Schäferhundhaltung (und Verwandtschaft) - wie macht ihr das?
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Ausnahmen bestätigen die Regel, deshalb mein Kommentar dazu
Meine Lucy war Fräulein unkompliziert. Schon der Züchter sagte damals, die ist aber für Sport wahrscheinlich nicht geeignet. Die ersten 1,5 Jahre wusste ich nicht was er meinte . Aber sie hatte ihre Rassebeschreibung nicht gelesen. Freundlich zu allem und jedem, mit allem verträglich , null wachsam und etwas faul . Sie war ein Alltagsbegleiter und ich konnte sie überall mitnehmen, ein Sonnerschein. Schäferhund außen, innen Golden Retriever. Auf dem Hundeplatz war sie nicht gern gesehen, da sie zu ausgeglichen und schwer zu motivieren war, das haben wir dann gelassen. Sie war perfekt für mich und der unkomplizierteste meiner Hunde. Nur Jagdtrieb hatte sie ziemlich doll.
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Wie äußert sich das und was machst du in so einer Situation?
Sie wird fahrig, nervös, bis hin zu nicht mehr ansprechbar. Sie kläfft, zieht an der Leine und schafft es stundenlang nicht mehr sich wieder runterzufahren. Das hat sie schon als Welpe mitgebracht und diverses Training mit unterschiedlichen Ansätzen hat keinen Erfolg gebracht.
Nun muss ich aber auch sagen, dass so ein extremes Verhalten nicht die Regel ist. Sie ist sehr nervenschwach und allein aus diesem Grund für mich auch ein Hund, der in der Zucht nichts zu suchen hat.
Ich habe irgendwann akzeptiert wie sie ist, habe das ganze Rumprobieren und Getue an ihr sein lassen und meide solche Situationen. Damit fahren wir gut. Ich tue ihr keinen Gefallen mit großen Ausflügen, und wenn, dann schaue ich, dass wir irgendwohin fahren, wo wir wenig Leute treffen. Hundebegegnungen klappen meistens ganz gut über Ablenkung. Und wenn es doch mal wieder Gepöbel gibt, wie jetzt gerade während der Läufigkeit, hilft nur cool bleiben und freundlich lächeln. Ich versuche Situationen, die sie triggern, schnell und ruhig hinter uns zu bringen, dann entspannt sie sich mittlerweile auch wieder schnell.
So eine nervenschwache Schäferin hab ich auch. Autos sind noch immer das größte Problem. Man hört sie schon schnaufen, wenn das Auto am Horizont zu sehen ist. Allgemein Bewegungsreize, z. B. weit entfernte Fußgänger. Sie ist dann völlig auf diese fixiert und will nach vorn, bis sie erkennt, dass kein Hund dabei ist. Dann geht's. Aber Autos ... Du sagst, du meidest solche Situationen und lässt sie einfach in Ruhe.
So allmählich hab ich das Gefühl (nach 1,5 Jahren), dass das die einzige Option ist. Allerdings hab ich vom vielen Ziehen schon Rückenschmerzen und kann es mir nicht leisten, dass sie mich durch die Gegend schleift. Also versuche ich, dass sie neben bzw. hinter mir geht. Aber sie mag es nicht oder versteht es nicht und das bringt mich regelmäßig zur Verzweiflung.
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Ich will mich nochmal den Kommentaren hinsichtlich der großen Bandbreite der Rasse anschließen. Von den 3 DSH, die ich wirklich gut kenne / kannte hat der eine in kürzester Zeit (junger secondhand Rüde) eine Ressourcenaggression vom feinsten gegenüber seines Besitzers ausgepackt. Er musste sehr eng und sehr klar geführt werden und man durfte im Umgang mit ihm niemals unaufmerksam sein. Das war zu Beginn echt hart (und gefährlich). Die zweite (Auslandstierschutz, meine eigene) hat gejagt wie sonstwas (bzw. hätte gerne) und wäre niemals einer Prügelei aus dem Weg gegangen (und hätte gerne auch einige angezettelt). Sie war vom Charakter her so, wie es hier schonmal als eher "stumpf" beschrieben wurde. Es musste klare Regeln geben, dann lief das. Sie war dafür aber total gelassen in der Stadt, im Restaurant und wenn Besuch da war. Menschen waren immer super. Das war total entspannt. Meine jetzige (HZ) ist erst seit Anfang August da, daher unter Vorbehalt: sie ist eher zurückhaltend und sensibel. Kommuniziert sehr fein und macht bei zu deutlichen Ansagen eher gestresst dicht. Ich empfinde sie als sehr leichtführig und unkompliziert. Sie hat bis jetzt keine Ansätze gezeigt, irgendwas nach vorne zu lösen. Im Trubel ist sie allerdings nicht so gefestigt und verfällt schnell in Stress. Mal sehen, was wir mit Gewöhnung noch rausholen können und was nicht.
Alle 3 würde ich wirklich als sehr, sehr unterschiedlich beschreiben. Was alle gemeinsam haben/hatten: das absolut schnelle Lernen von Verhaltensketten.
Und konntest du deine Schäfis frei laufen lassen. vor allem die aus dem Auslandstierschutz? Ich habe hier auch eine Schäferin aus Italien, und ich führe sie seit 1,5 Jahren an der Schlepp, weil sie mal einen Nachbarshund angegriffen hat und auch jagen würde. Ist so doof, aber ich traue mich nicht, sie frei laufen zu lassen.
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Meine eigene erste: ja. Nach über einem Jahr wirklich happigem Antijagdtraining. Und ich musste immer mit dem Kopf beim Hund sein. Aber das macht mir auch Spaß. In wildreichen Gebieten war sie aber dann doch auch meist am der Leine.
Meine jetzige läuft nach 4 Monaten schon immer häufiger frei. Allerdings in Gebieten angepasst an den Gehorsam. Das heißt, wenn andere Hunde rechtzeitig sichtbar werden. Das ist aber aktuell einfach noch die nicht fertige Erziehung, ich bin ziemlich zuversichtlich, dass sie recht viele Freiheiten bekommen wird. Was mit ihr vielleicht nie ganz entspannt klappen wird ist Freilauf mit anderen Hunden (ohne Schleppleine zum eingreifen). Das weiß ich einfach noch nicht.
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Ok, sieht bei uns nach 1,5 Jahren zumindest so aus, dass sie nicht kopflos auslöst, sobald sie ein Reh sieht. Sie ist an der Schlepp, aber sie bleibt stehen. Das ist für uns großer Fortschritt. Laufenlassen traue ich mich noch nicht, da bei uns eben nicht alles einsehbar ist. Hast du Antijagdtraining frei Schnauze gemacht oder einen Kurs besucht?
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