2 Hunde aus dem Tierheim adoptieren
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3. Beide sind noch nicht fertig in der Entwicklung und werden sich gegenseitig anstacheln. Gleichaltrige Hunde ist immer sehr riskant. Zumal es oft so ist, dass das Aneinanderkleben in der Junghundezeit keine Liebe, sondern Kontrolle des anderen ist. Wenn dann beide erwachsen werden, schlägt das in Aggressionsverhalten um und sie werden nicht selten Spinnefeind, so dass man einen wieder abgeben muss.
Darf ich dazu etwas fragen? Ich bin ja immer noch dabei die Hunde-Welt zu durchschauen
Wieso werden die beiden dann vom Tierheim gemeinsam vermittelt? Ein Laie wie ich würde annehmen, dass dort Leute sind die sich auskennen, das Beste für die Tiere wollen und dann deren Wort vertrauen.
Andererseits werden dort ja viele Tiere betreut und die Leute die dort arbeiten können wohl auch micht Experte für jede Tierart sein 🤔
Vielen Dank für die Erklärung :)
Ich habe keine Ahnung. Wenn Hunde so aneinander kleben, dass sie ohne den anderen nicht können, dann finde ich das sehr bedenklich und würde dringend dran arbeiten. Meine Hunde mögen sich je nach Konstellation auch gern oder weniger gern. Aber, wenn sie ohne den anderen nicht klarkommen würden, würde ich mir wirklich Sorgen. Und gerade die, die sich am massivsten aneinanderhängen, sind erziehungstechnisch sehr schwierig, weil Du als Mensch dauernd drum kämpfen muss dazwischen zu kommen. (Ist hier bei der Mutter-Kind-Konstellation meist so. Da muss ich schon deutlich machen, dass ICH das letzte Wörtchen zu sagen habe.
Hunde leben in Sozialverbänden, klar. Aber sie sind keine Herdentiere, die ja als Fluchttiere auf ihre Artgenossen angewiesen sind um unversehrt zu bleiben. (Herdentiere schließen sich, wenn keine anderen Möglichkeit besteht aus der Not heraus jedem anderen Lebewesen an, weil das so tief verankert ist. Deshalb entstehen dann so "tolle" Fehlprägungen mit denen man bei Instagram etc. viele Likes herhaschen kann. Ach wie süß. ) Hund sind aber als "ehemalige" Beutegreifer auch immer wieder allein unterwegs bzw. für sich. Klar, je nach Einsatzgebiet der Rasse gibt es da noch mal Unterschiede. Aber, vom Grundprinzip funktionieren sie so und, wenn sie da in ein extremes Verhalten kippen, dann stimmt was mit dem Lebensbedingungen nicht.
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Als jemand, der jahrelang im zweitgrößten Tierheim Deutschlands hauptberuflich gearbeitet hat, bin ich recht traurig über einige Antworten. Gerne gebe ich euch ein paar "Insider" einblicke.
1. Ich habe selbst keine Kinder, deswegen möchte ich mich zu dieser Frage nicht so sehr äußern. Allerdings ist da nicht nur die Überforderung, sondern auch die Charaktere der Hunde zu bedenken.
2. Ich hatte immer zwei Hunde. In Alltagskosten fand ich es finanziell ok. Wenn aber Krankheiten kommen, kann es schnell sehr belastend werden. Ich würde auf jeden Fall eine Hundekrankenversicherung abschließen, damit bist du immer auf der sicheren Seite. Und für zwei so kleine und junge Hunde sind die Beiträge auch recht übersichtlich.
3. Du hast Recht, Tierheimhunde sind Überraschungspakete :) Allerdings sind Mischlingshunde (was die meisten Auslandshunde sind) i.d.R. robuster, lebten im Dreck, Kälte, Nässe und ihr Immunsystem kann einiges besser abwehren. Auch Erbkrankheiten sind so gut wie kein Thema, wie z. B. bei Rassehunden. Ein Risiko sind da Auslandskrankheiten, die schon mal öfter vorkommen, die aber vor der Vermittlung im Tierheim getestet werden sollten, damit die Interessenten wissen, woran sie sind. Ich finde, wenn man ein Tier aus einem seriösen Tierheim adoptiert, hat man da deutlich mehr Sicherheit, als beim Kauf über Internet oder von privaten Personen. Wir haben regelmäßig Hunde aus Rumänien angenommen und vermittelt. Diese Hunde wurden gesundheitlich komplett durchgecheckt, geimpft, entwurmt, Behandelt bei Krankheiten (Das häufigste war immer Durchfall, gab aber auch ernstere Sachen inkl. Notwendigkeit von OP). Es wurde ein großes Blutbild gemacht und auf Mittelmeerkrankheiten getestet. Ich finde, da weiß man mehr, woran man ist, als wenn ich von einer Privatperson einen Hund adoptiere und muss glauben, was sie mir sagt.
