Thematik mit schwierigem Hund

  • Huhu,


    ich habe mal eine Frage und schildere das Problem.


    Mein Hund hat eine schlechte Erfahrung gemacht als ich nicht dabei war. Er war in Betreuung. Er hat dort Futter und Spielzeuge verteidigt, was bei mir überhaupt nicht der Fall ist, er legt mir Ball/Kauartikel einfach in die Hand ohne Gegenwehr. Man hat ihn dann gewürgt und unterworfen, bis er keine Luft mehr bekam, und dann hat er gebissen. Seit dem ist er einfach nicht mehr der selbe. Deswegen hatte ich auch mehrere Hundetrainer aufgesucht und mich selbst weitergebildet. Es gab Menschen gegenüber auch keine Auffälligkeiten, außer dass er Verlustängste hat, die wir so langsam raustrainieren. Und Männer die mir zu nahe kommen sind auch schwierig. Aber da korrigiere ich ihn einfach. Ansonsten hat er alles kennengelernt von Ziegen, Pferden, Fahrradfahrern bis zu Inlinern oder Fußgängern. Welpenstunde haben wir gemacht und mit 12 Monaten wäre er eigentlich schon bereit zur BH gewesen.


    Bei mir verhält er sich völlig ok. Er liegt neben meiner Hündin und kaut Knochen zusammen mit ihr. Da gibt es keine Ressourcenverteidigung. Er hat einen tollen Will-to-Please, aber fremden Hunden gegenüber trau ich ihm nicht, er hat gemerkt, dass der Weg nach vorne funktioniert. Denke mal ich hab da Kopfkino. Er hat keine Maulkorb- oder Leinenpflicht, trotzdem geht er sicherheitshalber nur gesichert raus. Nicht nur zur Sicherheit anderer sondern auch zu seiner eigenen.


    Ich ertappe mich allerdings dabei, dass ich an Orten laufe die wenig frequentiert sind. Auch wenn ich sehr selbstsicher bin. Die Angst dass was passiert ist immer dabei.


    Vielleicht hat jemand einen Tipp

  • Ach mensch, das ist ja furchtbar. Dein armer Hund. Was für ein Pech, dass er an so einen blöden Betreuer geraten ist. Schlimm, wenn man dann die Scherben auffegen muss, die der Betreuer verursacht hat. Wir hatten mit unserem ersten Rüden ein ähnliches Problem, weil wir da dem Hundetrainer vertraut haben, dessen Rat völlig falsch und gegen unseren Hund gerichtet war.


    Ich würde ihn auch draußen mit Maulkorb sichern. So kannst du entspannter mit vielleicht neuen Herausforderungen umgehen.

  • Du meinst, als er gewürgt wurde, bis er keine Luft mehr bekam und sein Leben verteidigt hat?

    Wie hätte er denn in dieser Extremsituation reagieren sollen?

    ja, na klar. Würde mich auch nicht würgen lassen ohne mich zu wehren. Und alles was ich sagte wurde dort ignoriert.

  • Und nen Mali (groß 69 cm und 35 kg) zu unterwerfen ist einfach keine gute Lösung. 4-Rad-Antrieb, der schleift meine 85 kg auch hinter sich her (theoretisch gesagt, tut er ja nicht). Zumal er niemals was schlechtes bei mir erlebt hat. Bin halt konsequent und das akzeptieren beide Hunde.


    Es tut mir nur so leid für meinen Hund, dass er diese Erfahrung machen musste.


    Er ist ein liebenswertes Schlitzohr, dem man schon am Glitzern in den Augen ansieht, dass er lustig drauf ist. Aber jetzt haben viele Angst vor ihm und es ist schwer wieder Kontakt zu anderen zu bekommen, Besuch ist undenkbar, weil sich keiner rein traut ins Haus. Aber wie soll er sich denn dran gewöhnen? Das ist ein Teufelskreis...


    Für mich lege ich die Hand ins Feuer. Kinder liebt er. Er schläft nachts bei mir im Bett bzw. im Arm ein. Die haben auch Ihre Schlafplätze und wenn ich sie runterschicke, sind sie sofort unten.


