Ist es eine fast unmögliche Aufgabe einen Welpen aufzuziehen?

  • Das war bei uns tatsächlich auch so, dass unserer im Auto schneller gelernt hat, alleine zu bleiben. Das ging irgendwie wie selbstverständlich so nebenher, wegen Corona und der Möglichkeit bei Restaurants und co Essen abzuholen.

    Der Hund war dann im Auto, hat uns zum Teil gesehen, wie wir draußen standen und warteten oder wir sind kurz um die Ecke verschwunden und waren nach wenigen Minuten wieder da. Ähnlich lief es kurz darauf mit dem Autokauf ab. Unser Auto ging leider kaputt als er nur wenige Wochen bei uns war, mit dem schnell besorgten Ersatzwagen kam ich gar nicht zurecht und so musste der Kleine auch im Auto warten, während wir auf den Höfen von Autohändlern rumliefen. Er konnte uns sehen, wir sind dann mal kurz aus dem Sichtfeld verschwunden und waren nach kurzer Zeit wieder da.

    Der erste Urlaub lief fast ähnlich ab. Wir sind Camper und saßen dann abends vor dem Auto während der Kleine (er war da 4,5 Monate alt) drin geschlafen hat. So konnten wir in diesem Urlaub auch schnell bei anderen Campern abends sitzen und der Kleine hat alleine im Auto geschlafen.

    Das konnten wir dann zuhause fortführen, wenn wir abends ausgehen wollten. Er hat dann schon gewusst: aha ich geh schlafen, Frauchen und Herrchen sind weg, kommen aber schnell wieder.

  • Annilein89


    Du, also so anders als bei Kindern ist das nicht. Man hat ne Idee, wie es laufen soll, und dann machen die Biester eh alles anders :D

    Also, du kannst NIE alles richtig machen. Jesses, verabschiede dich von diesem schrecklichen Gedanken - egal ob für Kinder oder Hund. DIESEN Stress solltest du dir auf keinen Fall antun. Man macht Fehler im Leben, nur schon weil man anwesend ist. Das gehört dazu, daraus lernt man auch. Man kann versuchen, sein Bestes zu geben, das muss reichen. Und das tut es im Normalfall ja auch.


    Welpen aufziehen ist kein Hexenwerk. Es ist mit etwas Organisationstalent, schlauem Management und idealerweise (macht einiges einfacher) einem Auto sogar ziemlich einfach machbar.

    Verabschieden muss man sich von den romantischen Vorstellungen, die in vielen Köpfen herrschen und in der Realität für ordentlich Ernüchterung sorgen.

    Welpen beissen, kratzen, bellen, furzen, pinkeln rein, zerstören Dinge, rennen herum, haben tolle Ideen und möchten bei der Gestaltung der Inneneinrichtung mitreden. Sie zerren an Kinderkleider und können sich ziemlich erschrecken benehmen.

    Aber das muss so. Das ist normal. Das sind junge kleine Springflöhe, die die Welt entdecken und unsere Sprache und Verhalten erst einmal kennen lernen müssen. Manchmal sind sie auch ganz wunderbar kuschelig :herzen1: tapsen fröhlich nebenher :mrgreen-dance: lutschen an deinem Finger (bevor sie herzhaft reinbeissen :ugly: ) und himmeln dich an :skeptisch2: (weil sie letztes Mal so was Leckeres bekamen, hahaha)


    :D :D


    Ich liebe Welpen :herzen1: Ehrlich. Die kann man sich unter den Arm klemmen ;) die sind praktisch. Und funktionieren im 2h Rhythmus. :sleep: :hundeleine04: :sleep: :hundeleine04:

    Wenn sie älter sind ist es viel anstrengender. Dann passen sie nicht mehr unter den Arm :D und der Rhythmus passt auch nicht mehr.

  • Ich hatte mit Gizmo auch den ersten Welpen, und hatte es mir wesentlich komplizierter vorgestellt.


    Am wichtigsten finde ich, die Auswahl an Informationsquellen zu beschränken.

    Wie bei der Kindererziehung gibt es auch bei der Welpenerziehung eine Million mögliche Herangehensweisen.

