Die Schwiegermutter (o.ä.), die eigene Hundeerziehung und der gegenseitige Respekt
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Guten Morgen zusammen,
ich bin ganz neu hier in diesem Forum, dies ist mein erster eigener Betrag. Bereits jetzt bin ich froh, dieses sehr aktive, interessante Forum gefunden zu haben, schön hier :)
Zum Thema:
Ich bin Charly, 36 Jahre alt und wohne im Hunsrück. Ich habe vor 3,5 Jahren einen damals dreijährigen Mischling aus dem Tierschutz übernommen. Der hat sich nach anfänglichen Herausforderungen super gemacht, sodass ich vor etwa 7 Wochen eine weitere, jetzt 3jährige Hündin aus dem Tierschutz als Zweithund adoptiert habe. Läuft super und mit den Zweien macht es einfach Spaß.
In meinem Umfeld gibt es auch eine Schwiegermutter. Diese besitzt einen 6jährigen Beagle (als Welpe dort eingezogen), der mit Ach und Krach weiß wie er heißt - danach hat die Erziehung stark nachgelassen... zusätzlich wird er gerne fett gefüttert. Dass nach dem Essen - der Hund sitzt natürlich die ganze Zeit bettelnd daneben - der Teller - mit egal was da drauf war - auf den Boden zum Abschlecken gestellt wird, ist selbstverständlich. Isst man einen Joghurt, wird natürlich zum Ende hin ganz selbstverständlich der Arm mit dem Becher heruntergelassen, damit der Hund den Becher auslecken kann... Wenn der Tierarzt sagt, "der Hund ist viel zu dick und muss mindestens 5kg abnehmen" heißt es "der hat ja keine Ahnung, unser Nico ist nicht dick, der ist ein Kraftpaket". Natürlich.
Diskussionen hierüber sind aussichtslos, führen zu nichts, also hilft nur aushalten und für sich selbst immer wieder festzustellen, wie leid einem der Hund tut. Zusätzlich erwähne ich seit 3,5 Jahren für einen Hund, jetzt seit 7 Wochen für zwei Hunde immer wieder "Meine Hunde bekommen bitte kein Menschenessen!". So häufig habe ich das nun erwähnt, nur, um ein "okay natürlich" von der Schwiegermutter zu bekommen und dann 3 Minuten später meinen Hund zu sehen, wie er mit irgendetwas essbarem aus der Küche kommt.
Ich bin nur zu 2-3 Besuchen pro Jahr dort, es hält sich also in Grenzen. Trotz dessen ist das ganze vergangenes Wochenende kurz eskaliert: Mittagessen, der Hund bettelt und pfeift wie gewohnt die ganze Zeit, irgendwann heißt es dann "Nico, hör auf jetzt" - der Hund ist still - und direkt unmittelbar 1 Sekunde später heißt es "okay, hier hast du was" und dem Hund wird die schön mit Sahnesoße vollgeschmierte Nudel vom Teller gegeben. Da ist es tatsächlich mit mir durchgegangen und ich bin kurz etwas laut geworden. Die Schwiegermutter steht auf, geht in die Küche, schreit zurück, dass sie sich das nicht bieten lässt, und während ich da noch in meiner Ausführung bin und erwähne, dass ich schon so oft gesagt habe, dass auch meine Hunde nichts bekommen sollen, kommt einer der beiden mit einer Nudel im Maul aus der Küche...
Ich habe mich danach für meinen Ausbruch entschuldigt und versucht zu erklären, dass es mir nicht nur um die Nudel für den Hund geht (der Hund wird wegen 2 Tagen im Jahr nicht fett, er wird daran vermutlich nicht sterben und er kann zwischen dort und zu Hause unterscheiden) sondern auch um den Respekt mir gegenüber. Ich möchte etwas nicht, erwähne das ganz häufig, und jedes Mal wird mein Anliegen mit Füßen getreten und die andere Partei macht, was sie will. Das empfinde ich als frech und respektlos. Irgendwie ist das aber wohl nicht so richtig angekommen. Es hieß dann nur "jaja, ist angekommen, deine Hunde bekommen nichts mehr". Das hieß es allerdings schon so oft, und tatsächliches Verständnis hört sich meiner Meinung nach anders an.
Ich denke, ich werde die nächsten Besuche aussetzen, da ich mir das einfach nicht geben möchte.
Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Kennt ihr solche Momente, an denen eure Wünsche und Bitten, wie mit eurem Hund und euren Regeln umgegangen werden soll, einfach wiederholt ignoriert werden? Wie reagiert ihr? Lasst ihr es in der Regel über euch ergehen, oder setzt ihr eure Regeln und Prinzipien grundsätzlich durch?
Ich würde mich über ein paar Gedanken freuen. Bei einem dahergelaufenen Nachbarn ist das alles nicht so kompliziert - die Schwiegermutter kann ich leider nicht einfach löschen, es halt einfach die Mutter der Partnerin...
Beste Grüße
Charly
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- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Die Schwiegermutter (o.ä.), die eigene Hundeerziehung und der gegenseitige Respekt* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Ich glaube, das es hier um etwas anderes geht. Und da kann dir ein Hundeforum nicht helfen.
Nur so viel - 2-3x im Jahr würde ich die Nudel des lieben Frieden willens tolerieren. Kosten-Nutzen-Rechnung und so.
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Ich wollte gerade sagen. Leine an den Hund und bei dir behalten. Damit leben, dass der Hund was bekommt. Erlaubtes Futter zur Verfügung stellen.
Bei dem Threadtitel habe ich an ernsthafte Probleme des Zusammenlebens gedacht. Das liest sich nach klassischem Stellvertreterkonflikt unter Menschen. Aus Hundesicht ist das kleinliches PillePalle.
