Der Langhaarcollie - Hütehund(alb)Traum?

  • Mag jemand etwas mehr zu der Collie-Zucht in der DDR schreiben?

    So mega viel findet sich nicht zum Nachlesen. Hier zB ein Interview mit einem früheren Colliezüchter:

    Vom Schloß Ramstedt - Issuu
    Als eine der erfolgreichsten Zuchtstätten von 1972 bis 2018 widmeten sich Petra und Gerriet Rosenbohm der Rassehundezucht.
    issuu.com

    Zitate:

    "Die Zuchteinstufung untergliederte sich in Körung und Zuchttauglichkeitsprüfung (ZTP). Für die Körung waren die Anforderungen höher angesetzt als bei der Zuchttauglichkeitsprüfung.
    Der größte Knackpunkt bei der Vorbereitung eines Collies zur Körung war der Schutzdienst.

    Viele schöne Collies kamen nicht in die Zucht, da sie die Anforderungen im Schutzdienst nicht erfüllten.

    ...

    Wir wussten, dass man nur DDR-Sieger werden konnte mit einer bestandenen Schutzhund- oder Fährtenhund Prüfung.
    Unser erster Collie-Rüde „Amor“, hatte im Alter von 15 Monaten die Schutzhundeprüfung I bestanden.
    Im Jahre 1980 wurde unser Collie-Rüde „Greif vom Schloß Ramstedt“ das 1. Mal DDR-Sieger.

    „Greif“ war zu DDR-Zeiten der erfolgreichste Deckrüde. Er hatte 108 Deckakte zu verzeichnen, darunter waren 104 Hündinnen trächtig."


    -> 104 Würfe, wtf! Wundert sich noch jemand über die hohen Inzuchtwerte beim Collie?


    Einer der Söhne dieses Greif war Andy vom Königshof:

    Andy vom Königshof - Collie-Portraits
    Andy vom Königshof - Collie-Portraits
    www.yumpu.com
  • Witzig Junko du beschreibst 1:1 meinen Emil. Der ist genau wie du deine Hündin beschreibst.

    Lucifer ist tatsächlich ganz anders.

    Ich musste da auch an deine Hunde denken, Claudi :rolling_on_the_floor_laughing: Ich bin zwar nie aktiv im Forum, aber ich verfolge ja das Geschehen hier schon seit einigen Jahren. Ich hab Maya auch ein bisschen in Fiete gesehen. Zwar nicht so massiv, er hatte ja anscheinend keine optimale Aufzucht und war durchaus "griffiger" und hatte seine Baustellen mit Treppen und so, aber ich empfinde Maya auch als eher ernsthaft und weniger clownig oder verspielt. In Brasilien haben wir mit dem kleinen Hund meiner Mutter zusammengelebt, ein recht aufgeweckter, fröhlicher Mischling, der sicher gerne mit ihr gespielt hätte, aber Maya hatte da wenig Interesse an ihm per se. Sie hat ihn zwar gleich mal akzeptiert (als klar war, dass sie die uneingeschränkte Chefin ist und er nicht aufdringlich war :grinning_face_with_smiling_eyes: ), aber sie hätte auch leicht auf ihn verzichten können. Da, wo sie erstaunlicherweise null tolerant war, war Futter. Da wird sie auch echt grantig, wenn jemand an ihren Napf geht. Sie eskaliert zwar nicht, aber da macht sie ganz klar, dass das Tabu ist. Besonders wenn das Futter von mir kommt. Wassernapf ist ihr wieder total egal. Sie ist wirklich sehr auf mich und in dem Fall meine Mutter, bei der ich gewohnt habe, fixiert. Auf meiner täglichen Runde haben sich uns immer 3, 4 Straßenhunde angeschlossen und Maya hat sich davon absolut nicht beeindrucken lassen, hat sich aber natürlich am Anfang immer zwischen mich und andere Hunde geschoben, denen ich Aufmerksamkeit geschenkt habe. Sie ist grundsätzlich verträglich, stänkert nicht rum oder provoziert, aber hatte keinen wirklichen Benefit von einem Partnerhund. Für sie sind ihre Herzensmenschen das Aller-Allerwichtigste. Da kann ich mich auch darauf verlassen, dass sie bei einer Fremdhundbegegnung, wo man mal schnuppern darf, auch gleich wieder mit uns mitgeht. Unvorstellbar für sie, dass man mit anderen Leuten mitgeht, während wir schon ein paar Hunde hatten, die einfach mit uns mit wollten :see_no_evil_monkey:

