Meine Hündin will ihr Futter nicht mehr fressen

  • Nee nee so mein ich das auch nicht. Sie riskiert nicht zu verhungern. Sie weiß ja, dass ihr Futter da immer steht. Sie hofft nur bis der Hunger zu groß wird, dass sie was Besseres bekommt.

    Ansonsten: Stress. Ganz sicher. Das passt genau in ihr Profil. Sie hatte ihr Leben lang abwechselnd irgendwelche neuen verrückten Reaktionen auf Dinge.

    Eine Zeitlang wollte sie nicht auf eine Wiese gehen. Vielleicht so zwei drei Wochen. NICHTS zu machen. Einfach keinen Bock auf Wiese.

    Dann hat sie eine Zeitlang random beim Spazierengehen auf die Straße geschissen. Also so lange eingehalten, bis wir weg vom Grün waren, wo sie das hätte tun können. Sie wäre damals lieber geplatzt, als auf die Wiese zu gehen. Kein Mensch weiß wieso. Ich tippe auf: Sie hat dort irgendwas gerochen was SO GRUSELIG war, dass sie direkt ein Wiesentrauma entwickelt hat. Ich sag's mal so. Das war vorbei als ich dann irgendwann meinte: "Ach weiße was, Trulla, du gehst jetzt auf die Wiese und machst da hin, herrje!" Und hab sie feste angeschaut und sie so: "Alright alright, krieg ich ein, is ja gut..." Und seit dem is Wiese wieder ok. Man lernt sich kennen in so einer langen Zeit und sie vertraut mir. Wenn ich ihr sagen würde "spring vom Balkon!" dann würde sie es tun, weil sie weiß, es wird ihr nie etwas passieren. Ich muss super vorsichtig sein mit dem was ich ihr "auftrage", sie liest manchmal Dinge in meine Gesten, die ich gar nicht gemeint habe, haha. Ich habe mich mal an einem Baum gelehnt und sie dachte ich hätte ihr bedeutet, sie soll da hochklettern :pleading_face: dann ist sie in der Astgabel hängengeblieben und hat gejault vor Schmerzen. Da war sie noch ganz jung. Das war der blanke Alptraum. Seit dem achte ich sehr darauf, wie ich mich ihr gegenüber verhalte. Ich mein, ich bin ja stolz, dass sie mir grenzenlos vertraut. Aber bei meiner Futterauswahl hat das Vertrauen dann scheinbar Grenzen :grinning_squinting_face:

  • Nur Leckerli würde ich auch nicht machen. Auch der Rat meiner TA - „Dann geben Sie ihr eben Leberwurstbrote“ - habe ich nicht übers Herz gebracht auszuführen, mir graute vor der Salz- und Gewürzmenge für den nierenkranken Hund. Am Ende war es tatsächlich wieder BARF womit wir am besten fuhren, aber das ist nicht für jeden und ist auch nicht überall in guter Qualität zu bekommen.


    Hast du deine Hündin von klein auf? Oder erst mit einem Jahr oder so aus dem Tierschutz bekommen? Mir fällt nämlich zu „unerklärlichem Stress“ (falls solcher eine Rolle spielen sollte) ein, dass du vermutlich gar nicht die Ursache bist (von dem was ich lese hast du dich gut um sie gekümmert und hast auch eine gute Beziehung zu ihr), sondern hier vielleicht ein frühes Trauma für „Ticks“ sorgt (oder sogar genetische Prädisposition, bei Mischungen weiß man ja nicht genau was da mitgespielt hat). Ich hatte zwei Hunde aus anderer Hand (einmal vom Jäger, einmal aus dem Tierschutz), und sie hatten beide ihre Päckchen mitgebracht!

  • ACH!!! *stirnklatsch* EIER!

    Jaaa das hat früher auch schon mal geklappt. Hatte ihr ein Eigelb übers TroFu gemacht, als sie mal nicht so richtig fressen wollte weil sie geimpft wurde. Das hab ich ganz vergessen. Ich hab halt keine Eier oder sowas im Haus. Aber ich werde welche besorgen. Premium Tipp. Die verträgt sie auch!

