Frage zu zwei Übungen: sinnvoll oder schädlich?
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Moin,
ich bin neu hier im Forum und freue mich, dass ich endlich mal beigetreten bin. Ich bin in den letzten Monaten immer wieder über Google hier gelandet und habe mich gefreut, wie sinnstiftend hier unterschiedliche Meinungen ausgetauscht werden. Das findet man leider ansonsten sehr wenig.
Aber zu meinem Thema:
Wir haben eine portugiesischen Wasserhündin (Donna), die jetzt etwas mehr als 1,5 Jahre alt ist. Sie ist ein sehr loyaler und freundlicher Hund, aber auch sehr aktiv, dynamisch bis hyperaktiv, und stur, weshalb sie von ihrer ersten Familie abgegeben wurde und dann über den Züchter zu uns kam. Sie ist dort in der Familie gar nicht zur Ruhe gekommen und war am Ende einfach nur der ungewollte Spielkamerad für die Kinder. Wir haben dann noch mal bei 0 angefangen - bei einem Hund, der mit 6 Monaten gerade in die Pubertät kommt, war das gar nicht so einfach, aber ich denke wir haben das mit Hilfe einer Trainerin ganz gut hinbekommen.
Im August sind wir umgezogen und sind seitdem bei einer neuen Hundeschule untergekommen. Die Trainerin haben wir kennengelernt, weil sie einen recht großen Instagram-Account hat, auf dem sie viel zeigt, was auch wir im Alltag erleben, so dass uns das sofort angesprochen hat. Sie hat zwei Aussies, von denen auch einer sehr dynamisch ist und schnell hochdreht, aber auch von vielen Dingen verunsichert ist. Im Prinzip genau wie unsere Hündin.
Die ersten 6 Stunden des Kurses (Basiskurs für besonders dynamische und aktive Hunde) liegen jetzt hinter uns und wir sind in der Weihnachtspause. Das hat mir etwas mehr Raum zum Nachdenken gegeben, was wir da im Kurs eigentlich machen. 90% ist Deckentraining in verschiedenen Varianten. Grundsätzlich finde ich das nicht schlecht, aber im Besonderen stören mich zwei Übungen, zu denen ich gerne eure Meinung hätte:
1. Der Hund wird auf die Decke geschickt, direkt daneben läuft jemand laut stampfend mit einer Mülltonne vorbei. Unsere Hündin fand das gruselig und ist zu mir gelaufen. Die Trainerin meinte sofort, ich solle sie wieder zur Decke schicken. Das habe ich einmal getan, als sie dann aber ein zweites Mal zu mir gelaufen kam und sich hinter mir versteckt hat, habe ich mich hingekniet und erst mal zusammen mit ihr zugeschaut, was da passiert ist. Die Trainerin meinte dann, dass ich mich nicht um den Finger wickeln lassen soll und sie wieder zur Decke schicken soll. Das würde sie schon aushalten. Das habe ich getan, aber sie kam sofort wieder zurück. Die Trainerin hat mir gesagt, ich solle sie klarer korrigieren und sie an der Decke blocken. Das habe ich nicht getan.
2. Der Hund wird auf die Decke geschickt, ein Leckerli wird auf den Boden gelegt, man zeigt sichtbar darauf und lädt den Hund ein, es zu nehmen. Wenn der Hund aufsteht, wird er korrigiert und wieder auf die Decke geschickt. Das soll dem Hund klarmachen, dass er unter keinen Umständen die Decke verlassen soll. Bei der Übung habe ich auch nicht mitgemacht.
Für mich wirken beide Übungen wie ein "Verrat" an meinem Hund. Bei Übung 1 sucht sie Schutz, was im Prinzip genau das Richtige ist, aber ich schicke sie immer wieder zur Gefahr hin. Bei Übung 2 sehr ähnlich: ich lade sie ein, etwas zu tun, korrigiere sie dann aber, wenn sie genau das tut. Das macht für mich alles keinen Sinn und schadet aus meiner Sicht der Bindung.
Verstehe ich da etwas grundlegend falsch? Wie sehr ihr das? -
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Hi
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Hund. Bei Übung 1 sucht sie Schutz, was im Prinzip genau das Richtige ist, aber ich schicke sie immer wieder zur Gefahr hin. Bei Übung 2 sehr ähnlich: ich lade sie ein, etwas zu tun, korrigiere sie dann aber, wenn sie genau das tut. Das macht für mich alles keinen Sinn und schadet aus meiner Sicht der Bindung.
