Was macht eine gute Trainerin aus?

  • Also, ich hab auch so meine Erfahrung mit verschiedenen Trainern gemacht.


    Ich hab selbst die Theorie für den Hundetrainer gemacht um das Verhalten besser deuten zu können, nicht um Hundetrainer zu werden.


    Der eine Trainer kam aus dem Schutzhundebereich und hat meinen bereits traumatisierten Hund noch mehr verunsichert, durch die harte Vorgehensweise. Der nächste konnte nicht erkennen, dass der Hund gleich hochspringt und ihn getackert hätte, ich hab ihm das rechtzeitig sagen müssen. Mit dem letzten bin ich super zufrieden, allerdings ist der Stundensatz sehr, sehr hoch. trotzdem haben wir viel gelernt.


    Die eigentliche Arbeit ist doch auch mit dem Halter und dessen Verhalten gegenüber dem Hund. Ist der Halter unsicher, übernimmt der Hund oft die Kontrolle.


    Sinn und Zweck ist doch die Bindung zu stärken und dem Hundehalter zu zeigen wie es am besten funktioniert im Mensch/Hund-Team. Das macht meiner Meinung nach einen guten Trainer/in aus.

  • Das ist eine sehr komplexe Frage, die auch immer davon abhängt, was man eigentlich will. Aber wenn ich jetzt davon ausgehe, allgemeine Kriterien zu finden, wäre das für mich:


    - Eine solide Ausbildung, die Theorie und Praxis einschließt, entweder als Hundetrainer, oder aber auch als Tierpfleger. Wir kennen zwei Trainerinnen, die früher im Tierheim gearbeitet haben und die sind einfach spitze, können sich gut in die Hunde einfühlen und haben sehr viel Methodenvielfalt.

    - Breite Erfahrung und Wissen über Rassen. Wir waren schon mal bei einer Trainerin, die noch nie was von Wasserhunden gehört hatte. Da frage ich mich dann schon, wie viel sie ansonsten von der Hundewelt mitbekommt.

    - Nicht andere schlecht reden. Das hatten wir auch schon, da wollte uns eine Trainerin ein Ernährungsseminar einreden, weil unser Hund stressbedingt Sodbrennen hat. Als wir gesagt haben, dass wir schon eine Ernährungsberatung gemacht haben, fing sie dann an, dass die alle nur Geld machen wollen, aber bei ihr könnten wir das alles ganz neutral für nur 399 Euro bekommen. :rolling_on_the_floor_laughing:

    - Methodenvielfalt. Nicht immer nur das eine vorschlagen und dann darüber faseln, dass das nur irgendwann mal klick machen muss, sondern weitere Ansätze vorschlagen, gut beobachten was funktioniert, usw.

  • Was ich jetzt zum wiederholten Male (in dem Fall ist es einer guten Freundin passiert) hatte, ist diese psycho-billig-Methode in einer (Klein)Gruppe ein Team auszuwählen, das immer alles falsch macht. Und damit dann den Rest der Gruppe (in Abgrenzung zu denen, bei denen alles falsch läuft) bei der Stange zu halten. (Durch Angst, sie könnten die nächsten Opfer der Kritik werden; durch Stolz nicht die Schlechtesten zu sein.)


    Nicht ineffizient, so die Autorität einer Gruppe gegenüber zu sichern... Aber halt auch nicht die feine Art. Nachhaltig halt auch nicht.


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    Davon ab finde ich praktische Erfahrung tatsächlich auch wichtig. Klar kann eine 30Jährige, wenn sie nicht extrem kurzlebige Hunde hatte (oder 8 auf einmal hält) nur begrenzt eigene Hunde gehabt haben. Aber umso wichtiger ist dann bei schwierigeren Fällen eine Spezialisierung - und/oder die Kommunikation wo die eigenen Grenzen liegen.

  • Wichtig finde ich auch, dass der Trainer gut erklären kann. Es bringt ja nichts, wenn er theoretisch jeden x-beliebigen Hund super erziehen könnte - es aber den Haltern nicht vermitteln kann, warum und wie man etwas macht.

    Mir fehlte bei fast allen Trainern, die ich kennen gelernt habe, auch das Aufzeigen eines Plans / einer Perspektive.

    Also dass ein Trainer z.B. erklärt, dass man an "Problem X" in mehreren Schritten arbeiten muss, die soundso aussehen.

    Mittlerweile weiß ich selbst zumindest so viel, dass ich die richtigen Fragen stellen kann, wenn ich mal nicht weiß, worauf der Trainer hinaus will.


    Wahrscheinlich bin ich relativ verkopft bzw. schätze es einfach, eine Perspektive zu haben, aber ich denke, dass ich nicht verkopfte Menschen verstehen sollten, was sie da mit ihren Hunden tun.

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