Abenteuer Auslandshund- Tipps und Hilfestellungen erwünscht

  • Also hattet ihr das Gefühl, dass sie sich bereitwillig den Menschen angeschlossen haben oder fanden sie die Zweibeiner in ihrem Lebensbereich erstmal sehr gruselig

    Dino hing drinnen sofort an uns dran und auf uns drauf und hat da Sicherheit gesucht. Auch mit meinem Mann und unserem Kind hatte er von Anfang kein Problem. Besuch war erstmal kurz gruselig und dann kein Ding mehr.

    Draußen war er von Anfang an super ansprechbar und hat bereitwillig Unterstützung in für ihn stressigen Situationen angenommen.

    Man merkt ihm aber jetzt noch an, auch nach 3 Jahren bei uns, dass er in der Sozialisation wenig Kontakt mit Menschen hatte. Er reagiert auf Stimmungen und Dynamik beim Menschen immer noch leicht verunsichert und kommt mit Hundesprache einfach deutlich souveräner zurecht.

  • Bei mir kommt die ersten Wochen/Monate immer 24/7 ein Tracker an den Hund. Nur fürs Gassi ist das aus meiner Sicht nicht ausreichend denn am ehesten entlaufen sie auch einfach mal weil sie an der Tür schneller sind als man denkt usw.


    Sicherheitsgeschirr und Doppelsicherung (1 Leine in der Hand, eine um den Körper gebunden) ist logisch. Hängt vom Hund ab wie lange ich das mache.


    Kopflos weggelaufen wären Amy und Sky nicht glaube ich. Baghira schon. Gerade bei Sky habe ich am Anfang aber schon gemerkt das er schnell in so einen Modus verfallen ist in dem er dann einfach nicht mehr gehört hat. Er war dann wie in einem Film und auf Autopilot. Da hätte er mir schon abhanden kommen können. Ein Auslöser kenne ich bis heute nicht mehr und ganz selten hat er so Verhaltensweisen noch.


    Baghira habe ich damals aus einem deutschen Tierheim geholt (sie wurde aus Italien importiert). Sie war panisch und hat die ersten Wochen eigentlich nur unter dem Bett gelebt. Einmal ist sie mir durch die Katzenklappe abgehauen (SO klein war der Hund eigentlich nicht...) und hat sich durch den (Metall) Schafszaun gequetscht. Das war nach einigen Wochen und ich bin tausend Tode gestorben. Sie hat sich zum Glück mit viel Abstand wieder aufs Grundstück locken lassen.


    Amy war ein Direktimport aus Spanien (dort aus der Tötung geholt und für kurze Zeit noch im Tierheim untergebracht bis zur Vermmittlung). Sehr unsicher aber gleichzeitig extrem Menschen bezogen. Sie fand im Haus so ziemlich alles gruselig aber Menschen waren toll. Hat vom ersten Tag an im Bett geschlafen und wäre gerne in einen rein gekrochen. Liebt sie auch heute noch.


    Sky kommt ebenfalls aus Spanien, war hier 2 Wochen auf einer Pflegestelle bevor ich ihn übernommen habe. Sehr zurückhaltend, ängstlich bei gewissen Berührungen bis hin zu abschnappen. Hat mit Menschen eher keine guten Erfahrungen gemacht. Mittlerweile liebt er jeden Menschen und ist dahingehend ein kleiner Labradorverschnitt vom Verhalten her.


    Futter war hier unterschiedlich. Baghira war ihr leben lang extrem schwierig und hat nie langfristig was so richtig gut vertragen. Amy war im ersten Jahr extrem empfindlich. Ständige Durchfälle usw. Das hat sich dann irgendwann eingependelt. Bei Sky habe ich es immer noch nicht im Griff. ist auch sehr empfindlich. Generell würde ich eher proteinarm füttern. Wird in der Regel besser vertragen.

  • Also hattet ihr das Gefühl, dass sie sich bereitwillig den Menschen angeschlossen haben oder fanden sie die Zweibeiner in ihrem Lebensbereich erstmal sehr gruselig. Ist ein Stück weit individuell, ich weiß, aber so in der Tendenz? Eure Erfahrungen?

    wieder ganz unterschiedlich.

