Aufregung bei Hundebegegnungen

  • Hier hat konsequent kein Kontakt an der Leine bei Begegnungen, Social Walks mit und ohne Trainer und einfach die Zeit geholfen. Je entspannter der ganze Spaziergang für uns beide ist, desto einfacher sind Hundebegegnungen.

    Und vielleicht mal genauer schauen, ob das wirklich „hinwollen aus Freude“ ist oder doch fiddeln als Konfliktbewältigung. Je nachdem kann auch helfen, dem Hund andere Möglichkeiten aufzuzeigen. Da muss man am Anfang aber möglichst auf Wohlfühldistanz und/oder mit hochwertiger Bestätigung ran.

  • Das Treffen mit Hundefreunden würde ich auf jeden Fall auch beibehalten. Aber so Social Walks können definitiv auch nicht schaden, bei denen man dann einfach nur nebeneinander geht und die Hunde lernen, dabei ruhig zu bleiben.


    Fremdhunde waren bei meiner Ruby auch immer so eine Sache.

    Dort trägt sie Rute und Kopf hoch erhoben, ist extrem wachsam, hält gefühlt ständig Ausschau nach anderen Hunden, wobei Menschen auch spannend sind und wenn ein Hund in Sicht ist, bin ich Luft...

    Ist der Hund sehr nah, zieht sie an der Leine oder, noch schlimmer, bleibt stehen, wartet bis ich näher komme und rennt dann mit Karacho in die Leine :hundeleine04:

    Das hätte genauso damals von mir kommen können. Ich habe damals sehr viel ausprobiert. Mein Fazit: Such dir eine Methode aus, die zu dir passt und bleibe dabei. Bei uns war das Markern/Clickern sehr hilfreich. Aber auch ein Stück weit Akzeptanz, dass mein Hund niemals ein entspannter Hund wird bei Begegnungen. Ich habe mir dann auch Möglichkeiten zum Managen gesucht, wie du das gerade bereits machst und das hat mir sehr geholfen. Denn ich habe auch nicht immer die Kraft und Geduld gehabt für Training.


    Ruby war bis zum Schluss immer etwas aufgeregt bei Hundebegegnungen. Sie wollte auch jeden begrüßen. Aber seinen Hund lesen zu lernen, hilft einem sehr. Ab wann geht es los, dass sie in die Leine rennt? Welchen Abstand brauche ich, damit das nicht passiert? Wie gehe ich an anderen vorbei, wenn es sich nicht verhindern lässt? (Stehenbleiben, absitzen lassen? Geht das? Einfach stur weiterlaufen? Mit Leckerlie vorbeiführen?) Ich finde, alles ist erlaubt. Andere belächeln einen eventuell und sagen dann so Sachen, dass man überfordert wäre oder so. Aber mit der Zeit hab ich mir gesagt, ich mache das genau so, damit es für meinen Hund und mich so stressfrei wie möglich wird. Und da es dann eine gewisse Kontante in unserem Umgang damit gab, wurde es auch zum Teil deutlich besser.

  • Versuche ich sie an den Hund ranzuführen

    Warum?


    Nicht hinlassen alleine wird nicht unbedingt was ändern. Wichtig ist, dass du an der Leinenführigkeit (ohne Ablenkung erst mal) arbeitest und ein Alternativverhalten aufbaust und vor allem belohnst.

    Sonst hat sie nur Frust - das macht alles noch schlimmer.

  • Bibi90

    Leider gibt es hier keine Wohlfühldistanz...

    Wenn sie den anderen Hund sehen kann, auch wenn da 200 m dazwischen liegen und der Hund nur als kleiner Punkt am Horizont zu erkennen ist, zeigt sie dieses Verhalten. Wenn sie erkennen kann, dass es ein Hund ist, dann fängt sie an zu fiddeln, egal wie groß die Entfernung ist :ka:

  • Und bei Begegnungen auf große Entfernung werde ich sie weiterhin kurz nehmen um das gefiddel und aufgeregte rumgerenne zu unterbinden.

    Das aber nur, wenn der Hund Leinenführigkeit wirklich verstanden hat.

    Und ruhiges Laufen Belohnen! (wurde ja schon geschrieben).

    Sehr hochwertig und hochfrequent belohnen - denn das ist echt schwer für sie - und du konkurrierst ja mit der etablierten Belohnung Hundekontakt, die für sie anscheinend sehr hochwertig ist.


    Dabei aber nicht ablenken, sondern das Hinschauen und wieder weg (oder zu dir schauen) ist das Ziel. (wurde ja auch schon geschrieben).


    Ich würde die Leine zwar kurz nehmen, aber nicht zu kurz - die Leine sollte immer locker sein können. Dauerzug ist nicht gut.


    Wichtiger wäre mir, den Hund aussen zu führen (abgewandte Seite). Das zu akzeptieren und nicht Vorbeizudrängeln, sollte ohne Ablenkung erarbeitet und geübt werden.

  • Ich werde denke ich auch dabei bleiben sie dann kurz zu nehmen wenn sie Hunde auf Entfernung sieht. Das hat bisher am besten geholfen.

