Abenteuer Auslandshund- Tipps und Hilfestellungen erwünscht
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Ich würde aber damit rechnen dass trotzdem nach ner Zeit Unsicherheiten auftreten.
Calino hat in den ersten Tagen so viel Input gehabt dass ihm die Menschen egal waren, dann nach ein paar Tagen wurden die Menschen (vorbei laufende) komisch für ihn.
Ich kann ihn jetzt erst besser einschätzen. Und er ist jetzt 5,5 Wochen da.
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Hi
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Dass Auslandshunde insgesamt nochmal eine andere Nummer sind, sehe ich ein. Aber welche schlechten bzw. traumatischen Erfahrungen sollte Mulan im Shelter gemacht haben, die sie sich grundsätzlich so anders verhalten lassen sollten als andere Hunde? Oder meint ihr, sie ist genetisch so völlig anders aufgestellt? (Ich meine die Frage ernst).
Ich hatte es hier ja schon zweimal geschrieben, dass so etwas, wenn auch seltener, mit einem Hund vom hiesigen Züchter passieren kann.
Ob Auslandshunde genetisch anders aufgestellt sind, dazu gibts mWn keine belastbaren Studien. Und die Forschung zu Epigenetik steckt noch sehr am Anfang. Aber von dem her, was man dazu weiß, kann man zumindest vermuten, dass Vorfahren teilweise überlebensbegünstigte Verhaltensweisen, die durch ihre Umgebung entstanden sind, an kurzfristig Nachfolgegenerationen vererben können, ohne dass eine lange Selektion dafür erforderlich ist. Also als direkte Antwort: Man weiß es nicht. Aber die Vermutung, dass umweltgeprägte Verhaltensweisen epigenetisch weiter gegeben werden, ist nicht unvernünftig.
Und andererseits muss man sich halt auch vergegenwärtigen, dass wir durch die Bank weg Hunde aus einer sehr vermenschlichenden Brille betrachten. Ist normal, Hunde erfüllen in unserer Gesellschaft größtenteils die Funktion als geliebte Sozialpartner, wir spiegeln uns und unsere Bedürfnisse in ihnen und sie spiegeln uns, das ist mit ein Grund für die Erfolgsgeschichte des canis familiaris. Und das prägt unsere Betrachtungsweise
Läuft im Schnitt super. Und manchmal muss man eine andere Brille aufsetzen.
Hunde haben halt auch noch ganz andere - viel mehr - Anlagen als die zum geliebten Sozialpartner. Und deshalb besteht immer die Möglichkeit, dass ein individueller Hund sich anders verhält als die Hunde, die man bisher gekannt hat. Bei jedem Hund. Wenn man nun aber einen Hund neu hat, der aus völlig anderen Lebensumständen kommt als denen, in die er jetzt hineingesetzt wurde, sehr wahrscheinlich mit Vorfahren, die aus anderen Lebensumständen kommen, dann ist die Möglichkeit ungleich höher. Deshalb sollte man das nicht nur als vage Möglichkeit im Kopf haben, man sollte damit rechnen. Und seine individuelle Risikoabwägung entsprechend anpassen.
Bei Dir sind Vorannahmen drinnen, die man jetzt meiner Erfahrung nach auf Tierschutzhunde einfach nicht pauschal anwenden kann:
1. Junghund bleibt im Spiel mit anderem Junghund bei der Sache: Passt größtenteils. Gerade bei hiesigen Junghunden, die gut mit Geschwistern sozialisiert wurden, dann ggf. noch in Welpen- und Junghundegruppe und bei Begegnungen.