    Ich bin sicher tilda ist von der Straße und kam von dort in die tötung.

    Trotzdem fand sie es direkt richtig geil mit uns im Haus. Endlich ne Couch, endlich Menschen nur für mich, endlich ruhe. Paar alltagssachen waren erstmal gruselig wie Fernseher, treppe und unterschiedliche Bodenbeläge, aber das ging alles ratzfatz. Aber sie ist auch so ein Typ.

    Aber sie war gleich: boag geil! Ich genieße mein Leben! SOOO hab ich mir das vorgestellt *schnarch*.


    Theo war sicherlich nicht von der Straße und der hatte da deutlich mehr Probleme mit. V.a. mit der Nähe zum Menschen. Der hat sich im Haus auch nix getraut, genau wie seine "wohnzimmer-Phobie" und sich nicht auf couch und erst recht nicht ins Bett trauen.

    Also man sollte meinen es wäre andersrum 😅 Aber tilda hatte hier deutlich weniger Probelme, sich einzuleben.

  • ah und theo hatte sehr lange ein problem mit Männern und Kindern, das war erstmal schwierig mit meinem Freund, dem ist er sehr lange aus dem weg gegangen. Der konnte nichtmal an Theo vorbeigehn, ohne dass der geflüchtet ist.

    Tilda weder noch.

  • ihr das Gefühl, dass sie sich bereitwillig den Menschen angeschlossen haben oder fanden sie die Zweibeiner in ihrem Lebensbereich erstmal sehr gruselig. Ist ein Stück weit individuell, ich weiß, aber so in der Tendenz? Eure Erfahrungen?

    Unsere Hündin aus Rumänien hat die ersten 6 Wochen fast nur geschlafen, und das so weit weg von uns wie nur möglich. Ihr auserkorener Rückzugsort war eine Fußmatte vor einer Terrassentür, direkt an der Eingangstür. Dort hat sie sich beinah nur wegbewegt wenn wir mit ihr rausgegangen sind.

    Mir wurde damals hier im Forum eindringlich davon abgeraten, sie dort liegen zu lassen. Von wegen Rumänien, HSH-Anteil, strategische Plätze usw. Unser Bauchgefühl hat aber gesagt, dass es besser ist, sie dort in Ruhe zu lassen. Und so war es auch.

    Sie hat uns immer mehr beobachtet, kam nach diesen ersten Wochen immer öfter von allein ins Wohnzimmer und schlief schließlich auch mit im Schlafzimmer.

    Pflegemaßnahmen hatte sie sich von Anfang an gefallen lassen, also bürsten, Filz und Krallen schneiden etc. war kein Problem gewesen. Selbst einen vergessenen Faden an ihrer Kastrationsnarbe konnten wir ihr nach wenigen Tagen entfernen. Sie wollte halt nur ihre Ruhe haben und in ihrem Tempo ankommen und das haben wir zugelassen.

    Sie ist aber bis heute eher selbständig und kommt erkennbar gut ohne den Menschen zurecht (allerdings war sie auch schon erwachsen gewesen als sie zu uns kam und hatte vor dem Shelter auf der Straße gelebt).

  • Es gibt keine Hunde denen man ansieht ob sie weglaufen.

    Uns ist das auch nie passiert, trotzdem ist mir immer klar wie wichtig es ist zu sichern.

    Bis auf eine extrem verschüchterte Hündin,haben sich die Pflegis immer schnell an uns orientiert.

  • KayaFlat


    Zum Futter:

    ich habe mit einfachem Trofu, z.B. Aldi, Lidl, Josera, begonnen.

    Sicherung:

    die ersten Wochen grundsätzlich Doppelsicherung, je nach Hund sogar im Garten, zumindest war auch die Hausleine (2,50 m) dran.

    Verhalten gegenüber Menschen:

    wir hatten schon sehr ängstliche, die sich zurückgezogen haben, bei zweien war das negative Verhältnis zu Männer verstärkt.

    Box oder Abtrennung in einer geschützen Raumseite/-ecke finde ich gut und wurde gern angenommen.


