Junghündin aus Tierheim direkt stark auf eine Person fixiert
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Hallo liebes Forum,
wir haben seit nicht ganz einer Woche eine kleine, ca. 1 1/2 Jahre alte Hündin aus dem Tierheim. Die kleine Dame (wahrscheinlich ein Pinscher-Mischling) wurde Anfang des Jahres leider aus schlechter Haltung beschlagnahmt. Zusammen mit knapp 70 anderen Hunden und etlichen Katzen. Die Tiere wurden total verwahrlost in einem Haushalt gehalten, wurden nicht im klassischen Sinne sozialisiert und sind teilweise echt auffällig.
Unsere Kleine ist an sich jedoch sehr umgänglich und zeigt jetzt schon ihr tolles Wesen. Bellt so gut wie nicht, ist sehr 'wach' und aufmerksam, allerdings auch vorsichtig und Neuem gegenüber verständlicherweise eher ängstlich. Angsthund würde ich sie jetzt nicht direkt nennen, sie hat halt als Welpe halt entsprechend wenig kennengelernt und muss vieles jetzt einfach erst entdecken und als 'ungefährlich' für sich abspeichern.
Wir waren mit ihr etwas über drei Wochen vom Tierheim aus auf Kennenlern-Spaziergängen unterwegs, bevor es an den Schnuppertag mit ein paar Stunden bei uns zu Hause ging und eben schlussendlich die offizielle Übernahme aus dem Tierheim letzte Woche Samstag. Mein Mann war am häufigsten mit ihr Gassi und ist auch der mit der ruhigsten Energie bei uns zu Hause. Haben noch zwei Töchter im Alter von 7 und 10. Man merkt ihr an, dass sie ihr neues Herrchen direkt als Rudelführer akzeptiert, was tendenziell auch total in Ordnung ist.Problem würde ich es noch nicht nennen, da sie noch ganz frisch bei uns ist und wir uns alle erst eingrooven müssen, aber wir merken halt jetzt schon eine regelrechte Fixierung auf meinen Mann. Sobald er den Raum verlässt, patrouilliert sie und winselt kläglich, zwar leise aber wirklich ausdauernd. Zittert teils wie Espenlaub und kann sich nicht ablegen oder beruhigen. Obwohl sie nicht alleine im Raum ist, sondern meist noch ich da bin. Erst wenn er wieder da bzw. im Sichtbereich ist, legt sie sich ab und ist dann wirklich erschöpft. Am liebsten würde sie dann in ihn reinkriechen und versucht auf seinen Schoß zu kommen, um sich einzuigeln und dort ein Schläfchen zu halten.
Aktuell geht das, da mein Mann nach unserem Umzug aktuell noch ganz viele Arbeit im neuen zu Hause hat und noch ohne neuen Erwerbsjob ist. Dieser wird aber demnächst wieder gesucht (wahrscheinlich auch zeitnah gefunden) und seine Tätigkeit ist höchstwahrscheinlich wie gehabt weder Remote noch Dog-friendly. Heißt, unsere Hündin muss demnächst tatsächlich tagsüber viel mit mir Vorlieb nehmen, da ich überwiegend von zu Hause aus arbeite und nur 1-2x im Quartal unterwegs bin.
Ich bin aber aktuell nicht die, bei der sie sich bereits entspannen kann und entsprechend habe ich jetzt schon Bammel, falls wir das nicht eingefangen bekommen.
Anderes Thema ist halt auch, dass wir nicht wollen, dass sich das manifestiert und sie so nen kleiner Stalker wird, der einen (also ihr Herrchen in dem Falle) nicht mehr alleine aufs Klo etc. lässt und entsprechend kontrollieren möchte.Habt ihr Tipps, wie sich das lösen und trainieren lässt?
Haben schon eine Hundetrainerin angefragt, die hoffentlich bald reagiert. Unser erster Ansatz bis dahin wäre, dass ich (Frauchen) das aus der Hand füttern übernehme und mein Mann das auf der Decke ablegen und dort bleiben übt.
VG und Danke schon mal für euren Input!
Mrs.Renton
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Hi
hast du hier Junghündin aus Tierheim direkt stark auf eine Person fixiert* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Mrs.Renton
Hat den Titel des Themas von „Junghündin aus Tierheim direkt auf eine stark Person fixiert“ zu „Junghündin aus Tierheim direkt stark auf eine Person fixiert“ geändert. -
Ich kann dir leider nicht so viel raten aber ich persönlich würde mir auf jeden Fall TrainerIn aus dem entsprechenden Bereich zur Seite holen
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Tipps wirst du bestimmt noch bekommen. Hab von Pinschern keine Ahnung aber ich glaube die fixieren sich eh sehr auf eine Person oder?
Unser erster Ansatz bis dahin wäre, dass ich (Frauchen) das aus der Hand füttern übernehme
Würde ich auf keinen Fall machen. Futter sollte immer ohne Bedingungen zur Verfügung stehen und kein psychischer Stress für den Hund bedeuten. Der Hund sollte in Ruhe fressen können ohne das er von euch bedrängt wird. Und genau das würde aber passieren wenn ihr eine Handfütterung macht.
