2 Hunde aus dem Tierheim adoptieren

  • Liebe Forumsmitglieder, ich möchte euch nach einem Rat fragen. Im September 2024 ist mein geliebter Hund Gufi wegen Krankheit gestorben, er war 14,6 Jahre alt, und mein Mann und ich stehen immer noch unter Schock. Aber langsam vergeht der Schmerz, aber es bleibt nur eine große Leere, sowohl zu Hause als auch in der Seele. Im März 2025 soll unser Kind geboren werden, und das macht alles noch seltsamer, denn während der gesamten Schwangerschaft habe ich mir vorgestellt, wie ich mit Kind und Hund spazieren gehe und wie es zu Hause nicht so einsam ist, nur alleine mit dem Kind.


    Deshalb haben wir uns entschieden, einen Hund aus dem Tierheim aufzunehmen. In einem nahegelegenen Tierheim haben wir einen Hund gefunden, der uns sehr gut gefällt. Er hat eine interessante Geschichte: Er ist 2 Jahre alt, kommt aus Rumänien und hat sich im Tierheim sehr eng mit einem anderen Hund angefreundet. Die beiden werden nur gemeinsam vermittelt. Beide sind sehr freundlich und menschenbezogen – sie haben nicht einmal gebellt, als wir im Tierheim waren.


    Aber ich habe große Zweifel und möchte die Meinungen von Menschen hören, vor allem von denen, die bereits zwei Hunde haben.


    1. Für mich wäre es neu, zwei Hunde und ein Baby gleichzeitig zu haben. Denkt ihr, das wäre eine zu große Belastung? Wenn ich so darüber nachdenke, könnten sich die beiden Hunde vielleicht gegenseitig beschäftigen, wenn ich mit dem Baby beschäftigt bin oder wenn wir nicht zu Hause sind. Bei nur einem Hund ist es wahrscheinlicher, dass er jault, wenn er alleine bleibt.


    2. Wie sieht es finanziell aus, zwei Hunde zu halten? Ist das eine große Belastung? mich verunsichert noch, dass ich komplettes nächstes Jahr in der Elternzeit bin.


    3. Die Hunde sind jung (beide 2 Jahre alt) und klein (4 und 7 kg). Nach dem Tod meines Gufi habe ich jedoch Angst, dass sie nacheinander krank werden könnten und wir dann ständig Kosten und Sorgen hätten. Wenn man Tiere aus dem Tierheim aufnimmt, weiß man ja nie genau, was einen erwartet.


    Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen. Vielen Dank!

  • 1. Vergiss es. Die werden draußen zusammen die Sau rauslassen, wenn sie erst Mal angekommen sind.

    2. Ja, ist eine große Belastung. Tierarztkosten doppelt so hoch. Das kann mächtig ins Geld gehen.

    3. Beide sind noch nicht fertig in der Entwicklung und werden sich gegenseitig anstacheln. Gleichaltrige Hunde ist immer sehr riskant. Zumal es oft so ist, dass das Aneinanderkleben in der Junghundezeit keine Liebe, sondern Kontrolle des anderen ist. Wenn dann beide erwachsen werden, schlägt das in Aggressionsverhalten um und sie werden nicht selten Spinnefeind, so dass man einen wieder abgeben muss.


    Da Du ein kleines Kind hast, würde ich Dir von derartigen Experimenten dringend abraten. Außerdem würde ich Dir dazu raten keinen Hund aus dem Ausland zu nehmen, egal wie brav gehemmt vor Stress er sich im Tierheim zeigt.

  • Ich habe im Januar ein Kind bekommen und kann dir nur raten- warte eine bisschen wie das Leben mit Baby sein wird.

    Wochenbett und Ankommen ist nicht zu unterschätzen. Die ersten Wochen musste bei uns der Hund einfach "funktionieren" und mitlaufen. Bei einem Hund der höchstens 3 Monate bei euch wäre, stelle ich mir das schwer machbar vor.

  • Da Du ein kleines Kind hast, würde ich Dir von derartigen Experimenten dringend abraten.

