Transportbox im Flieger - wie vorgehen bei Ankunft

  • Und Fenster zu.


    Und weil ich gerade Schlammpfoten vom Teppich schrubbe.

    Nicht auf dem guten Perserteppich ausladenden...kann sein dass der Hund Urin/Kot im Fell hat und es entweder beim normalen Ausstieg dann verteilt oder, falls er Panik haben sollte, vllt doch ein paar Tröpfchen Urin daneben gehen außerhalb der Box.

  • Perser haben wir nicht :-) Aber viele gute Tipps hier. Danke dafür. Mal sehen wie es dann wird. Wir werden aber mit Ylvi ein paar Tage vor Ort in einem Ferienhaus mit hohem Zaun ( das war ne lange Suche....) verbringen. Denke dann können wir sie nen Tick besser einschätzen. Ist aber definitiv ne eher ruhige Maus.

    Box bis ins Haus, außer ihr Zustand lässt es, warum auch immer, nicht zu. Dann im geschlossenen Auto (auch kein Perser aber ....... :pile_of_poo: herjeh) sichern.


    Puuh, die Aufregung kann stärker nicht steigen :-)

  • Sie wäre dann halt 6.5 Stunden in der Box, das ist schon echt lang. Die Box ist allerdings recht groß bemessen.

    Es ist ja eine Ausnahmesituation, nichts was man ständig macht. Elvis war damals auch von morgens bis abends in der Box, aber so gestresst, dass es irgendwie auch egal schien.


    Wir haben ihn damals auch in Frankfurt abgeholt. Verabredet war, das wir die Box mit Hund ins Auto packen. Aber die TS-Dame hat die Hunde dann doch vor Ort mitten in der Ankunfthalle aus den Boxen geholt und die Sicherheitsgeschirre angezogen. Ich war damals so durch den Wind, dass ich gar nix sagen konnte, dachte auch, das wird dann zumindest auf der Flughafentoilette gemacht.


    Anyway, weshalb ich das erzähle: wir mussten noch 5 oder 6 Stunden fahren, es war also wirklich lange. Ich glaube zu 9 Uhr ging sein Flieger in Sardinien, wir waren dann kurz nach Mitternacht zu Hause. Elvis war aber so gestresst, er konnte weder auf einem Grünstreifen am Flughafen, noch auf einer Raststätte abseits der Autobahn pullern oder mehr (ich hatte das auch schon so erwartet, das DF hatte mich gut beraten).


    Für ein bisschen mehr Bewegung ist es sicher nett, den Hund aus der Box zu haben, aber wie gesagt, es ist ja eine einmalige Sache, da würde ich auf diese bewegung eher verzichten. Elvis war damals bloß total neugierig, null ängstlich oder eingeschüchtert, darum ist das alles gutgegangen. Ich persönlich würde die Box ins Auto packen und den Hund im neuen Zuhause rauslassen.


    Je nach Hund kann es z. B. auch sein, dass er Treppen nicht kennt oder sich nicht traut, durch eine Tür in ein Haus zu gehen. Umschifft man dann erstmal.


    Nochmal zum Pipi-Kacka-Thema: Elvis hat damals komplett eingehalten, nix ging in die Box. Erst als wir bei uns zu hause angekommen waren und der Trubel sich gelegt hat, hat er sich den ersten ruhigen Ort gesucht (das Schlafzimmer, wir waren in Flur & Wohnzimmer) und sich erleichtert. Bin dann direkt mit ihm raus und er hat dann draußen weitergemacht.

    Erzähle ich, damit ihr ggf. die Chance hat, es besser zu machen, v.a. wenn ihr einen Garten habt. Hund aus der Box holen, dann recht bald in den Garten gehen und dort eine Weile bleiben. Nehmt was warmes zu Trinken für euch mit, belasst Ylvi an einer etwas längeren Leine.


    Die ersten Tage hat Elvis sein Sicherheitsgeschirr einfach die ganze Zeit angehabt, dann hätten wir auch auf die Schnelle mal raus gekommen. Er war aber dann direkt stubenrein und hatte auch mit Geschirranziehen nie ein Thema.


    Last not least meine ewige Empfehlung: Ich fand das Buch "Der Tierschutzhund" von Pia Gröning extrem hilfreich. Schmales, kleines Buch voller Wissen, Tipps und konkreter Hinweise. Ich wünschte, ich hätte noch mehr davon umgesetzt.



    Und: Ein schönes Kennenlernen wünsche ich euch!

  • Es wird sicher alles gut gehen. Man muss nur wirklich auf das schlimmste vorbereitet sein.