Bei einem Hund aus dem Shelter gabs natürlich auch Interaktion mit anderen Hunde. Aber die Chance ist hoch, dass die anders ausgesehen hat als unbefangenes Spiel in gesicherten Umständen. Also dass der Hund z. B. schon früh gelernt hat, beim Spiel auf der Hut zu bleiben, eine ins Spiel kommende Ressource ernsthaft zu ergattern, eine panische Flucht hinzulegen … Und das in Millisekunden, das kriegt man als Mensch nicht mit, wie schnell das umschlägt. Zumal die Körpersprache eines Hunds, der nicht so eng mit Menschen sozialisiert wurde, auch nicht so auf den Menschen ausgerichtet ist, wie es bei hiesigen Hunden der Fall ist.
Meine Lilly hatte z. B. immer schon eine sehr ausgeprägte Körpersprache, sie schreit schon fast
. Aber sie hat auch erst lernen müssen, mir Signale so zu setzen, dass ich sie sicher verstehe. Den Änderungen konnte man förmlich zugucken. Obwohl ich an sich nicht unerfahren bin, was Körperrsprache von Hunden angeht.
2. Hunde mit Anschluss laufen nicht weg. Da bin ich ein bisschen ratlos. Hier haben viele Leute geschildert, dass diese Annahme einfach nicht stimmt. Glaubst Du das nicht? Ich kann Dir versichern: Ich hab es mehr als einmal erlebt. Auch Hunde, die sich sehr an ihre Besitzer angeschlossen haben, die das Leben hier genießen und toll finden, können im Fluchtmodus nicht mehr auf diese Erfahrungen zurückgreifen. Was auch immer genau da biologisch passiert: Die sind in dem Moment nicht in der Lage, die Stimme oder den Geruch ihrer Halter als vertraut und beruhigend wahrzunehmen. Genau zu checken und folgerichtig danach zu handeln, dass sie gerade nur 50 Meter von eigenen vertrauten Zufluchtsort sind und sich dorthin zurückziehen können.
Deshalb hat Lilly einen Tracker. Unsere Wohnung, ihre Höhle und ich sind für diesen Hund seine Welt, sein Anker und die Quelle alles Guten. Sie liebt es hier, hängt an uns und ist in den gut 8 Jahren, die wir sie haben, auch nie weggelaufen. Und trotzdem ist sie mit einem Tracker abgesichert. Und würde sie entlaufen, ich würde natürlich selbst suchen, aber trotzdem sofort einen professionellen Hundefänger engagieren. Weil ich mit der Möglichkeit rechne, dass sie mich im Fluchtmodus nicht erkennt. Und sich allen Menschen entzieht.
Tracker ist bestellt, noch nicht da, aber sicher bald am Hund.
Das Thema "Anschluss" ist ein großes und eigenes und es würde den Rahmen sprengen, das hier zu diskutieren. Vielleicht mach ich bei Gelegenheit mal ein Thema dazu auf.
Ansonsten vielen Dank für deinen Beitrag.
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Es ist völlig egal was der Hund mitbringt (Rasse, Genetik, Umfeld) einen PS Hund nach drei Tagen ungesichert laufen zu lassen ist absolut unverantwortlich.
Man kann es auch nicht "einschätzen " egal wie erfahren man ist.
Wir hatten von verschiedenen Organisationen Pflegehunde,es ist immer auch eine große Vertrauensfrage das man sich entsprechend verhält.
Zu uns kam auch schon ein GR nach 7 Tagen Einfangversuchen,in die alte PS ging er nicht mehr, auch dort hielt man das Leinengebot eher für eine Empfehlung.
Der Hund war als er zu uns kam, völlig durch.
Soetwas mutwillig zu riskieren ist einfach schlimm.
Lies dir doch bitte mal all die Suchseiten durch.
Und am Ende ist es wieder eine Organisation die ja so böse und Verantwortungslos ist.
Schlimm das es solche PS gibt.
Ich finde dich unfair.
Ich bin nicht verantwortlich für das, was dem GR passiert ist. Ich bin auch nicht verantwortlich für andere entlaufen Hunde.
Wollen wir doch mal festhalten: es ist hier kein Hund entlaufen. Die Gemüter erhitzen sich über eine gestrige Situation, die vorbei ist und in der nichts passiert ist.
