicht kann man sich auch allgemein nicht mehr so gut abfedern, und klar gibt's ja auch junge Menschen die bspw schneller stürzen und auch ein jüngerer Mensch kann sich dabei blöd verletzen. Aber die Wahrscheinlichkeit dass man gleich wieder aufsteht und feststellt dass nix passiert ist ist im jüngeren Alter höher.



    Ansonsten bzgl Kleinhunden hat man irgendwo zwar natürlich auch den Nachteil dass die Wahrscheinlichkeit dass der Hund den Menschen überlebt höher ist. Macht eben ein Unterschied ob die Lebenserwartung bei 10-12 Jahren oder bei circa 15 Jahren liegt.

    Beispiel: Wenn hier alles ideal läuft hat meine Mutter den Zwerg bis sie mindestens 75 ist.

    Man hofft natürlich dass das so läuft wie es laufen soll, aber das is n Zeitraum in dem sich körperlich viel mehr verändern kann als bspw jetzt bei mir wo man mit rechnen kann dass ich dann circa Mitte 30 bin.

    Nee, is natürlich auch kein Garant dass ich da noch da bin. Hier sind in den letzten paar Jahren Menschen sehr jung und plötzlich gestorben, is ja durchaus ein realistisches Risiko. In einem Fall blieb ein Kater zurück ( kam dann zu meiner Mutter), im anderen Fall ein Hund ( kam in der Familie des ehemaligen Halters unter ).

    Aber tendenziell sind die Hunde die wegen "Halter verstorben" im Tierheim landen nunmal eher aus nem Haushalt von älteren Menschen, deshalb ist es dort einfach wichtiger dahingehend Vorsorge zu treffen bevor ein Hund einzieht und sich genauer zu überlegen was kann ich und kann ich das noch in ein paar Jahren ?

  • Zitat

    (Und weise ich oft darauf hin, dass es auch alte Hunde in Tierheimen gibt, deren Lebenszeit absehbar ist und die zudem oft schlechtere Vermittlungschancen haben ...).

    ...und die man sich leider, dank der immensen, bei Hundesenioren kaum noch versicherbaren TA-Kosten, im Alter oft noch weniger leisten kann als vorher schon.


    Auf irgendwelche Tierschutz-Kostenübernahme-Zusagen würde ich mich nie verlassen, nachdem ich hier einen Fall mitbekommen habe, in dem das gründlich schief ging: als es drauf ankam, war der Verein aufgelöst und die Übernehmerin blieb auf genau den immensen Kosten sitzen, die sie sich eigentlich nicht leisten konnte.

  • ...und die man sich leider, dank der immensen, bei Hundesenioren kaum noch versicherbaren TA-Kosten, im Alter oft noch weniger leisten kann als vorher schon.

    So ist es. Ich habe mir lange überlegt, einen alten Hund aus dem TH zu nehmen, weil ich definitiv keinen Welpen und auch keinen Jungspund möchte. Aber einen Hund über 6,7 und mehr Jahre mit Vorgeschichte und bekannten Wehwehchen nimmt keine Krankenversicherung mehr auf, auch nicht für eine OP-Versicherung. Man kann mit Gewissheit davon ausgehen, dass ein älterer bzw. alter Hund krank werden wird, Untersuchungen, Medikamente etc. braucht, und muss das dann alles komplett selber zahlen. Mit Versicherung tragbar, ohne Versicherung finanziell nicht mehr für viele zu stemmen.


    Deshalb bleiben die alten Hunde im TH sitzen und sind so gut wie unvermittelbar.

  • Ein wenig Kleingeld im Alter hilft halt ungemein...

    Tolle Kombi für Ü70/80: zwei elegante Friesen vor der Kutsche, zwei große schwarze Riesenschnauzer darauf und daneben.

    Erhältlich z.B. bei z Tatarku kennel

    Ländliches Wohnen auf eigenem Gut vorausgesetzt.

    Selten, aber möglich 😎

  • ...und die man sich leider, dank der immensen, bei Hundesenioren kaum noch versicherbaren TA-Kosten, im Alter oft noch weniger leisten kann als vorher schon.

    In der Tat.

    Zumindest im TH Berlin meine ich, in den Anzeigen gesehen zu haben, dass sie bei kranken Hunden die Behandlung mitübernehmen. Aber ich galube, in der ans TH angeschlossenen TA-Praxis. Da muss man dann aber auch erstmal hinkommen. Und wenn man bei anderen Vereinen nicht wirklich darauf zählen kann, ist das ja total übel.


    Eigentlich lustig, dass ich das Thema Kosten eines alten Hundes so ausgeblendet habe, ich lebe es schließlich gerade.

  • Wobei ich als ich mich die letzten Male in Tierheimen umgesehen habe, eigentlich kaum alte/kranke Hunde gesehen habe, die sonst nicht anderweitig problematisch waren. (Oder von der Rassekombi her, eher "schwierig").


    Aber einen netten 14jährigen Malteser mit Arthrose und anderen Altersgebrechen? Eher nicht. Kann natürlich auch mittlerweile anders sein - oder auch eine regionale Geschichte.

  • Ein wenig Kleingeld im Alter hilft halt ungemein...

    Tolle Kombi für Ü70/80: zwei elegante Friesen vor der Kutsche, zwei große schwarze Riesenschnauzer darauf und daneben.

    Erhältlich z.B. bei z Tatarku kennel

    Ländliches Wohnen auf eigenem Gut vorausgesetzt.

    Selten, aber möglich 😎

    Wenn man genug Personal hat, die die Pferde und Hunde artgerecht auslasten, bewegen, versorgen und trainieren und das nötige Kleingeld dazu, geht natürlich fast alles 😎



    Solcherlei Herrschaften schlagen halt eher selten mit ihren Fragen hier im DF auf ...

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