    Toastbrot mit Leberwurst klingt auch machbar. Ich find Leberwurst zwar meeeeeeeeeeega eklig, aber sie nicht. Leberwurst und Eier werden gekauft. Meine vegane Seele weint. Egal ^^

  • Das mit der Leberwurst würde ich mir noch aufheben für die Zeit, wenn sonst vielleicht gar nichts mehr geht. Katzenfutter funktioniert auch oft. Aber das würde ich noch zurückstellen! Sonst will sie wirklich nichts anderes mehr.


    Und wie geagt, falls du es noch nicht machst: Futter anwärmen wäre noch eine Idee!

  • in dem Prügelmob

    Irgendetwas stimmt mit deiner Wahrnehmung nicht!

    Sie riskiert nicht zu verhungern. Sie weiß ja, dass ihr Futter da immer steht.

    Das Sprichwort, dass kein Hund vor dem vollen Napf verhungert gilt für junge, gesunde Hunde

  • Du hast recht. Es waren ein paar wirklich hilfreiche Antworten dabei. Ist wohl in dem Prügelmob für mich ein bisschen untergegangen. Dennoch habe ich mich dafür ja auch schon mehrfach bedankt! Ich werd jetzt einfach mal schauen, wie ich Madame geschmacklich ein bisschen mehr bespaßen kann :) Ihr nur noch Leckerchen zu füttern (was auch ernsthaft vorgeschlagen wurde) ist glaub ich keine Option.

    Nur Leckerli würde ich auch nicht machen. Auch der Rat meiner TA - „Dann geben Sie ihr eben Leberwurstbrote“ - habe ich nicht übers Herz gebracht auszuführen, mir graute vor der Salz- und Gewürzmenge für den nierenkranken Hund. Am Ende war es tatsächlich wieder BARF womit wir am besten fuhren, aber das ist nicht für jeden und ist auch nicht überall in guter Qualität zu bekommen.


    Hast du deine Hündin von klein auf? Oder erst mit einem Jahr oder so aus dem Tierschutz bekommen? Mir fällt nämlich zu „unerklärlichem Stress“ (falls solcher eine Rolle spielen sollte) ein, dass du vermutlich gar nicht die Ursache bist (von dem was ich lese hast du dich gut um sie gekümmert und hast auch eine gute Beziehung zu ihr), sondern hier vielleicht ein frühes Trauma für „Ticks“ sorgt (oder sogar genetische Prädisposition, bei Mischungen weiß man ja nicht genau was da mitgespielt hat). Ich hatte zwei Hunde aus anderer Hand (einmal vom Jäger, einmal aus dem Tierschutz), und sie hatten beide ihre Päckchen mitgebracht!

    Ja genau. Sie war schon ein Jahr alt, als ich sie bekommen habe. Ich habe eigentlich immer gedacht, sie ist relativ "traumafrei" weil sie keinerlei Angst vor Menschen oder Autos oder so gezeigt hat. Schlussendlich weiß ich das aber gar nicht so genau, ob sie wirklich keine Angst hatte, oder einfach nur so viel Vertrauen, dass sie in diesen Situationen mit mir einfach nur tapfer war. Das Einzige, was am Anfang war war sie hatte Angst vor Mülltonnen im Dunkeln. Keine Ahnung, wer da hinter vorgesprungen ist in Ungarn ;)