    Ich wünsche Euch einen guten gemeinsamen Start :bindafür:

  • Nastro ist auch ein Direktimport. Ängstlich/schüchtern die ersten Wochen, aber nicht panisch. War/ist wirklich alles easy händelbar gewesen.


    Nur eine Sache hat mich echt Nerven gekostet: Er war wohl lange im Zwinger, draußen war er unsicher - er hat sich also nur in der Wohnung gelöst. Das fand ich irgendwann richtig anstrengend - egal wie lange der Hund draußen war (ruhig, an ganz langer Leine, ohne angesprochen zu werden) er hat eingehalten und den See dann im Wohnzimmer abgesetzt.


    Darauf würde ich mich mental vorbereiten. Und draußen auch (wenn du die Möglichkeit hast) die Option bieten in Ruhe aber auf Asphalt/Zement sich zu lösen. Gras war ihm echt nicht geheuer. Glatte Fläche sollte es sein.

  • Nastro ist auch ein Direktimport. Ängstlich/schüchtern die ersten Wochen, aber nicht panisch. War/ist wirklich alles easy händelbar gewesen.


    Nur eine Sache hat mich echt Nerven gekostet: Er war wohl lange im Zwinger, draußen war er unsicher - er hat sich also nur in der Wohnung gelöst. Das fand ich irgendwann richtig anstrengend - egal wie lange der Hund draußen war (ruhig, an ganz langer Leine, ohne angesprochen zu werden) er hat eingehalten und den See dann im Wohnzimmer abgesetzt.


    Darauf würde ich mich mental vorbereiten. Und draußen auch (wenn du die Möglichkeit hast) die Option bieten in Ruhe aber auf Asphalt/Zement sich zu lösen. Gras war ihm echt nicht geheuer. Glatte Fläche sollte es sein.

    Wertvoller Tipp. Wüsste da auch einen asphaltierten Feldweg, wo Ruhe ist und der gar nicht weit weg ist.

    Damit, dass der Hund sich erstmal in der Wohnung löst, rechne ich auch.

    Fände ich fast schon Jackpot, wenn es nicht so wäre.

  • Kann nur vom Hund meiner Mutter sprechen, der 7 Jahre Kettenhund in Rumänien war, dann eine Weile in einem deutschen Tierheim

    Waren eure Hunde denn so drauf, dass sie gleich das Weite gesucht hätten, falls die Leine mal wegflutscht?

    Bela hat sich Null an Menschen draußen orientiert, über viele Monate hinweg. Der hatte keine Panik, wenn Leine aus der Hand geflutscht, der ist auch nicht gerannt, aber der ist dann losmarschiert und dem war völlig egal, ob da noch ein Mensch irgendwo am Horizont zu sehen ist. Aber der war halt auch schon älter und lange sich selbst überlassen draußen angekettet.
    Ich würde da jedenfalls doppelt sichern, bis man den Hund einschätzen kann, und ein Tracker ist sicher in so einem Fall eine sehr gute Idee.


    Im Haus angekommen und Nähe gesucht hat Bela dafür sehr schnell, war auch sofort stubenrein und sehr ruhig.

    An alle Hund- und Katzenhalter: wie habt ihr das geregelt in der ersten Zeit? Gleich dem Hund deutlich verklickert, dass der Kater in Ruhe zu lassen ist oder strikt getrennt.

    Würde ich von euerm Neuzugang abhängig machen. Ist halt was anderes als ein Welpe und ein kroatischer halbwüchsiger Schäferhund kann schon ernster machen.
    Bei Welpen (!) leite ich an, das hat bislang immer gut funktioniert mit unseren Katzen. Bei einem nicht-Welpen wäre ich da echt vorsichtig, deinem Kater zu Liebe. Gerade, wenn der Hunde kennt und nicht auf Verdacht erstmal eine erhöhte Sicherheits-Position ansteuert. (mein Yoda bleibt eiskalt sitzen, leckt sich die Pfoten und beobachtet.) 6-monatiger Schäferhund ohne Katzen-Erfahrung, ich wäre da wirklich vorsichtig!

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