Welpe oder Seniorhund?

  • Hallo zusammen,


    vorab: Momentan ist noch nichts spruchreif und es werden sicher noch ein paar Monate ins Land gehen, bis ein neuer Hund bei uns einzieht. Vielleicht kommt bis dahin auch alles ganz anders als geplant, aber trotzdem würde ich gerne mal ein paar Meinungen sammeln.


    Wir mussten letztes Jahr leider unsere zwei Senioren gehen lassen, so dass jetzt nur noch unsere Hündin (5 Jahre) bei uns lebt.


    Dieses oder nächstes Jahr soll wieder ein Zweithund bei uns einziehen. Geplant war eigentlich ein Welpe, den ich dann auch wieder im Sport führen kann.


    Nun habe ich im Tierheim einen tollen Rüden entdeckt, der leider schon einige Jahre dort sitzt. Ich habe ihn bereits kennengelernt und er ist wirklich ein toller Hund, allerdings auch schon 10 Jahre alt. Ich habe mich dort als Gassigeher gemeldet und gehe nun regelmäßig mit ihm raus.


    Wie gesagt, momentan werden wir nichts entscheiden, aber trotzdem bin ich am grübeln: ist es fair, einen Welpen einziehen zu lassen und den Senior im Tierheim zu lassen? Ist das nicht egoistisch?


    Wie ist es für unsere Hündin? Sie rennt und spielt für ihr Leben gerne, wir wandern viel und sind sehr aktiv. Der Senior wird das über kurz oder lang natürlich nicht mehr schaffen. Ist es ihr fair gegenüber, wenn sie dann wieder etwas zurückstecken muss?


    Welche Gedanken habt ihr dazu?

  • Ist der Rüde denn mit 10 Jahren wirklich bereits kurz vorm Senior? Was er wie lange noch machen kann, hängt ja auch davon ab, was genau Ihr machen wollt.

    ist es fair, einen Welpen einziehen zu lassen und den Senior im Tierheim zu lassen? Ist das nicht egoistisch?

    Das sind die falschen Fragen. Es geht hier nicht um Fairness gegenüber dem TH-Hund, sondern um Euer Leben.

    Willst Du den TH-Hund wirklich in Eure Familie holen, passt er zu Euch und werdet Ihr glücklich mit ihm? Oder möchtest Du in den nächsten 10 Jahren auf jeden Fall aktiv im Hundesport unterwegs sein? Und ginge dann in 5 Jahren oder so evtl. auch ein dritter Hund oder Betreuung eines Sporthundes?


    Was sagt Deine Maus zu dem Rüden? Mag sie ihn?

  • Für mich hätte der Hund Vorrang, der schon bei mir lebt. Wenn ich schon genau wüsste, dass mein Hund zurück stecken muss, wenn ich mir den Senior aus dem Tierheim hole, dann würde ich die Idee wohl (schweren Herzens) verwerfen. Das ist auch nicht egoistisch. Ich würde es eher egoistisch finden, den Hund aus dem Tierheim zu holen um mir "ein besseres Gefühl" zu geben, statt danach zu gehen, was das Beste für meinen Hund ist.

    So blöd und furchtbar nüchtern es klingt: man kann nicht jeden retten.

    Aber dass du regelmäßig hinfährst und mit ihm raus gehst ist doch super. Davon habt ihr sicher beide was :bindafür:

  • Wie wäre es mit: Beides!


    Senior und Welpi.


    Wenn es eine Betreuung für den Senior für eure Wanderurlaube gibt, wäre das doch super.


    Was ist es denn für ein Hund? Manche sind ja mit 10 schon echt alt, meist die großen schweren. Andere sind noch mit 15 am rumspringen und rennen und halten auch mal ne Wanderung durch.

  • Für mich sind auch noch ein paar Fragen ungeklärt:


    - Was für ein Hund(etyp) ist dieser Rüde im TH?

    Es ist ausschlaggebend wichtig, wie gross und schwer er ist, denn ein schwerer Hund ist mit 10 schon fast ein "Greis", ein Chihuahua ist i.d.R. noch ein junger Springinsfeld mit 10 Jahren.


    - Was meint denn Deine Hündin zu diesem Rüden? Nimmst Du sie jeweils mit, wenn Du mit ihm laufen gehst? Ich finde dies eine ideale Vorgehensweise, um herauszufinden, ob diese beiden Hunde ein gutes Team wären oder nicht


    - Wie schon vorher erwähnt wurde und da Du ja offenbar bereits 3 Hunde hattest... wieso nicht den Senior aus dem TH und in einigen Monaten, falls Du dann noch immer das Bedürfnis nach einem Dritt-Hund verspürst, noch einen Welpen dazu?

    Für mich selber wäre es keine Frage, ich nehme prinzipiell immer Senioren auf, habe aber mit meinen Zwergen halt auch noch muntere, "alte" Hunde, 13, 14 und geschätzte 16 Jahre alt.