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Aktiv helfen kann ich nicht, aber vielleicht helfen dir folgende Erfahrungen?
1. meiner Hündin ist es absolut egal wer sie füttert. Ich bin ihre Hauptbezugsperson und das ist genau so ok. Also vergiss den Quatsch mit aus der Hand füttern mal ganz schnell wieder. Das führt nur zu Konflikten.
2. auch wenn ich die Hauptperson bin hat meine Hündin gelernt, dass es andere tolle Menschen gibt, die sie betreuen.
Also ja die Hunde können das lernen. Was hier hilft ist übrigens nicht Futter sondern gemeinsame Erlebnisse und Beschäftigung. Und eine Hauptbezugsperson die das unterstützt.
Mal als Beispiel.
Wenn ich zu Hause bin dreht sich das Hundeuniversum um mich. Also schicke ich beispielsweise Mann und Hund bewusst los, um gemeinsam was tolles zu machen. Ich bin dann manchmal dabei aber für sie nicht da. Wenn ich natürlich daneben stehe und „oh mein Mädchen du willst das lieber mit mir machen!?“ würde sie meinen Mann total links liegen lassen. So ziehe ich mich raus - nö du hattest eine Anweisung von Herrchen also kooperiere mit ihm und hab spaß.
Also ich entziehe mich wirklich bewusst damit die beiden tolle Momente haben.
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Vergiss den Quatsch mit Rudelführer,
besteht auf für euch unverrückbare Hausregeln.
Ansonsten lass sie ankommen.
Setz dich draußen auf eine Bank und schaut euch die Welt an.
Nimm den Druck raus.
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Würde auch den Druck möglichst rausnehmen. Die Kleine ist ja noch ganz frisch bei euch und dürfte ein tendenziell unsicherer Hund sein. Die spürt dann womöglich auch, wenn du nun angespannt bist und dir Sorgen machst - und ich bin relativ zuversichtlich, dass sie sich auch an dich noch gewöhnen wird, wenn sie mal wirklich auch mental bei euch "angekommen" ist.
Vielleicht kann der Partner gucken, dass er weiterhin regelnäßig außer Haus geht, sodass eure Hündin sich dran gewöhnt, dass der eben nicht immer verfügbar ist. Und ich an deiner Stelle würde in dieser Zeit auch nicht versuchen, mich bei der Hündin anzubiedern, mit Futter zu locken etc, sondern sie tatsächlich möhlichst einfach in Ruhe lassen. Die wird eher einen Schritt auf dich zu macheb und sich öffnen, wenn sie sich nicht bedrängt fühlt.
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Disclaimer: Ich kenne mich mit Pinschern nicht aus und habe auch erst meinen ersten Hund. Hält mich nicht ab, meinen Senf dazuzugeben :)
Maßgeblich ist jnatürlich, was ein guter Trainer mit Blick auf Hund, Verhalten und Gegebenheiten vor Ort sagt.
Ich kann mir vorstellen, dass die Fixierung auch einfach ersteinmal eine Brücke für eure Hündin ist. Ob dein Mann sie nun besonders anspricht oder ob sie in ihrem vorherigen Leben in dem Haushalt jemanden hatte, dem sie vertraute und an den dein Mann sie erinnert. Jetzt ist sie ja in einer komplett neuen Situation und klammert sich erst einmal an die Person die ihr – aus welchem Grund auch immer – am meisten Sicherheit gibt.
Ich kann mir vorstellen, je vertrauter sie mit ihrem neuen Leben wird, desto weniger wird sie diese Fixierung brauchen. Ich würde daher erstmal normalen Alltag leben und das zwar im Blick behalten aber auch nicht überbewerten. Die Hündin erstmal ankommen lassen und wenn es ihr hilft, in Zeiten, wenn der Mann abwesend ist, ruhig auch ein Kleidungsstück von ihm neben sie legen.
Ich persönlich würde zusätzlich versuchen, die Hündin dabei zu unterstützen, Entspannung zu finden. Da gibt es x Ansätze und die Zeit ist ja auch auf eurer Seite. Falls ihr schon eine*n Tierarzt*ärztin habt, fragt da auch einmal nach.
Klassiker sind ansonsten – immer abgestimmt auf Hund, Größe, eventuelle Allergien – etwas mehr Kohlenhydrate ("Nervennahrung") im Futter, etwas zu Kauen und diverse Nahrungsergänzungsmittel (da lieber auch mit dem*der Tierarzt*ärztin abstimmen) . Bei Elvis habe ich gute Erfahrungen mit Adaptil, Zylkene und simplen B-Vitaminen gemacht.
Thundershirt haben wir nie ausprobiert und ich vergesse bestimmt auch einiges.
Aber wie gesagt, ich kann mir vorstellen, es ist eine Frage der Gewöhnung und davon, die Hündin erst einmal ankommen zu lassen. Ihr bekommt hier bestimmt noch viel Input. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Freude mit eurem neuen Familienmitglied.