Ich habe im Laufe der Zeit 4 Hunde aus Rumänien afoptiert, immer Senioren. Ich würde es jederzeit machen. Natürlich hat man mit einem Auslandshund erstmal mehr Arbeit, da sie i.d.R. nicht ergozen sind (inkl. Stubenreinheit) und das Leben in der Stadt für sie oft unbekannt ist und je nach Charakter eine Herausforderung darstellt. Nicht selten haben die Hunde schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Aber das, was diese Hunde einem Zurückgeben, ist ein wenig Mühe Wert
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3. Beide sind noch nicht fertig in der Entwicklung und werden sich gegenseitig anstacheln. Gleichaltrige Hunde ist immer sehr riskant. Zumal es oft so ist, dass das Aneinanderkleben in der Junghundezeit keine Liebe, sondern Kontrolle des anderen ist. Wenn dann beide erwachsen werden, schlägt das in Aggressionsverhalten um und sie werden nicht selten Spinnefeind, so dass man einen wieder abgeben muss.
Darf ich dazu etwas fragen? Ich bin ja immer noch dabei die Hunde-Welt zu durchschauen
Wieso werden die beiden dann vom Tierheim gemeinsam vermittelt? Ein Laie wie ich würde annehmen, dass dort Leute sind die sich auskennen, das Beste für die Tiere wollen und dann deren Wort vertrauen.
Andererseits werden dort ja viele Tiere betreut und die Leute die dort arbeiten können wohl auch micht Experte für jede Tierart sein 🤔
Vielen Dank für die Erklärung :)
Aus Vermittlersicht: Dafür gibt es ganz unterschiedliche Gründe.
Es kann zum Beispiel sein, dass ein Hund sich nicht als Einzelhund eignet. Manche brauchen die Orientierung an einem anderen Vierbeiner, weil sie mit Menschen nicht viel anfangen können /schlechte Erfahrungen gesammelt haben. Dann ist die gemeinsame Vermittlung für Mensch und Hund eine immense Erleichterung.
Manche Hunde werden auch depressiv, wenn sie allein sind und blühen auf, wenn sie ihren Artgenossen gefunden haben. Logischerweise sagt man dann nicht: Alles klar, nehmen Sie einen, wir trennen die und wenn sie dann durchhängen wie die Bogenlampen, empfehlen wir die Suche nach einem Zweithund. (kann man natürlich machen, ist aber bescheuert)
Ich habe selbst Wurfgeschwister und mehrere Hunde im gleichen Alter. Spinnefeind ist sich da niemand und es wird der eine nicht vom anderen kontrolliert. Fänd ich auch besorgniserregend, denn dann hätte ich bei den Hausregeln versagt und viel zu spät agiert. Ich sehe mich aber auch nicht im Konkurrenzkampf mit den Hunden darum, wer was zu melden hat oder wer wen lieber mag.
Zusätzlich hab ich schon mehrfach Geschwister und Hundepaare gemeinsam vermittelt - klappt problemlos, solange sich die Halter darüber im Klaren sind, was es bedeutet. Sind eben zwei Individuen, die sich unterschiedlich entwickeln können und doch eine "Gruppendynamik" haben. Es bedeutet eben im Zweifelsfall nicht nur zwei Hunde erziehen - es bedeutet auch, dass die beiden sich Quatsch voneinander abschauen oder mal aneinander geraten können.
An deiner Stelle würde ich mir aber weder das Gespann noch einen Einzelhund aktuell "antun". In ein paar Monaten wirst du vollkommen andere Sorgen haben und vielleicht sogar den Luxus genießen, dass du dich voll und ganz auf dein Kind konzentrieren kannst. Schöpf das aus - die Zeit mit den Winzlingen geht viel zu schnell vorbei.
