Hund für junge Familie? Und wenn ja, welcher?

  • Hallo zusammen,


    meine Frau und ich beschäftigen uns schon länger mit dem Gedanken ob ein Hund in unsere Familie passen würde, bzw. ob wir einem Hund gerecht werden könnten, und wenn ja, welche Rassen wohl geeignet wären. Da wir beide aber noch nie selbst einen Hund hatten, wollte ich hier mal nach der Meinung erfahrener Hundehalter fragen.


    Zunächst zu uns: wir sind eine vierköpfige Familie, unsere Tochter ist sechs, unser Sohn wird bald 8. Wir wohnen in einem Einfamilienhaus mit Garten (nicht umzäunt) auf dem Land. Ich bin voll berufstätig (Beamter mit geregelten Arbeitszeiten und zwei Tagen Homeoffice die Woche), meine Frau arbeitet in Teilzeit sowohl angestellt im Krankenhaus (Schichtdienst) als auch freiberuflich (mit freier Zeiteinteilung).


    Wir würden eher zu einem Welpen tendieren, zum einen weil die Kinder sich das wünschen, zum anderen aber auch weil wir es für die Kinder für eine schöne Erfahrung halten, den Hund vom Welpenalter beim Erwachsenwerden zu begleiten. Das die Welpenzeit sehr anstrengend ist und natürlich auch Fehlerpotential mit sich bringt, ist mir aber auch bewusst. Beim adulten Hund hingegen dürfte die Persönlichkeitsbildung ja schon abgeschlossen sein, und man könnte vielleicht den individuellen Charakter besser einschätzen (und vielleicht wurden dann auch solche Dinge wie Stubenreinheit und Alleinebleiben schon trainiert). Von daher sind wir uns auch hier noch nicht so 100%ig sicher.


    Für die Eingewöhnungszeit würde ich drei Wochen Resturlaub nehmen, die ich aktuell noch vor mir herschiebe. Den Alltag mit dem Hund stelle ich mir dann später so vor, dass ich morgens vor der Arbeit eine kleine Runde mit dem Hund machen würde, meine Frau dann mittags nochmal einen kleinen Spaziergang oder nur eine kleine Löserunde (je nachdem was so anliegt) und ich würde dann Nachmittags (ggf. mit den Kindern zusammen) oder abends (wenn die Kinder im Bett sind) noch etwas "action" für den Hund machen (also ein längerer Spaziergang, vielleicht mit so etwas wie Dummytraining, Suchspiele o.ä., oder auch gerne mit dem Hund joggen gehen, was ich bislang mehrmals die Woche alleine mache). Was ich mir eher nicht vorstellen könnte wären fixe Termine für den Hund. Klar würden wir anfangs auch in die Hundeschule gehen, aber ein ganzes Hundeleben lang regelmäßig zu einem Hundeplatz zu fahren um dort Hundesport zu betreiben wäre nicht unbedingt unser Ding.


    An den Tagen an denen ich im Büro bin, und meine Frau freiberufliche Termine hat, oder ggf. zum einkaufen o.ä. muss, ließe es sich auch nicht vermeiden, dass der Hund auch mal so 3-4 Stunden alleine bleiben müsste. Nachdem was ich so gelesen habe, sollten dass aber eigentlich alle Hunde unabhängig von der Rasse mit entsprechendem Training lernen können, oder?


    Sind unsere Vorstellungen vom Leben mit Hund realistisch? Wäre ein Hund in so einer Konstellation zufrieden?


    Und hättet ihr Empfehlungen, welche Rassen zu uns passen könnten (wenn überhaupt)? Wichtig wäre uns, dass der Hund es verträgt wenn es auch mal etwas trubeliger zugeht und beispielsweise fremde Kinder zu Besuch sind. Da wir auch mehrere Freunde mit Hunden haben, sollte unser Hund auch verträglich mit anderen Hunden sein. Und er sollte es auch aushalten, wenn es mal ein paar Tage nur das allernötigste an Programm für ihn gibt (wenn z.B. die Kinder krank sind oder sowas). Mir ist bewusst dass vieles davon auch Erziehungssache ist, aber ich denke man kann es sich da bei der Rassewahl auch leichter (oder eben schwerer) machen, oder?


