Haben Hunde mittlerweile mehr Unverträglichkeiten?
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Wenn man sich mit dem Thema Umweltverschmutzung und Lebensmittelherstellung im Laufe der Geschichte befasst, stellt man schnell fest, dass das früher überhaupt nicht besser war, als heute.
Erst 1970 wurden schädliche (Azo-)Farbstoffe und andere Chemikalien in Lebensmitteln verboten. Das ist gruselig, was da in der "guten alten Zeit" so drin war...
Bis 1972 durfte man seine Felder mit DDT besprühen, was gerne gemacht wurde, und das war nur der Gipfel der Giftigkeit. Üblich sind Pestizide seit ca. 100 Jahren.
Der berühmte "Londoner Nebel" war in Wirklichkeit Smog. 1952 tötete ein besonders dicker Smog 4000 Menschen in London. Das ist also auch nichts neues.
Früher wurden allgemein massig Chemikalien in Flüsse eingeleitet, im Boden versickern gelassen oder in die Luft geblasen, nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn". Der Rhein war z.B. in den 60er, 70er Jahren eine tote Kloake. So etwas kennt man heute nur noch aus Entwicklungsländern.
Aber zurück zum Thema.
Ich höre auch irgendwie an jeder Ecke, dass der Hund nur ganz bestimmtes Futter verträgt. Unsere verträgt ja ebenfalls sehr wenig.
Ich vermute, dass das, zum einen, früher weniger auffiel, u.a. weil die Häufchen nicht eingesammelt wurden.
Dann war vieles, selbst bei Menschen, nicht bekannt. Der "empfindliche Magen" meiner Oma war eine Laktoseintoleranz. Bei anderen war der "empfindliche Magen" sicherlich eine andere Unverträglichkeit, die heute einen Namen hätte.
Damals hatten die Hunde wohl auch einen "empfindlichen Magen", wogegen man nicht viel machen konnte.
Ob das Hunde-Fertigfutter etwas mit dem Problem zu tun hat, wer weiß...
Ich weiß jedenfalls von einem Hund (Cocker-Pudel-Mix), der in den 80ern geboren wurde und in seinem ersten Lebensjahr immer das Essen von der Frittenbude mit Herrchen geteilt hat. Das war garantiert nicht gesund und vermutlich will man gar nicht wissen, wie viele Zusatzstoffe da drin waren. Der Hund vertrug trotzdem alles und wurde 16 Jahre alt.
Was mir auffällt, ist, dass viele deren Hunde Futter-Unverträglichkeiten/Allergien haben, als Welpen Giardien hatten, unsere auch. Aber die Biester gab es ja früher auch schon...
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Auf dem Stand neben mir hat ein Mann seine selbst hergestellten Hundeprodukte verkauft (Pfoten-, Nasen-, Faltenbalsam).
Schon professionell, also seriös und vom Fach!
Nur natürliche und wenige, nachvollziehbare Inhaltsstoffe!
Ab und zu habe ich Kundengespräche mitgehört und fast immer kam von den HH: "Ich traue mich nicht, mein Hund hat so viele Allergien und Unverträglichkeiten!".
Das fand ich schon auffällig, dass so viele Hunde anscheinend Probleme haben, das sich ihre Halter nicht getraut haben, Biokosmetik für sie zu kaufen.
Und die Sachen werden nicht einmal gefressen, sondern nur auf Pfoten oder Nasen geschmiert!
vielleicht ist Hundekosmetik auch nicht wirklich hundgerecht.
Warum soll man auf sich oder den Hund alles mögliche schmieren? Braucht es das wirklich oder sollte der Körper vielleicht wieder lernen sich selbst zu regulieren.
Ich habe vor Jahren, trotz, oder wegen super, antiallergischen Creme einen dicken Ausschlag bekommen.
Zeugs gewechselt, Drogerie, Apotheke etc
Dann habe ich einfach aufgehört, alles weg vom Gesicht, nur Wasser.
