Probleme mit Hund - Abgabe
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Norddeutschland? Da fällt mir Hundeleben bei Bad Bramstedt oder Dogument bei Bad Oldesloe ein.
Und rechnet bitte nicht damit, dass sich schnell ein passendes Zuhause für diesen Hund finden wird.
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In Wedel gibt es, glaube ich jedenfalls, auch noch jemanden. Südlich von Lübeck ist noch Ulrike Mührer. Als ich sie kennengelernt habe, war sie gerade schwer mit ihrem Pyrenäenberghund beschäftigt. Und an der B432 gibt es wohl auch noch eine Canis Absolventin mit entsprechendem Hintergrund.
Die Qualität kann ich nicht abschließend beurteilen. Unsere Hunde bringen eher andere Themen mit.
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Udieckman Vielen Dank, wir haben uns da mal gemeldet für ein erstes Gespräch und anschließendes Training.
Uns ist klar, dass das nicht schnell gehen wird. Mit dem richtigen Trainer können wir einige der Themen hoffentlich besser angehen, als bisher. Das würde uns die verbleibende Zeit und ihm einen möglichen Neuanfang sicher erleichtern.
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Für mich liest sich das, als hättet ihr wie so viele Leute, einen sehr schlecht angeleiteten HSH, der keinen Plan hat wohin mit sich und seinen Anlagen.
Der ist ja noch so jung.
Und dass ihr mehrfach an wirklich unqualifizierte Trainer geraten seid. Leider gibt es wirklich sehr viele sehe schlechte Trainer.
Ich hoffe ihr kommt jetzt an eine gute Adresse! Denn ihr müsst euch darauf einstellen , dass der Hund noch lange bei euch ist, Vermittlungen gehen mittlerweile ewig. Harte Realität. Daher würde ich versuchen, den Alltag trotz allem wohlwollend dem Hund gegenüber zu gestalten. Er kann ja nix dafür und soll trotz allem ein Zuhause haben wo er geliebt wird.
Alles Gute!
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Durch seine Unsicherheit und sein fehlendes Vertrauen, dass wir in der Lage sind, das Rudel zu schützen, neigt er zu territorialen Aggressionsverhalten, dass sich an der Leine äußert. Wenn die Leine fehlt, fehlt ihm auch das Territorium, welches er beschützen muss.
Also das hab ich ja noch nie gehört.
Meistens entsteht Leinenaggression, weil der Hund an der Leine unsicher ist, da er sich nicht frei bewegen und somit ausdrücken kann oder in Begegnungen gezwungen wird . Andere Gründe können Frust oder auch Fehlverknüpfungen sein.
Territorial ist es, wenn er zb in der Nähe von eurem Haus aggressiver ist oder wenn ihr länger irgendwo sitzt und er nach einiger Zeit das dann als Territorium sieht.
Dazu habe ich von McChris gelernt, dass territoriales Verhalten nicht nur ortsgebunden ist bei HSH, sondern tatsächlich personengebunden.
Ich glaube auch, dass im Freilauf Kommunikation abgelaufen war, die nicht freundlich war, aber nicht so gedeutet wurde. Und klar hat ein Hund, der schützen will und andere Hunde/Menschen gern einnorden möchte, Frust an der kurzen Leine, die er auch ausdrückt.
Natürlich muss nichtsdestotrotz eine Lösung her. Mir wäre das alles mit fortschreitender Schwangerschaft und dem Säugling auch alles viel zu gefährlich. Hunde sind da eh sehr fein und spüren die Veränderungen, die sich gerade anbahnen, zumal ein Hund, der sich den Schutz seiner Leute zur Aufgabe gemacht hat.
Ich hoffe, ihr findet eine Lösung. HSH in Not wurde ja schon genannt. Ich drück euch die Daumen!
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Uns ist klar, dass wir durchaus mit Schuld an den Ereignissen haben, das habe ich ja auch im Eingangstext geschrieben. Unser Hund braucht eine klare Führung und einen hundeerfahrenen Menschen an seiner Seite. Diese können wir ihm, auch nach monatelangem Training, nicht bieten. Das hätten wir uns vermutlich früher eingestehen sollen, aber durch die Fortschritte im Training, haben wir gehofft, dass wir das gemeinsam irgendwie hinbekommen.
Wir sind damals viel zu blauäugig an das Thema Tierschutzhund herangegangen und haben uns zu sehr auf den Steckbrief verlassen. Hätten wir vor der Adoption geahnt, dass wir ein Jahr später einen 70 cm großen und knapp 40 kg schweren HSH Mischling zuhause haben, hätten wir uns das nie zugetraut.