    Vielleicht weiß ja tatsächlich jemand noch was. Bin gerade etwas beschränkt in meiner Denkweise


    Danke schon mal vorab für Eure Meinungen

  • Wenn ich dich richtig verstanden habe, war dein Hund etwa ein Jahr alt, als er diese schlimme Erfahrung mit der Betreuungsperson machen mußte?

    Das war mit Sicherheit ein einschneidendes Erlebnis für ihn, das natürlich Spuren hinterläßt.


    Trotzdem verengt es den Blick, wenn man das Verhalten eines Hundes nur aus dieser einen Perspektive betrachtet. Hunde leben im hier und jetzt und grübeln nicht über die Vergangenheit nach, sondern tun das, was sich für sie in dem Moment gut anfühlt.


    Daß ein Malinois im Erwachsenenalter nicht everybodys Darling ist, sein Revier und seine Ressourcen offensiv verteidigt, in Konflikten nach vorne geht und andere Hunde meist eher überflüssig findet, ist ja nicht überraschend, sondern normal für viele Gebrauchshunde und keineswegs in traumatischen Erfahrungen begründet. Das hat auch nichts damit zu tun, daß er gegenüber dir und deiner engstan Familie nett und liebevoll ist.

    Bei Besuch würde ich den Hund einfach wegsperren und nicht auf "muß sich gewöhnen" bestehen.

  • Danke für die Rückmeldung, so mache ich das im Moment auch.


    Hatte sonst immer Hunde die man auch bei Besuch laufen lassen kann. meine jetzige Hündin ja auch, da geh ich mit meiner 11 Jährigen spazieren, während sie sie an der Leine hat.


    Das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun.

  • Wozu? Was hast Du davon? Zu wissen, dass der Hund Aggressionsgene hat? Der Betreuer hat diese Gene auf jeden Fall und lässt das auch auch nicht untersuchen.

  • Ich finde das liest sich nicht grad untypisch für nen Mali ( oder anderen Gebrauchshunden oder ähnlich gelagerten Typen Hund die zu Ressourcenthemen neigen ).

    Nur weil etwas bei dir funktioniert bedeutet das lange nicht dass es bei Fremden auch funktioniert.

    Ich hab bspw nen Hund bei dem können Menschen den sie sehr gut kennen ( und gemocht werden ) wirklich alles machen. Is aber auch nur ein Hauch Misstrauen da, bzw eine gewisses Mindestmaß an Vertrauen nicht gegeben, ist sie auch ressourcig ( wobei bei ihr generell das Misstrauen bei fremden Menschen sehr hoch ist ).

    Wie gut kannten die Betreuer deinen Hund vorher ? Wie gut kanntest du sie ?

    Weißt du wie sich sein Verhalten da genauer geäußert hat ? Liest sich ja jetzt so als hätte er erst zugebissen als er gewürgt wurde. Und ernsthaft- das is doch da ne total normale Reaktion.

    Also so oder so - es liest sich doch insgesamt nach nem ganz sauberen Hund, bei dem man halt Rassetypisch mit rechnen kann dass fremde Hunde und Menschen schwierig sein können, zumindest unter bestimmten Voraussetzungen.


    Bzgl des Tests wurde übrigens irgendwo im Forum drüber geschrieben ( bin bisher durch die Suche aber nicht fündig geworden, hatte kürzlich selber gefragt was da dran sein kann ). Ist aber so oder so irrelevant, weil liest sich für mich jetzt nicht danach dass der Hund irgendwie aus der Art geschlagen ist.


    Aber er hat halt jetzt diese scheiß Erfahrung gesammelt, er hat gezeigt dass er mit Menschen ressourcig werden kann und du hast bzgl fremden Hunden ein schlechtes Bauchgefühl. Daran kannst du ansetzen und den Hund entsprechend führen dass nix passieren kann.

    Dass Menschen da Angst bekommen ist logisch, du kannst es ja selbst noch nicht richtig einschätzen um dich entsprechend sicher zu fühlen.

    Vielleicht würde es helfen mal nen geeigneten Trainer hinzu zu ziehen und den Hund einschätzen zu lassen damit du besser einstufen kannst woran du bist und welche Situationen so brenzlig sein können.

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