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Ha, was mir eben beim Gassi noch einfiel ... kennt und wisst und macht ihr vielleicht schon, aber was soll's:
Tagesstruktur: Gerade am Anfang hilft eine möglichst gleichbleibende Tagesstruktur eurer Hündin bestimmt sehr. Eure Tage als Familie haben ja vermutlich ohnehin einen eingespielten Ablauf, das gibt auch der Hündin Orientierung. So weiß sie bald in dieser für sie noch neuen Umgebung, was wann passiert. Auch Futter- und Gassizeiten würde ich zumindest in den ersten Wochen möglichst berechenbar für den Hund machen, ebenso (wenn möglich) den Ablauf vorm Gassi.
Ruheplatz: Welche Art Bett, Matte, Körchen oder Höhle ein Hund am liebsten mag, findet man erst mit der Zeit heraus. Aber wichtig ist, dass eure Hündin einen Ruhe-Ort hat, an den sie sich zurückziehen kann und wo sie dann auch in Ruhe gelassen wird. Ihr habt das Glück, dass eure Kinder schon alt und verständig genug sind, das ebenfalls zu verstehen und zu praktizieren.
Und ein Buchtipp: Es wird hier im Forum immer wieder genannt und jetzt eben von mir: Das Buch "Das andere Ende der Leine" von Paricia Mcconnell über uns Menschen und unseren Umgang mit dem Familienmitglied auf vier Pfoten. Vielleicht auch nett als Hörbuch zusammen mit euren Kindern.
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Die kleine Hündin ist erst seit einer Woche bei euch. Lass sie erstmal ankommen und die Familie in Ruhe kennenlernen.
Ja, es gibt Hunde die sich einen Menschen aussuchen und der für sie die wichtigste Person ist, trotzdem werden die anderen Familienmitglieder auch akzeptiert. Pinscher neigen tatsächlich dazu, sich einen Menschen im Besonderen auszusuchen.
Ich habe hier einen Zwergpinscher-Mix aus dem Tierschutz sitzen. Wir haben ihn vor ein paar Jahren im Tierheim gefunden und es war tatsächlich Liebe auf den ersten Blick
Speedy war damals schon deutlich älter, so ca 8 Jahre alt- er war von Anfang an auf mich fixiert. Wenn mein Mann ihn gerufen hat, sah er erst mich an und dann erst kam er zu ihm. Trotzdem ist er unser Familienhund , er bleibt auch problemlos bei meinem Mann oder den mittlerweile erwachsenen Kindern, aber es ist offensichtlich, dass ich seine absolute Nummer eins bin.
Wünsche euch viel Spaß und Freude mit der kleinen Hündin.
Liebe Grüße
Chrissi mit Speedy
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Ich schließe mich den anderen an.
Eure Maus ist erst seit einigen Tagen bei euch, und auch, wenn ich regelmäßig mit ihr spazieren gegangen seit, hat sich ihr leben und ihr Umfeld von jetzt auf gleich drastisch verändert.
Ich habe im April auch eine Hündin übernommen, die vorher in einer relativ großen Hundegruppe gelebt hat, und sich ihren Menschen mit 8 anderen Hunden teilen musste.
Vom Charakter her ist sie aber ein Hund, der am liebsten 24h an "seinem" Menschen kleben möchte.
Anfangs hat sie sich verzweifelt an jeden Menschen ran geschmissen, den sie finden konnte, nach einigen Tagen war ich die Person, die für sie wichtig war, denn ich habe im Homeoffice gearbeitet, während mein Mann 6-7 Stunden außer Haus ist.
Daisy ist mir auf Schritt und Tritt gefolgt, war absolut verzweifelt, wenn ich weg war. Unsere andere Hündin hat ihr viel Sicherheit gegeben.
Erst nach gut 3 Monaten hat man gemerkt, das Daisy sich "fallen" lassen konnte.
Seit einigen Wochen hat sie sich nun von mir abgenabelt, kann ihren eigenen Verrichtungen und Spielen nachgehen, und richtig Hund sein.
Außerdem hat sie meinen Mann zu ihrem Kuscheleigentum erklärt, und genießt es, wenn er Abends mit ihr auf dem Sofa kuschelt.
Im Gegensatz zu eurer Hündin kommt sie aus einem guten Zuhause, und kam einfach mit den dortigen gegebenheiten nicht zurecht
Eure Hündin kommt aus nicht so schönen gegebenheiten, und hat wahrscheinlich erst im Tierheim geregelte Strukturen kennengelernt, und wurde dann aus diesen Strukturen wieder heraus gerissen, und ist bei euch gelandet.
Sie versucht sich nun wahrscheinlich an deinen Mann zu heften. Das iist vollkommen normal.
Versuche einfach, ihr zusätzlich Sicherheit zu geben.
Geht zusammen spazieren, präsentier ihr tolle Leckerchen, lass sie Fleischwurst und Käse suchen, und lass sie ankommen.
Jedes aufmunternde Wort, jedes gemütliche zusammen sitzen auf dem Sofa wird euch Schritt für Schritt zusammenführen.
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