Ich brauche Tipps für meinen Dalmatineropa

  • Was bekommt er eigentlich fürs Herz? Ist das was zur Entwässerung? Mir ist gerade eingefallen, dass das die Inkontinenz natürlich auch begünstigen könnte in der ganzen Kombination. Vielleicht kann man da noch irgendwie was dran drehen, ich bin da aber nicht im Thema.

    Danke für deine Nachricht!

    Er bekommt Cardisure gegen seine Herzklappeninsuffizienz. Ich lese nochmal die Nebenwirkungenliste, es könnte ja wirklich was damit zu tun haben, Danke!

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, was du dir hier erwartest.


    Möchtest du Tips, wie du ihm noch eine gute Zeit machen kannst, Ratschläge, die die tägliche Pflege erleichtern?


    Oder suchst du nach Hilfe zur Entscheidung, wie es jetzt weiter gehen soll?


    Ich bin ehrlich, ich weiss nicht, wie es ist, wenn ich tatsächlich in die Situation komme, aber ich würde, wie du geplant hast, einen TA aufsuchen, mit dem du reden kannst, der sich zu allen Dingen äußert und bei dem du ein besseres Bauchgefühl hast.


    Aber ich würde auch im Auge behalten, dass sich dein Hund (wie heisst er eigentlich?) seinem letzten Lebensabschnitt nähert. Und dass du die Möglichkeit hast, ihn in Würde, ohne Schmerz und Leid gehen zu lassen.

  • Danke für deine Nachricht.

    Ich dachte, dass es bei über 100K Mitgliedern vllt jemanden gibt, der/die meine Situation irgendwie kennt und gegebenenfalls einen Tipp hat. Und wie du sehen kannst, haben Leute gute Ratschläge :)

    Deine Nachricht hilft mir nicht wirklich, aber vieln Dank, dass du dir Zeit genommen hast.

  • Ertsmal: Es tut mir sehr, sehr leid, dass ihr beide diese schwere Zeit erlebt. Mein Hund Elvis wird im Januar geschätzte 13 Jahre alt und ich kann deine Aussage "ständig kommt was Neues dazu" so nachvollziehen. Das ist hier auch so. Kaum haben wir unsere neuen Routinen gefunden, ändert sich wieder etwas. (Seither bewundere ich alte Menschen dafür, einfach ihren Alltag zu managen)


    Wir sind nicht in der gleichen Situation wie ihr, aber einiges ist ähnlich. Ich schreibe dir daher einfach, was mir beim Lesen einfiel, vielleicht hilft es dir ja. Oder zeigt, wo wir zusammen nicht weiterkommen :)


    Elvis ist 53 cm groß, also vermutlich etwas kleiner als dein Hund. Aber ich bin für ihn auch in eine EG-Wohnung gezogen, nachdem er nach einem Bandscheibenvorfall keine Treppen mehr gehen konnte. Leider hat Elvis auch extrem starke Arthrose in beiden Ellenbögen und bekommt daher einen wahren Cocktail an Medikamenten, Ich gehe weiter unten darauf genauer ein. Er ist ebenfalls fast taub, bei ihm ist das aber u. a. durch eine Ohren-OP bedingt; kastriert ist er schon seit er ca. 3 Jahre alt war (Tierschutzhund). Nach einer Blasenentzündung im Oktober(?) haben wir auch immer mal wieder ein Problem mit Urinverlust. Lange nicht so massiv wie bei euch und ohne Kotverlust, ich kann mir kaum vorstellen, wie belastend das für dich und natürlich auch deinen Hund sein muss.


    Manchmal schaffe ich es noch rechtzeitig ihm eine Windel anzuziehen (über Nacht macht es keinen Sinn, weil sie verrutscht)

    Zum Verrutschen: Wir sind gerade in einem Hotel und für den Aufenthalt hier habe ich Elvis Einwegrüdenbinden gekauft. Die finde ich nahezu nutzlos, denn sie verrutschen oder schnüren ihm erst alles ab und gehen dann auf.


    Zu Hause haben wir Stoffbinden für Hunde, die halten tatschlich die ganze Nacht und zum Glück habe ich nach einem Testlauf mit den Einwegbinden auch welche ins Hotel mitgenommen.