    Vielen Dank für eure ausführliche Antwort – sie hat mich wirklich wieder in die Realität zurückgebracht. Es ist offensichtlich, dass die Idee mit zwei Hunden ziemlich abenteuerlich ist, aber ich wollte einfach Bestätigung für meine eigenen Gedanken von anderen Menschen bekommen.


    Was würdet ihr aber dazu sagen, nur einen Hund aufzunehmen? Ich denke, es wäre besser, den Hund noch vor der Geburt des Kindes zu holen, da es danach wahrscheinlich schwieriger wird. Außerdem möchten wir unbedingt einem Tierheimhund ein Zuhause schenken.

  • Nein, nicht vor der Geburt einen neuen Hund euch anschaffen.

    Sondern erst nach der Geburt, wenn sich euer neues Leben mit Baby eingespielt hat. Die Umstellung von Paar auf Familie mit Kind ist erheblich, jede*r kann damit unterschiedlich gut umgehen.


    Herzlichen Glückwunsch für euch! Genießt die Freude auf euer Baby

  • Ich habe selbst kein Kind. Aber alle jungen Eltern, die ich bisher miterlebt habe, waren in den ersten Monaten mit Baby enorm gefordert, überfordert und unterschlafen.

    Ich würde einen neuen Hund eher aufnehmen, wenn sich das Leben mit Kond eingegroovt hat.


    Ich verstehe deine Trauer, auch um die nicht erlebte Zeit mit Hund in der Schwangerschaft. Aber dein beziehungsweise euer Leben, wird sich in drei Monaten kräftig ändern. In einer Situation, in der das derartig absehbar ist, würde ich mit einem eigenen Hund warten, bis ihr für ihn absehbar und längerfristig Kapazitäten habt.


    Vielleicht kannst du die Spaziergänge mit einem Hund aber mit einem Tier von Freunden oder Bekannten realisieren.

  • Die Zeit bis das Kind auf die Welt kommt ist zu kurz um den Hund richtig ankommen zu lassen, richtig kennen zu lernen. Ihr werdet noch kein eingespieltes Team sein bis das Baby kommt. Lernt euch gerade erst richtig kennen, richtig miteinander umzugehen.

    Und genau in dieser turbulenten Phase platzt ein weiteres Wesen in eure Welt und wird diese auf den Kopf stellen!

    Die Zeit mit Neugeborenen wird so schon anstrengend und stressig sein da alles neu ist. Du weißt nicht wie das Baby so drauf sein wird - ist es gechillt? Oder ein Schreibaby? Lässt es sich ablegen? Oder möchte doch 24std Körperkontakt?

    Da dann die Zeit aufzubringen für den Hund, der wahrscheinlich genau dann erst richtig ankommt bei euch und zeigt was er will, wird schwer bis unmöglich!


    Ich würde warten bis ihr euch mit dem Baby eingewöhnt habt, bis ihr euch eingespielt habt und euren neuen Rhythmus als Familie gefunden habt. Dann ist immer noch Zeit für einen Hund!

  • Ich schließe mich hier vollständig an.

  • 3. Beide sind noch nicht fertig in der Entwicklung und werden sich gegenseitig anstacheln. Gleichaltrige Hunde ist immer sehr riskant. Zumal es oft so ist, dass das Aneinanderkleben in der Junghundezeit keine Liebe, sondern Kontrolle des anderen ist. Wenn dann beide erwachsen werden, schlägt das in Aggressionsverhalten um und sie werden nicht selten Spinnefeind, so dass man einen wieder abgeben muss.

    Darf ich dazu etwas fragen? Ich bin ja immer noch dabei die Hunde-Welt zu durchschauen :see_no_evil_monkey:


    Wieso werden die beiden dann vom Tierheim gemeinsam vermittelt? Ein Laie wie ich würde annehmen, dass dort Leute sind die sich auskennen, das Beste für die Tiere wollen und dann deren Wort vertrauen.


    Andererseits werden dort ja viele Tiere betreut und die Leute die dort arbeiten können wohl auch micht Experte für jede Tierart sein 🤔


    Vielen Dank für die Erklärung :)

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