Schattenjagd

  • Hallo,


    ich habe mich ein bisschen durch die Themen gelesen und festgestellt, dass das Thema stereotypes Jagen sehr individuell ist. Deshalb schildere ich nachfolgend unseren Fall und hätte gerne eure Einschätzung:


    Ein paar Leute haben die Geschichte mit meinem Shiba mitbekommen. Der Hund wurde mit einem starken Unterbiss gekauft und operiert. Er wird jetzt ein Jahr alt.

    Seit ein paar Wochen jagt er Schatten. Das Verhalten trat erst vereinzelt am Abend auf. Mittlerweile jagt er teilweise am Morgen. Man kann das Jagen eigentlich gut unterbinden. Es gibt aber zwei Verhaltensweisen die ich persönlich als bedenklich einstufe:


    Wenn er in einer Ecke an der Tür sitzt, lässt er sich nur noch schwer abrufen. Ich muss also mit meiner Stimme sehr deutlich werden. Wenn ich die Tür nicht schließe, dann geht er zurück und jagt direkt weiter.


    Teilweise jagt er zu der Zeit, in der er vor ein paar Wochen noch geschlafen hat.


    Mir stellt sich in dem Zusammenhang die Frage, wie ich handeln sollte und ob etwas in seinem Umfeld nicht passt (Über- oder Unterforderung).


    Wie ist sein Alltag:

    In der Woche steht er mit mir früh auf, geht spazieren, fährt dann mit mir circa 45 Minuten zum Büro. Er sitzt dabei in seinem Korb und schaut interessiert raus. Er schläft dann bis zum Mittag und geht dann erneut 60 Minuten mit mir spazieren. Am Nachmittag läuft er im Büro herum und ärgert Mitarbeiter oder schläft. Am Abend fährt er mit Fahrrad zurück und geht unterwegs spazieren. Danach geht er Zuhause noch durch den Garten oder läuft im Haus herum. Ich lasse ihn jeden Abend circa 30 Minuten bei den anderen Mitbewohnern. Teilweise auch bis zu 2 Stunden, da ich beim Sport bin. Er ist nie alleine, muss aber täglich mindestens 30 Minuten auf mich verzichten. Fakt ist, dass er besonders am Abend sehr intensiv Schatten jagt. Insgesamt wirkt er sehr ausgeglichen und ruhig. Er ist absolut unproblematisch.


    Ich tendiere dazu ihm das Schattenjagen komplett zu verbieten. Ich müsste ihn dann am Abend mit zum Sport nehmen. Wie seht ihr die Geschichte?

    • Neu

    Hi


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    • Meine Hündin (7 Jahre alt, auch ein Spitz) jagdt wenn es sich ergibt lichter (wenn sich das Licht z.B. in der Armbanduhr auf den Boden oder die Wand bricht und sich dabei bewegt weil man den Arm bewegt).
      Ich unterbinde das einfach indem ich die Lichtquelle weg mache, weil auch sie wenn sie damit angefangen hat wie im Tunnel ist - ist das Licht weg ist sie sofort wieder ansprechbar.

      Hier kommt das selten vor das sich mal das Licht so spiegelt, darum sehe ich bei mir keinen Grund das wegen 5-7 mal im Sommer zu trainieren, aber ich würde an deiner Stelle einfach schauen das keine Schatten geworfen werden und es wenn möglich verbieten.

    • Am Abend ist es fast nicht möglich. Überall sind Schatten oder Licht. Ich weiß gar nicht genau was er jagt. Es sind die Änderungen der Lichtverhältnisse. Je nachdem ob dort mehr Schatten oder mehr Licht auftaucht.


      Ich bin mir nicht sicher, ob er vielleicht überdreht ist. Ich schleppe ihn ja schon seit Monaten überall mit hin. Jetzt zB liegt er unter dem Schreibtisch und beobachtet mich, weil wir gerade im Büro unterwegs waren. Andere Hunde schlafen den ganzen Tag.

