Irischer Wolfshund - Erfahrungen gesucht

  • Ich hasse es, dass ihr so recht habt :loudly_crying_face:


    Habe eben meinem Partner all eure Antworten vorgelesen und wir sind nun doch sehr nachdenklich & traurig. Bin schon ein bisschen schockverliebt in diese Hunde aber es muss wohl die Vernunft siegen... :crying_face:


    Werde gleich mal zusammenfassen, wie unsere Situation ist und was wir von unserem zukünftigen Hund "erwarten". Vielleicht gibt's da ja doch noch eine Rasse, die passt und uns einfach noch nicht bekannt ist.

  • Ich würde auch abraten. Eine Bekannte hatte früher Irische Wolfshunde. Hat sich dann aber für andere Hund entschieden (Tierschutzmixe plus jetzt ein Schapendoes) - eben wegen der sehr geringen Lebenserwartung und der Krankheitsanfälligkeit der Iren.


    Es gibt so viele tolle Rassen und im Tierschutz auch mehr als genug große, struppige Mixe. Ich denke, ihr solltet eure Rassewahl wirklich nochmal überdenken.

  • Ich find sie megaschön, aber die paar, die ich kenne, hatten ebenfalls ultraheftigen Jagdtrieb, und die hatten alle entweder irgendwelche Kleinhunde auf dem Gewissen oder konnten nur mit Mühe davon abgehalten werden. Zum Havi im eigenen Haus würde ich mir das nicht antun.


    Was meinst du denn mit „gerecht werden“? Habt ihr eine Rennbahn oder was ähnliches? Was wollt ihr dem Hund denn bieten?

  • Ich hasse es, dass ihr so recht habt :loudly_crying_face:


    Habe eben meinem Partner all eure Antworten vorgelesen und wir sind nun doch sehr nachdenklich & traurig. Bin schon ein bisschen schockverliebt in diese Hunde aber es muss wohl die Vernunft siegen... :crying_face:


    Werde gleich mal zusammenfassen, wie unsere Situation ist und was wir von unserem zukünftigen Hund "erwarten". Vielleicht gibt's da ja doch noch eine Rasse, die passt und uns einfach noch nicht bekannt ist.

    Ihr werdet etwas passendes finden. Bei 300 Hunderassen und dem ganzen Angebot an Tierheimhunden, ist auch für euch einer dabei, den ihr toll finden werdet.

  • Bevor ich auf Hundesuche gegangen bin, war Lebenserwartung nur ein theoretisches Gerüst. Ja, viel ist besser, aber es war eben eine Zahl. Während der Suche selbst, ist die Zahl dann immer wichtiger geworden. Jetzt ist mein Hund 4 und ich könnte mich jetzt schon regelmäßig zum Heulen bringen, wenn ich mir vorstelle, wie schnell die Zeit vergeht. Keine Sekunde würde ich hergeben wollen. Erst jetzt verstehe ich so richtig, dass ich wirklich auf gar keinen Fall einen Hund möchte, mit dessen Rassewahl ich bewusst eine niedrigere Lebenserwartung eingehe. Das Leben kommt immer anders als man denkt, das ist klar. Aber so bewusst sich dafür zu entscheiden? Das kommt nicht infrage.

  • Für mich wäre die Lebenserwartung auch ein seeeeher wichtiger Punkt.

    Wir hatten z.B immer Berner Sennenhunde. Einer wurde 11 aber der traurige Rest immer irgendwas zwischen 5 und 7. deswegen bin ich von der Rasse weg. Da war’s eben immer Krebs.


    Auch wenn man sich drauf einstellt, es ist immer zu kurz!

  • Ich hasse es, dass ihr so recht habt :loudly_crying_face:


    Habe eben meinem Partner all eure Antworten vorgelesen und wir sind nun doch sehr nachdenklich & traurig. Bin schon ein bisschen schockverliebt in diese Hunde aber es muss wohl die Vernunft siegen... :crying_face:


    Werde gleich mal zusammenfassen, wie unsere Situation ist und was wir von unserem zukünftigen Hund "erwarten". Vielleicht gibt's da ja doch noch eine Rasse, die passt und uns einfach noch nicht bekannt ist.