    Und bitte nicht auf den hohen Zaun verlassen. Wirklich sichern, du glaubst gar nicht wie schnell und sportlich der ruhigste Hund werden kann =)

    oder das nicht doch irgendwo ein Loch ist, der Zaun nicht richtig im Boden eingelassen, ne Lose Zaunlatte, ein Erdhügel zum überspringen. So blöd kann man manchmal gar nicht denken.

  • Es wird sicher alles gut gehen. Man muss nur wirklich auf das schlimmste vorbereitet sein.


    Und bitte nicht auf den hohen Zaun verlassen.

    Das, beides.


    Bestimmt wird alles total easy (so wie bei uns, yeah!) und ihr fragt euch, was da im DF für Panik verbreitet wird. Möge es so sein!

    Unsere erste Hundtrainerin hatte dagegen dann die Horrorstories, wie sie mit Ihrem Hund entlaufene TS-Hunde gesucht hat und einen sogar mit so eine Drahtschinge einfangen musste. Das ist wirklich nicht die Art des Ankommens, die man seinem Hund wünscht.


    Zäune: Was Zauber_Kröti sagt. Ich würde in der ersten Zeit auch im umzäunten Gebiet die Leine dran lassen, kann ja eine richtig lange Leine sein.


    Weil Elvis so neugierig war, war er zeitlebens ein Ausbrecherkönig. Er ist mir anfangs in den Hundeausläufen (die ich irgendwann aus anderen Gründen gemieden habe) einmal durch den Zaun und einmal durch die gerade geöffnet werdende Pforte geschlüpft. Bei meinem Vater hat er sich einfach durch ein Holzpaneel der Terrasse gerammt, weil er den Igel unter dem Baum woanders im Garten klarmachen wollte. Er ist mal durch Stacheldraht geklettert und einmal über einen schmalen Steg auf ein Schiff gerannt, bevor ich piep sagen konnte (yo, danach habe ich das Projekt Freilauf erstmal aufgegeben). Ferienhäuser, bei Besuch, in der Hundeschule etc. bin ich die Zäune dann gerne vorher abgelaufen.


    Auch hier: Wird wahrscheinlich alles easy bei euch, aber es ist echt besser, man rechnet erstmal mit allem, als dass man doof guckt und sich dann selbst durch Stacheldraht quetschen muss.

  • Ok, wir fühlen uns einigermaßen vorbereitet :-) Danke!


    Da wäre dann ja noch die Zeit vor dem Abflug. Laaaange Gassirunde bevor es in die Box geht versteht sich von selbst. Wasser in der Box und ein klein wenig zu futtern. Eine Saugunterlage haben wir bereits. Nur keinen Haufen reinlegen pleaze :flushed_face: .

  • So, wir sind wieder da und haben eine echt aufregende Zeit hinter uns.

    Ylvi ist knapp 2, ist super intelligent, ein völliger Esel und eben 100% Jägerin. Katzen sind ihre Lieblingsbeute. Beute im Sinne von "ich geh ab, wenn ich Katerpippi riechen!" Sie hat noch nicht viel gelernt, die kurze Zeit ihres Lebens hat sie mit überleben verbracht. Reinrassig aber ausgemustert warum auch immer, die Straßen in Sizilien und die Menschen die wenig für Streuner übrig haben.

    Nicht alle!

    Sie ist mit ihrer letzten Kraft in eine Kaserne der NATO reingelaufen, war Haut und Knochen, mit Wunden übersät und komplett verfloht, hatte sie das Glück auf Peter zu treffen, einem Soldaten der Bundeswehr der dort arbeitet und dessen Frau Lucy die Organisation "Paws of Saws" führt. Ylvi wurde fachgerecht versorgt und langsam aufgepäppelt. Anfangs fast nackt kam das Haar zurück, die Wunden verheilten und sie wurde immer kräftiger.

    So haben wir sie dann im Netz entdeckt und ich schrieb meiner Frau eine Mail, dass ich mich verliebt habe. Bei ihr hat es dann nicht länger gedauert. Das war die Story als Einleitung.

