Ressourcenverteidigung bei 10 Wochen altem Welpe

  • Mit einem 2 jährigen Kind und einem weiteren Junghund gleichen Kalibers …..

    Mit 8 Jahren ist der andere Hund aber kein Junghund mehr😁

    Ups. Klassischer Verleser 😂


    Ändert aber nix dran, dass ich da zum Wohle des Kindes mit professioneller Hilfe dran gehen würde. Nicht, weil der Hund sich nicht typisch verhält, sondern um den Menschen das richtige Handling live beizubringen.

  • Ich versteh das total, man will das gleich in richtige Bahnen lenken, bevor der Hund für das Kind zur Gefahr wird. Und natürlich hat man da Kopfkino und hat Sorge.



    Ich finde es total wichtig, was Sheltie-Power gesagt hat, dass der Hund nur noch im abgetrennten Bereich seinen Kauknochen bekommt. So kommt die Kleine gar nicht an den Hund heran. Da würde ich den Welpen aber auch in Ruhe fressen lassen, ohne ihn zu stören. So lernt er, dass er sich drauf verlassen kann, was ihm ist, ist ihm und niemand macht es ihm streitig, Ressourcen braucht er also nicht verteidigen.


    Gleichzeitig würde ich vorbeugen, indem ich ihm kein Spielzeug zur freien Verfügung stelle, das dann immer herumliegt und zu Konflikten führen könnte, wenn das Kind rangeht. Lieber nur ab und zu, zb im Garten, mal ein Zergel rausnehmen und mit dem Hund spielen und wieder weg packen.



    Ich würde auch mal die Begrüßung am Morgen unter die Lupe nehmen. Ein Hund, der auf seinem Platz liegt und frisst, wird von mir nie gestört. Komme ich morgens herunter oder stehe auf, kommt immer mein Hund zu mir zum Begrüßen, ich geh nicht zu ihm, vor allem nicht, wenn er ruht oder was frisst.


    Natürlich muss das Wegnehmen geübt werden, das macht man aber in Situationen, die für den Hund nicht konfliktbelastet sind, im Trainingssetting, und als Tausch muss was sehr hochwertiges her wie gebratene Hühnerherzen, Leberstückchen oder Wiener Würstchen Stücke.



    Ich empfehle euch auch einen frischen Blick durch eine/n guten Trainer/in, wo man den Hund vor Ort bewerten kann.

    Nichts Unlösbares, aber eben auch ein Feld, wo man jetzt Fehler machen kann, die Folgen haben. Gleichzeitig kann man das Thema auch klug lösen und lange Zeit damit Ruhe haben.


    Stellt euch darauf ein, dass das Thema allerdings sehr wahrscheinlich bei diesem Hund immer im Blick und im Hinterkopf bleiben muss und man da nicht so easy mit Ressourcen umgehen kann bzw Herumliegen lassen kann wie bei einem Hund der da kein Thema hat. Auch wegen dem zweiten Hund, aber natürlich vor allem wegen dem Kind. Das muss auch lernen, den Hund auf seinem Platz und in seinem Bereich in Ruhe zu lassen und ihm vor allem nichts wegzunehmen.

  • Es ehrt euch ja, dass ihr nicht vorschnell aufgeben und den Hund zum Züchter zurückgeben wollt.


    Ich denke aber, zur Abgabe wird hier vor allem aufgrund eurer speziellen Situation geraten - weil ihr nunmal ein sehr kleines Kind zuhause habt, für welches ihr die Verantwortung tragt. Ich finde die Kombination "Hund mit Ressourcenthema" und Kleinkind generell suboptimal, bei euch kommt aber dazu, dass es sich um einen Rotti-Welpen handelt. Bei einem Gebrauchshund diesen Kalibers ist halt durchaus damit zu rechnen, dass da noch mehr an gerade in eurer Konstellation herausforderndem Verhalten kommt. Das bedeutet halt wirklich, dass ihr zu 100% dahinter sein müsst. Es DARF nicht zu einer Situation kommen, wo dem Hund vom Kind was weggenommen wird und es womöglich zu einem Biss kommt. Das zu managen, 24/7, jahrelang, ist halt echt eine ordentliche Aufgabe. Ich finde, ihr müsst euch da eher schon zu 120% sicher sein, dass ihr das leisten wollt - und könnt.


    Mich würde interessieren, warum es denn ein Rottweiler wurde?

  • ch finde es total wichtig, was Sheltie-Power gesagt hat, dass der Hund nur noch im abgetrennten Bereich seinen Kauknochen bekommt. So kommt die Kleine gar nicht an den Hund heran. Da würde ich den Welpen aber auch in Ruhe fressen lassen, ohne ihn zu stören. So lernt er, dass er sich drauf verlassen kann, was ihm ist, ist ihm und niemand macht es ihm streitig, Ressourcen braucht er also nicht verteidigen.

    Wieso lernt er das? Und wie?


    Wenn es jetzt in ihm drin ist, sein Kauteil zu verteidigen, dann wird das in einem halben Jahr immer noch in ihm drin sein.

    Warum sollte er bis dahin anderer Meinung sein?

  • Also nur mal aus meiner Erfahrung. Meine BX hat dieses Verhalten auch gezeigt, da war sie auch noch sehr jung, allerdings älter als euer Hund. Ich hatte auch ein kleines Kind zu Hause, wenn auch nicht so jung. Fakt war, Knabberzeug gab es entweder wenn sie allein im Garten war oder aber unter Aufsicht. Mein Kind hat schnell gelernt den Hund beim Knabbern in Ruhe zu lassen, ich habe streng drauf geachtet, dass alle Regeln eingehalten werden und es kam nie zu einem Zwischenfall. Bei normalem Futter aus dem Napf oder anderem Zeug war es übrigens nie ein Problem. Nur bei Rinderohr und Co.

