Verhaltensänderung macht mir Sorgen , ängstlicher Welpe

  • Halli hallo hallöle,


    Ich bin neu hier im forum, habe aber schon die vergangenen Monate sehr viel mitgelesen um mich für den Einzug meines Welpen bestens vorzubereiten.

    Seit vergangenem Sonntag habe ich einen jetzt 14 Wochen alten Aussiedor. Ich fasse die letzten Tage mal ganz kurz und knapp zusammen:


    Sonntag habe ich ihn vom Züchter abgeholt. Den restlichen Tag und den Montag hatte er um sich an mich (ich lebe alleine) und sein neues Zuhause zu gewöhnen, bzw anzugewöhnen, natürlich geht das nicht so schnell. Ich weiß der Zeitpunkt und die darauffolgenden Tage waren nicht ideal, war aber in dem Moment leider nicht vermeidbar und jetzt sowieso nicht mehr zu ändern. Am Dienstag gings dann in die Wohnung meiner Eltern, hier hat der kleine also sofort wieder eine neue Wohnung und insgesamt 4 neue Leute kennen gelernt. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag war abwechseln in dieser Konstellation relativ viel Trubel aber auch immer wieder Ruhe zwischendrin. Leider hat Raven (so heißt das kleine Baby) glaube ich nicht so viel geschlafen wie er hätte sollen. Klar bei der ganzen Aufregung und den vielen Veränderungen. Abend bin ich immer Heim gegangen, die nächsten Tage vormittags wieder zu meinen Eltern. Bei mir war er vormittags und abends immer n ganz braver, wir haben gespielt, er hat geschlafen, wir haben gekuschelt. Sobald wir bei meinen Eltern waren ist er nicht zur Ruhe gekommen, zumindest eben nicht so viel. Die Wohnung ist natürlich auch leider nicht welpensicher, daher war ich andauern am verbieten bzw korrigieren von bestimmten verhalten, sachen aus dem Mund nehmen usw. Nebenbei hab ich aber auch gutes und braves Verhalten immer wieder belohnt.

    Ich hatte bzw habe trotzdem die ganze zeit schon ein richtig schlechtes gewissen weil ich ihn glaub ich in den aller ersten tagen massiv überfordert habe. Darum jetzt auch dieser Beitrag, ich habe seit Freitag ca das gefühl dass er wenn wir Kurz draußen sind zum lösen, er immer ängstlicher wird. Bei jedem Geräusch irgendwo oder wenn jemand in der Ferne vorbei läuft ist er super angespannt. Teilweise setzt er auch zum Sprint an und will zurück zur Wohnung laufen, hab ihn aber natürlich angeleint. Ich würde nicht sagen dass er Angst vor Menschen hat, wenn wir welche treffen und uns vorsichtig nähen begrüßt er sie ganz glücklich und aufgeregt.

    Gerade war ich nochmal kurz bei meinen Eltern drüben, bin gerade zurück gekommen, wieder in meine Wohnung, 5 min später ist draußen jemand vorbei gelaufen, man hat Schritte gehört so wie sonst auch immer, nichts neues, doch raven hat plötzlich gebellt und geknurrt. Selbst als keine Schritte mehr zu hören waren hat es noch 2-3 Minuten gedauert in denen er immer wieder mal gebellt und geknurrt hat. Jetzt liegt er brav auf seinem Platz und schläft. Tatsächlich war das auch das erste Mal dass ich ihn bellen und knurren gehört habe, vorher kannte ich immer nur das typische welpen winseln von ihm.


    Ich habe einfach ein super schlechtes Gewissen dass ich ihn in den ersten wichtigen Tagen überfordert habe und sich jetzt schon verhaltenprobleme zeigen. Vllt übertreibe ich auch und das ist alles ganz normal für einen Welpen, ich weiß es nicht, zu jedem einzelnen Handeln von ihm lese ich irgendwelche Beiträge ob das so in Ordnung ist oder nicht, ich habe mir Bücher und Kurse gekauft ohne Ende, ich will natürlich alles richtig machen aber grad hab ich das gefühl es läuft ganz langsam aus dem Ruder.


