Wie der Herr, so's Gescherr - Vorurteile und wie ihr damit umgeht

  • Mit großen, schwarzen/dunklen DSH-ähnlichen Hunden wurde immer ein schöner großer Bogen um mich gemacht. Jetzt mit den hellen, schlappohrigen Jagdhunden machen die Leute nicht mehr so einen großen Bogen, das heißt aber nur, dass sie jetzt nahe genug kommen um dumme Kommentare machen zu können, dass ich Zwerg drei große Hunde habe. Ich brauche wieder einen dunkel gewolkten DSH...

    Wenn bei mir wer was gesagt hat wegen 2 oder 3 Hunden, konnte ich immer sagen - sind doch nur drei, der Vierte hatte schon ne Extrarunde. :rolling_on_the_floor_laughing: Das hat die Meisten dann zum Schweigen gebracht.

  • Ich bin Schubladendenkersprüche von Unbekannten gewohnt, nicht nur im Blick auf meine Hunde.

    Ob Anzahl/Rassewahl, Art der Auslastung, ihre Figuren ... mich tangiert das nicht ;)

  • Hier passt "Wie der Herr, so's Gescherr" zumindest insofern, dass sowohl der Hund als auch ich von unseren Mitmenschen in der Regel nicht ernst genommen werden. Und in Kombination gleich dreimal nicht.


    Junge Frau, schick angezogen, geschminkt, mit langen Haaren und langen Nägeln, dazu ein 15 Kilo Plüschhund mit Schlappohren, Kulleraugen und dauerhafter "OH, ist das ein WELPE??"-Optik, das ist halt echt ein Garant für Vorurteile à la "Die hat doch keine Ahnung von echter Hundeerziehung." Weil der Hund schaut ja so nett aus, der kann gar nicht anspruchsvoll in der Erziehung sein. Und wenn das Frauchen mit dem süßen Fratz schon Baustellen hat, dann muss sie ja total inkompetent sein!


    Mich hat das ganz lange arg verunsichert, insbesondere als Ersthundehalterin. Letztendlich hat mir erst meine Erfahrung als Gassigängerin geholfen, da drüber zu stehen. Da hab ich ganz schnell gemerkt, wie viel mehr Kompetenz mir die Leute zuschreiben, nur weil ich nen optisch eindrucksvolleren Hund an der Leine habe - vollkommen unabhängig davon, was für ein easy going Lämmchen das im Gegensatz zu meinem eigenen Hund eigentlich ist.


    Inzwischen versuche ich, dem Ganzen mit Gelassenheit zu begegnen und innerlich die Augen zu verdrehen. Wenn mir irgendein Horst-Jürgen mal wieder erzählt, ich müsse nur mal

    - richtig Grenzen setzen

    - es mal mit nem Leckerli probieren

    - einfach mal Nein sagen

    - konsequent sein

    - mehr Ruhe ausstrahlen

    kann ich nur mehr müde lächeln. Jaja, been there, done that. Danke für die Info und tschüss.


    Richtig ärgern tut es mich nur, wenn ich von scheinbaren Fachleuten so von oben herab behandelt werde. Also Trainern, Tierärzten etc.

    Alles schon vorgekommen, alle wurden eines Besseren belehrt (der Hund hat, was nicht-ernstgenommen-werden betrifft, deutlich weniger Impulskontrolle als ich) und alle waren erstaunt, wie ernst die süße kleine Kröte es dann doch meint.

    In solchen Fällen kann ich mir ein genervtes "Ja, ich weiß, hab ich doch gesagt?!" manchmal nicht ganz verkneifen...

  • dass sowohl der Hund als auch ich von unseren Mitmenschen in der Regel nicht ernst genommen werden.

    Genau so geht es mir hier auch. :verzweifelt:


    Der Hund ist zwar groß aber bunt und durch Erziehung hängt er halt nicht geifernd in der Leine, der KANN doch gar nicht böse sein. :headbash: Wenn der wirklich mal knurrt, heißt es gleich "Ach, das hätte ich jetzt nicht gedacht." :wallbash:


    Dazu noch ne kleine Frau mit leicht verpeilten Gesichtsausdruck, die öfters mal dämlich in der Gegend rum steht, die KANN einfach keine Ahnung haben. :headbash:


    Besonders schön merkt man es, wenn ich mit meinem Mann - fast 2 Meter, lange Haare, breite Schultern, böser Gesichtsausdruck, der bei ihm einfach normal ist :lol:- unterwegs bin. Da gibt es keine bösen Kommentare, keine Diskussionen, es wird sogar seltsam geschaut wenn ICH die Hunde führe und nicht er.


    Tierärzte, Trainer und Co. lernen sehr schnell, dass ich die Regeln bei den Hunden bestimme und nicht mein Mann, der hat da nämlich nichts zu sagen weil er sich damit schlicht und einfach nicht auskennt. Er verweist die Leute dann immer an mich, sorgt regelmäßig für sehr lustige Gesichtsausdrücke. :lol:

  • Ich lasse die Leute (wenn mir denn welche begegnen) auch einfach reden (aber die meisten hauen wie gesagt von alleine ab, wenn sie mich sehen) und denke mir meinen Teil.


