Bin ich zu ungeduldig für die Hundehaltung?

  • Wenn sie die Kommandos nicht ausführt, hat sie nicht verstanden, was sie machen soll. Hunde wollen ihren Besitzer nicht ärgernd und provozieren.

    Ich würde mir an deiner Stelle -falls du sie behalten willst - einen Trainer suchen. Das erste, was mir die Trainerin beigebracht hat: Wie man dem Hund etwas beibringt.

    Ungeduld scheint mir nicht die Wurzel des Problems zu sein, sondern Unwissen. Das kann man gut angehen, wenn man will.

  • Ganz ehrlich manchmal möchte ich sie einfach irgendwo anketten und zurücklassen. Sie ist einfach ungehorsam und anstrengend. Ich würde es natürlich niemals tun. Ich möchte sie ja auch eigentlich behalten und mit ihr zusammenwachsen, aber ich habe das Gefühl das wir nicht zusammenpassen. Ich brauche einen Hund der schnell lernt und Dinge gut versteht und keinen Sturschädel.

    Der erste Satz ist ja schon mal arschig!

    Vielleicht solltest DU erstmal etwas über lernverhalten beim Hund lernen und wie Übungen aufgebaut werden, damit der Hund sie versteht.

    Mir tut dein Hund ehrlich gesagt leid, du bist für ihn unberechenbar. Arbeite mal deiner Impulskontrolle. Stell dir vor einer erklärt dir etwas in einer für dich fremden Sprache und eskaliert völlig, wenn du es nicht spätestens beim dritten Mal verstanden hast….. Übel oder?

  • Wenn sie die Kommandos nicht ausführt, hat sie nicht verstanden, was sie machen soll. Hunde wollen ihren Besitzer nicht ärgernd und provozieren.


    Ganz so pauschal würde ich das allerdings nicht formulieren.


    Es gibt durchaus Hunde und Situationen, in denen Kommandos bewusst nicht ausgeführt werden. Sei es, weil etwas anderes gerade wichtiger ist oder weil sich Kommandos einfach nicht lohnen und Hund und Halter nicht zusammenpassen.


    Manche Hunde provozieren auch tatsächlich manche Menschen bewusst, um die Grenzen auszuloten und manchmal auch um ihr Ego zu polieren.

  • Ich brauche einen Hund der schnell lernt und Dinge gut versteht und keinen Sturschädel.

    Nein, du brauchst keinen anderen Hund. Wenn du Pech hast, reagiert der nächste Hund, indem er nach vorne geht, wenn dunso eskalierst. Bevor du deine cholerischen Ausbrüche nicht im Griff hast, ist ein Hund bei dir aus meiner Sicht vollkommen falsch aufgehoben.


    Wie wäre es für dich, mit jemandem zusammenleben zu müssen, der dich zusammenschreit und schubst, weil er dir Hausregeln nicht verständlich machen konnte?

  • Nur mal so eine kleine Geschichte von meinem Hund als Welpen zum Thema, wie ein Hund lernt: mein Welpe hat damals ganz schnell „Sitz“ gelernt, und das wirklich super auf Handzeichen ausgeführt. Allerdings nur bei mir. Mann und Kinder waren frustriert, warum das bei ihnen denn nicht klappt, schließlich machten sie das gleiche Handzeichen? Tja, ich bin Linkshänderin, der Rest der Familie sind Rechtshänder. Mein Hund hatte gelernt, dass das Handzeichen mit links „Sitz“ bedeutet. Was das Handzeichen mit der rechten Hand bedeuten soll, konnte er nicht wissen, hat ihm ja niemand beigebracht.


    Deine Hündin kann anscheinend mit Leine „runter“ (vom Sofa) und „raus“ (aus dem Schlafzimmer), wenn Du dabei mitgehst. Woher soll sie nun wissen, dass Du auch ohne Leine und aus der Ferne das gleiche Verhalten von ihr möchtest?


    Ich sehe das wie Ariodante : Du brauchst jemanden vor Ort, der Dir mal zeigt, wie man einem Hund überhaupt etwas beibringt.


    So, wie Du es jetzt machst, ist das unfair dem Hund gegenüber. Stell‘ Dir vor, Du bist auf einmal in ein Land verpflanzt worden, dessen Sprache Du nicht verstehst. Deine einheimischen Gastgeber wollen anscheinend irgendwas von Dir und rufen Dir etwas Unverständliches zu, und wenn Du es nicht ausführst (weil Du es schlicht nicht verstehst), beschimpfen sie Dich wüst und schubsen Dich herum. So geht’s Deiner Hündin aktuell.

  • Ich brauche einen Hund der schnell lernt und Dinge gut versteht und keinen Sturschädel.

    Du erwartest von deinem Hund Dinge, die du eher von dir selbst erwarten solltest.


    So wird das kein Zusammenwachsen, sondern du vergraulst den Hund, bedrängst ihn, bedrohst ihn, wenn du herumschreist und sehr wahrscheinlich auch entsprechende Gestik und Mimik zeigst.


    Das führt in die Eskalation, wo am Ende dem Hund nur noch Drohen, Vertreiben oder Angriff übrig bleiben. Willst du das wirklich?


    Nein? Dann ändere dringend deine Art des Umgangs mit dem Hund.



    Wirst du ungeduldig, tu was, was dich runterholt. Atmen, Stressball kneten, mach Joga, mach dir einen Kaffee und trete aus der Situation erstmal zurück.


    Dein Hund hat sich dich nicht ausgesucht. Für dich sind es jetzt ein paar Jahre mit einem 'nervigen, begriffsstutzigen' Hund (wobei ich das in Abrede stellen wollen würde), für deinen Hund ist es sein ganzes Leben.


    Warum hast du einen Hund? Möchtest du nur nette Spaziergänge, kannst du auch Gassigänger im Tierheim sein. Möchtest du wirklich einen Begleiter fürs Leben, einen Gefährten, dann musst du dir das erarbeiten. Und das geht nicht, indem man jedesmal ausflippt und herumschreit. Impulskontrolle gilt nicht nur für unsere Hunde, sondern auch für uns selber.

  • Das stimmt natürlich. Aber der Hund hier lernt ja gar nichts und kann in keiner Situation etwas gelerntes abrufen, wie es klingt. Das klingt schon nach einem Vermittlungsproblem.

    Nach Ego polieren tönt das auch nicht, alles was der Hund davon hat, ist ja angeschrien werden.

    Aber wer weiß, wir sehen die beiden ja nicht, und auch, wenn die Kommunikation an anderer Stelle hakt, sollte sich das mal ein Profi anschauen, wenn man was verändern will.

  • Ich sehe das wie die Vorschreiberinnen: Dein Hund kann nichts für diese Situationen und Deine Eskalationen schon gleich garnicht.

    MMn hast du zwei Möglichkeiten:

    mit Hilfe von Trainer/innen-Begleitung Zuhaus (noch nicht auf einem Hundeplatz) Deine Hausregeln einzuführen und Dich im Lernverhalten des Hundes zu bilden. Da gibt es nix was jetzt gleich sofort und auch nicht nach 3 x verläßlich funktioniert - selbst wenn der Hund versteht um was es geht. Verlässlichkeit braucht Zeit, sehr gute Wiederholungen unter einer sicheren menschlinchen Anleitung.

    alternativ die Rückgabe ans TH um für die Hündin eine neue Chance auf verständige Menschen zu gewinnen.


    Dein Wunsch nach "schönen Spaziergängen und Co." ist verständlich, aber auch ein Stück (harte) Arbeit bis das Miteinander rosarot und himmelblau läuft.

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