    Was meint ihr denn dazu? Mach ich mich zu fertig oder zeigen sich tatsächlich schon Probleme? Könnt ihr mir irgendwas empfehlen? Gerade das bellen eben macht mir wirklich Sorgen..... :(


    Vielen Dank schonmal an der Stelle und beste Grüße


    Simon


    Ps: falls ich jetzt wichtige Informationen vergessen habe bitte nachfragen, ich habe gerade zig tausend Fragen und Szenarien im kopf und weiß überhaupt nicht welche Infos alle relevant sind..


    Pps: gerade nochmal alles durchgelesen, wieder Schritte draußen, er wacht auf bellt und knurrt....... ohman :( das hat er wirklich noch nie gemacht..

  • Pps: gerade nochmal alles durchgelesen, wieder Schritte draußen, er wacht auf bellt und knurrt....... ohman :( das hat er wirklich noch nie gemacht..

    Aber das ist doch erstmal ganz normales Hundeverhalten :ka: Manche Hunde melden generell mehr, andere weniger. Meine Hundemädels neigen auch dazu, bei "komischen" Geräuschen von draußen anzuschlagen. Aber natürlich lernen Hunde mit der Zeit auch zu unterscheiden. Am Anfang ist natürlich alles neu und dementsprechend werden Reize auch eher mal als gruselig eingeschätzt.

    Wichtig ist halt, dass du selber nicht bei jeder Lautäußerung deines Hundes anfängst dir einen riesen Kopf zu machen. Diese Anspannung überträgt sich nämlich auf den Welpen. Sag ihm doch, dass alles okay ist, führe deinen normalen Alltag fort, sodass er merkt, dass alles in Ordnung ist.


    Dein Hund wird noch SEHR häufig Verhaltensweisen zeigen, die er "noch nie gemacht" hat, er ist ja schließlich noch ein Baby. Da kommen dann die Junghundflausen, pubertäre Abenteuer, und und und... gehört alles dazu, und eine Portion Humor und Gelassenheit können da wirklich sehr hilfreich sein :nicken:


    Ja, die ersten Tage klingen nach etwas viel Trubel für deinen Welpen, aber das heißt nun nicht, dass jedes Verhalten von ihm für immer etwas damit zu tun hat ;) "Optimale" Bedingungen für Lebewesen sind nunmal schwierig zu erschaffen im realen Leben. Achte einfach in nächster Zeit darauf, dass dein Hund viel ruhen kann und überlege dir, wie du in nächster Zeit für etwas weniger Programm sorgen kannst, damit dein Welpe in den ersten Wochen eine entspannte Eingewöhnungszeit hat.

  • gerade nochmal alles durchgelesen, wieder Schritte draußen, er wacht auf bellt und knurrt....... ohman :( das hat er wirklich noch nie gemacht..

    Das wird er noch ganz viel öfter machen... ist ja ein Australian Shepherd x Labrador Mix, oder? ;) Aussies sind für ihr Wachverhalten bekannt, warum sollte ein Welpe in dem Alter von deinem das nicht auch schon ausprobieren?


    Rassebeschreibung Aussie:

    Zitat

    Der Australian Shepherd ist ein ausgeglichener, aktiver und arbeitsfreudiger Hüte- und Treibhund. Er ist kaum streitsüchtig, hat jedoch ein ausgeprägtes Revierverhalten und einen starken Wach- und Schutztrieb. Fremden gegenüber ist er reserviert bis verteidigungsbereit. Der ausdauernde Aussie ist sehr intelligent und gelehrig und daher auch vielseitig einsetzbar, als Hüte-, Wach- und Schutzhund oder Rettungshund. Auch für hundesportliche Aktivitäten (wie Flyball, Agility oder Breitensport) ist der Australian Shepherd aufgrund seiner Wendigkeit und Schnelligkeit hervorragend geeignet.

    Bei konsequenter und liebevoller Erziehung ist der Australian Shepherd durchaus unterordnungsbereit, er benötigt jedoch eine klare Führung und engen Familienanschluss. Der Besuch einer Hundeschule ist bei dieser Hunderasse in jedem Fall anzuraten, um seinen angeborenen Wach- und Schutztrieb in die richtigen Bahnen zu lenken


    Es kann schon sein, dass das viel war, aber egal wie, solltest du solches Verhalten gleich in die richtigen Bahnen lenken. Also wahlweise abbrechen, kommentieren, zb mit einem beruhigenden "Das ist nur der Nachbar, alles gut!" oder einem Abrufen.

