Tipps und Fragen von mglw zukünftigen Aquarianern
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Hallo, liebe Aquarianer*innen,
mein 6 jähriger Sohn hat gestern erstmalig in der Tierhandlung Aquarien gesehen und war voll begeistert. Er hat natürlich schon größere Aquarien mit großen Fischen in Zoos gesehen, aber so ein Aquarium mit kleinen Süßwasserfischen scheinbar noch nie.
Er war total fasziniert und wünscht sich eines, wir haben vereinbart, wenn er in einem Jahr noch dieselbe Begeisterung aufbringt, wir uns das entsprechende Wissen angeeignet haben und ich mir sicher bin, dass das keine Tierquälerei ist, wir so etwas zusammen probieren können.
Ich habe bisher keinerlei Erfahrung mit Aquarien, nur die Überzeugung, dass das wahnsinnig viel Arbeit ist.
Darf ich euch hier einige Fragen stellen?
Erstens, ist das wirklich keine Tierquälerei, was muss ich bezüglich Aquariengröße beachten, was bezüglich Artenauswahl, Einrichtung etc damit die Tiere ein schönes Leben haben? Gibt es zB Fische, die in der Natur auch nicht so weit rumschwimmen würden, so dass ein Aquarium der Größe ?x?x? ok wäre?
Dem Kind gefielen zB die Streifensalmler besonders gut.
Was benötigt man da alles an Equipment, wie läuft so Reinigung etc ab, welche Intervalle, welche Geräte und Vorkehrungen halten das Wasser rein?
Welches Buch könnt ihr hier empfehlen?
Ich würde mich freuen, hier ein paar Tipps zu bekommen, falls es schon einen entsprechenden Thread gibt, bitte kurz verlinken.
Vielen Dank!
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Hi
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Also vorweg: DU musst das wollen. Die Arbeit wird nämlich ziemlich sicher an dir hängen bleiben. Quelle: eigene Erfahrung.
Erstens, ist das wirklich keine Tierquälerei,
Nee. Ein Goldfisch im Glas ist Tierquälerei, aber ein sinnvoll eingerichtetes Aquarium mit passenden Lebewesen nicht.
Ich persönlich bin ein großer Fan von Artenbecken. Aber man kann auch gut vergesellschaften, wenn man auf die Herkunft und Ansprüche an die Wasserqualität, Revierverhalten, Platzbedarf achtet. Dabei ist es am einfachsten, wenn man Fische der gleichen Herkunft vergesellschaftet.
was muss ich bezüglich Aquariengröße beachten, was bezüglich Artenauswahl, Einrichtung etc damit die Tiere ein schönes Leben haben?
Überleg dir erst mal, ob du gerne eine grüne Hölle oder lieber karg mit zb Steinen eingerichtet haben möchtest und wieviel Platz du zur Verfügung stellen kannst.
(Ich trauere immer noch meinem Grundelbecken nach, welches nur mit Sand, flachen Steinen und ein paar Javafarnen eingerichtet war)
Hilfreich ist es, zu wissen, in welcher Qualität das Wasser aus deinem Hahn kommt. Ja, man kann das Wasser in vielerlei Hinsicht den Wünschen anpassen, aber das ist wiederum mit Arbeit, Technik und viel Testerei verbunden. Kann man sich einfacher machen.
Rest: siehe oben.
Dem Kind gefielen zB die Streifensalmler besonders gut.
was genau ist das?
Was benötigt man da alles an Equipment, wie läuft so Reinigung etc ab, welche Intervalle, welche Geräte und Vorkehrungen halten das Wasser rein?
Einen guten Filter entsprechend der Aquariengrösse und Besatz. Jenachdem einen Heizstab, bei grüner Hölle macht eine CO2 Anlage und vernünftige Beleuchtung Sinn.
Zeugs zum Reinigen (Schwamm, Scheibenmagnet etc, Kescher).
Je nach Einrichtung auch Dünger.
Wichtig (für mich) ist: anfangs gut einlaufen lassen. D.h. das Becken einrichten und erst mal ohne Besatz fahren, leicht anfordern, bis sich eine Bakterienflora eingestellt hat, schauen, wie sich die Wasserwerte tatsächlich einpendeln und dann nach und nach Fische einsetzen.
Wenn es stabil läuft, reicht es aus, einmal die Woche ca ein Drittel des Wassers durch frisches zu ersetzen.
Keine gründliche Filterreinigung!!!( das ist sozusagen die Leber deines Aquariums, die Giftstoffe umwandelt, mit heissem Wasser etc würdest du die killen), kein Schrubben von Einrichtungsgegenständen (auch darauf bildet sich eine Bakterienflora) und kein Austauschen des Bodengrundes (gleicher Grund).
Ansonsten regelmässig füttern und schauen, ob alle Insassen fit sind.
