Kollabierter Lungenflügel
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Hallo zusammen,
am Freitag fing unser Hund (14 Jahre) plötzlich an, sehr konisch zu atmen. Wir hatten das Gefühl, dass er schlecht Luft bekommt und sind daher natürlich sofort zum Tierarzt.
Dort wurde ein Röntgenbild gemacht und festgestellt, dass ein Lungenflügel kollabiert ist. Wir haben uns schon damit abgefunden, dass wir ihn nun gehen lassen müssen. Aber der Tierarzt wollte ihm übers Wochenende noch die Chance geben, sich zu erholen. Wir haben daher Antibiotika und Kortison bekommen.
Seit gestern ist sein Allgemeinzustand besser und er atmet auch viel besser. Nur wenn er viel trinkt, röchelt er stark.
Wir haben morgen wieder einen Termin beim Tierarzt und werden das weitere Vorgehen natürlich mit ihm besprechen. Trotzdem wollte ich mal fragen, ob ihr schon Erfahrungen mit der Krankheit habt? Kann sich das wirklich wieder geben?
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- Vor einem Moment
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Trotzdem wollte ich mal fragen, ob ihr schon Erfahrungen mit der Krankheit habt? Kann sich das wirklich wieder geben?
Erfahrung damit hab ich nur beim Menschen: ja, bei einem kleinen Pneumothorax ist der Körper oft in der Lage, das wieder auszugleichen.
Was passiert beim Pneumothorax, eben einem zusammengefallenen Lungenflügel: die Lunge kann prinzipiell nicht selbständig Luft einatmen, sie hat keine Muskulatur. Atemluft gelangt in die Lunge, weil beim Einatmen von Zwerchfell und Rippenmuskulatur ein Unterdruck im Brustkorb erzeugt wird, dadurch wird Luft in die Lunge gesaugt.
Damit überhaupt Unterdruck entstehen kann, muss die Lunge zur Umgebung hin luftdicht abgeschlossen sein, da darf sich also keine Luft zwischen Lunge und Rippen befinden.
Genau das passiert aber beim Pneumothorax: entweder durch eine Verletzung von außen, oder durch ein geplatztes Lungenbläschen von innen gelangt Luft in den Zwischenraum, es besteht kein Unterdruck mehr, die betroffene Lungenseite kollabiert. Letzteres ist wohl bei Euch passiert.
Jetzt fängt der Körper mit den Reparaturarbeiten an: er flickt das Lungenbläschen, dann kann keine erneute Luft austreten, und er baut langsam die Luft ab, wo sie nicht hingehört. Dann kann wieder Unterdruck aufgebaut werden und die betroffene Lunge füllt sich nach und nach besser mit Luft.
Gute Besserung wünsch ich Deinem Hund!
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Oh super, vielen Dank für die tolle Erklärung. Offen gestanden habe ich am Freitag daran gezweifelt, ob es nicht besser ist, ihn gehen zu lassen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er sich wieder erholt.
Aber das macht ja wirklich Hoffnung! Danke! Besteht da denn dann die Gefahr, dass das wieder kommt? Also ist man danach dann anfälliger für einen zweiten Kollaps?
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Oh super, vielen Dank für die tolle Erklärung. Offen gestanden habe ich am Freitag daran gezweifelt, ob es nicht besser ist, ihn gehen zu lassen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er sich wieder erholt.
Aber das macht ja wirklich Hoffnung! Danke! Besteht da denn dann die Gefahr, dass das wieder kommt? Also ist man danach dann anfälliger für einen zweiten Kollaps?
Das hab ich nicht mehr sicher auf dem Schirm, ich glaube ja, aber das wird der Arzt morgen bestimmt besser beantworten können. Ich meine, dass beim Menschen Raucher anfälliger dafür sind, insofern würde ich auch beim Hund schauen, dass möglichst wenig Kontakt zu "schlechter" Atemluft besteht, falls das überhaupt bei Euch der Fall ist. (Ich schreib nur gerade alles auf, was mir dazu einfällt.)
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Super vielen lieben Dank! Mir hilft das wirklich sehr und macht auch Mut. So Dinge am Wochenende sind einfach immer Mist. An schlechter Luft kann es bei uns nicht liegen, wir sind ein Nichtraucherhaushalt. Aber danke für den Tipp! Ich werde morgen auf jeden Fall berichten.