    Das muss natürlich ordentlich aufgebaut werden, der Kleine ist ja noch sehr kurz erst bei dir und dürfte grad mal auf seinen Namen hören. Aber wenn du ihn zb abrufst und ihm ein Spiel anbietest, das dürfte er auf jeden Fall mitmachen, wenn du es interessant anstellst. Nur Vorsicht vor Verhaltensketten, sonst meldet er dir hernach jeden Pups, um seine Belohnung zu bekommen xD



    Hast du Unterstützung durch eine/n gute/n Trainer/in? Wenn nicht, würde ich mich direkt auf die Suche begeben.

  • Oh man, das tut mir leid für dich, aber natürlich noch mehr für den kleinen Zwerg.


    Ich habe einfach ein super schlechtes Gewissen dass ich ihn in den ersten wichtigen Tagen überfordert habe und sich jetzt schon verhaltenprobleme zeigen. Vllt übertreibe ich auch und das ist alles ganz normal für einen Welpen, ich weiß es nicht, zu jedem einzelnen Handeln von ihm lese ich irgendwelche Beiträge ob das so in Ordnung ist oder nicht, ich habe mir Bücher und Kurse gekauft ohne Ende, ich will natürlich alles richtig machen aber grad hab ich das gefühl es läuft ganz langsam aus dem Ruder.

    Ich finde nicht, dass du übertreibst und empfinde das auch als sehr sehr ungünstig.


    Den restlichen Tag und den Montag hatte er um sich an mich (ich lebe alleine) und sein neues Zuhause zu gewöhnen, bzw anzugewöhnen, natürlich geht das nicht so schnell. Ich weiß der Zeitpunkt und die darauffolgenden Tage waren nicht ideal, war aber in dem Moment leider nicht vermeidbar und jetzt sowieso nicht mehr zu ändern. Am Dienstag gings dann in die Wohnung meiner Eltern, hier hat der kleine also sofort wieder eine neue Wohnung und insgesamt 4 neue Leute kennen gelernt. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag war abwechseln in dieser Konstellation relativ viel Trubel aber auch immer wieder Ruhe zwischendrin.

    Bei 36 Stunden (ca.) brauchst Du die Wörter "gewöhnen" bzw. "angewöhnen" gar nicht verwenden. Schlimm für den kleinen Kerl, weil er um seine ganze kleine Welt beraubt und direkt in das Chaos befördert wurde. Es gibt hier im DF einen Artikel dazu von flying-paws . Vllt kann ihn jemand verlinken? Ich find ihn gerade nicht.


    Ist es dein erster Hund/Welpe? Denn es gäbe noch so viel mehr zu erzählen, aber mglw ist es ja auch schon bekannt? Du legst jetzt das Fundament für ihn und Eure gemeinsame Zeit.


    Btw.: Ich kenne auch keinen Züchter, der seine Welpen zu diesem Zeitpunkt des Jahres abgibt. Die, die ich kenne, geben zum Glück erst nach Silvester ab, daher keine Erfahrungen. Trotzdem würde ich mich dem hier anschließen:


    Achte einfach in nächster Zeit darauf, dass dein Hund viel ruhen kann und überlege dir, wie du in nächster Zeit für etwas weniger Programm sorgen kannst, damit dein Welpe in den ersten Wochen eine entspannte Eingewöhnungszeit hat.

    Und dem auch:


    Es kann schon sein, dass das viel war, aber egal wie, solltest du solches Verhalten gleich in die richtigen Bahnen lenken.


    Ganz wichtig - der kleine Kerl muss mal zur Ruhe kommen und erstmal Dich und sein Zuhause kennenlernen! Halt Abstand zu allem was für Aufregung sorgt in der nächsten Zeit. Ich weiß nicht wie dein Wohnumfeld aussieht, aber versuche auch Silvester ruhig zu verbringen und zu vermeiden was halt vermeidbar ist.


    Ich wünsche Euch beiden alles Gute und dass ihr ein tolles Team werdet. 🍀

  • Abgesehen davon das das

    habe aber schon die vergangenen Monate sehr viel mitgelesen um mich für den Einzug meines Welpen bestens vorzubereiten.

    dem hier

    habe ich einen jetzt 14 Wochen alten Aussiedor

    Widerspricht, finde ich es schon relativ viel Programm für einen so jungen Hund in den ersten Tagen.


    Der kleine Wurm muss sich jetzt erstmal in euren Alltag einfinden, dich kennenlernen, sein Zuhause kennenlernen.

