Auslastung/ Beschäftigung was muss? Was kann? Ist weniger manchmal mehr?
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Wie ist das bei euch? Wie weit klaffen Realität und Anspruch auseinander? Was würdet ihr gerne mehr mit euren Hunden machen und was macht ihr vllt nur für eure Hunde?
Wir leben einfach. Unser gemeinsames Leben ist zu kurz um sich mit Vorwürfen und Perfektionsansprüchen kostbare Zeit zu rauben. Wir machen Dinge, die uns allen Freude machen, das können "schnöde" Nachmittage im Wald sein, ohne Zeit- oder Kilometeranspruch, Chilly macht Mobility, wir tricksen ein bisschen und mein Richtmaß ist: Wird der Secondhandhund 'besser', sprich: zufriedener, in sich ruhend, friedlicher, weniger ängstlich, lebensfroh, wach, teilnehmend - dann vermute ich einfach, daß ich es richtig mache mit meinen Hunden.
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Hi
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Ich wollte nach deinem letzten Beitrag nochmal betonen, dass ich mich wirklich sehr in deinen Texten wiederfinde.
Genau das was du beschreibst, kein genaues Bild von dem Hund haben, so ergeht es mir auch.
Daheim Traumhund, sobald die Tür aufgeht... mhpf. Naja.
Also nicht, dass gar keine Fortschritte da wären, nein so isses absolut nicht, aber ... irgendwie... ich kanns gar nicht beschreiben. Es kommt einfach nichts wirklich langfristig an obwohl ich mich als mittlerweile sehr sehr konsequent bezeichnen würde.
Ich hatte dieses Gefühl bisher bei keinem meiner Hunde, selbst mit Chap der mich gefühlt den ganzen Tag nur anknurrte konnte ich besser umgehen was das anging. Ich wusste immer irgendwie was geht und was nicht und konstant gings voran mit unserer Beziehung / dem Training.
Ruby ist da so so anders... fast schon gruselig menschlich sag ich immer. Sie erinnert mich manchmal an ein neurodivergentes unverstandenes Kind das gerne alles richtig machen möchte es aber einfach nicht kann...
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Das ist klar, aber dennoch ist ja Training im Garten einfach schon auch Training und nicht den Hund versauern lassen.
Da hast du absolut recht und es gibt sicher viele Hunde, denen das bestimmt reicht.
Ich fürchte, die Zweifel die du hast, verschwinden nicht dadurch, dass andere schreiben, wie sie ihre Hunde auslasten.
Ich kenne auch Momente der Selbstzweifel, nicht nur im Bezug auf Hundehaltung. Eine Legitimation des eigenen Verhaltens von außen hat mir noch nie mehr gebracht als eine kurze Beruhigung.
Du schreibst, du hast einen tollen Hund, der sich in vielen Situationen abschießt. Vielleicht ist das einfach erstmal so. Vielleicht findet ihr euren eigenen Weg, aber für diesen Weg ist die Meinung anderer vollkommen unerheblich (Austausch ist natürlich trotzdem super). Ich wünsche dir dabei ganz viel Erfolg!
Wenn ich übrigens Beschreibung online, hier im Forum oder auf Insta lese, habe ich oft topp erzogene Hunde und suuupersouveräne Halter vor Augen. Das ist ein Bild, das dem Realitätscheck nicht immer Stand gehalten hat - weil meine Erwartungen zu hoch sind, wenn ich bestimmte Dinge lese. Vielleicht geht es dir ähnlich und das stresst zusätzlich?
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Früher war ich deutlich mehr im Auslastungswahn gefangen. Da war ich 2 x die Woche zum Mondio Training und 2 x die Woche THS.
Daheim gabs Zughundesport.
Mittlerweile bin ich da viel entspannter, da ich aber auch die Hunde besser in meinen Alltag integrieren kann. Sie begleiten mich zu den Training (jeder Hund zwischen 2 und 5 Trainings pro Tag). Dieses permanente überall mitkommen, sei es in Parks, Einkaufszentrum, Restaurant, Innenstadt reicht ihnen als Auslastung aus.
Ich geh gern radeln oder joggen mit ihnen am Morgen. Wenn es sich zeitlich ausgeht, gehen wir einmal in der Woche wandern.
Fast jeden Abend gibt es ein Spürhundetraining.
Klingt erstmal viel. Aber das meiste ist wirklich einfach nur dabei sein 🤷♀️ wir sind glücklich damit.
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Sie erinnert mich manchmal an ein neurodivergentes unverstandenes Kind das gerne alles richtig machen möchte es aber einfach nicht kann...
Ja, das trifft es ganz gut. So sehe ich Lucifer auch.
zitronengelb du hast recht, keine Absolution von außen kann mir wirklich helfen, zumal die wenigsten hier mich und meinen Hund live kennen. Aber mir hilft es dennoch, Gedanken zu sortieren.
Ich bekomme diese Diskrepanz nicht weg in meinem Kopf zwischen dem mega entspannen Hund, der in diesem Moment, ich liege im Bett, mit seinem Kopf auf meiner Schulter schläft und total entspannt ist, wie eigentlich immer zuhause, es sei denn es kommt Besuch. Und dann ist da eben der kopflose Lucifer beim Gassi.
Emil ist da klarer. Ist er nicht gut drauf, dann merkt man das halt an allem.
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Was mich bei der Frage nach Auslastung wirklich irritiert: Wie oft das auf Hundesport A-Z, Verein, Platz, Turnier, Prüfung hinausläuft.
Als wären Hunde nicht auslastbar, wenn dazu nicht mindestens ein Kurs, Equipment und Spezialleine gehören.
