Euthanasie zuhause - wie findet man jemanden? Wie läuft das ab?
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Liebe alle,
die letzten Euthanasien, die ich begleiten musste, waren sehr unterschiedlich. Die eine eher friedlich, die andere ziemlich schlimm.
Schlimm vor allem, weil die Hündin so große Angst in der Tierklinik hatte.
Nun habe ich wieder einen Hund, der sehr große Angst vor Praxen und Kliniken hat. So groß, dass er Kot verliert und zittert, auf dem Behandlungstisch die Beine einfach wegklappen... es ist schlimm.
Irgendwann wird es so sein, dass auch er wird gehen müssen. Mich beschäftigt das jetzt schon sehr.
Nun kam bei mir der Gedanke auf, dass manche Menschen ja ihre Tiere zuhause euthanasieren lassen. Auch ich war schon mal in dieser Situation - und das war ehrlich gesagt kein gutes Erlebnis. Aber es ist lange her und vielleicht erinnere ich mich zum Teil falsch, ich war erst 20 und sehr aufgeregt und wütend, das mag vieles für mich dramatischer erinnern lassen, als es war.
Eine ehemalige Kollegin erzählte mir vor rund zwei Jahren von der Euthanasie ihrer Hündin bei sich zuhause und sprach von einer Spritze ins Herz (nach der Narkose allerdings) - das macht man doch eigentlich eher nicht mehr? Ich habe es zumindest bisher nie erlebt, dass das so gehandhabt wurde. Der Zugang liegt doch dann eh schon...?
Ich würde mich jedenfalls gern etwas informieren. Wie findet man Vets, die nach Hause kommen? Alle meine machen das jedenfalls nicht. Meine würden nicht mal ans Auto kommen, um es dort zu machen. Nur in der Praxis, keine Chance, wegen möglichen Territorialaggressionen.
Und im Grunde wäre es mir auch lieber, wenn ich jemanden fände, der schon vorab ein paar Mal für Pillepalle käme, einfach zum impfen oder abhören oder so, damit es dann wirklich weniger Stress für die Hunde ist (bzw. ich beurteilen kann, ob das eine Stressersparnis bedeutet).
Aber macht das überhaupt irgendwer?
Ist das in der GOT irgendwo 'eingepreist', so eine Anfahrt oder führt das für die Praxis zu extrem komplizierten Abrechnungen?
Habt ihr schon mal eine Euthanasie zuhause erlebt oder Berichte gehört, wie es abgelaufen ist?
Liebe Grüße
Momo
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Hi
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Unsere Tierärztin kommt zu nach Hause.
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Hier etwas weiter unten hatte Dr. Rückert was zur Euthanasie zuhause geschrieben:
Gibt’s bei euch mobile Tierärzte? Mit so jemandem könnte man vorher schon mal sprechen.
Und sonst hilft vermutlich nur rumtelefonieren, rechtzeitig.
MWn kann man nach GOT auch Anfahrt berechnen (bzw. muss bei Hausbesuch), abrechnungstechnisch sollte das also kein Problem sein
Alles Gute euch, dass ihr noch viel, gute Zeit zusammen habt 🍀
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Meine TÄ kommt dafür ebenfalls nach Hause, aber sie macht auch generell Hausbesuche.
Bei der Hündin, die wir im Notdienst in der Klinik gehen lassen mussten, war es so, dass sie, bis wir dort waren, schon so angeschlagen war, dass da nichts mehr mit Panik war und das Klinikpersonal hat das alles sehr nett und einfühlsam gemacht, mit Decke auf dem Boden, Taschentuchpackung, uns Zeit allein gelassen, bis hin zur Abholung durch das Krematorium.
Aber ich bevorzuge das Abschiednehmen daheim, weil dann alle anderen Hunde dabei sein können, was für sie und den sterbenden Hund hier bisher immer sehr wichtig war.
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Vielleicht hilft dir das weiter bezüglich der Abläufe
Ich würde mich nach einem mobilen TA umschauen wenn es sowas bei euch gibt. Ich gebe aber zu bedenken das es nicht für jeden Hund "schön" ist, dass der "Feind" (TA) nach Hause in seinen sicheren Raum kommt. Das muss man als Besitzer einfach abwägen. Ansonsten wäre es vielleicht auch eine Möglichkeit vor der Praxis oder im Auto einzuschläfern?
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Mein Rüde ist auch ins Herz euthanasiert worden
Sehr friedlich
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Die beiden Hündinnen wurden Zuhause eingeschläfert. Dafür kam "unser" Tierarzt aus der Tierklinik nach Hause.
Erst wurden sie "Schlafen gelegt" und dann kam die zweite Spritze.
Es lief alles sehr friedlich ab.
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Wir haben zum Glück keinen Druck, dem Hund geht's gut. Aber er ist eben alt und gefühlt auch nicht mit dem funktionalsten Körper ausgestattet. Irgendwann wird's einfach kommen.
Mobile Tierärzt*innen gibt es im Wuppertaler Umfeld schon, in den Nachbarstädten. Vielleicht rufe ich da mal an und frage, ob da immer die gleiche Person kommt, mir wäre es einfach wichtig, mal auszuprobieren, wie die Hunde darauf reagieren.
Physio bei Bolle zuhause ist z.B. kein Problem, das ist eine nette Frau, die eine sehr angenehme Körpersprache hat, da haben alle schnell Vertrauen gefasst.