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3. Beide sind noch nicht fertig in der Entwicklung und werden sich gegenseitig anstacheln. Gleichaltrige Hunde ist immer sehr riskant. Zumal es oft so ist, dass das Aneinanderkleben in der Junghundezeit keine Liebe, sondern Kontrolle des anderen ist. Wenn dann beide erwachsen werden, schlägt das in Aggressionsverhalten um und sie werden nicht selten Spinnefeind, so dass man einen wieder abgeben muss.
Darf ich dazu etwas fragen? Ich bin ja immer noch dabei die Hunde-Welt zu durchschauen
Wieso werden die beiden dann vom Tierheim gemeinsam vermittelt? Ein Laie wie ich würde annehmen, dass dort Leute sind die sich auskennen, das Beste für die Tiere wollen und dann deren Wort vertrauen.
Andererseits werden dort ja viele Tiere betreut und die Leute die dort arbeiten können wohl auch micht Experte für jede Tierart sein 🤔
Vielen Dank für die Erklärung :)
Ich kann nur von meiner Erfahrung aus unserem Tierheim sprechen. Im Idealfall handelt das Tierheim im Sinne der Hunde. Wir haben manchmal auch nur ein ganzes "zweierpaket" vermittelt, dies aber nur in bestimmten Fällen.
- wenn die Hunde von der Behörde sichergestellt wurden, jahrelang in einem Haushalt gelebt haben und aneinander sehr "klebten"
- bei sehr ängstlichen Tieren, die ein Partnertier hatten, an dem sie sich stark orientiert hatten
Rumänische Hunde haben wir i.d.R. Einzeln vermittelt, da sie in der Anfangszeit herausfordernd sein können, auch einzeln. Wenn aber jemand zwei adoptieren wollte, haben wir nicht direkt nein gesagt, sondern erstmal geschaut, wie erfahren die Person ist, es wurden mehrere Termine vereinbart, in denen sie sich kennenlernen konnten und wir sehen konnten, wie es läuft
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Aber das, was diese Hunde einem Zurückgeben, ist ein wenig Mühe Wert
Das würde ich immer auch unterschreiben.
Es ist aber ein völlig anderer Fall, wenn eine Frau die ihr erstes Kind erwartet, überlegt, sich zwei Hunde mit unbekannten Baustellen ins Haus zu holen, ohne zu wissen (weil eben noch nie erlebt), wie es ist mit einem Säugling.
Und da finde ich es unfair, jetzt unterschwellig ein schlechtes Gewissen zu machen. Tierheimhunde sind eine schöne Sache und verdienen natürlich ein gutes Zuhause. Allein der Zeitpunkt ist in dem vorliegenden geschilderten Fall mehr als ungünstig.
Eine Geburt ist ein einschneidendes Erlebnis, manchmal buchstäblich. Ich möchte niemandem Angst machen, wirklich nicht, aber postnatale Depressionen, lange Erholungsphase, Probleme beim Stillen, schlechte Wundheilung und vor allem Schlafmangel sind einfach Dinge, die man ansprechen und im Hinterkopf behalten muss.
Auch, wenn alles zu 100% perfekt läuft, bis man sich mit dem Baby eingegroovt hat, vergehen locker 8 Wochen, und in denen muss ein Hund einfach auf Autopilot laufen, muss zurückstecken und darf keine Schwierigkeiten machen.
In so einer Situation einen Hund mit besonderen Bedürfnissen aufzunehmen ist auch dem Tier gegenüber unfair. Deshalb finde ich die Entscheidung der TE sehr vernünftig und verantwortungsvoll.
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Auch Erbkrankheiten sind so gut wie kein Thema, wie z. B. bei Rassehunden
sag das Bitte unserem Auslandsmischling, der Herzprobleme, Rückenprobleme, HD und ne Patellaluxation hat.
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Auch Erbkrankheiten sind so gut wie kein Thema, wie z. B. bei Rassehunden
sag das Bitte unserem Auslandsmischling, der Herzprobleme, Rückenprobleme, HD und ne Patellaluxation hat
Dazu müsste man valide Statistiken kennen. Einzelfälle sind ja nicht repräsentativ.
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Aber das, was diese Hunde einem Zurückgeben, ist ein wenig Mühe Wert
Das würde ich immer auch unterschreiben.