Hat 2-3 Wochen gespannt, weh getan, bis sich die Haut gewehrt hat, und alles nötige getan hat, um gesund zu sein.
Nur Gand- und Fusscreme brauch ich noch
Nur meine Hautgeschichte, andere haben eine andere.
Aber für mich ganz klar, weniger ist besser.
Ja, da hast du recht.
Früher wurde aber auch nicht tonnenweise Salz auf die Gehwege gestreut oder den Hunden Zentner an Falten rangezüchtet.
Wilma bekommt schon im Winter ab und zu die Ballen eingecremt, weil sie bei Salz manchmal humpelt.
Brennt halt!
Wenn ich nicht mit dem Auto direkt in den Wald fahre komme ich entweder an einer Schule, Krankenhaus oder Altenheim vorbei.
Also alles Orte, die von der Stadt oder den Hausmeistern mit Unmengen an Salz Eis- und Schneefrei gehalten werden (müssen).
Und ich bin wahrlich keine, die ihre Hunde in Watte packt!
Klar könnte man sagen, dass keine "Kosmetik" auf den Hund muss. Müsste es auch nicht, wenn die Zustände wie früher wären!
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Dann wurde Fertigfutter Mode. DAS Nonplusultra. Also, wenn man das nicht füttert und dem Hund "Menschenessen" bzw. "Reste" gibt: schlimm schlimm schlimm.
Die Frage ist bei so was immer, was den "früher" ist.
Den ersten Familienhund vor 35 Jahren haben wir auch schon mit Fertigfutter gefüttert. Und auch die Hofhunde der Verwandtschaft haben seit mindestens der Zeit (wahrscheinlich schon deutlich länger, aber das weiß ich nicht sicher) Fertigfutter bekommen. Auch mal Reste - aber Hauptfutter war Fertigfutter... Genau wie die Rinder/Pferde/Hühner auch ihr "Kraftfutter" bekamen, das wurde überhaupt nicht hinterfragt in den 80ern.
Ist jetzt die Frage ob "früher gab es nicht so viele Unverträglichkeiten" meint: "Vor 40/50 Jahren gab es das weniger?" Oder doch eher: "Innerhalb der letzten 10 Jahre hat es zugenommen, dass..."
Wenn letzteres gemeint ist, tragen Anekdoten von der Essensrestefütterung in den 60er Jahren nicht viel zum Erkenntnisgewinn bei.
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Früher wurde aber auch nicht tonnenweise Salz auf die Gehwege gestreut
Ergänzung zu dem Post oben:
Auch das ist so ein Beispiel, wie unpräzise "früher" ist.
In den 90ern war garantiert mehr Salz auf den Straßen. Vorschriften aber auch Bewusstsein, dass das problematisch sein kann, haben sich echt verändert.
In den 1950er Jahren? Wurde noch nicht so viel gestreut.
Und wie Nebelfrei und Shadow Walker schrieben: In vielen Bereichen haben wir heute deutlich, deutlich weniger Gifte in der Umwelt als vor 20 oder 30 Jahren.
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Was mir auffällt, ist, dass viele deren Hunde Futter-Unverträglichkeiten/Allergien haben, als Welpen Giardien hatten, unsere auch. Aber die Biester gab es ja früher auch schon...
Oder andersherum wird ein Schuh daraus: Bei Hunden, die einen empfindlichen Darm haben, wird eine Infektion mit Giardien problematisch und führt zu Krankheitssymptomen.
(Gibt ja die These, dass ein gewisser Befall recht normal ist und das Immunsystem durchaus damit klar kommen kann und es nur behandlungsbedürftige Symptome gibt, wenn es "kippt")
Nur als Überlegung - ob das stimmt, keinen Plan.
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Früher wurde aber auch nicht tonnenweise Salz auf die Gehwege gestreut
Ergänzung zu dem Post oben:
Auch das ist so ein Beispiel, wie unpräzise "früher" ist.