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Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Kennt ihr solche Momente, an denen eure Wünsche und Bitten, wie mit eurem Hund und euren Regeln umgegangen werden soll, einfach wiederholt ignoriert werden? Wie reagiert ihr? Lasst ihr es in der Regel über euch ergehen, oder setzt ihr eure Regeln und Prinzipien grundsätzlich durch?
Ich setzte sowas bei Leuten immer durch (bzw die meisten wissen schon wie "streng" ich bin und versuchens erst garnicht) und wenn ich merke es klappt nicht sehen sie meinen Hund nie wieder (bzw kam das eigtl noch nie vor... glaube ich ) . Für meine Oma etc biete ich alternativen zb der Hund darf ein Stück Banane oder was auch immer bekommen bevor irgendein Rest oder keks im Hund landet. Klar bettelt er dann da dann auch am Tisch aber das ist mir ehrlichgesagt egal.
Aber deine Schwiegermutter ist vermutlich noch nicht über 90, also würde ich da klare Grenzen setzen.Und ja das hat was mit Respekt zu tunund es ist nicht deine Schuld, wenn es eskaliert sondern ihre.
Weiß wie nervig das ist, Wünsche viel Erfolg.
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Die Mutter von meinem Ex war genau so. Ich hab sie machen lassen. Dafür ist mir persönlich mein Seelenfrieden viel zu kostbar um mich wegen sowas zu streiten. Hat für mich auch nix mit "über mich ergehen lassen" zu tuen sondern als ganz bewusste Entscheidung die andere Person gewähren zu lassen.
In der Regel halte ich es aber eh so dass ich andere Personen nur drüber aufkläre was das Ergebnis ihres Handelns sein wird. "Wenn du weiter machst sitzt der gleich auf deinem Schoß". Können sie sich selbst überlegen ob sie das wollen oder nicht. Wenn der Hund dann aufm Schoß sitzt ist es nicht mein Problem, ich hab vorher gewarnt. Natürlich alles nur in einem harmlosen Rahmen und nicht in Momenten die nicht irgendwie gefährlich werden könnten. -
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Ich seh das nicht mehr so eng. Ich sag den Leuten immer:
Wenn ihr den Hunden was gebt müsst ihr damit rechnen dass sie immer betteln und euch sogar beim Essen nerven.
Einzige Regel: keine Schokolade. Und wenn ein Hund was hat und grade nicht darf weil verträgt er nicht. Dann hat das akzeptiert zu werden.
Das sind paar Besuche im Jahr. Wichtig ist für die Hunde: Zuhause bei mir gelten andere Regeln.
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Ich bekomme selten Besuch bzw. besuche selten andere. Aber wenn, dann ist mein Hund bei mir. Er ist ohnehin sehr verfressen und würde dann auch jemanden anspringen, um sich das Essen zu holen. Und dabei vielleicht auch versehentlich Hand/Arm erwischen. Also ist nicht ganz ungefährlich, ihm eigenmächtig etwas geben zu wollen.
Ansonsten ... ab und zu mal den Teller ablecken oder Joghurtbecher am Ende auslecken darf meiner auch. Das wird den Hund nicht umbringen, schon gar nicht die paar Mal im Jahr.
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Stellvertreterkriege sind doof, die kosten Zeit und Nerven und führen meistens nicht zum gewünschten Ergebnis.
Gut, meine Hunde bekommen auch von uns vom Tisch und dürfen schamlos betteln, deshalb bin ich bei dem Thema eh nicht pingelig. Ich würde mich darüber einfach nicht aufregen. Wie hier schon geschrieben: Der Konflikt scheint grundlegend zu sein und hängt sich nur am Leckerlie für den Hund auf. Also wird er darüber auch nicht zu lösen sein. Deine Schwiegermutter wird sich genauso wenig „gern“ in der eigenen Wohnung Vorschrift zum für sie gewohntem Verhalten machen lassen, wie Du möchtest, dass der Hund gefüttert wird. Zumal so ein freudiger Hundeblick ja auch für den Menschen hochgradig belohnend ist .
Wenn Du Deine Schwiegermutter nicht mehr sehen willst, klinkst Du Dich bei Besuchen halt aus. Aber dann nimm nicht den Hund als Grund, das führt zu nix. Wenn Du die nicht in der Nähe vom Hund haben, Deine Schwiegermutter aber trotzdem besuchen willst, dann muss er halt zuhause bleiben bzw. fremdbetreut werden.
Ansonsten mach Dir Gedanken, was die eigentliche Ursachen für den Konflikt ist und versuche, das zu klären. Wenn Du das für 2 bis 3 Besuche im Jahr wirklich willst und für aussichtsreich hältst.
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Was sagt denn dein Mann dazu? Es ist ja immerhin seine Mutter, die so respektlos mit dir und deinen (berechtigten) Wünschen in punkto Hunde umgeht. Wie steht er dazu?
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Für 2-3mal im Jahr wären mir an deiner Stelle die Nerven zu schade.
Ich kann durchaus verstehen, dass du das respektlos von deiner Schwiegermutter findest - aber dann gibt es andere Möglichkeiten, um den Konflikt zu vermeiden, weil du eben die Leute nicht ändern kannst.
Aber sehr wohl kannst du die Umstände mehr nach deinen Vorstellungen formen.
Hunde Zuhause lassen, Hunde angeleint lassen, sie fürs Essen in einen anderen Raum geben, usw.
Die Besuche gehen vorüber und das Leben ist zu kurz, um sich an Feiertagen immer aufzureiben.
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- Vor einem Moment
- Neu
Hallo
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