Weihnachten, wie es früher einmal war...
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Bei uns war immer der 24. das große Essen, der 25. war Kartoffelsalat weil das der gemütliche Tag war. Am 26. gabs dann nochmal was großes, die Reste gabs dann am 27. und dann normales Essen bis Silvester.
Heiligabend war für meine Oma wichtig. Alle hatten sich schick zu machen, Jeans waren verboten. Erst viele Jahre später lockerte sie das etwas das schwarze Jeans auch okay waren, aber eben schickes Oberteil war Pflicht. Das machen wir auch weiter so, ich habe das in meine Schwiegerfamilie getragen. Heiligabend gibts was das es selten gibt (aufgrund der Nichten meist Raclette) und alle sind ordentlich angezogen.
Ich liebe das, es hebt den Tag einfach noch mehr hervor.
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Hi
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Weihnachten und die Adventszeit in meiner Kindheit/Jugend:
So eine, zwei Wochen vor Heilig Abend war es bei uns Brauch, den Christbaum im Wald selber zu schlagen. Mein Großvater und meine Onkel (die hatten viel Forst bei ihren Landwirtschaften) nahmen uns Kinder mit und alle zusammen suchten sich die passenden Bäume aus. Nach getaner Arbeit tranken die Männer immer noch so ein, zwei Kerschgeist und es wurden immer auch kleine Bäumchen mitgenommen für die Gräber auf den Friedhöfen.
Bei uns hat mein Opa die Weihnachtsplätzchen gebacken - er hatte Bäcker gelernt und seine Spitzbubn, Vanillekipferl, Kokosmakronen, Nougatbusserl und Butterplätzchen schmeckten unvergleichlich gut. Nur das Kletzenbrot hat er beim Bäcker Drexler geholt, da war er als junger Mann in der Lehre.
In der Vorweinachtszeit kam jedes Jahr ein Paket an - mit Nürnberger Lebkuchen und Christstollen in einer schönen Weihnachtsblechkiste. Mein Opa hatte da allerdings sehr fest die Daumen drauf: jeden Tag nur einen Elisenlebkuchen, damits bis Weihnachten reicht.
An 3 Donnerstagen im Advent bin ich oft mit meinen Cousinen und Cousins zum "klöpfeln" gegangen auf den Dörfern - das war auch immer ein riesiger Spaß!
Alle paar Jahre hat er ein neues Kripperl gebaut, die Figuren waren handgeschnitzt und sie waren mit sicherheit damals schon mindestens 50 oder 60 Jahre alt - von seinen Großeltern.
Auch heilig Abend lief im großen und ganzen immer gleich ab: gegen Spätnachmittag wurde ich raus geschickt oder in mein Zimmer und mein Großvater hat "das Christkindl" reingelassen. Er sperrte sich im Wohnzimmer ein und hat alles aufgebaut: den Christbaum, die Geschenke, das Kripperl.....und nebenbei hat er noch ein bisschen TV geguckt in Ruhe und die Weihnachtsbowle probiert .
Oma hat in der Zeit Kartoffelsalat gemacht und die Wienerle hergerichtet, manchmal auch eine Erbsensuppe mit Wienerle gemacht - denn an heilig Abend wurde nicht großartig gekocht, das kam immer erst an den Weihnachtsfeiertagen.
In späteren Jahren bin ich am Nachmittag immer im Stall beim Pferd gewesen und wir haben dort alle Pferde "beschert" - und die Stallgemeinschaft hat miteinander Glühwein getrunken.
So gegen 19 Uhr ging dann im Wohnzimmer das Licht aus, es klingelte dann ein helles Glöckchen, die Tür ging auf, "Stille Nacht" erklang und am Christbaum brannten die Kerzen und die Sternwerfer. Das war wirklich jedes Jahr ein "Gänsehautmoment"...
Nach der Bescherung gabs das Essen und für die Erwachsenen die Weihnachtsbowle und wir haben Karten gespielt. In der Regel gingen wir dann um Mitternacht in die Christmette, meistens nur Opa und ich, meine Oma hatte es nicht so mit der Kirche.
