Mein Welpe veräppelt mich - wie reagiere ich richtig?

  • Caissa  MoniHa danke nochmal für die Nachträge! 😍 Das hilft sehr weiter. Ich werde morgen mal ne Schleppleine holen. 😅 Beim Labbi hab ich die tatsächlich gar nicht gebraucht, da sie nur hinter mir her war.

  • Belohnen tu ich mit einem Stück Trockefutter und Streicheln, draußen mit ganz hoher Stimme und ganz intensivem Streicheln, da dort das Futter nicht immer dabei ist.

    Streicheln war für keinen meiner Welpen eine Belohnung, wenn er in Aktion war. Und schnödes Trockenfutter? War maximal so semigut.... Ich habe für Rückruf und solche wichtigen Dinge immer ein mega Käferfest veranstaltet mit Dingen, die der Pfupf wirklich toll fand.

  • Der Mensch muss die Situationen so gestalten, dass der Welpe erstmal , beim Lernen keine Fehler machen muss.


    Ich sagte ja, dass meine Welpen vom 1. Tag lernen, dass ich kein Beutekonkurent bin.

    Das bedarf ein Umsenken im Zusammenkeben.

    Ich bin NIE sauer, wenn mein Baby( sorry Hundekund) die Welt art typisch mit dem Maul erkundet.

    Müll geh ich aus dem Weg, wenn das für das Hundebaby noch zu interessant ist.

    Meine Hunde haben bei dieser Erziehung es nicht nötig mit Beute vor mir wegzurennen oder diese gar abzuschlucken.

  • Wenn er dann an der Leine mitkommt, aber ohne wieder nicht stehe ich doch am gleichen Punkt da? 🧐

    Man beginnt halt erst im kleinen UND sorgt dafür dass der Hund nicht ständig Erfolg hat mit seinem Handeln, parallel festigt man das gewünschte. Sitzt das, wird es auch ohne Leine sitzen.


    Aber wenn er ohne Leine "nicht hört" wird eine Leine dran zumindest eure Situation nicht verschlimmern. Niemand sagt, dass du die ewig brauchst. Aber so (ohne Leine) lernt er ja grad nix außer dass er mit seinem Weggerenne Erfolg hat.

  • Belohnen tu ich mit einem Stück Trockefutter und Streicheln, draußen mit ganz hoher Stimme und ganz intensivem Streicheln, da dort das Futter nicht immer dabei ist.


    Schau da mal ganz genau hin, bzw. zeig das mal jemandem, der die Körpersprache von Hunden wirklich sicher lesen kann. Vielleicht machst du auch einfach mal ein Video und stellst es hier ein.


    Nur wenige Hunde empfinden gestreichelt werden als Belohnung. Und ganz intensives Streicheln als Belohnung kann dein Problem im blödesten Fall noch verschlimmern.

    Nur weil ein Hund dabei wedelt, wuselig wird, dir die Hände leckt oder um dich herumhüpft, heißt das nicht, dass er das gern hat. Oft sind das Reaktionen des Hundes um zu beschwichtigen, zu deeskalieren und dich positiv zu stimmen. Nicht selten sieht man die Hunde dabei in einem Zwiespalt, aus dem sie nur schwer herausfinden und Meideverhalten wäre da als Lösung naheliegend.


    Versuche es mal mit besserer Futterbelohnung oder einem Beutespiel (ein Zerrspiel o.ä.)

  • Wenn wir dann reingehen sage ich immer „komm“ und gehe rein. 50/50 Chance steht nun, dass er brav mitreinkommt oder stehen bleibt und mich doof anguckt und dann wegrennt.


    Das war bei meiner Hündin als Welpe auch so. Habe dann überlegt was ich machen kann und mich entschlossen, dass es drinnen immer eine besondere Leckerei gibt.


    Also nicht mehr "komm" rufen, sondern reingehen und wenn der Welpe auch irgendwann drinnen ist, dann bekommt er sofort ein super Leckerchen, bei mir war es eine Pansenstange bzw. ein Teil davon, die es sonst nie gab. Das dauert auch mal ein paar Tage, aber irgendwann hatte meine Hündin es kapiert, dass es sich lohnt reinzukommen und dann konnte ich auch rufen und sie kam. Am Anfang habe ich allerdings nur gerufen, wenn sie eh schon fast drinnen war.


