Warum verhält sich mein Hund mir gegenüber reserviert?

  • Ich habe 2 Hunde. Nr 1 ist abgeklärt, zeigt beim nachhause kommen nur ein "na, biste wieder da?" Und legt sich dann wieder schlafen, oder steht garnicht auf. Auch hat er nicht immer "Lust" was mit mir zu machen.

    ABER in unsicheren Momemten und Umgebungen zeigt er, dass er mich braucht, meine Nähe und Unterstützung schätzt.


    Nr 2 springt jeden Wedel d und tanzend an, überschlägt sich quasi.

    ABER hier ist es reine Unsicherheit, sie hat dann massiv Stress.

    Sie lernt gerade, dass sie und nicht begrüßen muss, sondern auf ihrem Platz liegen bleibt, dann geht's in den Garten und dann erst ist die Aufregung bei ihr händelbar.


    Will sagen, es ko.mt auf den Charakter des Hundes und auf die intentio a.

    Freu dich, dass dein Hund dich als selbstverständlich annimmt und keine Bindungsprobleme hat.

  • Vielen Dank für die vielen Antworten. Wie ich sehe, geht es anderen ähnlich.


    Es ist mein erster Hund und mir war dieses Verhalten rätselhaft, da es nicht dem Bild entspricht, das man typischerweise von einem Hundeverhalten hat, und eben auch, was man von anderen Hunden und Haltern um sich herum mitbekommt.


    Mich hat die völlige Neutralität stutzig gemacht. Nicht, dass ich deshalb enttäuscht war oder bin, sondern schlicht, dass ich mir das nicht erklären konnte. Ich bin nun einmal Jemand, der gerne das Warum kennt (und den es wurmt, wenn er etwas nicht erklären kann).


    Aber da es anderen ebenso mit ihren Vierbeinern so geht, will ich es mal gelassen hinnehmen, wie es ist, und mir das Warum einfach mal mit einem "weil es halt so ist" beantworten.


    Grüße Michael

  • Hier wird sich sehr gefreut wenn der Mann heimkommt. Und ich befeuere das Verhalten auch ein bisschen weil es sehr süss ist wie die zwei interagieren.

    Eine Kollegin hab ich, da ist mein Hund total aus dem Häuschen wenn sie kommt. Da weiss sie das sofort gespielt wird und sie im Mittelpunkt steht.

    Wenn ich komme passiert nichts und wenn ich ein paar Tage weg war kommt sie mir auch reserviert vor.


    Ich denke aber, das es einfach bei gewissen Personen einfach eine Erwartungshaltung ist und überhaupt nichts über euer Verhältnis aussagt.

    Freu dich einfach, das dein Hund scheinbar sehr entspannt alleine bleiben kann und dich offensichtlich als zuverlässig einschätzt. Also das du gehst und da auch kein Zweifel ist das du wieder kommst.

    Mir ist bewusst, dass sich Hunde ihre Lieblingsmenschen selbst aussuchen

    Ich denke nicht, das man den Lieblingsmenschen am Grad der Erregung festmachen kann.

  • Mir ist bewusst, dass sich Hunde ihre Lieblingsmenschen selbst aussuchen

    Ich denke nicht, das man den Lieblingsmenschen am Grad der Erregung festmachen kann.

    Und auch wenn es einen "Lieblingsmenschen" zum Spielen gibt, heißt es nicht, dass diese Person Automatisch die/der-jenige ist, der der Hund am meisten Vertraut und am liebsten Folgt.
    Meine Erst Hündin hat es zwar geliebt, mit dem Verwandten Hemmungslos und Grenzenlos zu raufen. Das fand die richtig spaßig. Aber die wäre mit ihm keinen Schritt ohne mich vor die Wohnungstüre gegangen. Zum Quatsch machen ok, aber für alles andere reichte es dann schon nicht mehr.
    Man kann sich aber freuen, wenn es Menschen gibt die der eigene Hund auch mag. Weil man dann immer jemanden hat, wo der Hund zur Fremdbetreuung gut untergebracht ist.

  • Aber da es anderen ebenso mit ihren Vierbeinern so geht, will ich es mal gelassen hinnehmen, wie es ist, und mir das Warum einfach mal mit einem "weil es halt so ist" beantworten

    Vielleicht hilft es dir ja, das so zu betrachten: es gibt Menschen, die einfach nicht körperlich sind zB nicht gerne umarmen komplett unabhängig von der Beziehung zueinander. Sowas können Hunde auch haben.

    Es gibt auf der anderen Seite ja auch Menschen, die gerne körperlich sind und dich in einem Gespräch zwischendurch berühren. So gibt es halt auch Hunde, die gerne angefasst werden und welche, die es eben nicht tun. An beidem ist nichts falsch und sagt erst einmal nichts über die Beziehung aus :)

  • Ich habe /hatte 2 vollkommen gegensätzliche Collietypen.

    Mein Ole, britisch ist eine ähnliche "Spasskanone" wie deine. :rolling_on_the_floor_laughing:


    Der andere war ganz anders, irgendwie "wacher" und extrovertierter.

    Ole ist der Typ Hund, der immer ohne Leine läuft und den ich manchmal verzweifelt rufe und dann steht der einfach nur hinter mir.


    Ich habe keine Ahnung wie ein Hund so "unsichtbar" sein kann, wie dieser Hund.

