Weihnachten, wie es früher einmal war...

  • Wir haben früher immer gemeinsam mit unserer Mama kleine Süßigkeiten in Fransenpapier eingedreht. Das wurde dann auf den Christbaum gehängt.

    Ganauso wie Windringe und ein paar Schoko-Teile. :hugging_face:


    Bei uns waren lange Zeit echte Kerzen am Baum, die aber nur einmal (am Heiligabend) angezündet wurden.


    Gegessen haben wir fast immer gebackenen Fisch mit Kartoffelsalat.


    Und eine ganz schöne Erinnerung:

    Als wir noch klein waren und mit unseren Eltern am Heimweg von Verwandtschaft, haben wir die beleuchteten Christbäume gezählt. Jeder hat auf seiner Seite beim Auto rausgeschaut und gezählt.


    Heute gibt es kaum noch geschmückte Tannenbäume. Das war damals wirklich schön :smiling_face:

  • Weihnachten in meiner Kindheit war voll mit Traditionen. Angefangen hat es damit, das ich mit meiner Mama auf dem Weihnachtsmarkt die Sachen gekauft habe, die für den Weihnachtsbaum gefehlt haben: Kerzen und Lametta (bissel Schwund ist immer beim abhängen). Dann habe ich mit meinem Vater einen Baum gekauft, der am 23.12 geschmückt wurde. Zu essen gab es viele Jahre Hawaiitoast an Heiligabend. An Heiligabend selbst bin ich erst zum Krippenspiel der evangelischen Kirche gegangen (habe da immer mitgespielt, obwohl ich selbst katholisch getauft bin), dann gabs essen und dann mussten mein Bruder und ich in unser/mein zimmer (auch als Erwachsene noch) und durften erst rauskommen, wenn mein vater mit so ner Glocke geläutet hat.


    Dann haben viele Jahre Traditionen keine Rolle mehr gespielt, erst mit meinem jetzigen Mann kamen wieder welche: Heiligabend gibt es Kartoffelsalat und Würste (unterschiedliche), am ersten Weihnachtsfeiertag gehen wir zu seinem Vater, dort gibt es Kaffee und Dresdner Stollen und abends das sogenannte neunerlei. Und am zweiten Weihnachtsfeiertag gibt es Ente mit Rotkohl und Klößen. Geschmückt wird nur mit erzgebirgischer Kunst und typisch ostdeutsch und ich liebe das so sehr, die Pyramide und die Räuchermännchen und die kunstvoll geschnitzten Schwibbögen und das ganze andere Zeug 🥰

  • Mein Großvater, geboren um 1920 herum, Fuhrwerkerkind, hat jedes Jahr - eher befremdet von der Schenkerei - erzählt, dass er und seine 6 Geschwister zu Weihnachten Wollsocken bekamen. Jeder ein Paar. Dazu jeder eine Orange und Nüsse.

    Und für alle zusammen gab es einen neuen Fellbezug fürs Schaukelpferd, wenn eines der Betriebspferde zum Schlachter gegangen war.

  • Hier im Erzgebirge wird schon immer traditionell gelichtelt. In jedem Fenster stehen Schwibbögen oder hängen Sterne. Überall im Haus sind Räuchermännl, Pyramiden und Schwibbögen mit echten Kerzen und es riecht immer nach Räucherkerzen. Das war auch früher so und wird bestimmt (hoffentlich) so bleiben. Ich habe das von meinen Großeltern und Eltern so übernommen und auch vieles geerbt. Jedes Jahr kaufe ich was Neues dazu - dieses Jahr wars ein Schwibbogen zum Aufhängen.


    Früher hat man in die Fenster in der Weihnachtszeit noch Engel und Bergmänner gestellt - so konnte von außen jeder sehen, wer zur Familie gehört. Zur Hochzeit bekam das Brautpaar 1 Engel und 1 Bergmann geschenkt und für jedes Kind stellte man entweder einen Engel (Mädchen) oder Bergmann (Junge) dazu. Diesen Brauch sieht man leider nicht mehr so oft. Dafür stehen sie aber in der Wohnung.


    Zu Heiligabend gabs bei uns zum Mittag immer Nudelsuppe (mir hat die nie geschmeckt) aus den Innereien und dem Hals der Ente, die es dann am 1. Feiertag gab. Die Ente war aber super lecker, allerdings mit Äpfeln gefüllt, was ich auch nicht mochte. Dafür der Rest der Familie umso mehr. Mittlerweile brate ich meine Ente genauso nach dem Rezept meiner Oma - die Äpfel ess ich immer noch nicht, aber es gehört irgendwie dazu. Die Klöße mache ich auch nach dem Rezept meiner Oma aus gekochten Kartoffeln. Wenn da das Rezept gewünscht wird, stelle ich es gern ein.


    Und während meine Oma und Mama in der Küche das Festessen am 1. Feiertag gezaubert haben, saßen wir Kinder mit Opa und Papa vorm Fernseher und haben "zwischen Frühstück und Gänsebraten" geschaut.

    Am 2. Feiertag war abends 20.15 Uhr "Das Traumschiff" Pflichtprogramm. Ist es bei mir auch heute noch :rollsmile: .

  • Und nicht zu vergessen: Der echte erzgebirgische Stollen! Das war zu DDR-Zeiten ein Akt: entweder hatte man Beziehungen zu einem Bäcker oder durfte 1-2 Stollen vorbestellen oder er wurde selbst gebacken. Meine Oma ist dann immer im Oktober/November mit dem Handwagen und allen Zutaten zum Bäcker gelaufen. Dort gab es Tage, wo sich die Frauen getroffen haben und in der Backstube ihre Stollen gebacken haben (jede natürlich nach ihrem eigenen und einzig richtigen Rezept xD ). Dann kamen sie mit ca 10 Stollen wieder nach Hause. Diese wurden dann, in ein Küchenhandtuch gewickelt, auf dem Dachboden aufbewahrt und erst kurz vorm Heilgabend gebuttert und gezuckert. Stollenanschnitt war erst am 24.12. und alle Erwachsenen bekamen einen geschenkt.


    Der Weihnachtsbaum wurde am 23.12. nachmittags geschmückt und das erste Mal am 24.12. Punkt 15 Uhr beleuchtet. Mein Papa hat immer nur eine Lampenfassung rein-oder rausgedreht, um die Lichter an oder auszumachen.

  • Räuchermännl

    Oh mein Gott, wie konnte ich das vergessen.

    Räuchermännchen, mit allerlei unmöglichen und möglichen gestanksrichtungen wurden angezündet.


    Genau so wie, am 11.11 Karnevalslieder abgespielt wurden und dann, ab dem 01.12 dann ausschließlich kölsche weihnacht




    Meinem Mann hab ich auf Todesstrafe verboten, Rauchermännchen anzumachen.

  • Wir haben mit unseren Kinder am Abend vor Nikolaus immer ein Tellerchen Möhren für Nikolaus' Rentiere vor die Türe gestellt, damit sie uns auch wirklich finden. Und die großen Gummistiefel geputzt und poliert, damit der Nikolaus ordentlich viel hinein tun konnte.

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