Also von Schuld hat hier niemand gesprochen.
Ihr habt Trainer gehabt, die ihr Geld nicht wert waren. Das kann man nicht schönreden.
Ein Trainer, der zu einem Hund mit Verhaltensoroblemen gerufen wird muss den Hund einschätzen (können) oder euch wo hinschicken (mit jemanden zusammenarbeiten) der/die das kann.
Und das wurde nicht gemacht und deshalb ist an der Stelle ein/e Trainer/in schlecht ausgebildet!
Dennoch kann diese/r Trainer/in andere Sachen toll können.
Ich bin seit 1999 wirklich aktiv in „Hund“ unterwegs😀
Mit vielen Seminaren und habe viel Trainer kennengelernt.
Und in der Summe sind nur wenige dabei, die ich bei Verhaltensproblemen hinzu ziehen würde und noch mal wenige bei „typischen Rasseproblemen“.
Aber ihr benötigt meiner Meinung nach jemanden, der den Hund tatsächlich begutachtet, was das für ein „Heini“ denn wirklich ist.
Ist der „nur“ unverstanden und falsch geführt? Oder entwickelt sich der Hund grad zu einem gefährlichem Gund.
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Das würde uns die verbleibende Zeit und ihm einen möglichen Neuanfang sicher erleichtern.
Unbedingt.
Ich geb Dir mal eine Art Kurz-Briefing, damit Ihr den Kerle ein wenig besser verstehen könnt.
Was Ihr da jetzt durchmacht, ist ein noch unsicherer, mit 1,5 Jahren mental noch sehr junger Hund, der schon die ersten Anflüge seines genetisch bedingten Schutzverhaltens spürt und nicht weiss, wie er das im Alltag unterbringen soll. Er weiss nicht, wen er vor was schützen soll. Und in dieser Unsicherheit zeigt er dieses Verhalten gnadenlos übersteigert.
Das Schutzverhalten von HSH basiert auf einer weiterentwickelten Variante des Territorialverhaltens, das viele Hunderassen zeigen. Nur kommt im Gegensatz zum Hund anderer Rassen im Vorgarten, der unangeleitet alles anbellt, was draussen langgeht, beim Schutzverhalten des HSH immer eine Bewertung in Bezug auf eine potentielle Gefährdung für die Herde, auch die imaginäre, hinzu. Das bedeutet z. B., dass Nachbar Hugo mit seinem Dackel Max, der da tagtäglich an der Weide lang flaniert und sich immer berechenbar verhält, nach kurzer Zeit als Alltag und nicht mehr als Störung wahrgenommen wird.
Der Auftrag von HSH und das ist seit Jahrtausenden genetisch in diesen Hunden verankert lautet ursprünglich: "Halte alles, was nicht zur Herde dazugehört, von dieser fern" (und das kann durchaus auch das Schaf vom Nachbarn sein) und verteidige die Herde im Falle eines Angriffs bis aufs Blut." Das sind 2 vollkommen unterschiedliche Aufträge. Das ist wichtig. HSH sind reine Verteidiger ihrer Herden.
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Dieses "nicht mehr als Störung wahrnehmen" kann ich als Halter unterstützen. Durch mein eigenes Auftreten und dadurch, wie ich selbst mit der Situation umgehe.
Dazu kann ich eine weitere Eigenschaft der HSH nutzen, die sie perfektioniert haben: "Fremdsprachen" lernen zu können. HSH sind gnadenlos grossartige Körpersprachler, die auch komplett unterschiedliches Kommunikationsverhalten ihrer Weidetiere lernen können. Das müssen sie können, denn ihre Herde ist ihr Sozialverband.
Wenn ich als Halter meine eigene Körpersprache für den Hund deutlich lesbar machen will, kann ich Tricks nutzen, indem ich für mich (!) meine Körpersprache verbal untermale. Als Beispiel: käme hier ein Kind auf den Weidezaun zugerannt, sag ich zu meinen Hunden "passt schon, das ist nur ein Kind, das darf das". Dadurch entspannt sich meine eigene Körperhaltung und ich komme so für meine Hunde authentisch rüber.
Das geht natürlich andersrum auch.
Wenn z. B. der Bürgermeister an der Weide langflaniert und ich innerlich denke "örks, der Bürgermeister", spiegelt sich auch das in meiner Körpersprache wieder. Und die Hunde würden da mehr drauf reagieren. Für Euch getestet.
Man kann die Genetik des HSH nicht wegtrainieren oder ausschalten. Das sind 24/7 Arbeitshunde, somit die höchstspezialisierten Hundetypen, die es gibt.
