Verhaltensänderung macht mir Sorgen , ängstlicher Welpe
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Vielleicht noch einmal als Hintergrund zum Thema Züchter, Vermehrer und DIN-Normen.
Super wurde hier ja schon erklärt, dass die unterschiedlichen Rassen genetisch auf unterschiedliche Aufgaben bzw. Einsatzbereiche programmiert sind. Hütehunde auf unterschiedliche Hüteaufgaben – Border Collies und Aussies tun im Job nicht das gleiche. Jagdhunde auf unterschiedliche Jagdaufgaben – Beagle, Labrador und Pointer tun nicht das gleiche.
Für diese Einsatzbereiche brauchen die jeweiligen Hunde ganze Pakete bestimmter Eigenschaften, die daher fest zur Rasse dazu gehören. Diese genetischen Eigenschaften kann man nicht wegtrainieren. Sind sie unerwünscht, trainiert man viel, um diese EIgenschaften zu managen, aber sie bleiben immer da. Ob das nun z. B. jagen oder wachen ist. Darum ist die Rasse bei einem Hund so entscheidend, oder bei einem Mix die beteiligten Rassen. Sie bestimmen viele Eigenschaften des Hundes und damit auch, wie gut er in sein neues Leben passt.
Genetik spielt bei Hunden aber noch eine weitere Rolle: das Wesen des einzelnen Hundes auch innerhalb seiner Rasse ist ebenfalls stark von der Genetik abhängig. Also zum Beispiel wie "nervenstark" er ist. Vor allem von den Elterntiern.
Darum ist wichtig, dass bei der Verpaarung von 2 Hunden auch auf das Wesen geachtet wird. Bei Vermehrern die Pi mal Daumen, nach Optik, Verfügbarkeit oder Modemix verpaaren, passiert das nicht. Mit dem Ergebnis dieses Glücksspiels lebt man dann (hoffentlich gute) 15 Jahre.
Der Grund, dass dir das hier erklärt wird, ist nicht, um dich zu ärgern. Sondern damit du besser gewappnet bist für Herausforderungen, die auf dich zukommen können.
Einen Hund zu erziehen ist schwierig genug. Man kommt sich oft genug wie ein Volltrottel vor, ist ratlos und unsicher. Besonders, wenn andere Hundehalter dann mit guten Tipps einfach daherreden. Da kann es sehr hilfreich sein, zu wissen, weshalb einige Dinge beim eigenen Hund schwieriger sind und weshalb diverse Tipps von anderen Hundehaltern nicht greifen oder sogar zusätzliche Probleme erzeugen würden.
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Hi
hast du hier Verhaltensänderung macht mir Sorgen , ängstlicher Welpe* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Ein meinerseits abschließendes DANKE an alle die Erklärungen, Ratschläge und positive Energie hier eingebracht haben! Ich nehm mir das definitiv zu Herzen und werd in Zukunft einiges davon abrufen können :)
Zu jeglichen Vorwürfen sag ich nichts mehr sonst platzt mir der Kragen, ihr kennt mich nicht und manche Aussagen find ich unter aller sau.
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Simonson552 Aller Anfang ist schwer, danke, dass du es mit Fassung trägst.
Lies hier im Forum auch einfach passiv mit. Insbesonder im Welpen- und Junghunde-Thread, Erziehungsthread und Probleme mit euren Hunden. Recht bald wirst du auch wiederkehrende Muster sehen und einige Antworten und ihre emotionale Färbung hier besser verstehen. Gleichzeitig gewinnst du ein nahezu einzigartiges, facettenreiches Wissen dank der unterscheidlichen hier versammelten Perspektiven von Haltern, Züchtern, Trainern, Hundesportlern und, und, und.
Achso, besonders interessant sind für dich sicherlich auch die Hütehund-Threads und alles was in Richtung Labrador und Dummyarbeit geht. Zumindest ich habe hier wahnsinnig viel Wissen durch neugieriges Reinlesen gewonnen. Lass dir das nicht entgehen, du musst ja nicht mitschreiben.
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Ich hab es eventuell überlesen, aber es ist sehr, sehr wichtig weil Silvester ansteht:
Bitte, ganz grosse Bitte, lass den Hund die nächsten 2 -3 Tage NICHT von der Leine.
Einmal Feuerwerk in der Nähe von einem Idioten gezündet und dein Zwerg ist weg. Jedes Jahr gehen viele Hunde so verloren!
Lass ihn am Geschirr, nimm ne 8-10m Schleppleine und geh so spazieren.
Wenn der ganze Kawumm-Scheiss vorbei ist, sorge dafür, dass dein Zwerg regelmässig frei mit dir spazieren kann.
Ich erwähne das, weil du geschrieben hast dass du nun auf ganz viel Ruhe achten wirst. Das ist gut! Aber es birgt einen Stolperstein, der zum Bumerang werden kann.
Ruhe halten bedeutet im Klartext, dass zu Hause nicht viel läuft. Und dass ihr nur so alle 3 Tage etwas macht, was er nich nicht kennt und anstrengend ist.
Aber er sollte trotzdem jeden Tag genug Bewegung in Form von freiem spazieren bekommen. Sonst geht der dir die Wände hoch.
Erklärung 1:
Das Gehirn braucht 48h um neue Eindrücke zu verarbeiten. Folgt zu schnell was Neues, herrscht overload, das Nervensystem kann nicht mehr verarbeiten und reagiert mit Stress. Unterschiedlichstem Ausmass. Bis u Krankheit im krassen Fall.