    Später kam sie gar nicht mehr auf die Idee alleine draußen bleiben zu wollen und dann gab es nur noch ab und zu die Pansenstange für alle.

  • MoniHa


    Zuhause versteht er das Nein - zumindest für meine Verhältnisse. Wenn ich Nein sage, lässt er sofort ab von dem, was er vorhatte und geht weiter oder guckt/schnuppert nur. Für mich ist das schon so, wie ich es mir vorstelle.


    Zum Punkt interessanter machen: wie macht man sich draußen interessanter, ohne den Hund vom Geschäft machen komplett abzulenken? Also mit Spielzeug oder wie? 😅

    Das mit dem Haken schlagen ist ne gute Idee - probiere ich direkt aus! 🤗

    Das "Nein": Ich habe immer wieder (von anderen unerwünschte) Welpen, die anderenfalls im Tierheim aufwachsen würden. Alle bei mir auf die Welt gekommenen Welpen waren und sind sowas von topp erzogen und das mit spätestens Woche 6. Die hören bombastisch auf "Nein". Drinnen. Die meisten können in dem Alter sogar schon verlässlich "Sitz". Ebenfalls drinnen.


    Draußen: Vollkommen andere Geschichte. Selbst, wenn sie schon reichlich Wiederholungen weghaben und das Grundprinzip allmählich verstehen - draußen riecht es hier interessant und da interessant und jetzt gab es ein spannende Geräusch und unter den Pfoten isses komisch und wegrennen kann hund auch viel besser... Da prasseln einfach so viele Reize auf sie ein, dass du von (derartig jungen) Hunden nicht das Verhalten wie drinnen erwarten darfst. Ganz oft sind sie aufgrund der Reize draußen schon so schlechter ansprechbar, weil einfach unglaublich viel neu ist.


    Mach dir das mal richtig bewusst: Für dich alltägliche Dinge erlebt dein Welpe zum allerersten Mal in seinem Leben. Er riecht zum ersten Mal Schnee. Sieht zum ersten Mal eine Schnecke. Tappst zum ersten Mal durch Schlamm.


    Du musst das Schritt für Schritt anlernen und in verschiedenen Umgebungen trainieren. Geh dabei von einfach (wenig Ablenkung) nach schwierig (mit Ablenkung) und achte darauf, ob dein Hund gerade überhaupt aufnahmefähig ist.


    Zu dem interessanter machen - da gibt es viele Möglichkeiten. Runtergebrochen auf die zwei Grundregeln:


    1. Nimm bessere Leckerli

    2. Finde heraus, wofür dein Hund anderes links liegen lässt.

    Ich habe hier aktuell noch 3 Wurfgeschwister. Tobin, Miyagi und Pandora.

    Tobin kennt draußen keine Kommandos. Ich komme beim Rufen nie weiter als bis zu seinem Namen. Der hört seinen Namen und rennt zu mir :ka:

    Miyagi nimmt Leckerlies soso lala. Loben und hinter den Ohren kraulen ist aber viel mehr ihrs.

    Pandora bekommt Leckerlies, Raufen und Rennen.


    SO unterschiedlich kann das sein. Da musst du einfach schauen, was für deinen Hund funktioniert. Und auch das wieder zunächst mit wenig Ablenkung üben. Nicht erst, wenn dein Hund schon was gefunden hat.


    Möchtest du ihn dadurch nicht beim Lösen stören, warte mit der langen Leine, bis er sich gelöst hat. Halte ihn bis nach dem Lösen kurz, dann musst du dir darum keinen Kopf mehr machen.


    Möchtest du das Toben im Garten nicht: Leine dran, raus, lösen, rein. Bau unspektakulär die Routine auf, dass morgens im Garten nicht gerannt wird. Da gibt's Pipi, rein und fertig.

    Die Leine musst du nicht auf immer und ewig dran lassen. Sie ist wie Stützräder am ersten Fahrrad. Nach ausreichend erfolgreichen Wiederholungen kommen die schließlich auch ab.


    Oder lass ihn halt rennen und gestalte deinen Garten wirklich hundesicher. Kommt er von sich aus rein, "Komm/Hier", besonderes Leckerli, und dann allmählich so gestalten, dass sich dein Hier wirklich lohnt und er Schritt für Schritt von draußen abrufbar ist.