    Grundsätzlich ist uns bei der Rassewahl das Wesen und die Bedürfnisse des Hundes natürlich am wichtigsten, allerdings wäre es natürlich toll, wenn es eine passende Rasse gäbe, die auch unseren optischen Geschmack treffen würde. Wir hätten z.B. grundsätzlich lieber einen kleineren Hund (ein Labrador z.B. wäre uns schon fast zu groß), wobei ich mich aber nicht wirklich mit kurzbeinigen Rassen anfreunden kann (weshalb ich leider mit den allermeisten Rassen aus der Gruppe der Begleithunde nicht warm werde).


    Auch was die Fellbeschaffenheit angeht sind wir uns unsicher. Einerseits gefällt uns der Gedanke, dass man bei Rassen wie z.B. dem Pudel nicht immer überall Hundehaare rumfliegen hat. Andererseits wirkt der benötigte Pflegeaufwand ziemlich abschreckend. Außerdem frage ich mich auch, ob sich in so lockigem Fell bei Spaziergängen in Feld, Wald und Wiesen nicht auch viel Dreck festsetzt, den der Hund dann mit nach Hause bringt (und damit den Vorteil der fehlenden Haare wieder wett macht?)


    Fragen über Fragen, aber vielleicht hat ja der ein oder andere hier gute Ratschläge für uns!

  • Mein erster Gedanke war Labrador. Aber die sind euch schon fast zu gross. Dann wäre mein nächster Vorschlag ein Pudel. Das Fell kann man kurz halten (entweder selber machen oder zum Groomer bringen), dann ist der Pflegeaufwand nicht gross.


    Aber ein Hund bringt immer Dreck ins Haus, damit muss man Leben können.

  • Mein erster Gedanke war Labrador.

    Darf ich mal fragen, warum?


    Ich finde Labbis extrem bollerig und distanzlos, in Kombination mit jüngeren Kindern finde ich da vorsichtigere Rassen weitaus passender. Meine hat auch kein Thema damit, andere Menschen oder Hunde einfach über den Haufen zu rennen. Das zu unterbinden hat schon ein recht rabiates Vorgehen benötigt. Zusätzlich löst sie ihr Konföiktverhalten eben darin, noch distanzloser und nerviger zu werden. Für Kinder finde ich die total unpassend. Dazu die Größe und der Faktor Gesundheit.



    Ich würde euch zu einem älteren Mischling raten. Da wisst ihr was ihr bekommt. Ich finde das klingt nicht nach Welpe oder Junghund, dafür soll der Hund zu wenig fordern und zu gut funktionieren. Ist ja auch nicht schlimm, gibt ja auch genug ältere Hunde die abgegeben werden. Ja, Kinder lieben Welpen, aber das ist auch das einzige Argument. Die Kinder werden auch einen älteres Mischling lieben.

  • So viele Fragen - das ist super und heißt ihr macht euch Gedanken. Top!


    Also ich denke es gibt viele Hunde, die in eure Planung passen würden. Einige Hunde haben so ein Leben und fallen nie auf. Das Problem ist nur, du weißt halt vorher nicht, was für ein Individuum du bekommst.


    Ich hatte tatsächlich auch direkt ein Pudelchen im Kopf. Müsst ihr natürlich mal live anschauen, ob euch die zusagen würden.

    Dreck macht erstmal jeder Hund. Frag meine kleine Hexe. Über Weihnachten hab ich kurz überlegt sie in die Badewanne zu stecken :pfeif: Stattdessen hab ich aktuell Strandfeeling im Wohnzimmer, weil wir uns gegen die Badewanne entschieden hatten, nachdem wir 2h zwischen Feldern spazieren waren. Sie hat kurzes pflegeleichtes Fell. xD Aber dennoch bringt sie bei dem Wetter alles mit heim. Und lecker nach schlammigem Mist hat sie auch gerochen :ugly: Schöne Bescherung :ka:


    Was die Kinder betrifft - mein Patenkind ist inzwischen etwas älter als eure Kids. Der ist auch mit Hunden aufgewachsen. Aber ganz ehrlich - er liebt sie. Ist schön das es sie gibt. Aber das war es auch schon. Spazieren gehen? Nööö - ich zocke lieber. Und ein Problem was leider scheinbar immer größer wird - seine Kumpels haben Angst vor Hunden. Also wirklich richtig Angst. Da in dem Alter noch einiges an Neuland für die Kids kommt, würde ich das definitiv bedenken. Freunde ändern sich noch. Nicht jeder ist begeistert. Kleinere Hunde sind da einfacher als große.


    Was ihr euch überlegen solltet, was wollt ihr. Was nicht. Und danach den Hund auswählen.