    • ach ok, da ich sofort meinen eigenen Hund vor Augen hatte dachte ich wäre es ähnlich, aber dann scheint es bei dir doch extremer zu sein.
      Bei meiner Hündin macht es keinen Unterschied ob sie vorher viel Unterwegs war / Stress hatte oder einen super ruhigen Tag hat, die ist direkt vom bewegten Lichtpunkt getriggert (aber halt auch nur solange er sich bewegt).

      Ich kenne ehrlich gesagt keinen Hund der den ganten Tag richtig schläft. Gerade liegen meine Hunde z.B. rum, schlafen aber nicht. So kenne ich es von den meisten Hunden.

      Ich kann dir leider nicht weiter helfen, aber hoffe das hier jemand reinliest der Ahnung hat und Ideen einbringen kann für euch beide :)

    • Ob er durch Euren Alltag überdreht, kannst Du leicht testen, indem Du für ein paar Wochen das Programm leicht änderst, indem Du an einigen Stellen die Strecke, und somit auch die Zeit, etwas kürzt.




      Ansonsten,

      ich sehe eher Dinge, die Du machst, und das Hündchen muß mit, außer, Du bist beim Sport.

      Gibt es, außer den Spaziergängen und Radtouren und halt eben Dein Arbeitsplatz auch so ganz hundeeigene und -typische Dinge, die sein Köpfchen fordert?


      Schnüffelspiele, Spur suchen, weil ja Shibas schon im Bereich der Jagdhunde gehören.

      Du kannst versuchen, herauszufinden, ob er an Dingen Bock hat, wie Dummyarbeit, oder nur reine Unterordnungssachen, eventuell sogar tatsächlich irgendeine sportliche Aktivität - auch wenn man das bei einem Shiba nicht so wirklich glauben mag, so könnte es durchaus vorkommen.

    • Ich würde es unterbinden und mir vielleicht sogar einen Trainer holen.


      Kenne eine Border Hündin die Schatten und Flugzeuge gejagt hat, klingt lustig, ist es aber nicht. Hat lange gedauert sie da raus zu holen und man muss immer wieder drauf achten das sie nicht wieder reinkippt.


      Ob er mehr Ruhe braucht, oder mehr Hundedinge die er machen kann, musst du testen. Meine Hündin ist auch mit im Büro, die schläft die meiste Zeit. Von Kollegen bespaßt wird sie nur wenn sie auch wach ist. Wenn ich den Raum verlasse, bleibt sie in ihrem Körbchen, da nehme ich sie nicht mit.

    • Die Spaziergänge gehören nur dem Hund. Wir gehen an Bächen vorbei, dort spielt er dann mit dem Wasser. Unser Ziel ist oft der Hundeplatz. Gerade zB haben wir dort Fangen gespielt. Er rennt dann um mich herum und auf die Sandberge und ich tue so, als würde ich ihn jagen. Ballspiele mag er nur im Garten. Ich werfe den Ball zwar, heute zB auch, aber er jagt im Idealfall hinterher und dran vorbei. In der Regel rennt er in die entgegengesetzte Richtung und ich hole den Ball zurück. Unterordnung und Tricks machen wir wohl, aber nicht so oft, da er ohne Leckerlie keinen Spaß daran hat. Das Interesse ist eher kurz und immer mit Leckerlie vollstopfen möchte ich ihn nicht. Wir üben oft das Abrufen und er hört tatsächlich wie eine 1. Nasenarbeit können wir ausprobieren.


      Er rennt wahnsinnig gerne. Deshalb versuche ich regelmäßig mit ihm zu joggen. So belohne ich ihn auch, wenn er auf mich hört. Dann rennen wir zusammen. Leckerlie nimmt er unterwegs nicht immer und Spielzeuge interessieren ihn auch eher weniger, wenn wir nicht im Garten sind. Ich arbeite ihn aktuell rein positiv und wenn er keine Lust mehr hat, dann hören wir auf. Hören muss er bei mir nur, wenn ich seinen Namen rufe. Es reicht aber in der Regel, wenn ich lauter werde.