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Super vielen lieben Dank! Mir hilft das wirklich sehr und macht auch Mut. So Dinge am Wochenende sind einfach immer Mist. An schlechter Luft kann es bei uns nicht liegen, wir sind ein Nichtraucherhaushalt. Aber danke für den Tipp! Ich werde morgen auf jeden Fall berichten.
Schlechte Luft ist nicht nur Zigarettenrauch, sondern auch Feinstaubbelastung.
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Ich meine, dass Oona von Frufolino vor einigen Jahren einen Pneumothorax hatte.
Das ist richtig! Bei meiner Hündin war eine bullöses Lungenemphysem der Auslöser und sie ist auch mehrere Wochen mit kollabierter Lunge herumgelaufen ohne dass es sich merklich besserte. Bei leichteren Fällen kann es wohl schon vorkommen, dass sie sich einfach so wieder erholen. Das würde ich euch sehr sehr wünschen!
Bei meiner Hündin gab es leider anzeichen, dass sich schon mehrere Bullae gebildet hatten, gerissen waren und wieder zu gewachsen sind, sodass der behandelnde Tierarzt damals dazu riet, die betroffenen Lungenlappen zu entfernen. Sie war damals 7 und in einem guten Allgemeinzustand und die Prognose stand gut, dass sie danach wieder ein recht normales leben führen kann (ist jetzt 5 Jahre her und ja, sie führt ein vollkommen normales Hundeleben. Ist im Sommer etwas schwächer und Hustet nach Sprints oder Aufregung, aber nichts dramatisches). Die OP war schon sehr aufwändig und sie musste auch eine Woche in der Klinik bleiben und etwa 2 Monate später waren wieder normale Spaziergänge möglich.
Ich habe damals gemerkt, dass meine Haustierärzte damit sehr überfordert waren (überhaupt eine Diagnose zu stellen) und war dann mit meiner Hündin in der Tierklinik in Hofheim. Falls das für dich eine Option ist und du dich noch nicht ausreichend informiert fühlst, kann ich dir gerne mal den Namen des damals behandelnden Tierarztes raussuchen. Operiert wurde meine Hündin allerdings von einer externen Ärztin, weil die OP eher selten ist und diese Ärztin sie schon ein paar mal gemacht hatte. Auch hier kann ich mal nachschauen, wer da war und ob man da Kontakt aufbauen kann.
Viel Glück für deinen Hund und dich, ich drücke sehr doll die Daumen, dass es "einfach so" wieder heilt und ihr noch ein paar gesunde Jährchen miteinander habt :)
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Ich meine, dass Oona von Frufolino vor einigen Jahren einen Pneumothorax hatte.
Das ist richtig! Bei meiner Hündin war eine bullöses Lungenemphysem der Auslöser und sie ist auch mehrere Wochen mit kollabierter Lunge herumgelaufen ohne dass es sich merklich besserte. Bei leichteren Fällen kann es wohl schon vorkommen, dass sie sich einfach so wieder erholen. Das würde ich euch sehr sehr wünschen!
Bei meiner Hündin gab es leider anzeichen, dass sich schon mehrere Bullae gebildet hatten, gerissen waren und wieder zu gewachsen sind, sodass der behandelnde Tierarzt damals dazu riet, die betroffenen Lungenlappen zu entfernen. Sie war damals 7 und in einem guten Allgemeinzustand und die Prognose stand gut, dass sie danach wieder ein recht normales leben führen kann (ist jetzt 5 Jahre her und ja, sie führt ein vollkommen normales Hundeleben. Ist im Sommer etwas schwächer und Hustet nach Sprints oder Aufregung, aber nichts dramatisches). Die OP war schon sehr aufwändig und sie musste auch eine Woche in der Klinik bleiben und etwa 2 Monate später waren wieder normale Spaziergänge möglich.
Ich habe damals gemerkt, dass meine Haustierärzte damit sehr überfordert waren (überhaupt eine Diagnose zu stellen) und war dann mit meiner Hündin in der Tierklinik in Hofheim. Falls das für dich eine Option ist und du dich noch nicht ausreichend informiert fühlst, kann ich dir gerne mal den Namen des damals behandelnden Tierarztes raussuchen. Operiert wurde meine Hündin allerdings von einer externen Ärztin, weil die OP eher selten ist und diese Ärztin sie schon ein paar mal gemacht hatte. Auch hier kann ich mal nachschauen, wer da war und ob man da Kontakt aufbauen kann.