    Zu Hause nutze ich die Stoffbinden meistens mit Stoffinlets (waren bei den Binden dabei), die ich dann bei 60 Grad wasche. Hier im Hotel und für blöde Zeiten zu Hause habe ich Inkontinenzeinlagen, die ich in die Binde reinpacke. Die kann man einfach wegwerfen und die halten m. E. auch deutlich mehr Urin als die Stoffinlets. Vermutlich könnte ich auch zwei Einlagen in eine Binde quetschen, daran denke ich, weil du schriebst, dass dein Hund auch mal die ganze Blase leert.


    Ihr braucht ja Windeln, nicht "bloß" Binden, aber vielleicht ist auch dort ein Versuch mit Stoffwindeln hilfreich. Zumindest die Stoffbinden haben breite, feste Klettverschlüsse, wodurch die gut anzupassen sind und zuverlässiger halten. Ich hab unsere Stoffbinden einfach bei Amazon gekauft, es musste damals vor allem schnell gehen.


    Ich bin ehrlicherweise am Ende meiner Kräfte.

    Mehr als verständlich. Es ist heftig, was du da bisher gewuppt hast.

    Die Situation beeinflusst alles. Ich kann nirgendwo mehr hingehen, weil er nicht gut laufen kann und inkontinent ist.

    Ich bin nicht sicher, ob dein Hund das schaffen kann, schreibe es aber trotzdem: für Elvis habe ich seit Sommer einen Hundewagen in Gebrauch. Das ist eigentlich ein Hundefahrradanhänger, der aber auch einen Griff hat, so dass man ihn als Buggy/Jogger nutzen kann. Und das tun wir ausgiebig. Für uns hat das einen enormen Gewinn an Lebensqualität gebracht. Für Elvis wieder spannendere, neue Gassistrecken und für mich wieder mehr Flexibilität und Bewegung. Man hat ja meistens einen Hund, weil man auch gerne draußen in Bewegung ist.


    Wir haben den Jogger auch gut trainiert bekommen. Die Räder sind leicht abmontierbar, so konnte ich ihn erstmal ebenerdig in die Wohnung stellen und das Reingehen und drin liegen üben. Später Räder dran und Einsteigen auf der tatschlichen Höhe üben. Elvis konnte das lange nicht gut, da der Einstieg für ihn recht hoch war. Ich habe ihm lange eine "Räuberleiter" gemacht (die Pfoten auf halber Höhe mit den Händen aufgefangen) oder bin später draußen an Bordsteine gefahren, so dass er ebenerdig ein- und aussteigen konnte. Inzwischen kann er aber komplett selbst einsteigen. Das Aussteigen habe ich auch ellenbogenschonend geübt.


    Der Jogger, den wir haben, ist, wie sicher die meisten Modelle, mit Reißverschlüssen verschließbar - und öffnebar. Beim normalen Gassi mache ich alles auf und Elvis weht der Wind um die Nase. Hole ich mir eine Kaffee im Café, mache ich rundum alles dicht. Ähnlich, als wir bei einer Trauerfeier im Restraurant waren. Da stand Elvis im geschlossenen Wagen liegend neben mir.


    Morgens lege ich über das Kissen des Wagens eine Inkontinenzunterlage, denn beim ersten Gassi kann Elvis manchmal nicht genug Urin ablassen, bevor er nicht mehr weitergehen und in den Wagen will. Passiert ihm im Wagen dann ein Malheur, kann ich einfach die Unterlage wegwerfen. Im Kissen habe ich zwischen Bezug und Polster auch eine zweite Inkontinenzeinlage eingezogen, eben weil unser Alltag voller Überraschungen ist. (Und Kissen sowie Polster waren auch schon mehrfach in der Waschmaschine)

    Ich habe auch überlegt zu einem weiteren TA zu gehen. Der Hund bekommt im Moment 4 unterschiedliche Medikamente. Für mich fühlt sich das viel an. Im neuen Jahr hole ich mir mal eine weitere Meinung ein.

    Mach das. Zum TA schreibe ich unten gleich noch was.


    Medikamente: Für mich klingt 4 wenig :)

    Elvis bekommt gegen seine Arthroseschmerzen: 3-wöchig Librela, 2-wöchig eine Mikrodosis Ketamin und täglich Cimalgex.

    3 x täglich Novalgin wäre ok, aber ich habe immer wieder den Eindruck, dass er Novalgin nicht gut verträgt (was ätzend ist, es ist ein tolles Schmerzmittel, wir starten im Januar in Ruhe noch mal einen Versuch damit).

    Als NEMs bekommt er Teufelskralle (von Ratiopharm, Höchstdois) und Weihrauch.