Deshalb glaube ich, dass es mit einer netten Tierärztin, die vielleicht schon vorher ein paar Mal hier war, funktionieren könnte.
Natürlich läuft es eh oft nicht so planvoll und man muss trotz aller Vorbereitung mitten in der Nacht in die Tierklinik.
Das macht mir so unendlich Bauchschmerzen.
Manchmal wünschte ich, ich hätte Veterinärmedizin studiert, nur um diese eine Sache selbst machen zu können.
Die Swiffer - wenn dir das nicht zu nahe geht, ich würde gerne wissen, wie du das machst mit den anderen Hunden. Bleiben alle bei dir im Raum gemeinsam...? Liegen sie dann auf ihren Plätzen oder bewegen sie sich frei?
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angelsfire nein, hab ich oben schon geschrieben, leider kommen meine nicht mal ans Auto. Ich weiß gar nicht, wie meine Hunde das überhaupt finden würden... ich kann tatsächlich nicht ausschließen, dass sie das nicht gut finden würden. Ich müsste das alles eben mal als Trockenübung probieren, um es einschätzen zu können... ich will natürlich nicht, dass jemand ein Risiko eingeht. Und trotzdem will ich nach Möglichkeit nicht mehr sehen müssen, wie einer meiner Hunde seine letzten Momente in großer Angst verbringt.
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Sterben und Euthanasie sind sehr individuelle und persönliche Themen. Wie es sich für den Einzelnen richtig anfühlt, kann je nach Situation und Beteiligten völlig unterschiedlich sein.
Wir kommen für unsere Kunden auch nach Hause und ich habe auch schon Hunde von Freunden bei denen Zuhause eingeschläfert. Meine eigenen Tiere habe ich jeweils in die Praxis mitgenommen. Irgendwie wollte ich damit vielleicht auch nicht alleine sein...
Ich habe schon unterm Wohnzimmertisch, im Bett der Besitzer, im Autokofferraum oder Beifahrerfußraum eingeschläfert. Es zählt dabei für mich den Besitzern ein "gutes" Gefühl zu geben und auch die Hunde nicht zu sehr zu stressen. Viele Hunde werden aber auch bei uns in der Praxis eingeschläfert.
Jemanden dafür zu finden kann aber schon schwierig sein. Da hilft wohl nur telefonieren.
Was viele vergessen ist, dass der Hund danach irgendwohin muss. Soll heißen, wenn ich einen großen Hund im Wohnzimmer eingeschläfert habe, muss der Körper dort weggetragen werden. Die Hunde verlieren Urin und unter Umständen auch Kot. Auch wenn ich den Hund mitnehme, kann es sein, dass ich dabei Hilfe brauche und die Besitzer mit anfassen müssen. Das kann emotional zusätzlich belasten.
In der Praxis muss das der Besitzer nicht mit ansehen, wenn das Tier später vom Bestatter oder der Tierkörperbeseitigung abgeholt wird. Beerdigt man selbst, ist das natürlich kein Argument.
Das Einschläfern selbst erfolgt immer durch eine tiefe Narkose und erst dann durch die letzte Gabe des finalen Mittels. Es gibt all in one Mittel, die man dann aber in zwei Etappen verabreicht.
Habe ich einen panischen oder aggressiven Hund gebe ich die Narkosespritze in den Muskel und den Stresspegel für alle niedrig zu halten. Bei diesen Hunden kann es durchaus sein, dass ich das letzte Mittel dann direkt ins Herz gebe und nicht noch nach einer Vene suche. Ich habe nicht den Eindruck, dass das für das Tier einen Jnterschied macht, denn es merkt zu diesem Zeitpunkt längst nichts mehr, aber für die Besitzer ist es oft unschön. Bei Katzen kommt das häufiger vor, da diese oft durch ihren Zustand sehr schlechte Venen haben, bei Hunden ist es hier die absolute Ausnahme.
In ca. 90% der Fälle lege ich bei Hunden allerdings von Anfang an einen Venenzugang und alles wird darüber verabreicht.
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Bei uns kam die dem Hund vertraute TÄ nachhause. Wir haben uns dann nebeneinander aufs Sofa gesetzt, Hund auf meinem Schoß, und uns ein bisschen business as usual-mäßig unterhalten, während wir sie beide gekrault haben, was sie so sehr liebte. Fiel mir natürlich schwer, habe ich aber hinbekommen. Als Kümmel ganz entspannt war, bekam sie die Narkose, allerdings intramuskulär in die Hinterkeule, weil sie, hypersensibel wie sie nun mal war, war, beim Zuganglegen nur Angst und Streß bekommen hätte.
Wir haben sie dann gestreichelt, bis sie wirklich tief weg war. Sie schlief absolut friedlich auf diesem ihrem Lieblingsplatz ein, dann musste ich aus dem Zimmer, während tatsächlich die Spritze ins Herz gesetzt wurde. Ich glaube,sie hat vorher sogar nochmal Narkose nachgegeben ,das weiß ich aber nicht mehr genau.
Jedenfalls, so traurig das Abschiednehmen war, so ruhig und wirklich "rund" war das Ende an sich. Wie es diesmal laufen würde, weiß ich noch nicht, auf jeden Fall zuhause. Erbse hat aber viel weniger Angst vor dem Tierarzt, also könnte man da wohl Zugang legen und einfach Überdosis geben. Ich hoffe, wir haben noch Zeit bis dahin - aber damals war ich bei allem Kummer richtig glücklich, dass mein Hund ein so dermaßen friedliches Ende gehabt hatte.
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