Zahnstein, beste Mittel zur Vorbeugung?

  • Als mein Hund aus Spanien kam, war er drei (frisch kastriert) und hatte blitzeblanke weiße Zähne, ich habe ihn gebarft(+Knochen), die Zähne waren weiterhin weiß, dann bin ich, als er ungefähr sieben Jahre alt war, auf Dosenfutter umgestiegen (überwiegend Bio, also kein Billigfutter) und dann fing der Zahnstein an. Mit zehn das erste Mal professionelle Zahnreinigung unter Vollnarkose. Seitdem erst putze ich mit Orozyme. Wahrscheinlich lasse ich trotzdem dieses Jahr wieder eine professionelle Zahnreinigung machen, die Tierärztin sagte letztens, es muss noch nicht wieder, aber ich finde, besonders die die Fangzähne oben haben viel Belag, aber ich weiß auch nicht, was man sonst noch machen soll. Und ich möchte ihnen lieber mit 13, als mit 14 oder 15 unter Vollnarkose haben

  • Es wird fürchterlich gerne allein auf das Futter geschoben.

    Ist tatsächlich Quatsch.


    Nur mal so als ein paar Beispiele aus meiner Familie (fast 90 Jahre Hundeerfahrung):

    Zu Zeiten meiner Großeltern gab es kein Hundefutter. Da gab es für alle, was auf den Tisch kam.

    Kanten trockenes Brot, Reste vom Kochen, Knochen, Gemüse, Schalen, Schlachten. Die haben auf dem Bauernhof anderes Tierfutter abgestaubt, selbst Kleintiere erwischt, Kot anderer gefressen, aber auch Beeren, Obst, frisches Gemüse etc. pp. Und Überraschung: Auch da war es schon so. Manche hatten das perfekte Gebiss, andere hatten ratzfatz Zahnstein und waren eher früher als später zahnlos.


    Generation meiner Eltern: Es gab fertiges Hundefutter. Gefüttert wurde manchmal allein das, manchmal querbeet. Gleiches Bild.

    Wir hatten unter anderem einen Berner, einen Pudel und einen DSH - da war zeitlebens nix. Nichts. Perfekt. Und die haben nicht einmal sonderlich gerne Kauartikel bearbeitet. Geschweige denn, dass da jemand auf die Idee kam, Zähne zu putzen. Aber der Rest unserer Hunde zur gleichen Zeit und teils der gleichen Rasse... andere Geschichte. Gleiches Futter, gleiche Bedingungen, aber der Zahnstein wuchs. Also genau wie bei meinen Großeltern und genau wie jetzt. Der Zanstatus bekam nur weniger Aufmerksamkeit.


    Seit ich Pflegestelle bin, hab ich bemerkt:


    - Manche Rassen neigen unter den gleichen Bedingungen zu exponentiell mehr Zahnstein als andere.

    - Futter spielt eine Rolle, aber eben nicht so groß wie gedacht.

    - Hormonelle Änderungen (Läufigkeiten, Kastration, Krankheiten, Alter, Trächtigkeit und Wurf) können richtig reinhauen.


    Und die Veranlagung kann man nicht wegreden oder durch Futter umgehen. Woran du halt immer drehen kannst, ist die Pflege. Täglich, angenehm aufbauen, gründlich durchführen. Dann hat vieles keine Chance, sich festzusetzen.

  • Die beste Grundlage ist passende Ernährung. Diese Antwort hast Du Dir ja schon selbst gegeben.

    Ja, aber deshalb wundert mich es ja so, dass mein Rüde 5 Jahre in Spanien ohne Zahnstein war, obwohl er dort vermutlich maximal das billigste trockenfutter bekommen hat. Wie passt das zusammen? Klar, viellt wäre BARF für die Zähne besser, aber da mir das nicht möglich ist dachte ich mit recht gutem Nassfutter mache ich nichts falsch... aber offensichtlich nicht.

    Diese Hunde sind nicht auf "hochwertige" Ernährung selektiert. Also viel Fleisch, kein Getreide ... Das ist meistens nix.

  • Also ich hatte ja zwei Vizsla wurden immer beide genau gleich ernährt der eine hatte Zahnstein und der andere nicht.