Du wirst bald feststellen, dass dein Hund nach Aufregung am Abend und tags darauf etwas durch den Wind ist, allenfalls reinpinkelt oder sehr anstrengend ist. Das ist die Reaktion auf den Input vorher. Normal, aber eben zu viel wäre dann verheerend.
Erklärung 2:
Arbeitshunderassen lebten und leben heute noch so, dass man sie für die Arbeit „rausholt“, da werden sie voll gefordert, und dann wieder „reinbringt“. Sei das einfach ins Haus, oder zu anderen Hunden in den grossen Zwinger, wo sie sich frei bewegen dürfen. Das sorgt dafür, dass die Hunde zwischen der physisch und psychisch anstrengenden Arbeit genug Erholung mit wenig Input bekommen.
Dieses Gleichgewicht ist sehr wichtig. Darum erwähne ich den ursprünglichen Arbeitszweck der Hunde. Die Balance aus Bewegung und Action, und eben totaler Ruhe ohne Input.
Erklärung 3:
Wenn man nun alles runterfährt, und der Junghund zu wenig freie Bewegung bekommt, tickt der bald aus. Logisch oder? Voll im Saft und darf nix tun.
Mit 14 Wochen darf der locker 3x am Tag 20 min spazieren. Damit ist gemeint , ohne Leine oder an der langen Schleppleine herum stromern. Das ist gesunde Bewegung für Körper und Geist.
So alle 2 Wochen wirst du das anpassen müssen, denn der Zwerg wächst und gedeiht.
Was du wirklich vermeiden musst ist hirnloses herumdonnern mit andernen Hunden, die ihn womöglich über den Haufen rennen.
DAS ist pures Gift für die jungen Gelenke! Aber lockeres freies laufen ist gesund, und die aktuellen Studien aus diesem Jahr zu dem Thema bekräftigen dies explizit.
Gelenke gehen kaputt durch runter springen, durch umgerannt werden, durch schnelle Stops. Zum Beispiel bei den ach so beliebten Ballspielen.
Kauf bitte keine Bälle, Hunde können leben ohne Bälle. Gerade Hütehunde sollten nicht mit Bällen in Berührung kommen.
Erklärung 4:
Du hast einen Mischling aus Hütehund mit Greifthematik, und Jagdhund.
Hüten IST jagen, eine Sequenz davon.
Du hast also einen Hund, dem jagen stark in den Genen steckt, gepaart mit Zupacken.
Ballspiele triggern genau dieses hetzen und packen. Da du die nächsten Jahre sowieso mit dem Jagdtrieb beschäftigt sein wirst, ist es einfacher wenn ihr beide gar nicht erst mit Bälle jagen anfängt.
Wehret den Anfängen, und provoziere es nicht.
Den Jagdtrieb kann man übrigens nicht - wie soll ich es formulieren - abschalten/ wegtrainieren etc.
Man kann nur MIT dem Jagdtrieb arbeiten.
Erklärung 5:
Genetische Verhaltensweisen sind so verankert, dass sie den Hund zu dem machen was er ist. Deswegen gibt es unterschiedliche Rassen, die wurden gezielt auf eine bestimmte Arbeit selektiert. Und da ist eben vorhersehbar, was genau der Hund mitbringt. Bei Mischlingen ist das schwieriger, da kann diverses kommen, einzeln oder auch kombiniert. Bei deinem Zwerg hüten, bewachen und jagen/ apportieren.
In der Ausbildung des Hundes macht es nun also sehr viel Sinn, sich diesen Eigenschaften sehr bewusst zu sein, um DAMIT zu arbeiten, nicht DAGEGEN. Das macht alles sehr viel einfacher.
Ich empfehle dir unbedingt, einen sehr guten Trainer zu suchen (bist du ja glaub dran). Und dann dich viel mit Lerntheorie zu befassen, damit du für deinen Hund zu einem guten Ausbilder wirst. Tönt als hast du Bock darauf.
Ich würde mit dem Hund Dummy oder was ähnliches anstreben. Nicht nur so lalala, sondern ernsthaft. Das ist ein wunderbares Feld der Ausbildung, wo vieles kombiniert wird, viele Säulen der Erziehung ineinander greifen. Und Hunde mit Job sind oft sehr ausgeglichene Hunde (was nicht heisst, dass jeder Hund nen Job braucht, manche sind ohne total zufrieden. Andere aber nicht.)
Alles Gute um neuen Jahr!
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Lieber Themenstarter,
falls du bis dahin mitgelesen hast, hast du sicher gemerkt, dass aus Foren eben nur sehr wenig direkte Hilfeleistung bringen.
Wäre der Faden anders verlaufen wenn der Hund einfach als Mix aus dem Tierschutz aufgeführt … naja ich denke mal.
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Sagte die Person, nachdem sie selbst auf die Rasse eingegangen ist 😂
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Wäre der Faden anders verlaufen wenn der Hund einfach als Mix aus dem Tierschutz aufgeführt … naja ich denke mal.
Nö, auch dann wäre das rücksichtslose Verhalten nach dem Einzug des Hundes und die Erwartungshaltung massiv angeprangert und nachgefragt worden, welcher Verein zu dieser Zeit unter diesen Vorraussetzungen einen Hund abgibt.
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