    Also ganz tief durchatmen, und es nicht alles zu verkopft sehen.

    Er wird erstmal ganz viel ausprobieren, sich Mix gemäß sich wachsam zeigen, und vermutlich verdammt intelligent sein.


    Da musst du unbedingt Ruhe bewahren, nicht überanalysieren und dann hektisch zu viel auf einmal wollen.

    Ich würde jetzt die nächsten Tage ganz viel Wert auf Ruhe und Entspannung legen, mit altersgemäßen entdecken der Welt.

  • Du hast einen kleinen Aussiemischling von einem Vermehrer gekauft (einem der direkt vor Sylvester abgibt!) und jetzt hat er direkt bei Auszug noch dazu erstmal wenig Kontinuität. Das Verhalten finde ich jetzt nicht unerwartet und vor allem auch kein Problem. Also, das Verhalten ist kein Problem. Es ist ein Symptom eines Problems.
    Sonderlich gut vorbereitet finde ich das nicht. Aber gut.

    Kannst du die Begleitumstände ändern? Aka Urlaub oder so?

  • McChris

    Hat den Titel des Themas von „Verhaltensänderung macht mir sorgen , ängstlicher welpe“ zu „Verhaltensänderung macht mir Sorgen , ängstlicher Welpe“ geändert.
  • sooo erstmal vielen Dank für eure Antworten. Sehr stark dass hier so schnell geholfen wird, danke danke!! :)))

    Okey zum einen mal bin ich ein ganz klein bisschen beruhigt dass gesagt wurde das bellen kann man mal als normal ansehen. Ja ihr habt recht, das ist halt Teil seines Charakters, ich glaube das ist noch ein Problem woran ich an mir arbeiten muss, den kleinen überhaupt richtig zu verstehen, damit tue ich mich noch etwas schwer.

    Die nächsten Tage werde ich definitiv schauen dass sie ruhiger verkaufen, bzw sie werden schon ruhiger seit Freitag eben. Morgen können wir nen ganz entspannten machen, Silvester mach ich so ruhig wie möglich, und ab Neujahr steht dann erstmal überhaupt nichts mehr an. Arbeiten werde ich erst wieder ca ab Anfang Februar wohin er aber mitkommen kann.

    Hier möchte ich nochmal erklären warum ich sage ich habe mich vorbereitet, weil das in Frage gestellt wurde:


    Ich will schon mein Leben lang einen Hund, es war nie eine Frage ob, sondern nur wann. Da ich Handwerker bin hat es nie in meinen Alltag gepasst, da ich ihn nicht hätte auf jede Baustelle einfach mitnehmen können.

    Zum 20.12. Habe ich meine letzte Firma verlassen und fange eben ca Anfang Februar was neues an, jedoch drinnen wo er mit kommen kann. Darum habe ich quasi 24/7 Zeit mich um ihn zu kümmern was vorher niemals möglich gewesen wäre. Seit Monaten lese ich worauf es in der welpenerziehung ankommt, was man beachten sollte usw. Natürlich ist aber wenn der kleine da ist plötzlich alles gar nicht so einfach wie es in der Theorie klingt :D

    Mir ist und war noch bevor ich ihn geholt habe durchaus bewusst dass der Zeitpunkt nicht ideal ist, jedoch wäre der nächste Zeitpunkt der Abholung erst eine Woche nach Silvester möglich gewesen, zum anderen wollte ich soviel Zeit wie möglich Vollzeit zuhause mit ihm haben bevors dann in die Arbeit geht. Was den Punkt betrifft gestehe ich mir im Nachhinein natürlich ein dass ich damit etwas zu naiv umgegangen bin, ich dachte "das klappt bestimmt, so lernt er von Anfang an gleich mehrere bezugspersonen kennen, das kann auch positiv sein" so nach dem Motto. Aus Fehlern lernt man eben leider meistens.

    In der jetzigen Situation mach ich mir eben nur Sorgen ob ich damit seine komplette zukünftige Entwicklung kaputt gemacht habe, oder ob ich mich nichtsdestotrotz dafür viel zu fertig mache.

  • Es geht gar nicht um eventuelle Fehler (niemand ist perfekt) sondern kannst du Rasse bedingte Eigenschaften in deinen Alltag integrieren?

    Nicht alles lässt sich abtrainieren.


    Was ich von dir lese hätte ich gesagt Labrador passt,aber kein wachender,mannscharfer Hütehampel.

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