Hundefreilauffläche - was ist das? Wozu ist sie da?

  • Begrenze ich diesen freien Kontakt nur auf eine geringe, ausgewählte Zahl an Kontakten lernt der Hund auch nur das Sozialverhalten dieser geringen, ausgewählten Zahl.

    Ne mein Hase. Würde ich den Kontakt nicht begrenzen, wäre mein Kleinhund schon längst tot. Sorry, hänge ein wenig an meinem Hund.

    Außerdem widersprichst du dir selbst, du lässt ja selbst deinen Aussagen nach nicht jeden Hund zu deinem. Deiner Argumentation nach, beschränkst du ja das Sozialverhalten deines Hundes. Aber das kann ja gar nicht sein, weil solche Probleme habt ihr ja nicht auf deiner wundervollen Wiese

    Auch im restlichen Kommentar ein Widerspruch nach dem nächsten. Herrlich <3

  • Bei dem angeführten Auszug von Feddersen-Petersen sehe ich einige Punkte kritisch:


    - 1997: Vor 28 Jahren war die Welt (zumindest bei mir) unter anderem in Bezug auf die Hundedichte eine andere. Heute stell ich mich draußen hin und meine Hunde haben in einer Stunde mehr Fremdhundekontakt als früher im Monat. Qualitativ besser oder wertvoll für die Hunde ist der mitnichten. Unter anderem, weil sich viele Hunde aufführen wie offene Hose und das als normal oder "spielen sie nich toll" interpretiert wird. Da ist also meiner Erfahrung nach jetzt deutlich mehr Auswahl gefragt, als es vor fast 30 Jahren der Fall war.

    - entscheidend ist die Art des Leinenspaziergangs: Ob ich im Stechschritt oder im Schneckentempo laufe, dem Hund mein Tempo aufzwinge, die Länge der Leine, mich nach dem Hund richte usw. macht alles einen ordentlichen Unterschied. Wird auch angedeutet, geht aber unter und läuft auf die böse, böse Leine hinaus, die alles verhindert.

    - bezieht sich das auf Einzelhunde vor fast 30 Jahren: Ich kenne verdammt viele Hunde, die in leinenpflichtigen Gebieten (und ungesicherten Bereichen) ausschließlich an der Leine laufen und noch nie eine Hundewiese oder ein gut besuchtes Freilaufgebiet gesehen haben. Dafür haben sie Welpenstunden, -spielstunden und -treffen, HuTa, vermehrte Mehrhundehaltung, Social Walks, Treffen mit festen Hundefreunden, Treffen auf angemieteten Plätzen, Hundeschule mit Freizeit nebst den Kursen.... Gab es meines Wissens nach damals nicht in dem Ausmaß. Macht aber einen gewaltigen Unterschied in der Betrachtung, wie notwendig es jetzt ist, Fremdhundekontakte und Leinenlosigkeit in "öffentlichen" Bereichen als Notwendigkeit darzustellen.

  • Und das wird er auch sowieso nicht, egal wie man Hunde dran gewöhnen will. Meiner wird zum Beispiel immer die in seine Augen Unhöflichkeit der Retriever verabscheuen, obwohl er die seit Welpe an kennt.

    Oh ja - das fand wohl auch der RR-Rüde, der unangeleint, die Rufe seiner Halterin völlig ignorierend, zu meinen stehenden (weil von mir gestoppten) Hunden angetrabt kam, den vordersten (Leifur) kurz inspizierte (der NICHTS machte, nur still stehen blieb) - um dann völlig aus dem Nichts auf ihn loszugehen.


    Ich verbuche das unter "Dominanz-Profilneurose", und weil diese plötzlichen Angriffe aus dem Nichts schon mehrfach vorkamen mit ausgewachsenen RR-Rüden - davon 2, die meine eigentlich schon als Jungspund kennen gelernt hatten und da noch gut miteinander klarkamen- gehe ich RR-Rüden jetzt immer aus dem Weg.


    Btw.: Du warst doch diejenige, die sich über die große Sozialverträglichkeit ihres Hundes als er noch nicht erwachsen war gefreut hat, und jegliche Hinweise, dass sich das durchaus ändern kann wenn er erwachsen war, abgetan hat :hust:


    aber klar ... er ist ja immer noch total sozialverträglich, und hoch-sozialkompetent ... nur nicht mit allen, und vor Allem nicht mit Rüden, nicht wahr?


    :lachtot:

  • Zu deinem Fehlschluss folgendes:

    Fehlschluss finde ich das komplett falsche Wort.


    Das eine schließt doch das andere nicht aus.

    Es gibt da doch noch einiges dazwischen, zwischen "Leinenknast" ( ich liebe den Ausdruck!) und wildem Gerenne und Gemobbe.


    Ich denke jeder (oder die meisten) HH wissen, was ihr Hund will, aushält und verarbeiten kann.