    Solange meine Hunde aktuelle (und zukünftige, egal welcher Rasse oder Mix) andere Leute, weder:


    • anspringen,
    • beißen (Menschen)
    • andere Hunde beißen
    • 24/7 bellen


    kümmern mich andere Leute ehrlich gesagt nicht. Das die auch nicht offleash seien sollten (gilt für Ginger und zukünftige Hunde, Sphinx ist außerhalb von Privatgrundstücken ausschließlich angeleint) nicht:


    • ungefragt zu anderen Hunden/Menschen hinrennen dürfen
    • andere Hunde mobben/oder verprügeln dürfen
    • Tiere hetzen und jagen dürfen(mit Ausnahme von Mäusen und Ratten, das sind Schädlinge und bei uns eine wahre Plage

    ist für mich aus reinem Egoismus selbstverständlich (kein Bock auf juristische Auseinandersetzungen wegen den Hunden)

  • Manchmal erlebe ich, dass bei meinen Hunden von dem typischen Kleinhundeklischee (dürfen alles, ziehen an der Leine, sind nicht erzogen, bellen größere Hunde an) ausgegangen wird. Wenn wir an Fremdhunden vorbeigehen ohne dass meine Drei sich aufregen wird gesagt "die bellen ja gar nicht".


    Oder ich lese online (nicht hier), dass kleine Hunde keine richtigen Hunde sind. Ich muss leider zugeben, dass mich das ärgert und dass ich mit meinen drei Kleinhunden beweisen möchte, dass wir das Kleinhundeklischee nicht erfüllen.


    Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass ich ab und zu gefragt werden, ob das "alles meine Hunde sind" und ob ich züchte. Gern auch, ob das Mutter/Vater/Kind oder zumindest Geschwister sind.



    Mal war ich böse und habe die andere Mehrhundehalterin mit drei Hunden nach der Frage, ob meine Hunde Geschwister sind, ebenfalls gefragt, ob ihre Hunde Geschwister sind. Das waren sie natürlich nicht und es war mir auch vorher klar aber warum sollten meine Drei Geschwister sein.


    Und ich habe den Eindruck, dass ich mit drei kleinen Hunden nicht ernst genommen werde. Gerade letzens kommt mir jemand mit einem großen Hund entgegen. Wenn ich weitergegangen wäre dann wären wir direkt ineinander reingelaufen. Ich wechsle also die Feldwegseite und nehme meine Drei an die abgewandte Seite. Der Fremdhund springt bellend in die Leine, meine drei reagieren nicht. Wenn ich weiß, dass mein Hund bei anderen Hunden reagiert dann sorge ich doch dafür, dass wir nicht in Hunde reinlaufen und erwarte das nicht vom anderen Hundehalter.

  • Ich glaube wir kennen euch

    Ich glaube ich erinnere mich jetzt wieder an dich und deinen Minibully. Hab sogar noch Fotos davon, heute Nacht hatte ich sie schon gefunden, jetzt finde ich sie schon wieder nicht mehr. Sobald ich sie wieder habe, stelle ich sie ein. Ist doch der kleine, nicht zu stoppende Wirbelwind, oder? Sie und Rabe hatten Spass an der Mauer bei der Brücke?

  • Naja bischen aufdringlich war dein Rabe schon. :relieved_face: Nicht böse aber etwas sehr triebgesteuert.

    Ich gehe da auch nichtmehr so gern spazieren.

    Nur wenn es nicht so voll ist. Da sind schon sehr aufdringliche und ignorante Hundehalter unterwegs.

    Ausserdem sind wir vor kurzem umgezogen und wohnen jetzt direkt an der Eilenriede..

    Wäre schön wenn du vorher fragen würdest ob du Fotos von meinem Hund einstellen darfst...Das mache ich nämlich wenn dann schon gern selbst.

    Lg

  • ich kann zwischen Entlebucher, Ridgeback und Continental bulldog keinen wirklichen Unterschied feststellen. Vorurteile habe ich bis auf hier im Forum noch keine bekommen.


    Der Entlebucher ist extrem mitteilungsbedürftig gewesen, da hätte ich eigentlich öfters mit einem Kommentar gerechnet aber nie bekommen.


    Mit dem Conti werde ich wesentlich häufiger angequatscht, ausschließlich positiv und meist eine Verwechslung mit nem Boxer vorangehend.


    Der Ridgeback ist der "einfachste" von den drei, für den wechselt leider keiner vorher die Straßenseite für uns :)

    Vielleicht sollte ich böser gucken? :)


    Wenn ich das ganze mal auf mich ummünze habe ich für sowas auch ga keine Zeit. Wenn mir jemand entgegen kommt registriere ich erstmal nur mit oder ohne Hund? Dann mit oder ohne Leine? Das passiert schon auf größt mögliche Distanz, was das für eine Rasse ist kann ich da meist ga nicht erkennen. Mehr interessiert mich in dem Moment dann aber auch nicht. Weil dann habe ich eigentlich sofort wieder meinen Hund im Blick, nehme ihn auf die abgewandte Seite und beobachte meinen Hund um frühst möglich eingreifen zu können falls er mal nicht so reagiert wie ich das möchte.

    Wenn wir uns passieren und auf gleicher höhe sind werfe ich einen flüchtigen Blick rüber und grüße freundlich, wann soll ich da noch mit Vorurteilen um mich werfen? :)

    Wobei, wenn der kleine Pinscher kommt und uns mal wieder auffressen will, kommt mir gerne ein "wir sind doch ganz lieb" über die Lippen. Was aber immer auch positiv aufgenommen wird.


    Schon irre wie unterschiedlich sich das hier scheinbar verhält.

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