Kann ich einer Fellnase gerecht werden?

  • Ich denke, wenn man einfach im Kopf behalten, dass es so oder so laufen kann, macht man nichts falsch. Biorhythmus hat meiner Erfahrung nach absolut nicht nur mit Gewöhnung zu tun.

  • Ich geh morgens um 6 ist Studio. Dann bis 7:30 und dann um 8:30 Uhr ins Büro. Die Stunde dazwischen hätte wir dann für uns.

    Ehrlich gesagt kenne ich keinen Hund, der das entspannt mitmachen würde, morgens direkt nach dem Aufstehen erstmal alleine zu bleiben. Vielleicht liegt das an meinem Bekanntenkreis? Vielleicht schreiben andere dazu ja anderes. Aber prinzipiell würde ich mich darauf einstellen, zumindest erst ne Runde mit dem Hund rauszugehen, bevor Du ins Fitti gehst.


    Ansonsten fände ich erwachsenen Tierschutzhund hier auch super, da ist dann ja die Rasse eigentlich auch egal.

    Wäre hier auch kein Problem, da wird nach dem Frühstück am liebsten noch bis 10/11 gepennt ohne Gassi. Bei beiden. Kann man sicherlich "Glück" oder "Pech" haben.

  • Ich schrieb ja dass ich sonst auch noch vor dem Studio mit ihm rausgehen würde, auch ne längere Runde, wenn es seine Zeit wäre.


    Sicherlich kann man das alles schön planen aber was dann wirklich dabei raus kommt ist noch Mal ne andere Nummer.


    Die kurzen Nächten bei bestimmten Situationen hab ich natürlich im Hinterkopf. Gut das ich bei 4-5 Stunden Schlaf noch sehr gut funktioniere.


    Finde die unterschiedlichen Meinungen und Ansichten echt spannend.

  • Zum Thema Sport im Sommer, KEIN Hund sollte im Sommer joggen oder amm Rad laufen. Wir sind im Sommer auch super viel mit den Rädern unterwegs, die Mädels verbringen die Zeit in ihrer Kutsche aka dem Fahrrad Anhänger. Aus diesem Grund hab ich mir ein E-Bike gekauft. +-30kg Hänger ziehen macht nur bedingt Spass |)

  • Ich persönlich finde den Plan zu eng getaktet, schon für einen easy peasy Mitlaufhund.


    Ein Tierschutzhund hat in der Regel seine Erfahrungen gemacht, abhängig natürlich auch von den Umständen und wo er herkommt. Ein im Shelter geborener Welpe, der von Tierschützern gut umsorgt wird, ist vermutlich nicht weiter eingeschränkt. Ein Hund, von der Straße eingefangen, mit häufig Angst vor Männern oder Dingen, wird dein Pensum vielleicht nicht schaffen. Ein beschlagnahmter, viel zu früh von der Mutter weggenommener Kofferraumwelpe, der im TH aufgepäppelt wird, noch viel weniger.


    Es kommt auch drauf an, was für Rassen in dem Hund drinstecken. Oft sind es Jagdhunde, Hütehunde oder Herdenschützer. Gerade HSH(mixe) mit Wachtrieb finde ich kritisch mit Büro und Kollegen nebenan. Es kann aber auch ganz gut laufen, das weiß man halt vorher nicht.


    Du wirst Ersthundehalter sein. Das heißt, dir fehlt naturgemäß Erfahrung, Gespür, Verständnis der Körpersprache eines Hundes. Du wirst Unterstützung brauchen durch eine gute Hundeschule oder Trainer. Wann kannst du das einplanen?



    Dein Hund soll Nerven aus Stahl haben und möglichst wenige eigene Baustellen und Bedürfnisse. Schon Durchfall, Kotzerei, häufiges Bellen oder mangelnde Stubenreinheit bringt dein Kartenhaus zum Einsturz. Von Abneigung gegen Fremde, Stress im Büro, nicht zur Ruhe kommen, wachen, sich nicht fremdbetreuen lassen wollen, nicht allein bleiben können und das Haus zusammenbellen möchte ich gar nicht reden (gerade bellt der Nachbarshund hier auch wieder, kann seit 4 Jahren nicht allein bleiben. Muss er natürlich trotzdem und heuljaulbellt sich stundenlang durch seine Einsamkeit).


    Kurzhaarig glatt und nicht klein bedeutet eher Jagdhund(mischling)e oder Retriever (ich denke da an Labrador, Vizsla, Rhodesian Ridgeback, Weimaraner, aber auch Deutsche Dogge oder Dalmatiner fiele mir ein). Ein normaler Hund dieser Klasse wird nicht den ganzen Tag nur schlafen wollen und abends eine kleine Runde um den Block (außer, er ist 13). Diese Hunde wurden gezogen, um Leistungen zu erbringen und haben dadurch natürlich Temperament und Feuer.