    Und habt einfach auch im Kopf, das so ein turbulenter Alltag nicht für jeden Hund geeignet ist. Manche Hunde stresst das einfach, wenn immer was los ist. Egal ob Welpe oder nicht - hier werdet ihr etwas Arbeit investieren müssen, wenn es schlecht läuft, damit der Hund lernt, dennoch zu chillen und nicht immer dabei sein zu müssen.

  • Das mit dem bollerig stimmt, da gebe ich dir recht. Die Kinder sind zumindest keine Kleinkinder mehr. Die Labbis, die ich kenne, wären mit dem nicht gerade wahnsinnig grossen Programm aber zufrieden. Von einer Arbeitslinie würde ich auch abraten.


    Aber klar, ein älterer Hund wäre vermutlich wirklich die beste Variante.

  • Ein Welpe sehe ich bei 3 Wochen Eingewöhnung/Urlaub etwas kritisch. Das wird deutlich länger dauern bis dieser soweit wäre mit Stubenreinheit und alleine bleiben.

    Würde daher auch bei einem Junghund oder erwachsenen Hund schauen. Die gibt's teilweise auch beim Züchter - Rückläufer, Hunde die aus der Zucht genommen werden, usw


    Rassen könnte ich mir auch gut aus dem FCI 9 Bereich vorstellen. Die sind alle etwas kleiner und haben nicht so große Ansprüche an Hundesport ua.

    Bis auf einige Ausnahmen - alles was toy im Namen hat (also extra klein gezüchtet) sowie cavalier king charles spaniel und Mops und french Bulldog (dies sind alles qualzuchten und haben meist riesige gesundheitliche Baustellen)

  • Ich dachte sofort an die "üblichen" Begleithundrassen, v.a. weil ihr sagt es darf gern was kleines sein (was ich schön finde, ich persönlich finde das macht vieles einfacher als Familie/Anfänger). Kurzbeining muss man halt sehen... kleine Hunde sind logischerweise immer "bodennäher".


    Würd also nochmal gezielt die FCI 9er durchgucken und mir favorisierte Rassen live angucken, auch Züchter kontaktieren in der Umgebung um mal aus erster Hand Infos zu bekommen kann nicht schaden v.a. wenn man so noch überhaupt noch nicht weiß wo die Reise hingeht. Beim VDH gibt's auch Umkreissuchen.


    Keine Qualzuchten selbstverständlich.

  • Habt ihr irgendwas an Vorerfahrung mit Hunden ? Also irgendeine Idee welcher Typ euch eher liegt ?


    Generell denk ich schon das mit dem was ihr da überlegt diverse Hunde zufrieden sind.

    Welpe / Junghund seh ich da allerdings auch eher weniger .

    Gibt ja auch bei Züchtern immer wieder Rücklaufer ( dafür müsstet ihr halt wissen was ihr genau wollt ) nebst Tierheim.

    Rassemäßig find ich es schwierig da was zu empfehlen aufgrund der unterschiedlichen Typen. Kann sein das in eurer Familie ein Sheltie Happy wäre, kann sein das ein Pudel gut wäre, kann sein das ihr mit nen Parson Russel gut könntet oder nem Entlebucher.

    Weiß man nicht.

    Da müsstet ihr mal genauer werden .

  • Könnt ihr denn einen Teil des Gartens einzäunen?


    Garten ist zwar kein Ersatz für Gassi, aber es macht das Leben mit Hund schon einfacher.


    Wie groß der Pflegeaufwand beim Pudel ist... das sieht jeder anders. Kommt halt auch drauf an, wie das Ergebnis ausehen soll. Ein perfekt gestylter Hund macht mehr Arbeit als "alle 6 Wochen alles ab".

    Klar schleppen die Dreck mit rein, Pfoten und Bauch abwaschen mache ich aber bei einem dreckigen, schlammigen Hund immer, muss ich jetzt nicht in der Wohnung haben.


    Also, falls euch Kleinpudel gefallen würden, streich den nicht direkt von der Liste. Die sind schon praktische, nette Hunde, die in euer Leben gut passen.


    Abraten würde ich von einem Auslands- Direktimport.

    Wenn ihr die Eingewöhnungszeit für einen Welpen ein bisschen verlängern könnt, mit Home Office etc., würde ich lieber einen Welpen nehmen, muss ich sagen. Als Anfänger unter all den Hunden im Tierschutz den zu finden, der ein so problemloser Mitläufer ist, wie ihr das möchtet, halte ich für schwierig. Nicht unmöglich, aber es kann auch schief gehen.

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