    Und das ist auch logisch, weil es auch Millionen von Mensch-Hund-Konstellationen gibt.

    Und ihr müsst das passende für eure finden.

    Deswegen würde ich empfehlen es auf zwei bis drei Autoren/Podcasts/was auch immer zu beschränken.

    Und vor allem hier im Forum im Welpen-Thread zu lesen, hier gibt's genug Input.


    Und dann überleg dir, was ihr und der Hund in eurem Leben davon braucht.

    Bei mir kommt Gizmo z.B. mit in die Praxis, also hat er das von Anfang an mitgemacht. Dort habe ich mir überlegt was ich mir von ihm wünsche, und da Wert darauf gelegt.

    Und das habe ich nach ein paar Wochen wieder geändert, weil es anders besser passt.

    Dann soll er Familienunternehmungen mitmachen. Also von Anfang an mitgenommen und geübt an der Leine zur Ruhe zu kommen.

    Und das war es eigentlich auch schon.



    Alleine gelassen habe ich ihn am Anfang minutenweise, wenn ich Müll weggebracht habe usw.

    Und dann direkt täglich 2x15 Minuten, weil ich das Kind zum Kindergarten bringen oder abholen musste, und es mitten im Hochsommer war. D.h. in Auto lassen ging nicht.

    Und die Zeit dann gesteigert, wie es gepasst hat.

  • Also, ich meinte natürlich nicht, dass das die ganze Erziehung ist. Eher das,was du vorher überlegen kannst.

    Den Rest wirst du erst sehen, wenn der Hund da ist. Also, womit ihr Probleme habt, oder was halt spontan auftaucht. Dazu habe ich mich dann immer informiert, wenn es so weit war.

    Und Gizmo hat es mir auch leicht gemacht.

  • Halli Hallo,


    Als frische „Welpenmutter“ gebe ich meinen Senf dazu.


    Erst in einem Post von mir hats pinkelpirscher gut aufn Punkt gebracht: keiner ist perfekt!


    Und meistens macht man sich zu viele Gedanken. Das ist bei mir der Fall, obwohl das mein 4. Hund ist.


    Das mit dem allein bleiben - da hast du super Umstände. Dass der Hund bei deinen Eltern bleiben kann ist super. Und irgendwann baust du es einfach auf. Zuerst bleibt er 10 Minuten allein, dann wird er von deinen Eltern zB. abgeholt.. dann 15 Min… dann 20… und so weiter.

    Ansonsten habe ich bei meinem direkt von Anfang an angefangen, mal allein aufs Klo zu gehen und ihn für diese 2 Minuten allein gelassen. Auch bei solchen Kleinigkeiten lernen sie das bereits.


    Ich denke, du wirst 95% richtig machen, allein aus der Tatsache dass du so offen bist und dir ja auch Hilfe und Information aneignest!


    Und ganz ehrlich… die anderen 5% verzeihen die Kleinen uns. ❤️


    Alles Gute und hoffentlich liest man mal von einander 🫶

  • Was ich noch wichtig finde, wenn man eine Art des Trainings gefunden hat, die zu einem passt, wo man mit seinem Bauchgefühl sagen kann, ja, das passt für uns und unseren Hund, dann bin ich zwar offen für Anregungen, aber ich meide Instagram und Feeds von selbsternannten Hundegurus, die einen verrückt machen mit "5 Fehler, die du auf keinen Fall mit deinem Welpen machen darfst" oder so einem Quark.


    Ich finde, solche Inhalte verunsichern und machen grundlos unzufrieden, weil man sich natürlich das vergleichen anfängt und logischerweise die Hundegurus öffentlichkeitswirksam genau wissen "wie der Hase läuft" und man selbst fühlt sich doof, weil eben nicht alles daheim mit dem Welpen so läuft wie geplant. Und zudem erzählen manche Leute auch einfach gefährlichen Nonsens, der mehr schadet als hilft.


    Ich hab mich lieber an Leute im RL gehalten, die einen gut erzogen Hund hatten und bin mit denen Gassi gegangen oder hab mit denen geübt.