    Das mit der genetischen Prädisposition kann ich natürlich auch nicht beantworten, aber ja - ich kann leider nicht in ihre Fusselbirne gucken.... :frowning_face: Asonsten hatte ich mal eine Hundesitterin, zu der ich sie manchmal gebracht habe, wenn ich sie nicht mitnehmen konnte und eines Tages hat sie eine unfassbare Angst vor dem Schneidebrett in der Küche entwickelt. Ich kann die Spülmaschine zukloppen, rumklönkern mit Geschirr und allerlei wirklich unangenehme Geräusche in der Küche produzieren, alles kein Ding. Kochende töpfe und zischende Pfannen, sie steht in aller Gelassenheit am Herd und ich so OOOOOMG geh da weg, wenn da was runtertropft! Juckt die nicht. Aber soBALD ich meine Hände zum Schneidebrett bewege ist sie weg. Ich weiß nicht, was bei der Hundesitterin passiert ist, aber ich tippe auf das. ODER... es ist irgend eine neue Angst, die random unlocked wurde. Ich werde es niemals herausfinden.

    Ich möchte sie auch nicht tauschen. Ich werde nie wieder so einen Hund finden. Ihre ganzen Ticks und Ängste sind zwar anstrengend (für mich nicht so sehr wie für sie, dennoch - für mich sind die vor allem anstrengend, weil ich nicht will dass sie leidet und dann hilflos bin, weil ich ihr nicht helfen kann) aber sie macht NIE "Blödsinn" und ist drinnen wie draußen absolut der Vorzeigehund. Alle schimpfen uns "Streber" ;) Ich hab ihr von allem, was sie kann, bzw. macht so gut wie nichts beigebracht. Sie hat mich gelesen und das angeboten. Von sich aus. Und jetzt ist sie alt und kriegt dann jetzt halt ihren Leibkoch. Was soll's. :grinning_squinting_face: :sparkling_heart:

  • Das mit der Leberwurst würde ich mir noch aufheben für die Zeit, wenn sonst vielleicht gar nichts mehr geht. Katzenfutter funktioniert auch oft. Aber das würde ich noch zurückstellen! Sonst will sie wirklich nichts anderes mehr.


    Und wie geagt, falls du es noch nicht machst: Futter anwärmen wäre noch eine Idee!

    Mit absoluter Sicherheit will sie dann sonst gar nichts mehr. Ich lese den Thread hier aber so, als sei das ok.

  • Das mit der Leberwurst würde ich mir noch aufheben für die Zeit, wenn sonst vielleicht gar nichts mehr geht. Katzenfutter funktioniert auch oft. Aber das würde ich noch zurückstellen! Sonst will sie wirklich nichts anderes mehr.


    Und wie geagt, falls du es noch nicht machst: Futter anwärmen wäre noch eine Idee!

    Hab ich auch schon mal drüber nachgedacht. Dachte vielleicht hat sie empfindliche Zähne! Das kann der Tierarzt ja schlecht feststellen. Ihre Zähne (also die, die sie noch hat) sind zwar gesund, aber die können ja trotzdem kälteempfindlich sein... Hab da auch so EINEN, der keine Kälte mag. Ansonsten bevor jemand fragt: Nein, sie hat keine Probleme beim Kauen. Kaustangen & Co. gehen immer noch super ^^

  • Ich bin gerade richtig glücklich darüber dass ich dich richtig „gelesen“ habe. Du hast einen wirklich guten Draht zu deiner Hündin. Danke für diese tolle Antwort. Ich fühle mich ein wenig an meine Freki erinnert, die auch selbst alles konnte, seufz.


    Ich denke die Ticks sind Folge von etwas aus der Welpenzeit. Übersprungshandlungen die vielleicht zur Beschwichtigung anderer, rüpelhafterer Hunde in der Ursprungsgruppe dienten und die dann über den Belohnungseffekt (Welpe wurde nicht fertig gemacht) sich zur Gewohnheit entwickelt haben, „self-soothing behavior“ sozusagen dass immer gern verwendet wird (wie ein Schnuller). Könnte ich mir zumindest vorstellen. Aber ist natürlich alles Theorie.


    Ich freue mich, dass sich deine Hündin so auf dich verlassen kann. Und hoffe dass du noch viel gute Zeit mit ihr hast!

  • Danke für deine überaus freundliche Antwort.

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