Jetzt geht es mir darum, mit dieser Situation umzugehen und aus den Reaktionen hier zu lernen.
Aus deiner lerne ich, dass es manchen Menschen gefällt, sich moralisch zu empören.
Ich bin neu im Geschäft, da macht man Fehler. Aber nicht mit Absicht.
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Ich würde an Vereinsstelle so schnell wie möglich versuchen, den Hund an eine andere Pflegestelle zu übergeben und bei einer Endstelle versuchen, den Hund wieder zubekommen. Wäre letzteres nicht möglich, würde es mir wochenlang schlecht aus Sorgen schlecht gehen. Nichtmal ein Tracker war am Hund dran...
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Danke fürs Nachtreten.
Machst du gut.
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Offenbar müssen auch erfahrene Hundehalter bei (Auslands-)Tierschutzhunden noch einmal bei den Basics anfangen.
Ich fand vor und nach Elvis' Übernahe das Buch "Der Tierschutzhund" von Pia Gröning sehr hilfreich. Es richtet sich zum einen an End- aber auch an Pflegestellen.
Im Rahmen des Hundekongresses habe ich gesehen, dass es einen kostenlosen 1,5-stündigen Vortrag von Pia zum Thema "Dein Tierschutzhund zieht ein. Tipps zur Eingewöhnung von Pia Gröning" gibt.
Ich habe ihn mir jetzt nicht angeschaut, aber hier ist der Link: https://pfotenakademie.com/aus…inevortrag-Tierschutzhund
Zum Ableinen wurde ja nun einiges geschrieben. Ich kenne es außerdem so, dass man den Hund am Anfang in Ruhe ankommen lässt und längere Spaziergänge etc. erst später macht. Elvis hat bei mir die ersten drei Wochen fast durchgehend gepennt, das Tierheimleben (Gehege), Umzug und die Umgewöhnung waren Stress pur.
Danke. Schau ich mir an. Das Buch bestell ich mir.
Ja, ich schau mir halt Mulan an und finde, dass sie Spaziergänge in der Pampa schon gut verträgt. Liegt jetzt langgestreckt und schnarcht. Zeigt sich null gestresst oder überdreht. Wird schon passen.
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Dein Hund kam am Sonntag mit dem Transporter. Du meinst, sie hat sich euch am Dienstag schon "angeschlossen"?
("Angeschlossen" halte ich irgendwie generell für eine problematische Vorannahme, wenn man daraus dann gewisse Verhaltensweisen ableitet.)
Nö. Sie hat sich noch nicht angeschlossen.
Das war jetzt doch ein anderer Kontext als meine Begründung, warum ich mir recht sicher war, dass Mulan nicht aus dem Spiel mit Thora weglaufen würde.
Es ging doch darum, dass Hunde generell weglaufen könnten. Und da hab ich gesagt, dass Hunde eigentlich kein Interesse daran haben, wirklich wegzulaufen (also ganz weg), wenn sie sich angeschlossen haben.
Damit wollte ich keinesfalls sagen, dass ich davon ausgehe, dass Mulan sich nach drei Tagen an mich fest angeschlossen hat.
Was heißt denn für dich "ganz weg"?
Mein aktueller Hund war zwei Jahre bei mir, als er mitsamt Leine weglaufen konnte. Er war eine Stunde weg. Ich hab ihn dann wieder gefunden. Ihm war es völlig egal mich wieder zu sehen. Er ist nicht abgehauen, aber er kam jetzt auch nicht von sich aus zu mir.
Zweites Beispiel:
Meine erste Hündin, auch aus dem Ausland, ist immer mal wieder abhanden gekommen. Die musste auch eingefangen werden. Nein die hatte keine Angst, nur gar kein Interesse zu kooperieren. Die ist dann auch nicht weiter weggelaufen. Nur ist sie immer genau so weit weg geblieben dass man sie nicht erwischt hat. Bis sie sich selbst dazu entschieden hat dass sie Hunger hat.