    Einige, die eben diese super menschenaffinen, netten Goldie/Labbi-Hundetypen gewohnt sind, finden Maya ja ganz furchtbar, weil sie durchaus mit Vorsicht zu genießen ist und denken oft, ich habe sie aus schlechter Aufzucht/aus dem Tierheim. Ich komme mit ihrem Charakter gut klar, weil er dem meinen nicht unähnlich ist. Maya spiegelt mich auf jeden Fall sehr, ich glaube das ist bei deinem Emil auch der Fall. Ich hab mir aber auch bewusst den Welpen ausgesucht, der am weitesten vom Trubel wegsaß und sehr ruhig war. Während ihre Geschwister bei den Füßen des Ehemanns der Züchterin rumgewuselt sind, saß sie ganz allein bei der Tür und hat darauf gewartet, dass jemand aufmacht. Also eine Tendenz war da schon da und ich hab unterm Strich eigentlich das gekriegt, was ich wollte. Ein ruhiger Hund, der nicht sofort auf jeden draufstürzt, viel beobachtet und einschätzt. Reserviert, aber nicht ängstlich oder hysterisch. Der zufrieden ist, bei seinen ausgewählten Leuten zu sein und auch mal den ein oder anderen schlechten mentalen Tag verzeiht und einfach in meiner Nähe sein möchte.

  • Ich weiss nicht, ob das hier zu weit führt, aber nochmal zum Bopparder Hamm und Schwarzes Feuer:


    Selbst wenn "man" (also die Käufer des L-Wurfes als Bsp.) gewusst hätte, dass diese Linien in den Ahnen sind und dass die entsprechende Anlagen mitbringen: ich habe die Mutter nicht kennengelernt, weiss also nicht wie die drauf war. Aber mal vorausgesetzt die war nicht so drauf wie zB Lucifer. Und man konnte den Papa kennenlernen. Ist es da wirklich so vorhersehbar, dass die Welpen entsprechendes Verhalten mitbringen? Ja, die Mama hat die Linien in den Ahnen, aber auch nicht übermäßig.

    Ich frage wirklich interessenhalber......


    Ich bspw. habe ja auch andere ZüchterInnen besucht und mir natürlich in erster Linie das Verhalten der Elterntiere und sofern vorhanden Geschwister/Verwandte angeschaut. Dann noch Nachzuchten, sofern Erfolge/Leistungen einsehbar waren. Anhand dessen habe ich mir einen Eindruck gebildet was die Welpen vermutlich mitbringen.

    (Erst später habe ich mich mit Ahnentafeln beschäftigt und recherchiert was über die Ahnen so zu finden war)

    Olli war ja dann eher ein Zufallsfund, die Zucht kannte ich nicht und habe dann rein nach Gefühl und Einschätzung der Eltern/Züchterin entschieden, dass er für uns passt.

  • Ansonsten gibts irgendwie einfach Rassen die werden oft unkomplizierter/besser dargestellt als sie sind und sämtliche Probleme tendenziell gern verheimlicht oder runter geredet. Sowas is dann immer scheiße.


    Collie ist halt nicht gleich Collie. Fiete und Lucifer könnten aus unterschiedlichen Universen kommen. Außer einer gewissen Geräuschempfindlichkeit haben die halt einfach nix gemeinsam.


    Ich hör hier oft das Argument, dass Claudi ja wusste, was sie sich an einer Linie ins Haus holt, aber ich grüble schon ein wenig, wie viel Wissen man sich da als Welpenkäufer vorher aneignen sollte, damit man den Hund findet, der zu den Ansprüchen passt.


