Aufregung bei Hundebegegnungen
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Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, warum sie beißen sollte. Ja, die Situation überfordert mich, aber ihre Körpersprache ist ziemlich eindeutig. Der Schwanz wedelt, der Oberkörper geht Richtung Boden... Das sieht für mich sehr nach Spielaufforderung aus... Ja, vorher schnüffeln, aber es gab noch keinen Drachen zu dem sie hin durfte den sie nicht auf diese Art zum spielen aufgefordert hätte... Außer der andere Hund fand Arya doof. Dann wedelt sie zwar, fordert aber nicht auf zum spielen auf...
Ja, Schwanz wedeln ist nicht immer eindeutig, aber gibt es denn noch andere Bedeutungen für das Oberkörper runter nehmen?
Generell hat Arya noch nie aggressiv auf andere Hunde reagiert...
Sollte ich mir denn deswegen Gedanken machen nur weil sie aufgeregt ist wenn sie nen anderen Hund sieht??
Hm also meine Hündin fordert auch sehr offensiv zum "spielen" auf, wenn sie überfordert ist mit dem Kontakt (und nicht ins Jagdverhalten kippen kann/darf, das ist nämlich ihre erste Wahl und viele denken auch, dass sie spielen möchte). Sie weiß einfach (noch) nicht, was sie alternativ tun könnte. Distanz einnehmen oder gar anderweitig sauber kommunizieren kann sie selten. Mit regelmäßigen neuen Kontakten wäre sie maßlos überfordert.
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Bei Körpersprache gibt es nicht die eine Bedeutung. Das ist alles stark abhängig von gesamten Hund und Situation. Das kann hier keiner von uns bewerten, weil wir nur deine Schilderungen hören und nicht den Hund selbst sehen.
Niemand unterstellt, dass der Hund böse ist und beißen will aber sollte es so sein, dass du den Hund falsch wahrnimmst (was nicht selten passiert), hättest du da schon evtl. den Ansatz für dein Problem. Deswegen fände ich Trainer wichtig, der sich die Situation mal mit Distanz zum Hund anguckt.
Und wie hier schon gesagt wurde, es kann auch gut sein, dass dein Hund gebissen wird. Gerade von so Hunden dessen Halter sich null interessieren, ist da die Wahrscheinlichkeit hoch. Daisy zB würde die Art deines Hundes absolut auf den Sack gehen auch, wenns freundlich gemeint wäre. Die würde da ganz klare „Worte“ für finden (weswegen ich sie auch nicht zu so einem Hund lassen würde).
Daisy fiddelt übrigens auch gerne, wenn sie unsicher ist. Das kann man ganz schnell für spielen halten, wobei sie einfach nur nicht weiß, was sie tun soll also versuchst sie darüber die Situation zu entspannen.
Gerade in Bezug auf die backstory mit Hinterhof zusammen mit einigen Hunden und die Erzählung, dass der Hund eigentlich super sensibel ist, ist das mMn echt nicht auszuschließen.
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Wenn Hunde auf Begegnungen mit anderen Hunden generell mit Spielverhalten reagieren, egal, ob sie diese kennen oder nicht, kann man eigentlich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um einen Übersprungsverhalten handelt und der Hund sich des angewöhnt hat, weil er nicht weiß wie er anders mit der Situation umgehen soll. Gerade bei Labradoren etabliert sich dieses Pseudospielen sehr schnell, weil natürlich der Lerneffekt dazu beiträgt. Es kann dann so weit gehen, dass der Hund denkt, er müsse das unbedingt bei jedem Hund tun, weil ihm sonst etwas passieren könnte.
In meinen Gruppen der Hundeschule trainieren wir im Freilauf immer, dass die Hunde, egal, ob sie sich mögen oder kennen, nach dem Ableinen ruhig miteinander schnuppern gehen, sich evtl. ruhig kurz (!) begrüßen oder noch besser erst einmal komplett ignorieren. Wenn dann aus einer ganz entspannten Stimmung etwas Interaktion oder Spiel zustande kommt ( da ist aber auch kein wildes Gerenne erlaubt), ist das etwas ganz anderes, als der Kontakt in der aufgeheizten Stimmung direkt nach dem Ableinen.
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Heute Vormittag habe ich den Spaziergang abbrechen müssen...
Wir müssen immer ein kurzes Stück an der hauptstraße lang gehen bevor wir ins Feld abbiegen können. An der hauptstraße habe ich die Leine immer kurz und am Halsband. Da darf sie nicht ziehen.
Der Weg hat heute doppelt so lange gedauert wie sonst, weil sie so überdreht war. Ich belohnen sie jetzt immer fürs Ohren Zug laufen und lobe sie, aber ich habe das Gefühl das pusht sie nur noch mehr.
Als wir dann im Feld ankamen brauchte es auch keinen anderen Hund mehr damit sie völlig drüber ins fiddeln verfallen ist und ständig in die Leine lief...
Ich habe versucht sie jedes Mal zu belohnen wenn ich das Gefühl hatte, dass sie etwas runter kommt, aber eigentliche war sie durchgehend drüber...