    Wir machten uns also auf de Weg nach Sizilien, natürlich vorher alles im Haus auf Ylvi vorbereitet. Antirutsch auf die Treppen, Liegeplätze und und und, was erzähle ich euch :-)

    Nach Sizilien geflogen und in einem Ferienhaus mit eingezäuntem Garten Ylvi kennen gelernt. Für uns das Traummodell. Dass sie ein Deutsch Drahthaar oder Stichelhaar ist, ist Nebensache, wir haben langjährige Erfahrung mit extremen Jägern. Aber Ylvi hat sich als noch ne Schippe obendrauf entpuppt. Die Nase arbeitet wie ein Uhrwerk und als Vorstehhund erfüllt sie ihre Arbeit zu gut. Etwas entdeckt erstarrt sie zur Salzsäule oder ist als Formwandler urplötzlich ein Esel. Dann braucht es echt Geduld, einmal haben wir sie einfach weggetragen :-)

    Sie ist super freundlich, liebt es zu schmusen, ist die Neugier in Person und hat noch alle Straßenhunde "Macken". Für uns ein anspruchsvoller Weg zu gehen aber das wussten wir.

    In Italien galt es nun alle Papiere zusammen zu bekommen. Ich kann euch sagen, dass ist echt an die Nerven gegangen. In den 5 Tagen gab es jeden Tag eine neue Überraschung die einen Transport hätte verhindern können. Die Vet war klasse aber konnte sich gegen die Strukturen der Administration nicht wirklich durchsetzen. Lucy als NATO-Beauftragte hatte einige Trümpfe in der Hand aber wir wollten nach Deutschland und sie macht das in der Regel in die USA.

    Ein Tag in der Tierklinik um die diversen Bestätigungen zu bekommen, hier noch eine Untersuchung und da noch ein Rezept und dann bezahlt man, in Italien üblich wie wir heute wissen, im Tabakladen. Bis wir das geschnallt haben......

    Am Ende haben wir dann den Passoporto bekommen und ein Impfbuch mit allem was notwendig ist. Spoiler, in Deutschland aus der EU kommend braucht es nur den Pass des Schnuffis.

    Dann kam die Transportbox bei uns an. Es hat ungefähr eine Minute gedauert dann lag Ylvi in der Box und hat Faxen gemacht. Das war ein schöner Moment. Sie hat die Box direkt als ihr Reich angenommen und so konnte sie 2 Tage und Nächte darin verbringen.

    Der Tag der Abreise war gut durchgeplant. Ohne Lucy´s Hilfe wäre Ylvi sicher noch in Sizilien. Ein Vollchaos!

    Erstmal das ganze Gepäck und die Box und Ylvi zum Flughafen transportieren. Zwei Autos waren notwendig. Dort am Fracht Terminal angekommen öffnet der NATO-Ausweis alle Schranken. Lucy ist aber auch bereits bekannt. Wir laden die Box aus und beginnen sie zusammen zu schrauben. Die Dame mit dem viel zu engen Kleid kam zu uns und wir bräuchten das Ticket des Hundes. Hatten wir nicht. Bei US-Transporten wird das im Frachtterminal gemacht, innerhalb EU nicht.

    Also laufe ich zum Terminal und warte darauf, dass zwei Italienische Countermitarbeiterinnen der Lufthansa ihren Tratsch erledigt hatten. Auf die Uhr geschaut waren es mindestens 4 Minuten, fühlte sich wie ne Stunde an.

    Ich hin und entsprechend Ylvi einchecken. Angemeldet war sie bereits, Beim Hinflug hatte ich in Frankfurt nochmal alles bestätigen lassen. Nenene, so geht das nicht. Ich müsste mit Hund und Box zum Schalter, damit sie sich Hund und Box anschauen kann ob alles in Ordnung ist. Das macht die Frau am Fracht Terminal doch auch?! Hilft nichts. Ich telefoniere, Lucy und meine Frau schieben die bereits zusammengebaute Box zur Hälfte in den Kofferraum, der Deckel bleibt offen und fahren mir entgegen und dann zusammen ans Terminal. Wir hetzen mit der Box auf einer Karre und Ylvi an der Leine zum Terminal. Erstmal Palaver der Dame mit Lucy auf Italienisch und nach kurzer Zeit wird die bis dato versteinerte Mimik der Dame netter. Sie weiß nun das es eine Adoption ist und wir extra deshalb hergeflogen sind usw.

    Ticket auf die Box geklebt und noch einige andere Aufkleber. Und.... tataaa, zurück zum Fracht Terminal. Aber zuvor noch unsere Koffer vom Frachtterminal geholt und eingecheckt. Die 100,- Transportkosten für Ylvi waren vergleichsweise niedrig. Ich hatte 150,- und auch mal 200,- gelesen. Gut so!

    Aber dann wird es ernst. Ylvi muss in die Box. acht sie mit links und hat auch keinen Stress al die Box auf die Transportkarre geladen wird. Just in dem Moment als wir uns von ihr verabschieden kommt ein Paar mit einem Hund um die Ecke. Ylvi sieht ihn und fängt an zu bellen. Nun wissen wir, sie kann bellen. Hatte sie bis dato nicht gemacht.