Je nach Einrichtung regelmässig düngen (Achtung bei wirbellosen Bewohnern wie Schnecken und Garnelen!), Gärtnern.
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Hi,
nein, das ist keine Tierquälerei und es mach auch kaum Arbeit. Wenn man es richtig macht.
Ich versuche das unmögliche, und zwar in wenigen Worten das wichtigste zusammenzufassen.
Bei Aquarien ist es so, je größer, ums einfacher zu pflegen. Daher würde ich Euch raten, nicht unter 200 Liter anzufangen.Das alllerallerwichtigste beim Einstieg ist Geduld. Wenn alle Technik steht und alles bepflanzt ist, muss es noch 4-6 Wochen einfahren. Erst dann nach und nach (!) die Fische eisnetzen. In dieser Zeit spielen die Wasserwerte nämlich meist verrückt, unter anderem komme es zu phasenweisem Nitritanstieg, der eventuelle tierische Bewohner zuverlässig tötet. Daher sollte man in der Einfahrphase auch regelmäßig die wichtigsten Wasserwerte messen, um das zu verfolgen (Nitrat, Nitrit, Phosphat, pH, Härte empfehle ich als Minimum.
Auch kann es in der EInfahrphase zu starken Vermehrungen von Algen und/oder Bakterien kommen. Da sollte man nicht in Panik geraten, das geht von selber weg, wenn das Setup prinzipiell gut ist.
Dann solltet Ihr auf der Homepage von Euer Wasserwerk nach Euren Wasserwerten schauen. Ist das Wasser aus dem Hahn sehr hart, solltet Ihr keine Weichwasserfische halten - und umgekehrt. Man kann das Wasser anpassen, aber das ist eher nichts für Einsteiger.
Das A und O beim Süßwasseraquarium ist Filterung und Licht, wobei zu beachten ist, dass ein Filter kein Staubsauger, sondern ein Bioreaktor ist. Er soll weniger Dreck entfernen, als die natürlichen Stoffkreisläufe unterstützen. Ich empfehle Euch vor allem einen sogenannten Hamburger Mattenfilter, der ist effizient und wartungsarm. Dreck könnt Ihr beim nötigen 2-3 wöchigen Wechsel von rund 1/3 des Wassers absaugen.
Zum Licht bleibt zu sagen, dass die Lampen der meisten Komplettsets nicht viel taugen.
Ihr solltet auf eine beleuchtung achten, die das Photosynthesspektrum abdeckt (googelt das einfach) und davoneine Lichtmenge von rund 40 lumen pro Liter Wasser einplanen.
Wenn Ihr später Fische einsetzt, last Euch vom Fachmann (und bitte NICHT vom Zooladenpersonal) beraten, welche Arten zueinander passen, wie groß die jeweilige Gruppengröße sein soll und wieviel Ihr insgesamt in Euer Becken setzen könnt.
Anfänge rmachen hier oft fatale Fehler und viele "Fachhändler" raten auch noch dazu.Auch bei der Fütterung lasst Euch von einem erfahrenen Aquarinaer beraten. Nahezu 100% der Anfänger füttern das doppelte bis das zehnfache des nötigen - mit problematischen Auswirkungen auf das biologische System im Aquarium
Auch Fische sind Lebewesen, die ein Recht auf einen artgerechten Lebensraum haben.Dieser kurze Abriß kann lediglich andeuten, welche Themen wichtig sind. Das ganze ist VIEEl komplexewr, als ich hier andeute. Wenn man aber weiss, was man tut, macht ein Aquarium viel Freude und wenig Arbeit.
Eine kurze Übersicht: Täglich füttern (mit einigen Tagen Pausen ab und an) ; bei Bedarf die Scheiben von Algen reinigen und Pflanzen kürzen.
Alle 2 Wochen ca 1/3 des Wassers wechseln. So alle 6 Monate ( bei einem Hamburger Mattenfilter) den Filter reinigen. Das wars schon.Bevor Ihr anfangt, solltet Ihr Euch aber unbedingt auch noch einlesen.
ein paar Startpunkte dazu:
Bücher (unentbehrlich und das wichtigste)
Ich liste hier auch welche, die es nur noch antiquarisch gibt, die aber gut sind
Handbuch Aquarienwasser von Hanns-Jürgen Krause
Aquarientechnik in Süß- und Seewasser
von Hanns-Jürgen Krause
Aquarienbeleuchtung - Süsswasser- und Meereswasserbiotope im richtigen Licht. Tips und Tricks für Einsteiger und Fortgeschrittene von Daniel Knop
Grundkurs Aquaristik von Claus Schäfer
Süßwasseraquarien von Claus Schäfer
Und Speziell für Euch:
Aquarien- Spaß für Kinder von Ingo Koslowski
Internet (hilft vor allem, wenn man schon das wichtigste Grundwissen hat und kurzfristig einen Rat braucht. Wenig geeignet als einzige Informationsquelle):
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