Hund knurrt, wenn anderer Hund erbricht

  • Du beschreibst es eigentlich ganz gut. Es knallt ausschließlich beim Würgen des älteren Hundes.

    Abseits dieser Situation ist es in über drei Jahren, die wir beide Hunde gemeinsam halten, zu keinen Auseinandersetzungen gekommen.


    Jetzt könnte wir das einfach darauf beruhen lassen weil es nicht oft vorkommt. Aber da die Situation eben zeitlich so komplett unplanbar ist und wir Sorge haben, mal nicht dabei zu sein, wollte ich einfach mal im Forum fragen,ob jemand diese spezielle Situation kennt, um vielleicht Tipps zu bekommen und besser einzuordnen, worin die Problematik liegt.


    Ich würde mich niemals als allwissende Hundeexpertin darstellen.. Trotzdem habe ich auch etwas Erfahrung und halte seit meiner Jugend und somit seit über 25 Jahren Hunde, auch in Mehrhundehaltung. Zeitweise habe ich auch im Tierheim unterstützt. Meine letzten vier Hunde waren alle Problemfelle, die sonst niemand wollte. Ich habe mit allen Hunden immer viel gearbeitet und mir phasenweise professionelle Hilfe geholt, wenn ich mal den Blick von außen brauchte.

    Aus meiner Erfahrung würde ich daher ein Führungsproblem oder eine versteckte Dynamik klar verneinen.


    Es gibt ein, zwei kleinere Baustellen (auch rassebedingt) bei beiden Hunden, an denen kontinuierlich gearbeitet werden muss und natürlich sind Ressourcen bei ehemaligen Tierschutzhunden nie ganz uninteressant.

    Klar, findet die Hündin es manchmal doof wenn sie nicht den Platz oder die Aufmerksamkeit bekommt, die sie gerade gerne hätte. Sie war schon immer ein Hund, der gerne in Frage stellt, versucht einzufordern und eine klare Linie braucht, weil man sonst als Führung bei ihr verloren hätte. Er ist das genaue Gegenteil und ein Vermeidungsstrategiker. Wenn sie sich also vor seinen Liegeplatz stellt oder sich einfach dazulegt, würde er in 95% der Fälle aufstehen und gehen. Wir haben die Kissen mittlerweile aber auch klar aufgeteilt. Jeder hat ein eigenes und wenn sie ihn dann mal von seinem "vetreibt", wird sie von uns von dort auf ihr eigenes Kissen geschickt. Seitdem ist das auch deutlich weniger geworden.

    Futter und Spielzeug waren wie gesagt noch nie ein Problem.


    Aber da es selbst in Bezug auf die Ressource "Liegeplatz" eben nie körperliche Konflikte oder verbale Drohungen zwischen den beiden gegeben hat, fände ich es schon sehr spannend wenn unsere Situation und die massive Reaktion der Hündin ausgerechnet auf ein Ressourcenproblem zurückzuführen wäre. Man lernt ja nie aus 😊


    Wie gesagt, bisher wussten auch die Trainer, denen ich die Situation geschildert habe und die auch das Miteinander der Hunde kennen, keinen Rat. Sollte doch mal die Erleuchtung kommen, sage ich euch Bescheid.

  • Klar, das können wir in jedem Fall versuchen.

    Wobei das für den Hund, der würgt (und damit eh bedingt abwehrbereit ist) purer Stress sein kann. Und ggf. im worst-case auch dazu führen könnte, dass die Hunde sich das merken und zukünftig deutlich mehr Management brauchen. (FALLS da tieferliegende Spannungen zwischen den beiden sind, was ja als Hypothese immer noch im Raum steht).


    Ich glaube der Nutzen eines wie auch immer gearteten Erkenntnisgewinns wäre mir nicht groß genug, dass zu riskieren.

    Die Leine soll um den Hund, der NICHT würgt, sondern um den anderen. Und es die Idee ist ja auch nur, das einmalig auszuprobieren, um zu schauen, wie sich die Hündin verhält, wenn sie nicht aus dem Raum geführt wird.

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