    Viel Gllück bei Deiner Entscheidung!

  • Ist der Rüde denn mit 10 Jahren wirklich bereits kurz vorm Senior? Was er wie lange noch machen kann, hängt ja auch davon ab, was genau Ihr machen wollt

    Ich würde sagen, er ist ein fitter Senior, aber halt doch ein Senior. Er läuft zwar noch gut und gerne, aber schon auch eher gemütlich. Wenn ich es mit meinen beiden alten Hunden vergleiche, waren die in dem Alter noch deutlich agiler (wobei das natürlich sicher auch Charaktersache ist).

    Die Idee hatte ich tatsächlich auch schon 🙈 aber mein Mann ist da leider dagegen, er möchte maximal noch zwei Hunde.


    Bei dem Rüden handelt es sich um einen großen Mischling (etwas Schäferhund- Größe). Unsere Hündin kennt ihn noch nicht, das soll sich aber bald ändern.


    Wobei ich mir da keine großen Sorgen mache, sie ist mit allen Hunden verträglich . Ich bin mir also sehr sicher, dass das kein Problem wäre.


    Allerdings merken wir, dass ihr schon ein Hundekumpel zum spielen und rennen fehlt. Das könnte er ihr sicher nicht geben. Andererseits lässt sich ja auch nicht vorhersagen, wie dann das Verhältnis zwischen ihr und dem Welpen wäre.

  • Wir standen mal vor ähnlicher Situation und haben uns schlussendlich für den TS Schäfer entschieden.

    Ich bin so unendlich froh das er uns drei Jahre begleitet hat.

  • Meine Gedanken schreibe ich gerne, ich muss aber anmerken, dass ich total voreingenommen bin - aufgrund meines geliebten Seniorhundes und des Wissens, dass ein Senior im Tierheim eher geringe Vermittlungschancen hat.

    Nun habe ich im Tierheim einen tollen Rüden entdeckt, der leider schon einige Jahre dort sitzt. Ich habe ihn bereits kennengelernt und er ist wirklich ein toller Hund, allerdings auch schon 10 Jahre alt. Ich habe mich dort als Gassigeher gemeldet und gehe nun regelmäßig mit ihm raus.

    Offenbar magst du den Hund wirklich, wenn du dich so um ihn kümmerst. Ich finde, das alleine ist schon eine Menge wert.

    ist es fair, einen Welpen einziehen zu lassen und den Senior im Tierheim zu lassen? Ist das nicht egoistisch?

    Fair: Siehe oben, im Hinblick auf die reinen Vermittlungschancen ist es nicht fair. Aber wenn du einen Welpen möchtest, möchtest du einen Welpen. Und dann ist es auch nicht fair, den Senior aus Schuldgefühl zu übernehmen, denn ich denke, das wird im Alltag dann doch spürbar.


    Wenn du aber den Senior so magst, dass du denkst "Öhm, ja, Welpe war geplant, aber ich hätte doch jetzt gerne den hier" - dann würde ich sagen, überhenme ihn. Hunde, die man mochte gehen einem nicht mehr so leicht aus dem Kopf und dann hätte man die obige Situation umgekehrt - dass man den Welpen unabsichtlich immer wieder mit der Vorstellung vergleicht, wie das Leben mit dem Senior vielleicht geworden wäre.


    Und Egoismus: Ja, aber Haustierhaltung ist per se oft egoistisch. Ein Hundeleben bedeutet so viele mögliche Herausforderungen von Erziehung bis Krankeit; ich denke, die kann man am besten meistern, wenn man sich vollen Herzens für das jeweilige Tier entschieden hat.

    Wie ist es für unsere Hündin? Sie rennt und spielt für ihr Leben gerne, wir wandern viel und sind sehr aktiv. Der Senior wird das über kurz oder lang natürlich nicht mehr schaffen. Ist es ihr fair gegenüber, wenn sie dann wieder etwas zurückstecken muss?

    Ehrliche Frage, da null Erfahrung mit Welpe und 2 Hunden: Aber muss sie in der Welpen- und Junghundzeit nicht auch zurückstecken?


    Zum Rennen und Spielen finden sich vielleicht auch andere Hunde aus der Nachbarschaft, von Freunden usw. für sie.

    Und der Senior könnte zumindest auf Wanderungen mit tauglichen Wegen im Hundebuggy/Fahrradanhänger/Fahrradanhänger mit Schiebegriff dabeisein.


    Aber ich finde, die wichtigste Frage ist wirklich: was möchtest du? Den Hund aus dem Tierheim oder einen Welpen?


    Für mich ganz persönlich liest sich dein Beitrag, als würdest du eigentlich gerne den Hund aus dem Tierheim übernehmen. Vielleicht mein Wunschdenken, dann entschuldige bitte. Und wenn nicht: go for it!