Am ersten Weihnachtsfeiertag gabs dann so richtig gut zu Essen: eine Gans oder einen Krustenschweinsbraten mit dreierlei Knödel und Sauce und Blaukraut und Krautsalat und als Nachspeis einen Scheiterhaufen oder Kaiserschmarrn......man hatte immer das Gefühl, man platzt gleich.
An Stefani (2ter Weihnachtstag) trafen sich alle Verwandten bei meiner Tante auf ihrem großen Bauernhof und dort wurde dann auch wieder ausschweifend getafelt, die Männer spielten Schafkopf, wir Kinder tobten durch die Gegend und die Frauen saßen in der Küche und ratschten und scherzten...
So ganz ähnlich hab ich das dann auch immer gemacht, als ich selber Kinder hatte. Eigentlich bis heute - nur dass ich keine echten Kerzen mehr am Baum hab und meine alten Onkel und Tanten und meine Großerltern nicht mehr da sind. Aber heilig Abend läuft auch fast immer noch so ab.....
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Unsere Weihnachtstradition war eine Variation der hier schon erzählten Geschichten.
Das weihnachtliche Rezeptebuch meiner Oma halte ich in Ehren.
Hier finden sich Rezepte für Plätzchen (zum Teil in Sütterlin), Weihnachtsbraten und Tipps zur Aussteuer.
Typisch bessarabisch (ehemals Teil von Rumänien) waren "kochte Zuckerla", gekochte Zuckerlein, hier links unten im Buch:
(Ich finde sie extrem süß, aber sie waren Tradition und gehörten dazu. Kochanleitung gibts extra, falls gewünscht.)
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Ich finde sie extrem süß, aber sie waren Tradition und gehörten dazu. Kochanleitung gibts extra, falls gewünscht.)
Oh ja, bitte!
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Ist für Recherchezweck, aber hier eigentlich besser aufgehoben.
Ich bin gerade auf der Suche nach alten Weihnachtsrezepten und Bräuchen. Gern auch Dinge, die man heutzutage eher skeptisch beäugen würde.
Hat jemand vielleicht noch ein paar Rezepte (Weihnachtsessen, Plätzchen, Festtagskuchen, etc) aus Großmutters Zeit und nicht die modernisierte TikTok "wie bei Großmutter nur mit pinken Streuseln und Avocado" Versionen?
Opas Rezept für Spitzbubn (Achtung - er hats mir zwar aufgeschrieben, aber keine Gramm-angaben gemacht! Das war immer nach Gefühl und Augenmaß!)
1 Stück gute Butter
2-3 Tüten gemahlene Nüsse
1 Tüte gemahlene Mandeln
ungefähr 250-300 gr feines, gesiebtes Mehl
1 Tasse Zucker
1 Packerl Vanillezucker
1 Bitter Mandel
1 Messerspitze Kardamom
1 Glas Ribiselgelee (Johannisbeergelee) oder Brombermarmelade
1 Strohrum
Nüsse, Mandeln, Mehl, Zucker, Vanillezucker gut mischen, Bittermandel und Kardamom dazu. Die Butter (halbe Stunde vorher aus dem Kühlschrank nehmen) damit gut mit kalten Händen verkneten und durch walken. Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischaltefolie packen und 24 Stunden in den Kühlschrank.
Das Gelee oder die Marmelade in eine Schüssel geben und mit einem kräftigen Spritzer Strohrum mischen und gut abdecken und ebenfalls 24 Stunden stehen lassen.
Am nächsten Tag den Teig auf einem mit viel Mehl bestäubten Holzbrett oder Tisch ausrollen, nicht auf einmal sondern immer wieder ein Stück von der Teigkugel abnehmen und die Teigkugel dann sofort wieder in den Kühlschrank. Der Teig muss eiskalt sein, sonst pappt er!
Eine beliebiges Förmchen (ich nehm meistens eine runde Form) und ein kleineres rundes Förmchen bereit legen und genauso viele Plätzchen mit Loch wie ohne Loch ausstechen und auf ein Backblech legen und im Ofen bei ca 160 grad Umluft 10 Minuten backen - vorsicht, nicht länger, sonst werden sie bröslig und hart!