    Für die Mikrozirkulation bekommt er Vitofyllin (geht in die Richtung von Karsivan). Gegen die Nerven-Missempfindungen durch seinen BSV bekommt er als NEM Doloctan (ein Generikum zu Keltikan forte).


    Dank der Blasenproblematik haben wir jetzt auch als weitere NEMs Methionin (Urinansäuerung) und Mannose mit im Mix.


    Ich finde das krass viel, aber so ist das eben. Wir haben zum Glück eine tolle TÄ, mit der ich das alles ab- und besprechen kann, auch wenn ich etwas Neues gelesen habe.

    Das wird nicht punktiert, weil a) der Hund sehr alt ist und b) er die letzte Vollnarkose gar nicht gut vertragen hat. Die Farbe ist normal.

    Als Anmerkung dazu: war die letzte Narkose mit der Spitze oder eine Inhalationsnarkose? Ich habe im Kopf, dass die Inhalationsnarkosen deutlich schonender für den Stoffwechsel sind, vielleicht wäre das noch eine Option. Darüber könntest du ggf. auch mit dem Zweitmeinungs-TA sprechen.

    Ich finde das sehr wichtig mit krankem alten Hund jemand fachlich versierten an meiner Seite zu haben bei dem ich mich (den Umständen entsprechend) wohl fühle mit meinem Tier.

    Da kann ich gar nicht genug zustimmen. Wir haben zum Glück jetzt eine sensationelle TÄ, bei der das der Fall ist. Elvis ist dort happy, sie ist fachlich – so weit ich das beurteilen kann – gut informiert und fit und ich fühle mich dort auch menschlich wohl.


    Ich hatte nach unserem Umzug zwei bekanntermaßen richtig gute Praxen in Laufweite und war einfach einmal bei beiden. Die TÄ waren beide super und supertoll mit Elvis. Aber menschlich habe ich mich bei unserer heutigen TÄ einfach viel wohler gefühlt und mich daher für sie entscheiden. Damit bin ich bisher so glücklich und das wünsche ich euch auch.


    Jetzt habe ich bestimmt immer noch was vergessen, aber vielleicht bringt es dir ja auch gar nichts ... und ich muss hier gleich mal mit meinem Senior raus!


    Alles Gute euch!

  • Ich wusste nicht, dass die Kastration so krasse Folgen nach sich zieht und würde es heute so nicht nochmal machen. Der TA hat mir leider auch nicht gesagt, dass die Muskulatur so auf den Testosteron-Mangel reagieren könnte.

    Du hattest doch keine Wahl. Eine Kastration ist bei einem Hodentumor der normale Weg. Beim Menschen wird da doch auch der Hoden entfernt.

    Ich denke, flying paws hat dir das eher geschrieben, damit du den Zusammenhang verstehst, wieso es nun mit dem Muskelabbau so plötzlich ging.

    Ich lese zwischen deinen Zeilen sehr viel Missgunst dem TA ggü .., mein erster Ansatz wäre hier tatsächlich mir einen TA zu suchen dem ich vollumfänglich vertraue und seine Untersuchung + Medikamentenempfehlung (was sollte er sonst auch tun? Was erwartest du stattdessen?) Nicht als Verkaufsshow bezeichne.

    Ich finde das sehr wichtig mit krankem alten Hund jemand fachlich versierten an meiner Seite zu haben bei dem ich mich (den Umständen entsprechend) wohl fühle mit meinem Tier. Nichts ist schlimmer als da auch noch Abstriche machen zu müssen wenn die Lage eh schon sehr angespannt und extrem belastend ist

    :bindafür: :bindafür: :bindafür:

    Schade, dass du dalmatineropa diesen Beitrag nicht hilfreiche ch findest.

    Das solltest dir unbedingt einen Tierarzt suchen, wo du deinen Hund und dich gut aufgehoben und beraten fühlst. Gerade wenn es einen fortschreitenden Abbau gibt und der Tierarzt den Hund enger kennt, dann sieht er auch am Hund eine Veränderung. Ich frage in diesem Fall den Tierarzt meines Vertrauens: wenn es dein Hund wäre, was würdest du tun?

    Warst du mit ihm mal bei der Physiotherapie? Das könnte ihm in Sachen Bewegungsapparat und Muskulatur eventuell etwas helfen.

    Absolut, eine gute Physiotherapie hilft so viel. Mein Oldie (14,5 Jahre) wäre ohne Physio wahrscheinlich gar nicht mehr da. Dazu ist Unterwasserlaufband-Training sehr effektiv und schonend für die Gelenke.