  • ch finde es total wichtig, was Sheltie-Power gesagt hat, dass der Hund nur noch im abgetrennten Bereich seinen Kauknochen bekommt. So kommt die Kleine gar nicht an den Hund heran. Da würde ich den Welpen aber auch in Ruhe fressen lassen, ohne ihn zu stören. So lernt er, dass er sich drauf verlassen kann, was ihm ist, ist ihm und niemand macht es ihm streitig, Ressourcen braucht er also nicht verteidigen.

    Wieso lernt er das? Und wie?


    Wenn es jetzt in ihm drin ist, sein Kauteil zu verteidigen, dann wird das in einem halben Jahr immer noch in ihm drin sein.

    Warum sollte er bis dahin anderer Meinung sein?

    Je öfter ein Verhalten gezeigt wird/werden muss, umso mehr wird es verankert.


    Deshalb ist es ja so hirnrissig, wenn Leute ihrem Hund "zum Üben" ständig den Futternapf wegnehmen. Der Hund wird dann pissig und lernt, ich muss auf mein Futter acht geben, sonst nimmt mir das jemand weg. Sowas führt eher in die Eskalation.


    Im vorliegenden Fall hat der Hund geknurrt, vermutlich ist der Mensch dann zurückgewichen erst mal. Dann wurde das Kaninchenohr weggenommen. Was lernt der Hund da? Mist, ich war nicht vehement genug. Nächstes Mal muss ich deutlicher werden.


    Lässt du den in Ruhe fressen, will niemand was von ihm. Hund lernt, er hat seine Ruhe, muss nix verteidigen.



    Klar kann Ressourcen verteidigen in einer Rasse angelegt sein. Aber ich würde das nicht unbedingt fördern wollen, indem ich Situationen zur Eskalation führe. Ich würde den Ball immer schön flach halten und das Thema gar nicht so pushen und in den Mittelpunkt stellen, sondern durch Management umgehen. Dann kann es durchaus sein, dass es schnell wieder erledigt ist.

  • Der Hund ist 10 Wochen alt.

    Das ist der Punkt, der mich bei der Reaktion so erschreckt und zweifeln lässt, ob das der richtige Hund für diese Kombination ist.


    Zum Verständnis: Die Reaktion der Halter erschreckt mich, nicht, die des Hundes. In dem Alter sind viele einfach kleine Monster, die als Lösung erstmal in alles reinbeißen, wenn ihnen was nicht passt.

    Wenn ich mich in dem Altern von dem Mini Hund schon so einschüchtern lasse, wenn er mal einen Tobsuchtsanfall schiebt, dass man von geschockt und Vertrauen verlieren schreibt, was passiert dann, wenn der in der Pubertät mal richtig unbequem wird, wenn er ein Gewicht von 40kg plus hat?


    Der Rottweiler braucht selbstbewusste und konsequente Führung durch seine Menschen. Überlegt euch, ob ihr das leisten könnt. Denn die Zweifel und die Angst sind aktuell euer wesentlich größeres Problem, als dass der Welpe da grad einen Aufstand probt, wenn sich jemand seinem Special Knabberteil nähert.

  • Lässt du den in Ruhe fressen, will niemand was von ihm. Hund lernt, er hat seine Ruhe, muss nix verteidigen.

    Ist das nicht unlogisch?

    Da die Situation vermieden wird, kann ja gar nichts gelernt werden. Sollte es später zur gleichen Situation kommen, sind die Chancen groß, dass der Hund genauso reagiert wie jetzt als Welpe. Möglicherweise wird das Verhalten sogar ausgeweitet.

    Ist dein Rezept tatsächlich lebenslange Vermeidung? Bei einem Rottweiler?

  • Da ich nicht mit vergleichbarer Rasse dienen kann, nur im Spoiler

  • Lässt du den in Ruhe fressen, will niemand was von ihm. Hund lernt, er hat seine Ruhe, muss nix verteidigen.

    Ist das nicht unlogisch?

    Da die Situation vermieden wird, kann ja gar nichts gelernt werden. Sollte es später zur gleichen Situation kommen, sind die Chancen groß, dass der Hund genauso reagiert wie jetzt als Welpe. Möglicherweise wird das Verhalten sogar ausgeweitet.

    Ist dein Rezept tatsächlich lebenslange Vermeidung? Bei einem Rottweiler?

    Nein.

    Es ist das Aufbauen von Vertrauen.

    Bei einem Hund, gerade bei einem, der einem sehr schnell körperlich überlegen ist, macht man keine Machtspielchen.

    Der Hund lernt an der einen Stelle, dass man ihm das Futter nicht streitig macht, dass er in Ruhe fressen kann, dass der Futternapf (und auch anderes Futter) kein Kampfplatz ist. Und an anderer Stelle lernt der Hund einfach, Sachen auf Befehl abzugeben.

    Diese beiden Baustellen sind zu Beginn erstmal strikt getrennt und wenn die Basis stimmt und der Hund beim Futter das notwendige Vertrauen in einen hat und zuverlässig gelernt hat, Dinge abzugeben, führt man die beiden Lerneffekte zusammen.


    Klar kann man versuchen da gleich am Futter zu trainieren, geht aber entweder bei dem Typus Hund mit hoher Ressourcenaffinität dann über enormen Druck und Zwang, den man glaubhaft rüberbringen muss oder es geht halt schief.

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