Die Plätzchen sofort vom heissen Blech nehmen, die ohne Löcher mit der beschwipsten Marmelade/Gelee bestreichen, die gelochten Deckel drauf und anschliessend mit der Lochseite in Zucker "stubsen", auskühlen lassen - fertig. Am besten schmecken sie, wenn man sie ein paar Tage lang in eine Blechdose gibt.
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Ich finde sie extrem süß, aber sie waren Tradition und gehörten dazu. Kochanleitung gibts extra, falls gewünscht.)
Oh ja, bitte!
Ich gebe mein bestes - die Dinger herzustellen, ist eine kleine Gratwanderung.
3 große Tassen Milch, ebensoviel Zucker, 3 Tl Kakao und 1-2 Vanillezucker "ziemlich" einkochen. (Eine Randnotiz auf einem Zettel hat mal 40 Minuten vermerkt.) Erst dann 1 Tafel Vollmilchschokolade, 250g gemahlene Walnüsse und ein Viertel Pfund Butter dazugeben. Das Ganze höchstens weitere 20 Minuten kochen.
Weder Zwischen-, noch Endergebnis darf zu flüssig oder zu fest sein. Die fertige Masse wird dann zu einem langen Streifen von ca. 6cm Breite und 1cm Höhe geformt und in Butterpapier eingeschlagen. Vor dem Servieren in ca. 1cm breite Stücke schneiden.
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Ooooh, Kalorienbombe at its best.
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Oh ja, bitte!
Ich gebe mein bestes - die Dinger herzustellen, ist eine kleine Gratwanderung.
3 große Tassen Milch, ebensoviel Zucker, 3 Tl Kakao und 1-2 Vanillezucker "ziemlich" einkochen. (Eine Randnotiz auf einem Zettel hat mal 40 Minuten vermerkt.) Erst dann 1 Tafel Vollmilchschokolade, 250g gemahlene Walnüsse und ein Viertel Pfund Butter dazugeben. Das Ganze höchstens weitere 20 Minuten kochen.
Weder Zwischen-, noch Endergebnis darf zu flüssig oder zu fest sein. Die fertige Masse wird dann zu einem langen Streifen von ca. 6cm Breite und 1cm Höhe geformt und in Butterpapier eingeschlagen. Vor dem Servieren in ca. 1cm breite Stücke schneiden.
Nachtrag meiner Mama:
in ihrer Kindheit wurden kochte Zuckerla immer im Kupfertopf zubereitet. Außerdem unbedingt rühren nicht vergessen, und zwar die ganze Zeit und ständig, die Masse brennt sehr leicht an.
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Ich gebe mein bestes - die Dinger herzustellen, ist eine kleine Gratwanderung.
3 große Tassen Milch, ebensoviel Zucker, 3 Tl Kakao und 1-2 Vanillezucker "ziemlich" einkochen. (Eine Randnotiz auf einem Zettel hat mal 40 Minuten vermerkt.) Erst dann 1 Tafel Vollmilchschokolade, 250g gemahlene Walnüsse und ein Viertel Pfund Butter dazugeben. Das Ganze höchstens weitere 20 Minuten kochen.
Weder Zwischen-, noch Endergebnis darf zu flüssig oder zu fest sein. Die fertige Masse wird dann zu einem langen Streifen von ca. 6cm Breite und 1cm Höhe geformt und in Butterpapier eingeschlagen. Vor dem Servieren in ca. 1cm breite Stücke schneiden.
Nachtrag meiner Mama:
in ihrer Kindheit wurden kochte Zuckerla immer im Kupfertopf zubereitet. Außerdem unbedingt rühren nicht vergessen, und zwar die ganze Zeit und ständig, die Masse brennt sehr leicht an.
Wo krieg ich jetzt einen Kupfertopf her?
Zum Kakao auch noch mal eine Frage :
damit ist echter Kakao gemeint, nicht so Kaba/Nesquick Krams, oder?
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Zum Kakao auch noch mal eine Frage :
damit ist echter Kakao gemeint, nicht so Kaba/Nesquick Krams, oder?
Ja, genau.
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