In Memoriam of Schlumpfbär

In Memoriam

Schlumpfbär *2/2014 + 12/2024

Mein lieber Schlumpfbär,

an meinem Geburtstag kam der Anruf, dass man unterwegs ist und Dich bringt.

Und dann warst Du da, ohne Schleife, die totale Vollkatastrophe Hund.

Du kanntest weder Leine, keine Grenzen und keine Regeln, hast gepöbelt, warst für Dich und andere zu eine Gefahr geworden, benahmst Dich wie auf Speed und es stand wohl auch die Beschlagnahme im Raum.

Und trotzdem hattest Du eine Chance verdient.

Nicht alle hier zu Hause waren begeistert, ich werde den Blick vom Wusel nicht vergessen, dem wäre es lieber gewesen, man hätte Dich wieder mitgenommen oder ausgesetzt.

Oft genug hat er uns das auch spüren lassen.

Er war ein Meister darin einem das Gefühl zu geben "Ich wollte den von Anfang an nicht, also guck wie Du alleine damit klar kommst, ich helf Dir nicht!"

Und ja Du hast alles erst mal mit dem "Dagegen"-Schild beantwortet, warst mega unsicher, wütend, gefrustet gestresst und total misstrauisch.

Ein Jahr haben wir gebraucht bis Du endlich soweit warst Dein Schild endgültig in die Ecke zu stellen.

Mit jedem Tag wurde unsere Beziehung besser.

Es gab so viele Situationen in denen ich so verdammt stolz auf Dich war, viele hier werden das nicht verstehen können, weil sie Dich nicht kannten und uns nie zusammen erlebt haben.

Du hast mich getröstet als der Wusel und meine Mutter gingen,, was man nie erwartet hätte, kuscheln war nie so Dein Ding, warst eher reserviert, aber in diesen Situationen hast Du eine Ausnahme gemacht und Dich ganz eng gekuschelt.

Als ich mir die Rippen geprellt hatte beim Unfall, mir das Atmen schwer viel und ich es vor Schmerzen fast nicht ausgehalten hab, hast Du im Bett an meiner Seite gelegen und gewacht.

Über die Jahre gab es viele Momente in denen Du mir auch körperlich deine Nähe gezeigt hast und in denen Du mit mir behutsamer warst und wirklich Rücksicht auf mich genommen hast.

Du fehlst so unheimlich und die Stille macht mich verrückt.

In den letzten zwei Wochen in denen Du jetzt schon am anderen Ende der Regenbogenbrücke bist, habe ich so viele Momente Revue passieren lassen, die Videos/Bilder geguckt die über die Jahre entstanden sind. Und ja erst jetzt ist mir klar geworden, wie eng unsere Beziehung doch eigentlich war, wie sehr wir uns aufeinander verlassen und Vertrauen konnten.

Es hat mir so weh getan deine Sachen zu sehen, dass ich sie weg räumen musste.

Ich hatte Angst komplett zu zerbrechen.

Ich versuche nicht ganz in der Trauer zu ertrinken, was mir leider nicht immer gelingt, so wie jetzt, wo ich das hier schreibe und mir die Tränen übers Gesicht laufen und ein Kloß im Hals steckt.

Ja im Nachhinein betrachtet, warst Du eines der besten Geschenke die ich je im Leben bekommen habe und dafür bin ich dankbar.

Ich hätte mir gewünscht, dass wir noch mehr Zeit gehabt hätten, Du warst so tapfer und wolltest stark sein für mich, ich hab gemerkt wie ungern Du mich alleine lässt.

Du hast in meinem Arm deinen letzten tiefen Atemzug gemacht, der Papa hat deine Pfoten gehalten. Es war unser Dank für all die wunderbaren Momente mit Dir und für Dein Vertrauen.

Wir werden uns irgendwann wieder sehen,und gemeinsam über die Wiesen laufen, durch die Wälder streifen.

Grüß mir den Wusel und die Anderen. Nerv ihn nicht zu viel und lass die Katzen am Leben.

Es war mir/uns eine große Ehre Deine Familie gewesen zu sein

P.s: Ich hab das Herz, dass Du in deine Kuscheldecke gekaut hast entdeckt, danke mein Schatz