    Das finde ich richtig stark von euch. Meistens enden solche Threads hier mit "wir wissen es aber besser, wir wollen aber, wir machens trotzdem". Bestimmt findet sich die passende Rasse :)

  • Sooo, hier bin ich.

    Ich lebe jetzt seit 16 Jahren mit IW und kenne auch noch viele andere.

    Als erstes: besucht Züchter wenn keine Welpen da sind und fragt ihnen Löcher in den Bauch. Trefft euch mit Besitzern, geht mit auf Spaziergänge und erlebt die Hunde im Alltag. Es ist auch nicht jedermanns Sache wenn Hunde locker mit aus der Kaffeetasse trinken können.


    Ich hab jetzt hier nur quergelesen, viele Vorurteile gesehen und auch bedenkenswertes.

    Ja, die Lebenserwartung ist wie bei allen großen Hunden nicht so hoch, laut Statistik zur Zeit 7-8, meine verstorbenen wurden 9, und das sehe ich häufiger. Und sie brechen dir das Herz wenn sie gehen.

    Wollt ihr einen Hund mit viel will to please seid ihr falsch. Schwer erziehbar sind sie nicht wenn man weiß dass sie kein Labrador oder Schäferhund sind.


    Sie werden immer so dargestellt als ob sie vier Jahre vor der Heizung sitzen müssen bis sie groß sind, dann vier Wochen erwachsen sind und dann schon uralt. Das ist natürlich Humbug. Guck gern in meinen Thread.


    IW sind teuer, in der Anschaffung aber auch sonst. Geschirre, Betten, … sind teuer, Tierarzt oft auch wenn es nach Gewicht geht. Das Auto braucht eine gewisse Größe etc.


    Jagdtrieb? Es sind Windhunde, manche sind da sehr moderat, manche echte Jagdsäue, die meisten irgendwo dazwischen.


    Zum Kleinhund dazu? Ja, aber in der ersten Zeit mußt du den Zwerg schützen. IW sind schon als Welpen groß und schwer, aber halt noch tollpatschig.


    Den Rest hab ich vergessen, ich bin grad etwas in Eile. Wenn sie für Euch noch in Frage kommen fragt ruhig nochmal konkreter nach.

  • So ein paar allgemeine Dinge zu Deinen Eingangsfragen noch.



    Zum Bsp das hier:


    Es gibt keine Jäger mit IW, weil die Jagd mit Windhunden im Großteils Europas seit ewig verboten ist.


    Das sind Hetzhunde, also Hunde die hinter Beute herlaufen und sie selbst fangen und oder erlegen und der Jäger is quasi nur der, der den Hund los lässt und wieder einsammelt.


    Ist nicht aus Tierschutzgründen, sondern jagdgesetzlich schwerst verboten.



    Hetzverlangen haben alle Windhunde und genug andere Hundetypen. Bei Windhunden sind sozusagen die letzten Sequenzen des Jagdverhaltens besonders hypertrophiert.


    Das kann sich blödestensfalls durchaus auch mal gegen Kleinhunde richten. Windunde und Kleinhunde können sehr wohl zusammen leben, aber ein gewisses Restrisiko bleibt bzw grad bei mangelnder früher Gewöhnung an Kleinhunde und vermutlich auch etwa abhängig vom individuellen Charakter kann so ein Verhalten auftreten. "Predatory drift" kommt vor.

    Is jetzt nicht so, dass man Windhunde als Kleinhundbesitzer fürchten muss und die immer alles zerlegen, aber ein kritisches Auge bei Kleinhundebegegnungen, kleinen, wuselnden Hunden am Horizont oder rennenden und quiekenden Kleinhunden, das im Hinterkopf einfach aufmerksam unhysterisch mitläuft, schadet beim Windhundbesitzer zumindest nicht. (Und zur Relativierung. Das bräuchten sowieso auch Halter ganz anderer Hunde manchmal).