    Und, mit dem ersten Hund wird man unweigerlich Fehler machen, das macht man beim ersten Kind auch. Beim zweiten ist man schon mehr laid-back und weiß genauer, wo man hin will und was gut ist für einen und was nicht und lässt sich schon weniger reinquatschen. Eine ganz normale Entwicklung, die einer Reise gleicht.



    Viel Freude beim Kennenlernen der von euch präferierten Rassen :hugging_face: Vielleicht magst du erzählen, wie dein Eindruck war?

  • Man muss doch aber auch mal einkaufen o.ä., wie habt ihr das gemacht?

    Dann bin ich halt einkaufen gegangen und habe den Welpen alleine gelassen. Ich musste bei meinem ersten Welpen auch nach 2 Wochen wieder arbeiten und habe ihn alleine gelassen. Dann natürlich sofort nach der Arbeit nach Hause, einkaufen dann besser abends, oder an Tagen, wo man nach dem Spaziergang eben nochmal schnell losdüst.


    Einmal hat er die Tischdecke vom Tisch gezogen und einmal ein Handtuch aus dem Bad geholt und darauf geschlafen. Ist halt so, wenn ein Welpe länger alleine ist und Zeit hat die Wohnung zu erkunden. Habe bewusst immer alle Türen offen gelassen, damit er sich überzeugen konnte, dass ich nicht irgendwo hinter einer Tür versteckt bin.


    Er wird ja auch stetig älter. Im Auto würde ich den Welpen nicht alleine lassen. Die Beine sind viel zu kurz für die Rückbank und im Kofferraum kann er nicht raussehen, dazu das Problem mit dem Wetter. Ich finde es besser, wenn Welpen zu Hause warten wo sie sich sicher fühlen.


    Bei meinem 4. Hund hatte ich nur 3 Tage zur Eingewöhnung und musste dann arbeiten gehen. Da gab es dann allerdings noch einen älteren Hund, der bereits da war. Also bisher hat jeder Hund die Zeit überstanden und ich denke, weil sie es von Anfang an so kennengelernt haben, konnten sie nach kurzer Zeit auch durchschlafen während ich arbeiten war.

  • Das ist überhaupt keine unlösbare Aufgabe, es sei denn man denkt das man einen Welpen nicht fremd betreuen lassen kann


    Also keine Ahnung wie man darauf kommt, dass man das nicht machen soll. Würde sagen weniger im Internet seltsame Theorien lesen und mehr aufs Bauchgefühl hören.


    Falls man mal keine Zeit hat einen Einkauf mit Welpen zu managen, kann man sich übrigens auch einfach seinen Einkauf liefern lassen.

    Je nach Rasse (also größe) kann man den Welpen auch in der Tasche mit rein nehmen. Meine zwergspitze kommen im Urlaub einfach in ner Tasche / Rucksack mit in den Einkaufsladen.


    Das wird schon.

  • Ich versuche alles richtig zu machen und habe einfach das Gefühl dass das sehr schwierig ist.

    Richtig. Wenn das Dein Anspruch ist, dann ist es tatsächlich unmöglich, einen Welpen aufzuziehen.


    Wenn Du allerdings mit dem Vorsatz daran gehst, Deinen Hund liebevoll, mit Verantwortung und eben so gut wie es Dir unter Deinen ganz persönlichen Umständen eben möglich ist, zu halten und zu erziehen, dann wird's eher was.


    Wer welche Aufgabe als wie herausfordernd erlebt, ist individuell. Es gibt Menschen, die ziehen problemlos 3 wunderbare Kinder gross, scheitern aber am Hund. Genauso gibt es Menschen, die problemlos 3 Hunde halten, aber mit Kindern völlig überfordert sind. Selbstverständlich mit allen Grauschattierungen dazwischen.

    Was das Alleinebleiben angeht: je früher, selbstverständlicher und entspannter Du das Thema angehst, desto einfacher wird es. Wer seinen Welpen erst 3 Wochen lang daran gewöhnt, dass man als Mensch die einzig wichtige Ressource in diesem Universum ist, stets verfügbar und allzeit bereit steht, einem jeden Wunsch von den Augen abzulesen, der darf sich nicht wundern, wenn das Tier dann in regelrechte Panik verfällt, wenn man plötzlich nicht mehr da ist.

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