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Aus deiner lerne ich, dass es manchen Menschen gefällt, sich moralisch zu empören.
Es ist einfach die unschöne Realität, dass genau derartige Aktionen für regelmäßige Todesfälle und verletzte Hunde sorgt. Da gibt es nix drumrumzudiskutieren. Fehler können natürlich passieren, sprich eine Tür die versehentlich aufgelassen wird, eine Leine die sprengt, man stolpert/rutscht aus usw. Aber das war einfach grobe Fahrlässigkeit.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der Vorkontrolle nicht erwähnt wurde, dass der Hund zunächst nur im gesicherten Gelände freigelassen werden soll? Selbst wenn nicht, haben dich hier zahlreiche User VOR der Freilassaktion darauf hingewiesen, warum man diesbezüglich sehr vorsichtig sein soll. War dir offensichtlich alles egal. Es ist gut gegangen. Glück gehabt. Weißt du wie man sich fühlt, wenn man die Meldung eines toten Hundes bekommt, den man mehrere Wochen aufs Leben vorbereitet hat und dann nur diese "ich weiß es besser als ihr dummen Tierschutzuschis" Arroganz dazu führt, dass das Leben ausgehaucht wird?
Nee sorry, keine Nerven für sowas.....ich wüsste nicht, was du dir als nächstes ausdenken würdest, ist einfach ein riesiger Vertrauensbruch
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Davon abgesehen sind 3 Tage einfach zu kurz für genaue Beurteilung eines Individuums.
Ja, klar.
Es wird jetzt wieder generalisiert.
Es ging um die Frage, halte ich es für wahrscheinlich, dass Mulan aus dem Spiel mit Thora auf einer Wiese in der Pampa abhaut und vom Auto überfahren wird oder unwiederbringlich verschwindet.
Diese habe ich gestern mit Nein beantwortet.
Heute, nach ganz viel verbaler Haue und anderen abgeschmackten Sachen, die ich über mich lesen durfte, kann ich die gestrige Frage auch nicht anders beantworten, weil Mulan gestern ja nicht abgehauen ist.
Aber ich kann die Situation gestern insgesamt anders beurteilen (und zwar nicht wegen sondern trotz vieler "netter" Menschen hier).
Ich glaube nicht, dass ich je gesagt habe, dass ich den Hund bereits vollständig einschätzen kann. Ist ja auch Murks, weil er sich jeden Tag noch verändert und seine Konturen schärft. Aber ich traue mir zu, zu sagen, dass sie kein ängstlicher Hund ist und recht feste Nerven hat. Und das, glaube ich, ändert sich auch nicht grundsätzlich.
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Hä? Ich verstehe deinen Ansatz nicht.
Du schließt eine Hundehaftpflichtversicherung ab für den Fall, dass deine Sorgfalt nicht ausreicht und der Hund einen Schaden anrichtet. Obwohl man natürlich weiß, dass die Wahrscheinlichkeit recht gering ist und hoffentlich nie eintritt.
Die Leine ist ebenso eine Versicherung.
Sie soll ggf. das Leben des Hundes retten und/oder andere vor Schaden bewahren im Falle das.
Danke. Jetzt hab ich verstandrn, was du meinst.
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Ich würde aber damit rechnen dass trotzdem nach ner Zeit Unsicherheiten auftreten.
Calino hat in den ersten Tagen so viel Input gehabt dass ihm die Menschen egal waren, dann nach ein paar Tagen wurden die Menschen (vorbei laufende) komisch für ihn.
Ich kann ihn jetzt erst besser einschätzen. Und er ist jetzt 5,5 Wochen da.
Hier laufen sehr wenige fremde Menschen an einem vorbei. Es gibt hier insgesamt nur 100 Menschen. Ringsum ist Pampa.
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