    Wenn ich nicht zwei so vollkommen unterschiedliche Hundetypen gehabt hätte, würde ich auch immer noch denken, so, wie sich viele Retriever und Labbis verhalten, ist normal.


    Wilma hat mich eines Besseren belehrt.


    Sie hat weder Verhaltensfehlentwicklungen und kommt super mit jedem Hund zurecht, trotzdem würde sie jeden Hund links liegen lassen, um mit mir zusammen zu sein.

  • ....oder ich beschränke hündische Kontakte auf Kompatibles.


    Ich frag mich ernsthaft, wozu (meine) Hunde mit Hinz und Kunz kompatibel sein müssen.

    Und das wird er auch sowieso nicht, egal wie man Hunde dran gewöhnen will. Meiner wird zum Beispiel immer die in seine Augen Unhöflichkeit der Retriever verabscheuen, obwohl er die seit Welpe an kennt.


    Der Collie reagiert auf Retriever etwas irritiert und abwartend, wenn sie denn WIRKLICH nett sind und das sind beileibe nicht alle, dann findet er das körperliche mega. Und wenn die noch mit ihm rennen, ist die Welt in Ordnung.

    Dem Zwerg entgleisen die Gesichtszüge, wenn er einen Retriever sieht. Und das zu recht. Er ist klein, wiegt knappe 10kg, hat ne kaputte Halswirbelsäule und das letzte was er braucht ist ein Hallosager, der ihn freundschaftlich vom Weg bombt. Das weiß ich und das weiß er. Treffe ich solche Hunde (seit unserem Umzug glücklicherweise nicht mehr), schicke ich den Collie Hallo sagen und den Abfangjäger spielen und klemme den Sheltie unter den Arm. Weil es nicht funktioniert, dass diese Hunde ran gerufen werden, denn sie sind ja so nett. Meine Erfahrungen aus über 20 Jahren Auslaufgebiet.

  • schicke ich den Collie Hallo sagen und den Abfangjäger spielen

    Mit anderen Worten: Du hetzt deinen Hund auf andere?

    Nö, tue ich nicht. Mit Vorschicken meine ich, dass er "Hallo" sagen darf in Deiner Welt. Dem schon in uns rein rennenden Hund. Verständlicher?

    Ist der kommende Hund deutlich unfreundlich, blocke ich ihn soweit mir möglich und der Collie rennt dann eh hinter mich. Der ist nämlich alles, aber bestimmt kein Held.

  • Mein Hund ist nur zu Hunden "doof", die doof zu ihm waren/sind. Sind halt paarmal plumpe Retriever in ihn reingerannt, ist der Ofen jetzt aus, haben ihn zweimal Goldies angegriffen (ja, so ganz "nette" Rüden, die Nullkommanull gehört haben), kann er jetzt nicht mehr leiden. Tja, finde den Fehler.

    Aber um fair zu sein, Aussies kann er auch nicht leiden. Ansonsten spiegelt er nur das Verhalten des anderen Hundes. Nachdrücklich und auf Ridgeback-Art.

    Vielleicht siehst du deine Hunde auch nie von vorn und dir entgehen subtile Drohungen, die andere Hunde durchaus wahrnehmen und RR lassen sich halt nicht gern dumm kommen. Ach ja, mein Hund darf keinesfalls zu Hunden Hallo sagen gehen, nur dass du das richtig verstehst. Ausnahme ist, wir kennen uns und ich weiß das geht klar.

  • Vor 28 Jahren war die Welt (zumindest bei mir) unter anderem in Bezug auf die Hundedichte eine andere.

    Umso wichtiger, das Hunde vom Welpenalter an daran gewöhnt werden, um überhaupt die Chance zu bekommen sich angemessen zu verhalten.

  • Hunde sind hochsoziale Lebewesen, das ist in ihrer ART begründet.

    Innerhalb ihres Sozialverbandes.
    NICHT automatisch gegenüber jedem zufällig entgegenkommenden Hund.
    Dass Hunde auch außerhalb Freundschaften schließen können und oft tun, bestreite ich übrigens überhaupt nicht! Aber die Annahme, dass Hunde aus Prinzip mit jedem oder den meisten fremden Artgenossen in (positive) Interaktion treten wollen, ist schlichtweg falsch.
    Mag für einzelne Hunde oder tendenziell bestimmte Rassen zutreffen, ist aber nicht per se eine Eigenschaft der Art Hund.
    Und genauso wenig ist es unnatürlich, wenn Hunde fremde Artgenossen uninteressant bis unangenehm finden.
    Lies dich einfach ein bisschen in Verhaltensbiologie ein.
    Oder kontaktiere mal Frau Dorit Feddersen Petersen, und frag sie mal, ob sie der Meinung ist, dass es normal sei, dass Hunde grundsätzlich ständig mit fremden Hunden in freundliche Interaktion / Spiel treten wollen.
    Ich kann mir ihre Antwort schon vorstellen.

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