Das finde ich sehr schade, weil es für Halter und Hunde zugleich sinnlosen Druck aufbaut und Auslastung zum verpflichtenden Stundenplan werden lässt, den man abhakt. Anstatt einfach das zu machen, was gerade passt und Spaß macht.
Ich hab mich mit "Auslastung" im aktuellen und im DF-Sinn wirklich spät beschäftigt. Dafür bin ich unwahrscheinlich dankbar. Weil ich dadurch eben über Stock und Stein und querfeldein gerannt bin, gemeinsam Hürden genommen und meinen Hunden Blödsinn beigebracht habe. Heute nennt man das Canicross, Agility und Tricksen.
Hatte keinen anderen Sinn und Zweck als: Wir haben Spaß und kommen fröhlich ausgepowert zu Hause an. So ganz ohne Anspruch darauf, Bestzeiten zu schaffen, dass von anderen festgelegte Kommandos sitzen und auch ohne Training, Anreise und feste Zeiten.
Bei der modernen Hundehaltung fehlt mir so oft die Leichtigkeit und das individuelle Eingehen auf den Hund. Das betont dieser Thread unglaublich.
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So ganz ohne Anspruch darauf, Bestzeiten zu schaffen, dass von anderen festgelegte Kommandos sitzen und auch ohne Training, Anreise und feste Zeiten.
Mir liegt sowas auch nicht, bin nicht der Typ für Wettbewerbe, feste Termine zum Training und Vereine etc.
Wir machen worauf wir Lust haben und wann es für uns gut passt.
Aber anderen macht vielleicht genau das Spaß und den Reiz aus, hilft ggf auch sich selbst zu motivieren und wenn es für Hund und Halter passt, warum soll es schlecht sein, nur weil man selbst es nicht mag?
Und manchmal ist ein kritischer Blick von außen (und wenn's im Forum eine Reaktion auf ein Video ist) auch eine gute Anregung fürs eigene Training, damit man sich weiterentwickeln kann und dazulernt.
Hab ich gerade erst wieder erlebt 👍
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Ich für mich merke immer, dass ich "einfach so" nichts regelmäßig mache. Ich brauche den Ansporn, das Vereinstraining oder das Seminar ansonsten nehme ich mir viel vor und gehe dann doch nur Gassi
Meine Hunde sind trotzdem ausgeglichen und zufrieden als Wald/Stall/Flohmarkthunde, aber ich persönlichen wäre zufriedener wenn ich aktiver trainieren würde.
Nur wird das erstmal nicht kommen. Einfach aus Zeitgründen (ich arbeite ja Montag bis Samstag mit wechselnden freien Tagen und vielen Spätschichten). Und auch durch die aktuelle Preisentwicklung. Ich sehe schlicht und ergreifend nicht mehr ein, dass mich ein Turnierstart runde 50-90€ je nach Entfernung kostet für 2x5min "Spaß" und dem im besten Fall gigantischen Gewinn einer Futterprobe. Oder 35€ für eine Stunde reine Hallenbuchung ohne Trainer bzw über 200€ für 5xTraining mit je 15min Trainingszeit.
Das ist es mir einfach nicht wert. Dann bleibe ich halt bei meinem Spaßverein und nehme lieber das Geld und fahre dafür einmal mehr nach Oberammergau.
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warum soll es schlecht sein
Weil
-es den Anschein erweckt, dass es anders nicht geht /Druck erzeugt.
- es das Bild von möglicher Auslastung verfälscht.
- es den Fokus vom Hund nimmt und auf den Menschen legt.
- die Individualität in dem Moment flöten geht, wo die "Auslastung" einem rigiden Stundenplan folgt.
So zum Beispiel.
Ich meine damit nicht, dass es grundlegend schlecht ist, Kurse zu besuchen oder sich inspirieren zu lassen.
Es besteht aber ein gewaltiger Unterschied zwischen:
- Ich schaue erstmal, was meinem Hund so ganz locker gefällt und suche dann vielleicht einen Kurs, vielleicht auch nicht.
- Ich schau mal bei Kursen rein.
und:
- Also um einen Hund auszulasten, muss man schon mindestens A, B, C betreiben. Und das auch nicht nur so zum Spaß, wann es passt.
Abgesehen davon geht es bei Turnieren und Co. einfach nur noch um den Menschen, nicht um die individuelle Auslastung des Hundes.
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Ich hab ja nun auch nen lauten Sheltie. Aber den erreiche ich und kann ihm sagen, er soll den Scheiß lassen. Lucifers Unansprechbarkeit in einigen Situationen ist auch so eigenartig. Hab ich so noch nicht gehabt.
Kann immer verschiedene Gründe haben. Es kann sein, dass er dich aktiv ausblendet, es kann auch sein, dass ihm die Nerven fehlen.
Ich lasse mich im Futtertreiben zum Beispiel nicht beißen und meiner Erfahrung nach ist das auch kontraproduktiv weil die sich dann nicht ausreichend konzentrieren, sondern reinsteigern in ein falsches Verhalten. Ja, es heißt FutterTREIBEN, aber auch nicht FutterBEIẞEN. Die sollen aktiv werden, nicht in ein Frustverhalten fallen, sondern sich auf Bewegungsabläufe konzentrieren.
Für mich wäre das schon der erste Moment wo ich eine Grenze setzte. Aktiv arbeiten, ja gerne. Mir in die Hand knabbern, nein lass es. Sprich: Korrektur fürs beißen, danach direkt wieder aktiv arbeiten. Dabei darf es Regeln geben. Leider gibt es genug Sportler die diese nicht ziehen wollen und sich munter in die Hände oder sonstwohin hacken lassen.
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