    Ich wußte es nicht. Mir wurde die Zucht hier im DF von einer Person angepriesen, die hatte einen Zuchtrüden, der auch daher kommt. Und wenn sie Beiträge im Colliethread schrieb, sich da über Zucht ausgetauscht hat, hat man schon gemerkt, dass sie schon Ahnung vom Thema hat. Ja, ich hab mir auch die Abstammung der Eltern angesehen, aber ehrlich gesagt hat mir das nix gesagt. Mit der Züchterin gesprochen, die meinte halt, sind keine Couchpotatoes. War ja auch mein Plan. Nen langweiligen, ewig schlecht gelaunten Collie, hatte ich ja schon |) . Aber von Sportskanone war halt auch nicht die Rede.


    Mich hat dieser Hund auf sehr vielen Ebenen sehr überrascht. Aber inzwischen läufts ja ganz gut. Dass er laut ist und sein Hirn unterwegs gerne über Bord wirft muss ich wohl einfach ein Stück weit akzeptieren. Wenn er Angst im Dunkeln hat und die herausbrüllt hilft ihm, wenn ich sehr ruhig bin, ihn hinter mich schicke und schlicht kein Gewese um sein Theater mache. Das klappt ganz gut.

    Heute tobte an unserem Zaun ein Berner Sennen herum, der würde Lucifer gerne mal kennenlernen, während ich mit Luci ein bisschen Fußarbeit im Nieselregen gemacht habe :regenschirm2:. Und Luci musste kurz bellen, weil da war einfach sehr viel Dynamik im Fremdhund und das an UNSEREM Zaun, hat sich dann aber dafür entschieden es auszublenden und weiter mit mir zu arbeiten. Das fand ich schon sehr cool. :herzen1: Emil hat mir sowas geschenkt, weil er so an mir klebt, bei Luci muss ich es mir viel mehr verdienen, dass er vom Kopf bei mir bleibt. Um so schöner, wenn es dann klappt.

  • Collie ist halt nicht gleich Collie. Fiete und Lucifer könnten aus unterschiedlichen Universen kommen.

    Ja, ich hab mittlerweile einige Collies kennengelernt. Und wenn ich Einstein und Sturm von Fuchshexchen dagegen sehe, ist Emma irgendwie von einem anderen Stern. So wie Eini und Sturmi oder aber auch Wolke und Amber von Lani hätte ich mir einen Collie vorgestellt. Die sind in meinen Augen einfach perfekt.


    Mir wurde aber auch von einigen Ami Züchter quasi Angst vor Briten gemacht. Die wären übermäßig ängstlich, geräuschempfindlich und hätten Probleme mit verschiedenen Untergründen, trauen sich nicht Treppen zu laufen und die Fellpflege wäre ein Albtraum.

    Als Anfänger kennt man sich einfach nicht aus und Google war auch nicht so hilfreich, weil oft die Amis einfach als die cooleren und belastbareren Collies dargestellt wurden.

  • Ich muss ehrlich sagen...

    Ein Hund der sehr sensibel, vielleicht situationsbedingt fast schon ängstlich, schüchtern, unsicher ist und eher zur Flucht neigt mit dem käme ich vermutlich "gut" klar. Zumindest kann ich für mich sagen, dass mir diese Richtung (wenns schon in Extreme geht) deutlich mehr liegt als Hunde die extrem forsch, (über)mutig und Typ "immer drauf und nur vorwärts" sind (*hust* Ruby *hust)


    Ich hätte für so ein "Schissbüchserl" die Kapazit, den Wohnort und auch die Muße. Mir liegt es einfach mehr zu begleiten, zu unterstützen und einen Hund "anfeuern" zu müssen als ständig die bremsende/hemmende Kraft eines "Hau drauf" Hundes zu sein.


    Also falls das der (vermutlich unerwünschte) "worst case" der Briten sein sollte, wär das für mich sogar "okay".



    Aaaaaber. Mir gefallen sie einfach nicht :verzweifelt:

    Es tut mir so leid. Nicht auf Bildern, nicht in Live und in Farbe. Und ich glaube jedem der sagt, dass sie ein umwerfendes Wesen haben und auch Begriffe wie "mögliche Schlaftablette" schrecken mich nicht ab.