    Aber halt, dass wenn was schief geht, der Hund Verhaltensweisen aus dem Jahdverhalten für das er gemacht ist, etwas wahrscheinlicher zeigt, als n Hundetyp, der in ne ganz andere Richtung gepolt ist, is halt nicht komplett unlogisch.


    Hetzen fördern oder nicht? Ich sage ja. Wenn es vernünftig gemacht ist. Entgegen anders lautender Meinungen erhöht es den Jagdtrieb keineswegs. Meine Erfahrung ist sogar eher umgekehrt.


    Windhundsport kann ein sehr gutes Ventil sein, dass der Hund mal darf, was er sonst nicht darf. Und auch mal seine Special Features zeigen kann. So wie sie beim Hetzen laufen, laufen sie im Alltag nicht. Im Alltag sieht man nur lustiges Gejogge oder bissl ambitionierteres Herumrennen, aber die Hunde gehen nicht an ihr Limit.

    Allerdings ist Windhundsport kein Freilaufersatz. Sondern Freilauf eigentlich so ne Voraussetzung, dass der Hund unbeschadet im Sport laufen.


    Sport ist nicht zwingend notwendig. Es gibt hierzulande exorbitant mehr Windhunde, die nirgendwo im Sport laufen, als solche, die es tun.

    Aber es is halt schon so n Ding, wofür sie meist brennen.


    Freilauf ist so ne Sache. Freilauf heißt bei Windhunden nicht 10Meter vor oder hinterm Besitzer rumzugurken, sondern auch mal mit sehr hoher Geschwindigkeit 100 Meter Kreise zu ziehen.


    Gerade junge Hunde haben da teils ein sehr starkes Laufbedürfnis. Nicht die ganze Zeit, aber immer wieder Rennsequenzen. Die brauchen Platz. Viel Platz. Ein Garten ist nett und lustig. Aber ein Fussballfeld is schon ne relativ kleine Fläche für wirklich Gas geben.


    Beim IW mag das Bedürfnis da etwas moderater ausfallen, das weiß ich nicht mit Sicherheit. Sie wirken auf mich nur auch jung so überraschend träge im Vergleich zu dem, was ich von anderen Windhundrassen gewohnt bin.


    Ob Eure Vorstellung von Freilauf so klappen würde, ist schwer zu sagen. Ich würde zumindest die Option "Es klappt nicht" mitbedenken.


    Kommt darauf an, was ihr erzieherisch bereit wärt zu leisten, wie der individuelle Hund so drauf ist. Aber es gibt Tageszeiten und Wege und Gegenden, wo es oft nicht sonderlich klug ist, einen Windhund abzuleinen.

    Das lernt man mitunter über die Jahre ganz gut, manchmal lernt man es schmerzlich.


    Der jagt nicht oder "Meine Linie hat keinen Jagdtrieb", ja äh, genau. Vergiss sowas. Es gibt Individuen mit mehr und mit weniger Interesse, die mittelalten Jungspunde sind oft besonders jagdlich interessiert, die älteren Exemplare springen teils nimmer auf jede Kleinigkeit an (mit vielen Ausnahmen, die noch bis 14 gern hinterher gehen). Es gibt die Windhunde und Halter, die einträchtig nebeneinander her spazieren, auch leinenlos.

    Aber ich kenne niemanden, dem wirklich noch nie ein Windhund zum jagen abgehauen ist, und sei es nach 10 Jahren zum ersten Mal. (Häufig hat man ja mehrere. Zumindest irgendeiner davon war immer mal weg und nicht abrufbar) Erzählt einem nur kaum wer offen. Und machmal war es ja auch nur ne Minute.


    Wenns nicht so gut klappt mit Freilauf halte ich persönlich Alternativen für absolut unabdingbar.