    Jetzt barfe ich und sowohl der Vizsla als auch der Dalmatiner haben Zahnstein, der Dalmi nicht so schlimm wie der Vizsla aber dennoch. Meine bekommen regelmäßig Knochen und trotzdem. Henry wurde im Oktober Zahnstein entfernt und nach ein paar Wochen ging es schon wieder los, Lukas hatte altersentsprechend nur wenig Zahnstein dann habe ich angefangen täglich mit der lila loves it Zahnpasta zu putzen und bereits nach zwei Wochen waren die Zähne strahlend weiß, der ganze vorhandene Zahnstein weg und bisher auch nichts wieder gekommen. Kann ich nur empfehlen.


    Ich denke es ist wie bei uns Menschen der eine neigt dazu der andere nicht.

  • Die Ernährung beeinflusst auch die Zusammensetzung des Speichels. Also einfach "nur" barfen ist nicht unbedingt die Lösung, die Zusammensetzung des Futters muss auch passen.

  • Ernährung als Faktor kann man vergessen, das sagt dir sicher jeder Zahntierarzt. Der Hauptpunkt ist schlicht Veranlagung.


    Das einzig wirklich Hilfreiche: täglich Zähne putzen. Diverse Mittelchen dazu sind ok, aber der mechanische Abrieb beim Bürsten ist das Wichtigste.


    Und/aber: trotz Putzen können diverse andre Dinge rund um Zähne und Maulhöhle passieren, die die nächste Sanierung dann doch nötig machen.

  • Nachtrag: Futter spielt natürlich eine Rolle, aber anders als Menschen oft vermuten.


    Menschen haben Verdauungsenzyme im Speichel, können also bereits beim Kauen anfangen, Nahrungselemente aufzuspalten. Hunde haben das nicht. Das Aufspalten und die Verdauung von Kohlehydraten (und damit Zucker) beginnt bei ihnen erst deutlich später.


    Das "böse, böse" Getreide oder auch andere Formen von Zucker richten daher in der Regel keinen direkten Schaden an. Daher ist es auch ein Trugschluss, dass der Verzicht auf Kohlehydrate automatisch zum Nachlassen von Zahnstein führt. Logischerweise beeinflusst das Futter aber den gesamten Organismus. Die Flora der Mundhöhle bildet da keine Ausnahme.

    Füttere ich also das "Falsche" für den jeweiligen Hund, (auch wenn das fürchterlich gut gemeint, hochwertig und objektiv betrachtet gesund ist) kann die Zahnsteinbildung steigen.


    ABER: Der Einfluss ist eben dennoch recht begrenzt.


    Teilweise reicht es schon, dass dein Hund ein Medikament bekommt und sonst ändert sich nichts - zack, Zahnstein beginnt, wo vorher nichts war. Und das lässt sich nicht schnell genug oder überhaupt mit dem angepassten Futter abfangen. Manche haben schon welchen, da sind sie noch nicht ausgewachsen. Obwohl da mit dem Futter rumexperimentiert wurde und es in allen anderen Bereichen wunderbar passt. Andere haben mit 15 den ersten Anflug, obwohl das Futter ständig im Laufe des Lebens wechselte :ka:


    Also ja, Futter spielt ne Rolle. Aber das immer noch behauptete: "Es liegt allein/hauptsächlich am Futter :klugscheisser:" - schön wär's... Blöderweise ist dem nicht so. Weder direkt durch den Zucker und vermeintlichen Abrieb noch indirekt durch den veränderten pH-Wert.

  • Als tägliche Routine Zähne kontrollieren einführen und weiche Zahnbeläge täglich wegwischen.

    Ich denke die Zahnoberfläche und die Speichelzusammensetzung fördert oder hindert die Bildung von Zahnstein.

    Ich hatte bei gleicher Ernährung Hunde mit und ohne Zahnstein.

    Irgendwas ohne putzen wirkt nicht, wenn ja, würde ich das auch nehmen und mir das lästige Zähneputzen mir sparen (Spasss!!!)😂

    Ich nutze derzeit beim Hund keine Zahnpasta, nur ein Kosmetiktuch zum Zähne abwischen.

  • Der Hund hatte wahrscheinlich eine Zahnreinigung bevor er zu dir kam. Zumindest oberflächlich. Vermutlich bei der Kastration. Der wird schon auch Zahnstein gehabt haben.


    Am besten ist tägliches putzen. Ich nehme dafür die Virbac zahnpasta. Zusätzlich gibt es noch Platinum Gel. Das ist das einzige was hier bei Zahnstein schon wirklich geholfen hat bei meiner alten Hündin. Ersetzt aber natürlich nicht das putzen

  • Es gibt es auch ein eigenes, fortlaufendes Thema dazu:



    Du bist nicht allein damit, mit diesen Fragen und dem Frust ;-)

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