    Das soll jetzt nicht klingen wie "also (halb)Ami nur wegen der Optik?" Neee!

    Ich hab sie ja kennengelernt und auch bzw vor allem in ihrer vollen Pracht mit sämtlichen Tönen und in agil und ein bisschen irre :nicken:


    Trotzdem muss ich zugeben... gerade weil die Zuchthündin eher einen Ticken unauffälliger, schüchterner und "ich beobachte erstmal und handle dann" ist mag ich sie ein kleines bisschen mehr als die anderen, kann ich nicht leugnen.


    Ob das die Welpen dann so auch abbekommen.... tja :D

  • Ja, so hab ich auch mal gedacht. Optisch war Lani immer mein Traum.


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    Mittlerweile finde ich aber Wolke irgendwie hübscher, das kann sich ganz schön verschieben xD also Lani ist nicht hässlich! Sie hat die schönsten Augen. Das wäre so mit das einzige, was ich tauschen würde.


    Zugegebenermaßen ist Wolke aber auch nicht so ein übertriebener Brite, wie man ihn auf manchen Aufstellungen findet.


    Lani ist eher wie deine Ruby - immer forsch, vorwärtsdenkend, erst handeln, dann denken…. Und Wolke eher das was du charakterlich magst xD wobei - richtig Angst hat sie bisher nur vor einer Sache, das sind fliegende Löffel. Dafür ist ihr Feuerwerk egal, gibt ja Kekse für.

    Ja man muss Wolke 1x die Woche bürsten vs Lani nur im Fellwechsel oder bei Kletten. Aber dadurch, dass Lani keine gute Fellquali hat, trocknet sie halt nicht gescheit und daher neigt sie auch eher zu Pilz am hinteren Rücken.


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    Frisch nach dem Baden und blowern diese Woche


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    Bei Amber warte ich noch auf den Fellwechsel. Aber auch sie empfinde ich nicht als übertrieben britisch. Angst hatte sie bis jetzt nur einmal, sie ist mutiger als Wolke. So ein Zwischending zwischen Lani und Wolke xD


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  • Wir hatten einen Collie vom schwarzen Feuer im Hundesportverein, der war ein toller Allrounder.

    Ein bisschen Zughundesport, ein bisschen THS, Obi…. eigtl für alles zu haben.

    Lief bei gemeinsamen Laufrunden immer ohne Leine mit. Laut war er nur wenn er kurz vorm Start war, aber nicht kopflos, nur normales „los jetzt“ bellen.

    Mittlerweile hat er auch mehrmals gedeckt. Ist aber auch schon 9(?) mittlerweile.

    Wenn das mein Hundetyp gewesen wäre, dann hätte er auf alle Fälle Werbung bei mir gemacht :D


    Ansonsten haben wir im Verein immer wieder mal LHC die keine Probleme machen.

    Im Sommer hatte ich einen im Welpenkurs, das war schon der 3. Collie in der Familie. Vorher eher Briten, der Welpe amerikanisch. Da wurde mir zugetragen, dass die beiden Vorgänger deutlich ängstlicher und ruhiger waren.

    Aber eigentlich war die Dame froh, dass sie nun so eine forsche Welpin hatte (schon mit 12 Wochen in den See gesprungen und hat dort ihre Runden gedreht, überhaupt nicht ängstlich oder schüchtern…)

    Soweit ich das beurteilen kann hat sich der Welpe/Junghund gut entwickelt. Dynamik war mal kurz ein Thema mit so 6/7 Monaten bei anderen Hunden, das hat sich aber wieder gegeben.

  • Ok habe ja jetzt schon einige vom schwarzen Feuer kennengelernt (primär Rüden) und den oben genannten Elias auch. In meinem Maßstab super entspannte Hunde, die Spaß am gemeinsamen Tun mit ihrem Menschen haben und von der Stichprobe her gute Anfängerhunde bzw. unkompliziert sind. Aber mehrere dennoch mit im Alter zunehmender Geräuschangst.

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