Ich weiß mir nicht mehr zu helfen …

Hallo ihr Lieben,

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich bin seit August 2023 Besitzerin einer großen Schweizer Sennenhündin namens Neva. Lange habe ich mich vorab mit der Rasse beschäftigt und hätte niemals erwartet jemals an den Punkt zu kommen.


Von Anbeginn an war ich mit ihr in der Hundeschule. Mit im Boot sind meine Eltern, die sie beaufsichtigen an den Tagen an denen ich Vollzeit arbeite.

Die eigentlich sehr ruhigen und gelassenen großen Schweizer - so dachte ich. Meine Hündin ist leider das komplette Gegenteil. Sie hat eine extrem geringe Reizschwelle, ist oft unsicher und kann sich sehr sehr schlecht zur Ruhe bringen lassen.

Vorfall 1 vor ca 2 Monaten: Mein Vater wollte ihr das Halsband anlegen. Sie knurrte, er hat es ignoriert (sein Fehler) und sie hat zugebissen. Schwer. Er musste genäht werden.

Danach habe ich mich sofort an die Hundeschule gewandt, dort wurde uns gesagt es läge daran dass Neva ihn nicht als höheres Wesen im Rudel akzeptiere.

Vorfall 2: kurz vor Weihnachten bereiteten wir abends Fleisch für Raclette zu. Neva betrat die Küche und roch offensichtlich das Fleisch. Mein Vater sagte nur: „Nein Neva“ und sie fiel ihn vor den Augen der Familie erneut an. Knurren, Zähne fletschen. Ich habe mich dann dazwischen gestellt aber sie war „wie im Wahn“.

Danach habe ich mir eine weitere professionelle Trainerin nach Hause eingeladen die uns einige Tipps gab. Leider ohne Erfolg.

Lange dachte ich es läge an der Beziehung zwischen ihr und meinem Vater. Seit 3 Wochen circa richtet sich die Aggression jedoch auch gegen mich und meine Mutter.

Das komische ist: sobald Neva sich beruhigt will sie kuscheln, legt sich auch zu meinem Vater und sucht Nähe.

Sie ist generell sehr anhänglich, läuft uns in jedem Raum nach wenn sie nicht daran gehindert wird. Auch kann sie es schwer ertragen wenn sie keine Aufmerksamkeit bekommt, fängt an zu fiepen und Dinge anzunagen wenn man sich unterhält ohne sie einzubeziehen.

Wir machen Deckentraining mit ihr, alleine bleiben klappt mittlerweile sehr gut. Was nach wie vor leider nicht wirklich im Griff ist sind extrem aufgeregte Begrüßungen inkl. Anspringen (auch von Besuch).

Ich bin sehr verzweifelt und habe mittlerweile Bauchweh auf die Arbeit zu gehen und sie alleine mit meinen Eltern zu lassen. Mache mir Vorwürfe. Auch dem Tier gegenüber. Dabei hat sie es sehr gut. Ich hätte die Möglichkeit per Se sie mit auf die Arbeit zu nehmen , jedoch ist das derzeit aufgrund ihres Verhaltens nicht möglich.

Ich habe auch schon überlegt ob es etwas körperliches sein könnte was sie quält, diesbezüglich läuft gerade die Abklärung.

Ich weiß mir langsam nicht mehr zu helfen und habe große Angst dass bald Schlimmeres passiert.

Danke für die Rückmeldung.

Hergeben kann ich Sie nicht - das bringe ich nicht übers Herz. Ich habe sicherlich auch Fehler gemacht, zB wurde uns in der ersten Hundeschule gesagt wir sollen bei Dominanzverhalten Futter entziehen um die Rangordnung zu klären (also Napf wegnehmen). Ich habe aber relativ schnell kapiert dass dies nicht gut ist und habe auch sofort die Hundeschule gewechselt.

Zitat von wildsurf

Zitat von Julez_2856

Sie ist generell sehr anhänglich, läuft uns in jedem Raum nach wenn sie nicht daran gehindert wird. Auch kann sie es schwer ertragen wenn sie keine Aufmerksamkeit bekommt, fängt an zu fiepen und Dinge anzunagen wenn man sich unterhält ohne sie einzubeziehen.

Einfach mal in die Glaskugel geschaut:

Euer Hofhund wird langsam erwachsen.

Und offensichtlich habt ihr einige Themen, die ihr mit dem jungen Hund verpasst habt.

Sooo überraschend ist das jetzt nicht, dass sie euch dermassen massregelt, wenn es so ist wie es sich liest.

Was ihr braucht ist jemand mit Erfahrung mit diesem Typ Hund. Ihr seid aktuell keine Führung für den Hund, der jetzt hormonell und strukturell in Nirgendwo hängt.

War sie schon läufig?

Ich würde ja empfehlen, jemanden mit HSH Erfahrung hinzu zu holen, denn der GSS hat ein paar Parallelen zum HSH.

Aber das Wichtigste jetzt: Maulkorb drauf. Ohne Diskussion und ohne mimimi. Denn gefährlich ist es bereits geworden, da hast du Recht. Das müssen auch deine Eltern unbedingt verstehen.

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Maulkorb trägt sie seither bis auf wenige Ausnahmen.

Meine „Expertin“ - welche auch zweimalig nach Hause kam konnte „diagnostizieren“ dass Neva ein extremes Dominanzverhalten zeigt, gleichzeitig aber auch super unsicher ist.

Übungen, welche sie vorgeschlagen hat waren zb: Deckentraining täglich, geistige Beschäftigung zb Suchspiele und auch konkrete Anweisungen zum Umgang mit Hochspringen. Leider hat bislang davon nichts wirklich geholfen.