    Das macht mich tatsächlich manchmal "traurig", weil ich dann denke: Hat der überhaupt Spass?


    Und dann möchte ich ihn herzen und knutschen......


    Also mein Tipp: nächster Hund=anderer Typ


    UND natürlich auch immer einmal gucken, ob was krank ist am Hund. Schilddrüse, Zahnschmerzen, Augen in Ordnung? usw.

  • Mich hat die völlige Neutralität stutzig gemacht. Nicht, dass ich deshalb enttäuscht war oder bin, sondern schlicht, dass ich mir das nicht erklären konnte. Ich bin nun einmal Jemand, der gerne das Warum kennt (und den es wurmt, wenn er etwas nicht erklären kann).

    Elvis ist auch so. Und er kann nicht gut alleine bleiben. Das gibt es also auch.


    Erklärt habe ich es mir so, dass die Welt für ihn dann einfach wieder stimmt, wenn ich wieder da bin, also "bloß" der Normalzustand wieder hergestellt ist.

    Besonders auffällig war das, wenn eine Freundin ihn kurz vorm Supermarkt hielt, damit ich kurz rein konnte. Dann wird er nervös und sucht mich mit dem Blick. Bin ich wieder da, begrüße ich ihn (ruhig, ich möchte ja auch, dass er nicht ausflippt) und Elvis ist dann eher so "Ah, ok, ja." Mehr kommt da nicht.


    Ausflippen tut Elvis bei Menschen, die ihm öfter Futter geben. Ich hatte dem Hauswart des Hauses, in dem ich früher gewohnt habe, erlaubt, Elvis Leckerlies zu geben. Er hatte dann immer etwas für Elvis dabei. Ergebnis: wenn Elvis ihn gesehen oder gerochen hat, ist er schier ausgeflippt. Klar, der war für ihn wie der Weihnachtsmann, jemand, der außer der Reihe immer Geschenke für ihn hat.

    Auch da passt der Blick zu mir. Elvis bekommt unterwegs immer einige/diverse Leckerlies, oft als Belohnung mal einfach so. Das bringt ihn auch null zum Ausflippen, denn das ist einfach normal.


    Und, das habe ich letztens in einem andeern Thread gelesen und fand es schön formuliert: unter Hunden ist neutrales Auftreten, ein freundliches Nichtbeachten, eine sehr höfliche und freundliche Geste. Ich kenne das, wenn wir mit anderen Hunden laufen, mit denen Elvis gut klarkommt. Die meiste Zeit scheinen sie einander kaum wahrzunehmen.


    Von daher: wahrscheinlch ist dein Hund einfach nur höflich und freundlich zu dir, was wir als Menschen eben als Reserviertheit deuten. Last not least: deine Hündin klingt toll!

  • Draußen gehen wir fast ausschließlich ohne Leine (außer an Orten mit Leinenpflicht!). Sie hört aufs Wort und der Rückruf klappt in jeder Situation (fast) perfekt

    Ich schließe mich Sambo71 an, deine Hündin klingt großartig!


    Mein Kurzhaarcollie ist das Gegenteil, sehr verspielt, sehr futtermotiviert, sehr extrovertiert. Wurde schon mal als „Labrador im Colliekostüm“ bezeichnet. Wenn ich nach Hause komme, reagiert der so:

    Kennst Du so Menschen, die sich quietschend um den Hals fallen, wenn sie jemanden treffen? Solche, die herumspringen und eskalieren, wenn sie was gut finden?

    Der hüpft, der springt, der wedelt wie verrückt, der bringt mir sein Spielzeug. Und ja, ich mag das sehr!

    Dafür funktioniert der Rückruf nicht perfekt, von überall ohne Leine sind wir noch Lichtjahre entfernt.


    Und meine Mischlingshündin ist 1:1 so wie du deine Hündin beschreibst. Extrem zuverlässig, aber ohne große Emotionen.


    Es wird wohl einfach Typsache sein. Ich finde, beides hat Vor- und Nachteile.

  • Vaelastra


    Du, sei froh dass sie neutral ist. 😉


    Der Golden Retriever einer Bekannten dreht sich aktiv weg und den Hinter zu ihr, wenn sie nach Hause kommt.

    Der findet jeden toll und wackelt mit dem ganzen Körper, nur nicht bei Frauchen.


    Allerdings labert das Frauchen auch den ganzen Tag vor sich hin und mit ihm. Das hört der die ganze Zeit. Daher ist das jetzt auch nicht so tragisch wenn die mal weg ist. Dann ist Stille 😊😉 Und wenn sie wieder da ist, ist das halt so.


    Bei den beiden ist es eindeutig etwas viel Input vom Mensch auf den Hund. Und halt auch 24h zusammen.

  • Übrigens gibt es einen sehr guten Artikel zu dem Thema von Dr. Ute Blaschke-Berthold.


    Top-20'ies Belohnungslisten verschiedener Hundetypen im Vergleich - Easy Dogs
    Top Twenty Belohnungslisten verschieden Hunde im Vergleich. Eigenständigkeit, Zusammenarbeit mit dem Mensch, Dr. Blaschke-Berthold, CumCane
    www.easy-dogs.net


    Wie Hunde auf Aktionen von Menschen reagieren, und was man bei welchem Hundetyp damit bewirkt oder bestätigt.

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