    Vielleicht würde es helfen ihr das Kommando "schau" beizubringen, damit ich versuchen kann ihren Blick auf mich zu lenken in solchen Situationen?

    ich stelle mir unter "Kurznehmen" jetzt vermutlich das Falsche vor - mir wäre wichtig, dass da kein Druck erzeugt wird und somit Gegendruck erzeugt.

    Kurznehmen heißt für mich, dass du sie bei Hundesichtung mit der Leine ran holst, egal, was sie macht und dann die Leine auf Spannung kurz hältst. Ich hoffe, es ist nicht so.


    Ich empfehle dir, wirklich aufmerksam zu sein bei Spaziergängen und frühzeitig Hunde zu sehen. Und dann nicht darauf warten, was Arya macht, sondern selbst aktiv werden. Sie zu dir ran locken/rufen und sie bei dir behalten - ja, gern futtertreibend mit Schnute in deiner mit tollen Leckerlies gefüllten Hand.

    Ja, klar, auch dabei kann Spannung in der Leine entstehen, weil sie doch zu dem anderen Hund hinzieht temporär. Und das gilt es ja zu verhindern.

    Das erfordert ein bisschen Übung und Geduld, aber ich denke, dass sich damit recht schnell der Teufelskreis unterbrechen lässt.


    Umdrehen und gehen oder die Straßenseite wechseln ist als Management auch ne sehr gute Idee. Das ist alles nichts, was man für immer so machen muss, aber es hilft erstmal im Akutfall. Arya muss erst lernen, dass sie für die anderen Hunde nicht zuständig ist.


    Ich bin übrigens kein Fan von Sitzbegegnungen. Die Hunde können sich feststarren und fixieren das Gegenüber, was für den maximal bedrohlich ist. Noch dazu muss sich der sitzende Hund so zusammennehmen, sitzen zu bleiben, die Energie will dann ja auch irgendwo hin. (Ausnahmen bestätigen die Regel und es gibt Hunde, für die ist das ideal und Situationen, wo ich meinen Hund auch absitzen lasse, dmait andere vorbei können). Vorbeigehen hat für mich zwei Vorteile: erstens ist der Hund in Bewegung und zweitens ist es schneller vorbei.

  • *Waldi*

    Ich bin etwas verwirrt. An der leinenführigkeit ohne Ablenkung habe ich bei Arya eigentlich nichts auszusetzen. Sie reagiert dort gut auf sanfte Korrektur und ist abrufbar.

    Das einzige was mich manchmal stört, ist dass sie eigentlich immer vor mir laufen muss. Hinter mir fühlt sie sich irgendwie nicht wohl. Aber so lange sie sich vor mir an der Leine gut benimmt, finde ich das OK.

    Sie hat eine 5 m Leine und die darf sie in jedem Richtung nutzen. Nur ziehen darf sie nicht, und das funktioniert ohne Ablenkung auch ziemlich gut. :ka:

  • Bibi90

    Leider gibt es hier keine Wohlfühldistanz...

    Wenn sie den anderen Hund sehen kann, auch wenn da 200 m dazwischen liegen und der Hund nur als kleiner Punkt am Horizont zu erkennen ist, zeigt sie dieses Verhalten. Wenn sie erkennen kann, dass es ein Hund ist, dann fängt sie an zu fiddeln, egal wie groß die Entfernung ist :ka:

    für mich ein guter Grund, ihr beizubringen, dass andere Hunde sie nichts angehen, es sei denn, du sagst was anderes. Ich glaub, sie fühlt sich zuständig. Evtl. sucht sie auch ne Aufgabe - womit wird sie ausgelastet?

  • Naja, offensichtlich klappt es ja nicht mehr, sobald Ablenkung da ist.


    Also musst du erst mal ohne Ablenkung etablieren, was du später mit Ablenkung haben willst.


    Ich will bei Hundebegegnungen, dass mein Hund locker an der kurzen Leine neben mir läuft.


    Wenn sie das nicht kann, wenn da nix ist, wird sie das auch nicht können, wenn da was ist.


    Das heisst ja nicht, dass sie dann immer so laufen muss. Aber können sollte sie es, wenn du das unter Ablenkung einfordern möchtest. Den Hund in der Stress/Frustsituation kurz zu führen, ohne das vorher erarbeitet zu haben, ist unfair.

  • Cassiopeia88

    Ich nehme sie kurz heißt nicht, dass ich sie dann hinter mir her ziehe. Sie hat immer noch genug Leine um entspannt neben mir laufen zu können und natürlich übe ich mit ihr, dass sie das dann bei Hundesicht auch tut.

    Das mit den lecker hen verwirrt mich aber etwas. Ich dachte immer, man soll nur gewünschtes Verhalten belohnen.

    Wenn sie ja aber gerade u dem anderen Hund hin will und total aufgeregt ist und ich sie dann mit lecker hen zu mir locke, belohnen ich dann nicht ihre Erregung? :denker:

    Oder verknüpfen ich da jetzt was falsch? :verzweifelt:

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