Aber man kann die Genetik in Bahnen lenken, die alltagskompatibel werden.
In der Hundegruppe an der Herde, zusammen mit dem Hirten, hat jeder der HSH unterschiedliche Aufgaben.
Es gibt z. B. die Melder. Die beobachten und belauschen das Umfeld und weisen den Rest der Gruppe darauf hin, wenn sie was - für sie - ungewöhnliches bemerken.
Das sind oft die Jungspunde der Hundegruppe. Den Part, ob das jetzt eine Bedrohung der Herde ist und wie damit umgegangen wird, übernehmen aber die erwachsenen, erfahrenen Team-Mitglieder, die "Steller". Da haben die Jungspunde überhaupt nix mitzumischen. Die haben schön in der 2. Reihe zu bleiben.
Und das wäre auch der "Job", den man dem HSH in Privathand lassen und zuweisen sollte - rein der Job als Melder-Hund.
Der macht also den Halter auf Dinge im Umfeld aufmerksam. Das muss nicht durch Bellen/Anschlagen sein, dass kann auch ein intensiver Blick in Richtung des Auslösers sein.
Und der Halter übernimmt dann die Bewertung der Situation und somit die Verantwortung. Damit kann ein HSH zufrieden sein, weil er seine Genetik ausleben darf, weil er, als Teil seines Sozialverbandes, einen eigenständigen Aufgabenbereich hat.
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McChris Vielen Dank für diese ausführliche Beschreibung. Da wird uns vieles klar. Und es bestätigt uns in unserer Vermutung, dass er eigentlich kein „Problemhund“ (das Wort finde ich echt doof, wenn ich darüber so nachdenke) ist, sondern bisher einfach falsch verstanden wurde.
Beispielsweise dass seine lautstarken Reaktionen auf Geräusche (von den gibt es in einer Reihenhaussiedlung leider einige) nur vorkommen, wenn wir zuhause sind. Und auch, dass einzelne Geräusche die immer wiederkommen kein Problem mehr für ihn sind. Körpersprache ist ein großes Problem, an dem gerade ich arbeiten muss. Ich bin durch die Situationen mit ihm eigentlich immer angespannt, da kann er ja nicht das Gefühl bekommen, dass wir die gemeldete Bedrohung in den Griff bekommen können oder es gar keine Bedrohung ist.
Wir werden definitiv daran arbeiten, auch wenn uns mit dieser Erkenntnis noch deutlicher wird, dass unser Zuhause vermutlich nicht das richtige ist. Für ein Leben im Reihenhaus mit kleinem Garten in der Großstadt und als Bürohund ist er vermutlich einfach nicht gemacht - korrigiert mich gerne wenn ich da falsch liegen sollte.
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Der Verein soll den Hund zurücknehmen und sehen, dass er ihn vermittelt bekommt. Klar wird das schwierig, aber für Privatleute ja noch mehr….
Und was heißt „das wird er nicht überleben“?
Zusätzlich würde ich beim lokalen Tierheim anfragen - begeistert werden sie nicht sein, aber vielleicht habt ihr Glück.
Und fragt eure Trainer, ob sie vielleicht jemanden wissen - ihr hattet ja offenbar schon mehrere.
soweit mir das erklärt wurde würde er in dem Herkunftsland durch den Beißvorfall vermutlich eher mit anderen „Problemhunden“ zusammen leben, was ziemlich gefährlich für ihn sein würde und zusätzlich dazu werden dort Hunde nach Beißvorfällen durchaus eingeschläfert.
Und hier in DE könnten sie ihn nicht nehmen, weil es keine Pflegestelle für ihn gibt.
Steht in eurem Vertrag oder auf der HP der vermittelnden Orga, dass Rückläufer zurück geschickt werden? Aus meiner Sicht ist das absolut unseriös, wenn Vereine eine solche Vermittlungspolitik betreiben.
Andererseits, es ist euer Hund, ihr tragt die Verantwortung für seine Zukunft. Wenn der Verein aus genannten Gründen wegfällt, müsst ihr die Vermittlung übernehmen. Das ist nicht einfach, aber eure Aufgabe. Mit dem örtlichen Tierheim würde ich in jedem Fall Kontakt aufnehmen. Evtl. nehmen sie ihn gegen eine angemessene Abgabegebühr auf und vermitteln ihn, hoffentlich passend, weiter.
Ansonsten würde ich mit dem Hundetrainer sprechen, Tierarzt etc., einfach alle Möglichkeiten nutzen, ein Zuhause bei erfahrenen Leuten zu finden. Viel Glück.
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