    Ich dachte, dass es bei über 100K Mitgliedern vllt jemanden gibt, der/die meine Situation irgendwie kennt und gegebenenfalls einen Tipp hat. Und wie du sehen kannst, haben Leute gute Ratschläge

    Die Oldie-Ecke hab ich dir schon als erstes verlinkt.


    Komisch, dass dein Hund zum Beispiel kein Karsivan bekommt. Das ist so ziemlich das Standardmedikament für ältere Hunde und wird meistens ohne viel Diagnostik einfach gleich mitgegeben.


    Es gibt übrigens gegen Inkontinenz auch Tabletten. Manchmal helfen sie, zumindest gibt es damit eine Chance, dass die Inkontinenz besser wird. Bekommt dein Hund sowas, Incurin oder Caniphedrin?

  • Komisch, dass dein Hund zum Beispiel kein Karsivan bekommt. Das ist so ziemlich das Standardmedikament für ältere Hunde und wird meistens ohne viel Diagnostik einfach gleich mitgegeben.

    Kenne es nur vom Hören. Ist das nicht was, was gegen Demenz helfen soll?



    Hier in diesem Fall liegen ja mehrere organische Probleme vor.


    Hier würde ich gerne interessehalber noch mal nachhaken:


    • Im Sommer musste er auf seine alten Tage kastriert werden, weil er einen (sehr wahrscheinlich bösartigen) Tumor am Hoden entwickelt hat. Leider hat er die Narkose gar nicht gut vertragen und hat nach dem Eingriff sehr doll abgebaut (vielleicht war es aber auch ein zeitlicher Zufall).

    Ist das entfernte Tumormaterial nicht untersucht worden? Weil du schreibst "sehr wahrscheinlich bösartig".

    Hat vor der Entfernung schon mal Diagnostik stattgefunden? Ultraschall, Röntgen... zb.

    War die Veränderung in der Leber schon da?

    Ich würde vermuten, dass das ne Metastase sein könnte..?

  • Kenne es nur vom Hören. Ist das nicht was, was gegen Demenz helfen soll?

    Es hilft der Durchblutung. Es KANN wohl auch bei Demenz helfen, aber das ist eher ein netter Nebeneffekt.

    Pan hat den Wirkstoff damals wegen seinem Blutdruck bekommen (+ einen Blutdrucksenker), einfach weil der sich wohl bei alten/älteren Hunden im allgemeinen bewährt hat.

  • Kenne es nur vom Hören. Ist das nicht was, was gegen Demenz helfen soll?

    Es hilft der Durchblutung. Es KANN wohl auch bei Demenz helfen, aber das ist eher ein netter Nebeneffekt.

    Pan hat den Wirkstoff damals wegen seinem Blutdruck bekommen (+ einen Blutdrucksenker), einfach weil der sich wohl bei alten/älteren Hunden im allgemeinen bewährt hat.

    Ok, danke.

    Ich hatte meinen vorherigen Beitrag nich mal ergänzt. Ich versuche mich gerade zu Karsivan zu belesen, Gibt es dazu keine Fachinfo..?

  • Erstmal: Alle Achtung, was du für deinen/mit deinem alten Hund gewuppt hast. Das würde nicht jeder schaffen, und was das an Kräften und Nerven kostet, vor allem, weil man ja weiß, dass nichts mehr wirklich besser wird, ist schon enorm. Hut ab!


    Ganz ehrlich: Wenn es mein Hund wäre, würde ich ihn gehen lassen, solange ihm wenigstens noch ein Rest von Würde bleibt. Du beschreibst ihn als stolzes, sportliches Tier - was hat er denn noch an Lebensqualität? Und was habt ihr beide noch zusammen?


    Das sage ich jetzt nicht einfach so. Mein Hund ist im 16. Lebensjahr, und wir haben das enorme Glück, dass es ihr dafür noch sehr gut geht. Aber seit ich gesehen habe, wie total verwirrt und verstört sie selbst war, als sie vorein paar Monaten inkontinent wurde, habe ich mir geschworen, ihr nicht allzuviel an Abbau zuzumuten, egal, wie weh es mir täte. Es ist ein Hund, der an schlechten Tagen kein gutes Buch lesen oder reflektieren kann, sondern nur leidet, und schlimmstenfalls auch noch ohne Aussicht auf Besserung.

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