Sehe ich auch so.
Diese zwei Übungen würde ich so nicht durchführen.
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Hund. Bei Übung 1 sucht sie Schutz, was im Prinzip genau das Richtige ist, aber ich schicke sie immer wieder zur Gefahr hin. Bei Übung 2 sehr ähnlich: ich lade sie ein, etwas zu tun, korrigiere sie dann aber, wenn sie genau das tut. Das macht für mich alles keinen Sinn und schadet aus meiner Sicht der Bindung.
Sehe ich auch so.
Diese zwei Übungen würde ich so nicht durchführen.
Ich auch nicht.
Grundsätzlich finde ich, sollte man sich von einem Training, bei dem man sich nicht wohlfühlt, fernhalten.
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2. Der Hund wird auf die Decke geschickt, ein Leckerli wird auf den Boden gelegt, man zeigt sichtbar darauf und lädt den Hund ein, es zu nehmen. Wenn der Hund aufsteht, wird er korrigiert und wieder auf die Decke geschickt. Das soll dem Hund klarmachen, dass er unter keinen Umständen die Decke verlassen soll. Bei der Übung habe ich auch nicht mitgemacht.
Das ist Blödsinn und zeigt dem Hund nur, dass er deinen Ansagen nicht vertrauen darf.
Das Leckerchen fallen lassen, nicht beachten und verlangen, dass der Hund liegen bleibt... ok.
Aber den aktiv zu animieren, es zu nehmen und ihn dann dafür zu bestrafen... Schwachsinn
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Ich glaube ich weiß von wem du sprichst. Ich mochte sie am Anfang sehr weil sie auch viel gutes anspricht was zum Nachdenken anregt (die Metaebene quasi) aber dieses ständige Deckeln der Hunde und immer nur geht's um Konflikte, Konflikte, Konflikte. Als ob ihr ganzer Tag aus (Stellvertreter)Konflikten mit dem Hund besteht.
Lass es wenn dein Bauchgefühl nein sagt, du zahlst ja sicher auch gut Geld dafür. Das sollte vernünftig angelegt sein.
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Für mich wirken beide Übungen wie ein "Verrat" an meinem Hund. Bei Übung 1 sucht sie Schutz, was im Prinzip genau das Richtige ist, aber ich schicke sie immer wieder zur Gefahr hin. Bei Übung 2 sehr ähnlich: ich lade sie ein, etwas zu tun, korrigiere sie dann aber, wenn sie genau das tut. Das macht für mich alles keinen Sinn und schadet aus meiner Sicht der Bindung.
Absolut korrekt, es ist ganz mies, so mit einem Hund umzugehen, der einem vertraut!
Zeigt ihm ja nur, dass man dem Halter nicht trauen kann und mit seinen Unsicherheiten und Ängsten allein da steht.
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Ich würde diese beiden Übungen auch nicht mitmachen.
Mein Hund darf bei mir Schutz suchen, wenn ihn was gruselt. Auch wenn er dafür ein Kommando auflöst.
Und den Hund zum Leckerli nehmen animieren und dann korrigieren, wenn er es nehmen möchte halte ich auch für ein schwachsinniges Machtspielchen.
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Kann ich mich nur anschließen, gefällt mir nicht und würde ich nicht mitmachen.
Wenn ihr Training in diese Richtung weiter geht, würde ich mir jemand anderen suchen.
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Die zweite Übung wäre für mich in Ordnung, wenn eine andere Person ein Leckerchen fallen lassen oder meinen Hund locken würde.
Das fände ich sogar sehr nahe am Alltag. -
Ich bin der Meinung, dass man intuitiv handeln sollte.
Wenn Dein Hund bei Dir Schutz sucht, ist das für mich ein Vertrauensbeweis. Sie verlässt sich darauf, dass Du das regelst.
Meine beiden haben in jedem Stockwerk im Haus einen Platz, aber wenn sie zur Ruhe kommen ist es mir egal, wer auf welchem Platz liegt.
Die Konsequenz bringt die Routine. Die Hunde haben ihren Platz für den Futternapf und wenn ich die fülle, sitzt jeder schon an seinem/ihrem Platz und warten. Aber das hat auch lange gedauert, bis das verinnerlicht wurde bei den Hunden. Mein Schäferhund-Mix hab ich auch "gebraucht" übernommen.
Einfach dran bleiben und nichts erzwingen.
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