    Schlecht, wenn man den ganzen Tag arbeiten muss und der Hund Beschäftigung verlangt. Das Ruhe halten muss dann trainiert werden und ein Ausgleich am Abend und am WE geschaffen werden.


    Es wird sich alles um den Vierbeiner drehen, denn jeder Gedankengang hat immer zuerst ein "was mache ich mit dem Hund?" vorndranstehen.

    Abends noch mit Freunden weg? Was mach ich mit dem Hund, der noch null Auslauf hatte.

    Besuch bei Freunden, die keine Hundehaare im Haus wollen? Was mach ich mit dem Hund? Allein lassen, im Auto lassen?


    Ein Lebewesen ist abhängig von mir, das beeinflusst mein Leben und meinen Alltag bis in die letzte Faser. Wie schon gesagt wurde, das muss man wollen. Und wehe, der Hund hat eigene Defizite oder einen starken Charakter. Dann wird es wirklich stressig.


    Ich wäre hier auch, wenn, dann sehr für einen älteren, gesetzteren Hund. Der ist tatsächlich dankbar für einen warmen Platz an der Heizung, wo er seine alten Knochen betten kann, während du arbeitest. Hat den Nachteil, dass eher TA Besuche und Medikamente anstehen und ein Loch ins Budget reißen.

    Aber da könnte ich mir am ehesten vorstellen, dass ein Hund in dein Setting passt und auch glücklich werden kann.

  • Ich finde, dass wird hier alles etwas zu schwarz gemalt.

    Das Fitnessstudio kann bestimmt auch mal ausfallen, wenn es sonst mit dem Hund nicht klappt.


    Ich kann nur von meiner Nora berichten, dass der Alltag für sie so ziemlich ok wäre.

    Sie ist ein 45cm griechischer Mischling, sportliche Figur. Auf der Straße aufgewachsen, ein Jahr im griechischen Tierheim und dann als Direktimport zu mir gekommen.

    Sie braucht keine 3 Stunden Bewegung pro Tag.

    Sie ist ein Langschläfer, wie alle meine Hunde bisher. Morgens vor dem Büro reicht eine Pieselrunde, dann wird nochmal 4-5 Stunden im Büro geschlafen, dann geht es für 30 Minuten mittags raus mit Freilauf und nach der Arbeit wird noch irgendwas unternommen. Hundeplatz oder eine längere Gassirunde. Im Sommer mehr, im Herbst/Winter je nach Wetter weniger.

    Dafür gibt es am Wochenende mehr Unternehmungen. Wir machen größere Wanderungen oder mehrere längere Spaziergänge oder besuchen Freunde/Familie oder fahren auf Hundeturniere.


    Natürlich kommt es auch auf die Art des Büros an. Ich arbeite in einem sehr kleinen Büro auf dem Dorf. Bürozeit ist für meine Hunde wirklich Ruhezeit. Da ist fast nie Stress, sondern es ist eher stinklangweilig.


    Für mich hört sich das mit 4x pro Woche Sport nach einem sehr geregelten, konsequenten Leben an. Ich würde das zum Beispiel nie schaffen jeden Tag 2 Stunden früher aufzustehen für Training. Aber wenn du das so konsequent schaffst, denke ich, dass du auch genauso konsequent jeden Tag Zeit für den Hund einplanst.

  • Ein Tierschutzhund hat in der Regel seine Erfahrungen gemacht, abhängig natürlich auch von den Umständen und wo er herkommt. Ein im Shelter geborener Welpe, der von Tierschützern gut umsorgt wird, ist vermutlich nicht weiter eingeschränkt. Ein Hund, von der Straße eingefangen, mit häufig Angst vor Männern oder Dingen, wird dein Pensum vielleicht nicht schaffen. Ein beschlagnahmter, viel zu früh von der Mutter weggenommener Kofferraumwelpe, der im TH aufgepäppelt wird, noch viel weniger.

    Gibt ja nicht nur "solche" Hunde im Tierschutz, sondern auch genug Abgabehunde.

    Kurzhaarig glatt und nicht klein bedeutet eher Jagdhund(mischling)e oder Retriever (ich denke da an Labrador, Vizsla, Rhodesian Ridgeback, Weimaraner, aber auch Deutsche Dogge oder Dalmatiner fiele mir ein). Ein normaler Hund dieser Klasse wird nicht den ganzen Tag nur schlafen wollen und abends eine kleine Runde um den Block (außer, er ist 13). Diese Hunde wurden gezogen, um Leistungen zu erbringen und haben dadurch natürlich Temperament und Feuer.