Viel Glück für deinen Hund und dich, ich drücke sehr doll die Daumen, dass es "einfach so" wieder heilt und ihr noch ein paar gesunde Jährchen miteinander habt :)
Oje da habt ihr ja ganz schön was mitgemacht. Darf ich fragen, welche Anzeichen bei euch dafür gesprochen haben, dass schon mehrere Bullae gebildet und wieder gerissen waren?
Wir hoffen sehr, dass er sich wieder erholt. Eine OP kommt bei uns aufgrund des Alters und weil er nicht mehr ganz der Fitteste ist nicht mehr in Frage
Aber Wahnsinn dass eure Hündin sogar mehrere Wochen mit einer kollabierten Lunge gelaufen ist. Habt ihr das regelmäßig nach röntgen lassen?
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Das ist richtig! Bei meiner Hündin war eine bullöses Lungenemphysem der Auslöser und sie ist auch mehrere Wochen mit kollabierter Lunge herumgelaufen ohne dass es sich merklich besserte. Bei leichteren Fällen kann es wohl schon vorkommen, dass sie sich einfach so wieder erholen. Das würde ich euch sehr sehr wünschen!
Bei meiner Hündin gab es leider anzeichen, dass sich schon mehrere Bullae gebildet hatten, gerissen waren und wieder zu gewachsen sind, sodass der behandelnde Tierarzt damals dazu riet, die betroffenen Lungenlappen zu entfernen. Sie war damals 7 und in einem guten Allgemeinzustand und die Prognose stand gut, dass sie danach wieder ein recht normales leben führen kann (ist jetzt 5 Jahre her und ja, sie führt ein vollkommen normales Hundeleben. Ist im Sommer etwas schwächer und Hustet nach Sprints oder Aufregung, aber nichts dramatisches). Die OP war schon sehr aufwändig und sie musste auch eine Woche in der Klinik bleiben und etwa 2 Monate später waren wieder normale Spaziergänge möglich.
Ich habe damals gemerkt, dass meine Haustierärzte damit sehr überfordert waren (überhaupt eine Diagnose zu stellen) und war dann mit meiner Hündin in der Tierklinik in Hofheim. Falls das für dich eine Option ist und du dich noch nicht ausreichend informiert fühlst, kann ich dir gerne mal den Namen des damals behandelnden Tierarztes raussuchen. Operiert wurde meine Hündin allerdings von einer externen Ärztin, weil die OP eher selten ist und diese Ärztin sie schon ein paar mal gemacht hatte. Auch hier kann ich mal nachschauen, wer da war und ob man da Kontakt aufbauen kann.
Viel Glück für deinen Hund und dich, ich drücke sehr doll die Daumen, dass es "einfach so" wieder heilt und ihr noch ein paar gesunde Jährchen miteinander habt :)
Oje da habt ihr ja ganz schön was mitgemacht. Darf ich fragen, welche Anzeichen bei euch dafür gesprochen haben, dass schon mehrere Bullae gebildet und wieder gerissen waren?
Wir hoffen sehr, dass er sich wieder erholt. Eine OP kommt bei uns aufgrund des Alters und weil er nicht mehr ganz der Fitteste ist nicht mehr in Frage
Aber Wahnsinn dass eure Hündin sogar mehrere Wochen mit einer kollabierten Lunge gelaufen ist. Habt ihr das regelmäßig nach röntgen lassen?
Dass sie überhaupt einen Pneumothorax hatte war erst spät aufgefallen. Anfangs wurde seitlich geröngt und man hat nur gesehen, dass das Herz nicht an der richtigen Stelle war sondern leicht erhoben. Die Tierärztin vermutete eine Lungenentzündung, allerdings schlug das Antibiotikum nicht an. Ich war zu der Zeit dann mit dem Hund bei meiner Mutter, weshalb ich zu anderen Tierärzten musste und die haben gar nicht geröngt sondern auf irgendein Herzproblem behandelt. In der Klinik wurde dann endlich von oben geröngt und dann ziemlich zügig ein MRT gemacht (dafür musste sie aber in Narkose gelegt werden). Da zeigte sich dann, dass die Lunge eben an diesen beiden Lappen sehr vernarbt war. Lt. TA ist es wohl eine eher seltene Bindegewebsschwäche die bei nordischen und sehr schlanken Hunderassen auftritt.
Das war wirklich eine ziemliche Odyssee! Ich denke aber das ist schon der Worst-Case der passieren kann und nicht die Regel!
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