Ich hab dann den kurzen Weg nach Hause genommen statt die übliche Runde zu drehen, weil ich einfach am Ende war...
Da hat sich so viel aufgestaut bei mir und wohl auf beim Hund, dass ich nicht mehr glaube da alleine Herr drüber zu werden...
Natürlich bin euch allen trotzdem unendlich dankbar für die Tipps und die Zeit die ihr euch für mich und mein Problem genommen habt.
Also suche ich jetzt nach einem Trainer...
Hat evtl jemand eine Empfehlung?
Der Postleitzahl Bereich ist 35...
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Ich rate daher bei älteren Hunden immer dazu, die "neue" Leinenführigkeit in klar gekennzeichneten Fenstern aufzubauen und mit wirklich wenigen Minuten anzufangen. Das, was Du beschreibst ist nämlich leider oft der Fall, weil die Hunde logischerweise die Konzentration so lange gar nicht halten können. Wo soll das da auch herkommen? Ganz im Gegenteil, mit dieser Technik macht man die Leine nur noch schlimmer. Bleib erst mal komplett bei eurem alten System bis du ein richtiges Trainingskonzept hast.
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Unbedingt erst mal irgendwie, irgendwo üben, wo es nicht klappen MUSS. An der Strasse ist hat doof für so was, da wäre dann - wenn das unbedingt sein muss - am Geschirr und Augen zu und durch besser.
Lässt sich das gar nicht vermeiden? Es ist wirklcih blöd, wenn der Spaziergang so gesatresst anfängt.
Loben - pass auf, dass du den Hund nicht "anfeuerst" verbal. Keine Emotionen rein bringen. Wichtig ist, dass du locker und entspannt läufst. Kein Tauziehen etc. und keine Aufregung. Ist super schwer - deswegen eben unbedingt ÜBEN und nicht gleich in den Ernstfall.... Es stresst euch ja beide. Daher dann auch das ausflippen.
Ich würde gar nichts sagen (außer du hast ein Markerwort), nur ein Leckerlie an der Seite halten und sie das im Gehen nehmen lassen, sonst gar nix.
Aber ja, das wäre sicher gut, wenn jemand euch hilft.
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Und ich persönlich würde an einen Hund, der nicht Leinenführig ist, kein Halsband dran machen.
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Lässt sich das gar nicht vermeiden? Es ist wirklcih blöd, wenn der Spaziergang so gesatresst anfängt.
Leider nicht... Wir haben zwar theoretisch noch einen Ausgang durch den Garten direkt ins Feld, aber wir haben das Haus erst vor kurzem übernommen, der Garten ist komplett zugewachsen und um aus dem Garten zu kommen muss man über eine Gittertreppe gehen. Da geht Arya nicht drauf.
Wir hoffen natürlich, dass wir in diesem Jahr den Garten zumindest so weit hinbekommen, dass ein Weg zum Gartentor entsteht und wir die Treppenstufen mit Holz abdecken können. Aber bis jetzt muss ich erst mal die 200 Meter an der Hauptstraße lang.
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Und ich persönlich würde an einen Hund, der nicht Leinenführig ist, kein Halsband dran machen.
Am Halsband ist die Leine nur, wenn ich sie kurz habe. Also an der hauptstraße. Sobald wir im Feld sind und sie die 5 Meter Leine nutzen darf, Leine ich sie an ihrem Geschirr an.
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Ich habe versucht sie jedes Mal zu belohnen wenn ich das Gefühl hatte, dass sie etwas runter kommt, aber eigentliche war sie durchgehend drüber...
Bist du sicher? Bist du absolut 101% sicher, dass sie ruhig war oder war sie in deinen Augen ruhig, aber in ihrem Inneren drüber? Wenn du nicht die Hand ins Feuer legen kannst, dass der Hund jetzt wirklich ruhig ist, würde ich da nichts belohnen. Oft sehen Hunde ruhig aus, aber ein fachlich geübtes Auge würde da noch Restaufregung sehen, die man mit der Belohnung verstärkt.
Wenn der Hund noch stark auf die Belohnung (ich gehe davon aus du nimmst Futter) reagiert und sich bei der Belohnung wieder hochschiesst, ist das Ziel auch nicht erreicht.
Ganz ehrlich, deine Probleme erinnern mich an meinen Hund vor 2 Jahren und ich würde dir dringend raten, da keine eigenen Experimente zu machen, sondern eine entsprechende Fachperson zur Hilfe zuziehen. Bis dahin würde ich reines Management betreiben, genau so weiterfahren wie jetzt und gar nichts von den Trainings-Tipps umsetzen, die man im Internet so findet. Du brauchst eine gute Fachperson. Da muss erstmal ein vernünftiger Grundstein aufgebaut werden, bevor man sich in die Situationen begibt, die den Hund so enorm hochjagen.
Die Aufregung bei der Hundebegegnung ist nichts weiter als ein Symptom für ein Problem, dessen Lösung erstmal ein stabiles Fundament braucht.
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