  • Fair: Siehe oben, im Hinblick auf die reinen Vermittlungschancen ist es nicht fair. Aber wenn du einen Welpen möchtest, möchtest du einen Welpen. Und dann ist es auch nicht fair, den Senior aus Schuldgefühl zu übernehmen, denn ich denke, das wird


    Wenn du aber den Senior so magst, dass du denkst "Öhm, ja, Welpe war geplant, aber ich hätte doch jetzt gerne den hier" - dann würde ich sagen, überhenme ihn. Hunde, die man mochte gehen einem nicht mehr so leicht aus dem Kopf und dann hätte man die obige Situation umgekehrt - dass man den Welpen unabsichtlich immer wieder mit der Vorstellung vergleicht, wie das Leben mit dem Senior vielleicht geworden wäre.


    Und Egoismus: Ja, aber Haustierhaltung ist per se oft egoistisch. Ein Hundeleben bedeutet so viele mögliche Herausforderungen von Erziehung bis Krankeit; ich denke, die kann man am besten meistern, wenn man sich vollen Herzens für das jeweilige Tier entschieden hat.

    Danke für diesen Denkanstoß. Ich mag ihn wirklich, muss ihn aber glaube ich noch besser kennen lernen, bis ich da eine Entscheidung treffen kann.


    Mag ich ihn als Tier oder ist da auch eine gewisse Portion Mitleid dabei? Er hatte noch nie in seinem Leben ein schönes Zuhause und natürlich wäre es schön, ihm das nochmal bieten zu können. Aber Mitleid darf da natürlich auch nicht der entscheidende Faktor sein.

    Ehrliche Frage, da null Erfahrung mit Welpe und 2 Hunden: Aber muss sie in der Welpen- und Junghundzeit nicht auch zurückstecken?


    Zum Rennen und Spielen finden sich vielleicht auch andere Hunde aus der Nachbarschaft, von Freunden usw. für sie.

    Und der Senior könnte zumindest auf Wanderungen mit tauglichen Wegen im Hundebuggy/Fahrradanhänger/Fahrradanhänger mit Schiebegriff dabeisein.

    Ja, auch bei einem Welpen müsste sie sicher am Anfang zurückstecken und auch da sind eine längere Zeit ja keine längeren Wanderungen/Ausflüge möglich.


    Aus dem Grund haben wir auch schon längere Zeit nach einem erwachsenen (aber jüngeren Hund) Ausschau gehalten. Ein erwachsener Hund würde theoretisch momentan besser in unser Leben passen (auch was die Betreuung während der Arbeit betrifft).


    Wir haben aber nie das Passende gefunden und uns daher auch nach Züchtern umgesehen. Wir haben auch zwischenzeitlich ganz tolle Züchter gefunden, die dieses oder nächstes Jahr einen Wurf planen und uns auf die Interessentenliste gesetzt haben. Ich würde mir auch schäbig vorkommen, dort wieder abzusagen (wobei die Hündin noch lange nicht läufig ist und bis zur Geburt ja viel passieren kann. Außerdem ist ja überhaupt nicht klar, ob dann überhaupt ein Welpe für uns dabei wäre). Außerdem ist es wirklich schwierig, so eine Zuchtlinie zu bekommen. Wir haben da wirklich auch sehr lange nach der richtigen Zucht gesucht. Vermutlich wäre es für längere Zeit die letzte Chance, einen Welpen aus so einer Verbindung zu bekommen.


    Andere Hunde zum Rennen/Toben finden ist leider schwierig. Das ist mit ein Grund, dass wir auch wieder einen Zweithund wollen. Wir möchten ihr gerne auch einfach regelmäßigen Sozialikontakt ermöglichen, ohne dass wir ständig auf fremde Leute angewiesen sind, die wir treffen können.


    Sehr schwierig, ich glaube ich zerdenke momentan auch viel. Deshalb tut es gut, die Gedanken aufzuschreiben ☺️

  • Bist du auf Fremdbetreuung der Hunde angewiesen?


    Wenn ja, klappt das überhaupt mit dem Rüden? Wäre das möglich?


    Wenn er jetzt schon mit 10 gemütlich unterwegs ist, wie ist sein Gesundheitszustand? Ist dieser so gut, dass er bei eurem Alltag git mitmag?


    Mitleid ist ein schlechter Berater.

    Wenn dir der Rüde leid tut, dann überleg klar und ehrlich, ob er in eure Leben passt. Es wäre nämlich auch nicht ganz fair, falls ihr und er nicht zusammenpasst und er dann oft zurückstecken müsste.


    Ich sage nicht, dass dem so wäre. Ich finde nur, ein Senior oder bald Senior muss ins passende Umfeld. Mitleid hin oder her.


    Die Frage ist, wie gemütlich ihr es angehen lassen wollt und könnt wenn er bad noch gemütlicher wird. Oder ob das gegen euren Alltag geht. Dann würde es nicht passen.


    Und hei Züchtern darf man sich wieder abmelden. Du machst dir da bisschen viele Sorgen und Gedanken in diese Richtung. Versuch da etwas lockerer zu bleiben, macht es einfacher

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