  • Frekis

    Belohnen tu ich mit einem Stück Trockefutter und Streicheln, draußen mit ganz hoher Stimme und ganz intensivem Streicheln, da dort das Futter nicht immer dabei ist.

    Streicheln war für keinen meiner Welpen eine Belohnung, wenn er in Aktion war. Und schnödes Trockenfutter? War maximal so semigut.... Ich habe für Rückruf und solche wichtigen Dinge immer ein mega Käferfest veranstaltet mit Dingen, die der Pfupf wirklich toll fand.

    Mein Gedanke dahinter war, dass ich ihn nicht verwöhnen wollte, sodass er iwann nur etwas macht „wenns was richtig tolles gibt“. Das war der Fall bei meinen Eltern und deren Hund. Iwann waren auch normale Leckerlies blöd.

    Und wenn ich ihn beim Training 15 mal Loben muss, klappt das mit Trockenfutter besser, als 15 mal einen Knochen ihn zu geben. 🙈 Damit ihr meinen Gedankengang versteht, ich bestehe nicht darauf dass er richtig ist, aber bis dato, hatte das damit geklappt. Auch bei ihm. Wenn ich Futter mitnehme, macht er alles was ich will. Ich habs draussen aber zu 95% nicht mit und wollte so einfach Dinge auch nur mit Streicheln loben (jaaaaa ist mein Fehler, weiß ich ja nun. 🤭)

    Bei meiner Labbidame funktionierte das damals auch recht gut, sodass auch Trockenfutter für sie DAS Higlight ist.



    Yelly

    Ja das macht Sinn, so weit habe ich nicht nachgedacht. 🙈


    Cherubina

    Auch an sowas denkt man als „Laie“ natürlich nicht, aber ja da hast du recht. Ich kanns morgen mal beobachten. Ansonsten muss ich mir angewöhnen immer was an Futter mit einzustecken um das dann deutlicher zu machen.


    Aber wie belohnt man dann später, ohne Futter? Oder immer was einstecken haben?


    Bei meiner Labbidame funktioniert das auch nur mit überdrehen, zumindest macht sie dann alles was man will. Mit Futter rastet sie so aus dass sie einfach alles macht, was sie kann, Hauptsache was zu essen kriegen. Daher habe ich das Futter bei ihr recht schnell „abgeschafft“ weil es nur kontraproduktiv war bei ihr. 🥴


  • Oder lass ihn halt rennen und gestalte deinen Garten wirklich hundesicher. Kommt er von sich aus rein, "Komm/Hier", besonderes Leckerli, und dann allmählich so gestalten, dass sich dein Hier wirklich lohnt und er Schritt für Schritt von draußen abrufbar ist

    Der Garten ist soweit Hundesicher, jedoch fängt er natürlich ab die Pflanzen aus den Töpfen zu reissen (was halt natürlich für ihn nicht verständlich ist dass es was falsches ist) und daher wollte ich ihn nicht allein lassen. Oder weil er villt eben was findet, was vom Nachbarn kam und und und… zB lag mal ne tote Maus rum, die iwie da rein kam und sowas kannste nie absichern zu 100%. Wäre ich nicht mit bei gewesen… 🥴🥴🥴


    Aber ja da ist dann die Leine erstmal auf jeden Fall die Lösung.

    Er versteht Sachen tatsächlich recht schnell (deutlich schneller als Kiki damals) und ja ich denke ich verlange dem Kleinen etwas viel ab. Aber da hängt bei mir die Angst, etwas zu verpassen und dass es komplett dann aus dem Ruder läuft, einfach hinter meinen Ohren. 🙈

  • Aber wie belohnt man dann später, ohne Futter? Oder immer was einstecken haben?


    Kommt auf den Hund an. Meine jetzigen möchten draußen kein Futter, da habe ich nie was mit. Für die Extrabelohnung steckt allerdings meist ein Ball in meiner Tasche.


    Mein vorheriger Rüde nahm unterwegs gerne eine Belohnung. Da hatte ich oft Leckerchen dabei.


    Aber bei Welpen, Junghunden, da gab es oft unterwegs Fleischwurst, Käse, was der jeweilige Hund toll fand. Das braucht man später nicht mehr.

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