Es ist aber ein völlig anderer Fall, wenn eine Frau die ihr erstes Kind erwartet, überlegt, sich zwei Hunde mit unbekannten Baustellen ins Haus zu holen, ohne zu wissen (weil eben noch nie erlebt), wie es ist mit einem Säugling.
Und da finde ich es unfair, jetzt unterschwellig ein schlechtes Gewissen zu machen. Tierheimhunde sind eine schöne Sache und verdienen natürlich ein gutes Zuhause. Allein der Zeitpunkt ist in dem vorliegenden geschilderten Fall mehr als ungünstig.
Eine Geburt ist ein einschneidendes Erlebnis, manchmal buchstäblich. Ich möchte niemandem Angst machen, wirklich nicht, aber postnatale Depressionen, lange Erholungsphase, Probleme beim Stillen, schlechte Wundheilung und vor allem Schlafmangel sind einfach Dinge, die man ansprechen und im Hinterkopf behalten muss.
Auch, wenn alles zu 100% perfekt läuft, bis man sich mit dem Baby eingegroovt hat, vergehen locker 8 Wochen, und in denen muss ein Hund einfach auf Autopilot laufen, muss zurückstecken und darf keine Schwierigkeiten machen.
In so einer Situation einen Hund mit besonderen Bedürfnissen aufzunehmen ist auch dem Tier gegenüber unfair. Deshalb finde ich die Entscheidung der TE sehr vernünftig und verantwortungsvoll.
Ich zitier es nur, damit man es nochmal liest.
Is ja alles schön und gut mit den "Ich hatte 799 Tierschutzhunde." Aber hier is eine Situation, die schon mit vorhandenem Hund sehr herausfordernd werden kann.
Da kann echt niemand guten Gewissens raten "Klar, mach. Nimm überhaupt gleich 2. Leichte Übung."
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Das würde ich immer auch unterschreiben.
Es ist aber ein völlig anderer Fall, wenn eine Frau die ihr erstes Kind erwartet, überlegt, sich zwei Hunde mit unbekannten Baustellen ins Haus zu holen, ohne zu wissen (weil eben noch nie erlebt), wie es ist mit einem Säugling.
Und da finde ich es unfair, jetzt unterschwellig ein schlechtes Gewissen zu machen. Tierheimhunde sind eine schöne Sache und verdienen natürlich ein gutes Zuhause. Allein der Zeitpunkt ist in dem vorliegenden geschilderten Fall mehr als ungünstig.
Eine Geburt ist ein einschneidendes Erlebnis, manchmal buchstäblich. Ich möchte niemandem Angst machen, wirklich nicht, aber postnatale Depressionen, lange Erholungsphase, Probleme beim Stillen, schlechte Wundheilung und vor allem Schlafmangel sind einfach Dinge, die man ansprechen und im Hinterkopf behalten muss.
Auch, wenn alles zu 100% perfekt läuft, bis man sich mit dem Baby eingegroovt hat, vergehen locker 8 Wochen, und in denen muss ein Hund einfach auf Autopilot laufen, muss zurückstecken und darf keine Schwierigkeiten machen.
In so einer Situation einen Hund mit besonderen Bedürfnissen aufzunehmen ist auch dem Tier gegenüber unfair. Deshalb finde ich die Entscheidung der TE sehr vernünftig und verantwortungsvoll.
Ich zitier es nur, damit man es nochmal liest.
Is ja alles schön und gut mit den "Ich hatte 799 Tierschutzhunde." Aber hier is eine Situation, die schon mit vorhandenem Hund sehr herausfordernd werden kann.
Da kann echt niemand guten Gewissens raten "Klar, mach. Nimm überhaupt gleich 2. Leichte Übung."
Ja natürlich. Ich habe ja auch geschrieben, dass ich die Sache mit dem Kind außen vor gelassen habe, da ich selbst keine Erfahrung damit habe, wie herausfordernd die Zeit nach der Geburt ist (Punkt 1).
Meine Antwort bezog sich allgemein darauf, Hund aus dem Tierschutz/Ausland zu adoptieren, da es in den Antworten vereinzelt ein Thema war
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Du kannst aber das Eine nicht ausklammern, wenn es genau darum im großen Ganzen geht
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