      Ich hatte davor einen Mali und bin deshalb vielleicht etwas sensibel eingestellt, wenn es ums Jagen geht. In meinem Kopf heißt es direkt, Trieb rausnehmen, zur Ruhe kommen, nicht noch mehr hochspielen.

    • Ich würde es unterbinden und mir vielleicht sogar einen Trainer holen.


      Kenne eine Border Hündin die Schatten und Flugzeuge gejagt hat, klingt lustig, ist es aber nicht. Hat lange gedauert sie da raus zu holen und man muss immer wieder drauf achten das sie nicht wieder reinkippt.


      Ob er mehr Ruhe braucht, oder mehr Hundedinge die er machen kann, musst du testen. Meine Hündin ist auch mit im Büro, die schläft die meiste Zeit. Von Kollegen bespaßt wird sie nur wenn sie auch wach ist. Wenn ich den Raum verlasse, bleibt sie in ihrem Körbchen, da nehme ich sie nicht mit.

      Bei meinem Mali war es auch so. Der hat im Welpenalter sogar rennende Menschen und Autos gejagt. Aber bei Malis weiß man, dass der Trieb in geregelte Bahnen gelenkt werden muss. Bei meinem Shiba bin ich mir dagegen nicht sicher, ob er es vielleicht irgendwann von alleine sein lässt.

    • Ich picke mal was raus:

      Er wird jetzt ein Jahr alt.

      also eigentlich noch sehr jung.

      Dann liest sich sein tägliches Pensum, sollte es von Anfang an so gewesen sein,

      In der Woche steht er mit mir früh auf, geht spazieren,


      fährt dann mit mir circa 45 Minuten zum Büro


      und geht dann erneut 60 Minuten mit mir spazieren.


      Am Nachmittag läuft er im Büro herum und


      und geht unterwegs spazieren

      schon nach recht viel :ka:



      Die Spaziergänge gehören nur dem Hund.

      Klar,

      so meinte ich es nicht.

      Sondern, eher das Große Ganze, geht man Gassi, weil der Hund eh muß. Oder macht man die Strecke, weil man ohnehin zur Arbeit, oder sonstwohin muß.

      Ist echt schön, daß der Hund mitkannt, dann eventuell die Mittagsrunde mit dem Hund etwas kürzen, oder morgens nur den Hund sich lösen lassen, und so.




      Er rennt wahnsinnig gerne. Deshalb versuche ich regelmäßig mit ihm zu joggen.

      Nur so ein Gedankengang: manche Hunde versuchen auch durch Rennerei sich selbst zu regulieren. Quasi nach einem Ventil suchen, bevor sie platzen.


      Die Rennerei kann einen Hund auch noch putschen ;)

      Nicht nur beim Abreagieren helfen.


      und wenn er keine Lust mehr hat, dann hören wir auf.

      Ich würde das anders machen!

      Immer aufhören, wenn es gerade am Schönsten ist! ;)





      Bei meinem Shiba bin ich mir dagegen nicht sicher, ob er es vielleicht irgendwann von alleine sein lässt.

      Für mich liest es sich eher wie nach einem Suchtverhalten. Damit kann ein Hund nicht alleine aufhören. :ka:

    • Ich habe ihn als Welpe schon mitgenommen. Dabei habe ich immer versucht ihn nicht zu überfordern.


      Es könnte sein, dass die Rennerei ein Ventil ist. Er rennt oft am Mittag und in der Nacht, wenn es Schlafenszeit ist. Also er rennt im Kreis, macht dabei spielende Geräusche und legt sich dann ins Bett. Ich habe es immer als Freude interpretiert.


      Nasenarbeit werde ich mit ihm üben. Die Idee ist gut. Vielleicht fokussiert er sich dann mehr.

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