In den 90ern war garantiert mehr Salz auf den Straßen. Vorschriften aber auch Bewusstsein, dass das problematisch sein kann, haben sich echt verändert.
In den 1950er Jahren? Wurde noch nicht so viel gestreut.
Und wie Nebelfrei und Shadow Walker schrieben: In vielen Bereichen haben wir heute deutlich, deutlich weniger Gifte in der Umwelt als vor 20 oder 30 Jahren.
Naja, Melkfett oder Vaseline wurden auch früher (wann auch immer früher war) schon auf Hundepfoten geschmiert.
Ob's extra Hundekosmetik braucht, keine Ahnung.
Egal, ich habe weder Erfahrungen mit Unverträglichkeiten und Allergien bei meinen Hunden.
Wollte nur berichten, was ich bei den Gesprächen so aufgeschnappt habe.
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Eher mal ein allgemeines Thema zu Unverträglichkeiten.
Es wirkt so als würden immer mehr Hunde unter Futtermittelunverträglichkeiten leiden. Durchfall, Blähungen, Erbrechen, Bauschschmerzen, Hautprobleme,... nehmen scheinbar zu.
Ist das tatsächlich so oder nur eine Beobachtung hier im df, weil der Großteil der User hier sich damit intensiver beschäftigt?Einerseits denke ich, dass Unverträglichkeiten heute eher als solche erkannt werden.
Bei den Jagdhunden im Zwinger bei meinem Opa wäre das vermutlich nicht so aufgefallen. Und der Hund einer Kindheitsfreundin von mir hatte unfassbare Blähungen, aber das wurde mWn einfach so hingenommen.
Bei Hunden aus dem Auslandstierschutz reagieren Menschen manchmal überrascht, dass sie Unverträglichkeiten, Allergien & Co. haben können.
Anekdotisch scheint mir, als sei gekochtes Essen für die meisten Hunde das am besten verträgliche. Da die Hunde bei meinem Opa früher (ca. 60er bis 80er) Gekochtes bekamen, gehe ich irgendwie davon aus, dass das in dieser Zeit verbreiteter war, als aktuell. Dabei kann Gekochtes sowohl für den Hund gekocht sein oder Essenreste aus dem "Schweine-Eimer".
Last not least scheinen Allergien, Hautprobleme und empfindlicher Magen-Darm-Trakt auch z. t. genetisch bedingt, weshalb sie bei einigen Rassen gehäufter auftreten.
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Ich denke tatsächlich die ganze Zeit darüber nach, was sich denn (innerhalb der letzten 20, 30 Jahre) signifikant geändert hat.
Denn was Limetti schon ganz am Anfang schrieb, stimmt ja auch def.: Zumindest bei Menschen nehmen Allergien ja signifikant zu, das ist ja auch wissenschaftlich belegt. Und auch wenn bei Hunden (wie ich ja selbst argumentiert habe) einiges mit verzerrter Wahrnehmung (früher verkannt; heute vielleicht Hyperfokus darauf) erklärt werden kann: Anekdotisch haben ja viele von uns das Gefühl, dass das Thema mehr wird - und eine parallele Entwicklung zwischen Mensch und Haushund ist ja nicht so fernliegend, wenn wir überlegen wie viel Umwelt/Nahrung etc. wir teilen.
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Die Verarmung des Mikrobioms im Darm durch die "moderne" Ernährung wird wohl eine Rolle spielen. Da gibt es beim Menschen ja auch schon Studien zu. Hochverarbeitete Lebensmittel waren zumindest in meiner Kindheit daheim die Ausnahme. Heute ist es eher andersherum, habe ich den Eindruck: Wenn mal nichts hochverarbeitet ist, ist es die Ausnahme.
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Was sich natürlich in den letzten Jahrzehnten geändert/verschlechtert hat (bei Rassehunden) ist die genetische Vielfalt. Dieser Artikel ist wichtig: https://www.instituteofcanineb…-dogs-determined-from-dna
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