    Wahrscheinlich bellte sie "hey warum darf der nicht bei mir mit" oder "warum darf ich nicht mit ihm rumtollen?". Wir schauen das wir aus ihrem Sichtfeld verschwinden. Ab zum Terminal und ein tränenreicher Abschied von Lucy.

    Beim Boarding habe ich die Flugbegleiterinnen gefragt ob sie unseren Hund verladen haben. Sie sagten sie haben einen Tiertransport gemeldet und On Hold und ohne fliegen sie nicht los. Das hat die Nervosität aber nur leicht reduziert. Wir waren die gesamte zeig auf Hochstrom und der Flug dauerte viel zu lange auch wenn er eigentlich 20 Minuten schneller war als geplant. Vor uns zwei Typen die es echt geschafft haben, 2 Stunde dumme Scheißhausparolen zu erzählen und an Dummheit und Lautstärke echt nicht zu überbieten waren. Ausblenden hat nicht funktioniert. Bei jedem Ruckler die Gedanken bei Ylvi.

    In Frankfurt gelandet ab an die Sperrgutausgabe. Die Ausgabe verzögert sich um 15 Minuten. Zum Glück waren es 15 Grad. man weiß ja nie wo die Box "zwischengelagert ist".

    Und da kam die Box. Ylvi schaute kurz aus dem Gitterfenster zu uns und legte sich wieder bequem auf ihr Kuschelfell. Aha, Madame hatte anscheinend eine ruhige Reise und war voll relaxed. Zumindest war das ihr Eindruck.

    Wir haben die Box aufgeladen, den beiden Zöllnerinnen den Pass gezeigt und alles war ok. Die Box in eine ruhige Ecke gefahren und schonmal die Schrauben gelöst. Zusammengebaut geht sie nicht in das Auto. Ylvi aussteigen lassen. Sie war voll relaxed. Leine dran und außen erstmal das Terminal hoch und runter gejoggt bis unser Wagen geliefert wurde. Eingeladen und ab nach Hause. 0:15 angekommen noch auf die Wiese zum Pullern und einen kleinen Snack. Es hat sich angefühlt als lebe sie schon immer hier. Legt sich im Schlafzimmer auf ihre Wolke und alle schlafen glücklich und zufrieden ein.

    Die Bilder sind ein Sammelsurium der kurzen Reise und ich hoffe, dass wir nie wieder.

    Danke für die Tipps und Ratschläge!











  • und eben 100% Jägerin. Katzen sind ihre Lieblingsbeute. Beute im Sinne von "ich geh ab, wenn ich Katerpippi riechen!" Sie hat noch nicht viel gelernt, die kurze Zeit ihres Lebens hat sie mit überleben verbracht. Reinrassig aber ausgemustert warum auch immer,

    Dazu perspektivisch für später:

    Als ich Elvis mit 3 Jahren aus Italien (Sardinien) übernommen habe, war er auch die komplette Jagdsau, ebenfalls ein Vorsteher, vermutlich ein Pachon Navarro. Er wurde mit ca. 1 – 2 Jahren ausgesetzt und ich habe mich immer gefragt, warum. Er war durch und durch zum Jagen geschaffen und das hat er mit Leidenschaft gelebt.


    Warum hat sich später gezeigt: er hatte einen alten Keuzbandriss. Ich vermute heute, damit war er für die Jagd untauglich.

    Als ich ihn übernommen habe, hat man davon nichts gemerkt, absolut nichts. Nicht ich, kein Trainer, kein Tierarzt und auch keine Bekannten mit Pferdehuntergrund, die sensibel für Gangbilder sind.


    Mir ist nach einiger Zeit nur aufgefallen, dass er nach laaaangen Gängen eine Pfote entlastet, manchmal nur mit den Zehen auftippt. Ein weiterer wichtiger Hinweis (von dem eine Trainerin damals leider fälschlich sagte, das sei egal), war, dass er das betroffene Knie beim Sitzen komisch anwinkelte oder leicht zur Seite streckte, es sah einfach ein bisschen wie gemütliches Sitzen aus.

    Obwohl er unauffällig lief, war das für ihn leider gar nicht schmerzfrei. Darum schreibe ich euch das hier, damit ihr früher merken könnt, dass da was ist, FALLS das der Fall ist. Achtet einfach immer mal wieder darauf, ob eine Pfote auffällig entlastet wird oder werdet aufmerksam bei ungewöhnliches Sitzpositionen.


    Viel Freude beim weiteren Kennenlernen!

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