    Das ist jetzt ein bisschen übetrieben bei manchen der aufgezählten Rassen. Gerade Retriever und Vizsla kenne ich so einige, die als Bürohunde gut funktionieren, wenn das Drumherum passt. Auch Jagdhunde(mixe) und gerade die brauchen doch kein 24/7 Beschäftigungsprogramm. Hier im Dogforum gibt es so einige, die Vollzeit arbeiten und trotzdem sogar "Arbeitsrassen" wie Schäferhunde, Border Collies und Co. halten. Ich verstehe da das Problem nicht, wenn der TE doch eh gewillt ist, den Hund vor und nach der Arbeit entsprechend zu bewegen und zu beschäftigen...

    Und Rassen wie Ridgeback, Weimaraner und Co. wurden vom TE doch nicht mal ansatzweise erwähnt?!

    Schlecht, wenn man den ganzen Tag arbeiten muss und der Hund Beschäftigung verlangt. Das Ruhe halten muss dann trainiert werden und ein Ausgleich am Abend und am WE geschaffen werden.

    "Den ganzen Tag arbeiten" sind in der Regel doch 8 Stunden, nicht 12 Stunden oder so. Natürlich muss man gucken, was die eigenen Ressourcen hergeben, aber irgendwie will das Hundefutter ja nun auch verdient werden.

  • Ich finde, dass wird hier alles etwas zu schwarz gemalt.

    Ja, das finde ich auch ein wenig.


    Die Prioritäten und der Alltag ändern sich. Das ist logisch und das wird ja auch direkt im ersten Post angesprochen.


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    Man muss einerseits für den Hund flexibler werden und manches Mal klar zurückstecken und wird andererseits nach außen unflexibler. Das gilt so ziemlich immer, wenn man die Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt, das von einem abhängt.


    Darüber kann man sich theoretisch im Klaren sein. In der Realität ist einer der häufigsten Sätze (genau wie bei frischgebackenen Erst-Baby-Besitzern): Soooo anstrengend hatte ich mir das nicht vorgestellt.

    Was auch normal ist, weil es nun einmal eine gewaltige Umstellung ist, wenn man bisher frei, ungebunden und nur für sich selbst verantwortlich war.


    Deswegen empfehle ich "Probeläufe", wenn man so will. Mal auf Hunderunden mitgehen, so oft wie möglich einen von Freunden für ein WE betreuen, es werden auch immer mal Kurzzeitpflegestellen gesucht für TS-Hunde, wenn die neuen Besitzer erst zwei Tage später abholen können usw. Das ist immer noch nicht das Gleiche wie ein eigener Hund 24/7, aber man erlebt schon ein Stück Praxis mit Hund.


    Gleichzeitig lernt man dabei auch jede Menge Hundemenschen kennen und kann das eigene soziale Netzwerk ausweiten - was super für Tipps, Betreuung, Austausch, gemeinsame Gassigänge usw. ist. Und dann kann man immer noch schauen: Will ich das auf Dauer und immer mit Hund? Kann ich das?

  • Für mich hört sich das mit 4x pro Woche Sport nach einem sehr geregelten, konsequenten Leben an. Ich würde das zum Beispiel nie schaffen jeden Tag 2 Stunden früher aufzustehen für Training. Aber wenn du das so konsequent schaffst, denke ich, dass du auch genauso konsequent jeden Tag Zeit für den Hund einplanst.

    Der Schlüssel ist mMn nicht Konsequenz allein, wobei die plus Disziplin natürlich super hilfreich ist. Sondern, welchen Stellenwert das Lebewesen Hund im eigenen Leben hat.


    Ich kenne genug Familien (ohne natürlich der TE jetzt irgendwas unterstellen zu wollen), wo der Hund komplett hinten runter fällt, weil die Bedürfnisse der Kinder und die eigenen einfach höher priorisiert sind. Da wird der Hund dann ständig allein gelassen, in eine Minibox gesteckt, von den Kindern herumgezogen, nicht gepflegt, nicht erzogen. Eigene Termine sind immer wichtiger als der Hund.


    Natürlich sind das Extreme, ohne Frage. Und doch sind das ganz normale Menschen, die sich einen Hund wünschen und in ihrem Leben haben wollen, wo halt die Umstände auch ohne Haustier schon knackig sind.



    Deshalb bin ich eher der Typ "Worst Case Szenarien Ausdenker" als der Typ "Wird schon alles klappen, wenn man es genug will". Das ist kein Urteilen oder so über die TE, die ich ja überhaupt nicht kenne. Einfach nur ein "es kann ganz anders kommen, als man es sich vorher vorgestellt hat".


    Aber da ist ja vermutlich jeder anders gestrickt.

  • Sicherlich kann man das alles schön planen aber was dann wirklich dabei raus kommt ist noch Mal ne andere Nummer

    Das ist mMn eigentlich das wichtigste, immer im Hinterkopf zu haben, dass der Hund eben ein Lebewesen ist und man alles noch so gut planen und doch "Pech" haben und sich dann ggf. nach dem Hund richten muss.

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