    Kann aber teilweise auch rasch tödlich langweilig fürn Hund werden - umzäunte Hundeausläufe, immer die gleichen und dann vielleicht noch ohne halbwegs gleichwertige Laufpartner - denn Laufjagdspiele isses, die der Hundetypus machen will - und die bis zu einem gewissen Grad sogar ausgleichend aufs Jagdverlangen wirken. Wenn es wirklich Spiel und Spaß ist - und nicht grad in Mobbing, Frust und ins den anderen echt jagen kippt)


    Wenn ich einen sehr schnellen Jagdhund möchte, dann muss ich auch dafür sorgen, dass dieser Teil am Hund irgendwo ausgelebt werden darf - is meine persönliche Meinung. Sonst brauch ich keinen sehr schnellen Jagdhund. Der Hundetypus hat nur das Pech, dass er häufig nicht mal dann sonderlich garstig im Umgang wird, wenn er es nicht kriegt.

  • Vielen lieben Dank, euer Input ist wirklich super wertvoll!


    Ok... also noch mal ganz von vorn...


    Welche Eigenschaften sollte unser Traumhund haben?


    - ausgeglichen

    - geduldig

    - freundlich


    Optisch sind wir gar nicht so festgelegt. Mein Traum war immer ein Cane Corso, find aber auch z.B. Weimaraner und Vizsla toll! Mein Partner mag möglichst wolfsnahe (zB. Tschechoslowakischer Wolfhund) oder auch Schäferhunde. Auch alle Rottweiler, die wir kennen, sind absolut tolle Hunde. Wir finden auch viele kleinere Rassen optisch schön allerdings hätten wir schon gern einen größeren, der ein wenig Eindruck macht und zumindest so tut oder aussieht, als könne er sich ungewünschten Gästen entgegenstellen.


    Da auch gefragt wurde, was ich vom Zweithund erwarte, was der Havaneser uns nicht gibt: Wir hätten gern einen relativ ruhigen Gegenpol zu dem (immer noch!) super verspielten, quirligen und eher ungeduldigen Havaneser. Ich liebe seine freundliche Art, die jedem gute Laune bereitet aber souverän und ausgeglichen ist dann doch was anderes 😅 Ein möglichst pflegeleichtes Fell wäre auch noch so ein Punkt.


    Wir lieben es, ausgedehnt durch die Wälder zu streifen und haben einen 1.800 qm Garten. Großartigen Hundesport, Hüten u.ä. werden wir nicht unbedingt ausgiebig betreiben wollen/können. Käme auf die Rasse und den Aufwand an.


    Nächstes Jahr mach ich den Jagdschein, aber werde vermutlich kaum aktiv jagen, insofern würde ich auch nicht unbedingt in diese Richtung gehen.


    Haben eine tolle Hundeschule in relativer Nähe, allerdings super wenig Hunde auf den Wald- und Feldwegen hier am Haus. Ich sehe auf meinen Runden mehr Rehe als Hunde.


    Also zusammengefasst ein relativ großer, entspannter, souveräner & freundlicher Hund, der gern (auch bei Matsch & Regen) in Wald & Wiesen wandert aber auch für gemütliche Abende am Kamin zu haben ist.


    (-> mir ist bewusst, das kein Welpe souverän auf die Welt kommt).


    Zum Thema große Hunde: Der Hundebereich ist ebenerdig und das Auto groß genug. Finanzielle Mehrkosten für Futter, Tierarzt & Co sind bedacht.


    und ja... die Sache mit dem IW war seinerseits tatsächlich eher emotional, weil seine Nachbarn früher einen ganz tollen Hund dieser Art hatten. Ich fand diese struppigen Riesen im ersten Moment gar nicht mal so ansprechend aber nachdem ich einige Videos, Berichte etc gesehen & gelesen habe, war es um mich geschehen :smiling_face_with_hearts:


    Vielleicht passiert das ja auch mit einer zu uns besser passenderen Rasse auf dem 2. Blick...

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