Mein Welpe wurde „angegriffen“
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Hallo zusammen,
ich muss das grade irgendwo runterschreiben, weil ich noch ziemlich aufgelöst bin. Ich will einfach Rat und Erfahrungen dazu hören.
Ich war grade mit meiner fast 5 Monate alten Hündin Nyx spazieren. Da der Rückruf noch nicht zu 100% sitzt und sie zb gerne Fahrrädern hinterher läuft, ist sie an einer 10m Schleppleine.
Wir trafen erst einen freundlichen jungen Golden-Retriever, der komplett frei war. Die Schleppleine soll ja Freigang simulieren aber im Notfall absichern, daher lass ich da auch ganz normal Hundekontakt zu (an der kurzen Leine lasse ich den nicht zu). Die zwei haben toll gespielt, soweit ich das beurteilen kann auch echtes Spiel und kein Fiddeln oderso. Alles super. Das soll als Beispiel zeigen, wie es normal abläuft.
Dann ging es weiter. Nach einer kurzen Spiel- und Trainingseinheit mit mir auf der Wiese haben wir uns auf dem Heimweg gemacht. Da trafen wir einen weiteren Rüden, der selbst auch an einer Schleppleine war. Die Besitzerin rief von weitem schon, ob meine ein Weibchen ist. Da hätten bei mir schon die Alarmglocken läuten sollen, dass der Hund jetzt nicht super verträglich ist, wenn er wohl was gegen Rüden hat. Ich bejahte, fragte ob der verträglich ist, sie meinte bei Weibchen kein Problem und wir ließen die zwei näher kommen. Der andere Rüde legte sich dann ab und fixierte richtig. Ich hab das auch erkannt, offen so gesagt „der fixiert aber ganz schön, das ist eigentlich kein freundliches Verhalten“. Ich gebe mir daher auch Mitschuld für das Ganze. Ich weiß ich hätte da schon abbrechen und meine Hündin schützen sollen, indem ich keinen Kontakt zulasse. Ich kenne aber einen anderen Hund, der leider auch so fixiert, aber dann bei Weibchen sehr freundlich ist, auch wenn er bisschen auf dicke Hose macht. Wohl deshalb hab ich nicht sofort reagiert. Ändert aber ja nichts dran, dass es schlechtes, unfreundliches Verhalten unter Hunden ist, zumal der andere ein Fremdhund für uns war. Dann ging aber alles ganz schnell. Der Rüde ist vorgeprescht, die Schleppleine hatte genug Luft und er fall meinen Welpen an. Es gab ein richtiges Gerangel, meine hat die ganze Zeit gequickt wie verrückt und sich gewehrt. Ich bin sofort dazwischen (ja kann gefährlich werden, aber sorry, der nimmt grade meinen 5 Monate alten Welpen auseinander, ich will für sie einstehen!) Ich habe dann auch was abbekommen. Ob das von meiner oder dem Fremdhund stammt, kann ich nicht sagen. Ist aber auch nur ein oberflächlicher Kratzer. Um das ganze abzukürzen, augenscheinlich ist meine Nyx nicht verletzt, es war wohl eher so ein typisches Fertigmachen ohne richtig fest zuzubeißen. Aber ich mache mir Sorgen wie sie diese schlechte Erfahrung jetzt verarbeitet. Am Samstag haben wir eine Schnupperstunde bei einer neuen Trainerin, aber ich will natürlich jetzt irgendwie eine Antwort. Kann sie davon ernsthaften Schaden davon getragen haben? Hat sie viel Vertrauen in mich verloren, weil ich das zugelassen habe? Ich habe danach noch mit der Frau diskutiert, sodass meine Nyx noch eine Weile eng bei mir stand, während der andere Hund etwa 5 Meter weit weg rumstand. Ich hab meine danach nicht betüddelt oder so, aber geschaut ob sie was hat und es natürlich zugelassen, dass sie ganz eng bei mir steht. Sie war ja komplett verunsichert. Während der Diskussion mit der Frau hat sie noch immer mal gefiept, soweit ich das mitbekommen habe. Wir haben danach auf dem Heimweg keinen Hund mehr getroffen. Ich bin besorgt, wie die nächste Hundebegegnung ablaufen wird und ob sie jetzt Angstaggression zeigt.
Wie gesagt bin ich ziemlich aufgewühlt und hätte gerne eure Einschätzung gehört oder Erfahrungen, ob ein Hund nach so einer Begegnung direkt eine Verhaltensänderung gezeigt hat oÄ.
Ich sagte schon ich habe nicht schnell genug reagiert und das Ganze abgebrochen, mich nimmt das grade sehr mit, also seid wenn möglich extra lieb in der Formulierung bei Kritik gegen mich Ich höre aber trotzdem gerne Tipps.
Ich gebe mir so Mühe bei ihrer Ausbildung und Sozialisierung und wollte grade im Welpenalter solche schlimmen Erfahrungen vermeiden. Dass es auch so Hunde gibt, sollte sie vielleicht mal als erwachsener, gefestigter Hund lernen, aber nicht so. In Zukunft werde ich bei Hunden mit so erkennbar unfreundlichem Verhalten natürlich einen großen Bogen machen..
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Dumme Sache.
Ob das Auswirkungen uf das Verhalten deines Hundes haben wird, kann man pauschal nicht sagen. Es gibt welche, die das einfach abschütteln können und auf die Erfahrungen aus vorausgegangenen positiven und neutralen Begegnungen zurückgreifen bei künftigen Begegnungen und es gibt welche, bei denen solche Zwischenfälle massive Spuren im Verhalten hinterlassen.
Da hilft es jetzt nur beobachten und in der nächsten Zeit engmaschig managen. Sprich nur Begegnungen mit Hunden zulassen, die du kennst und bei denen du weißt, dass es zu keinen weiteren schlechten Erfahrungen kommen wird. Da kannst du dann gut abschätzen, wie dein Hund sich verhält.
Ich bin ja generell kein Freund von Hundekontakt bei diesen Zufallsbegegnungen, einfach weil es bei fremden Hunden schwer einschätzbar ist, ob da was kippen könnte und in wie weit der andere Hundehalter genug Hundeverstand und sein Hund genug Erziehung haben, um im Notfall frühzeitig eingreifen zu können.
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Och man das tut mir leid. Meine Daisy hatte im ähnlichen Alter auch ne blöde Erfahrung mit einem anderen Hund. Bei ihr ist das in Panik geendet, sie ist aber grds. ne ängstliche Hündin. Wie das bei deiner ist, kann man so nicht sagen. Kann auch sein, dass die das beim nächsten Hund wieder vergessen hat. Ich persönlich finde Fremdhundkontakt genau aus solchen Gründen blöd. Manchmal zeigen Fremdhunde so ein Verhalten auch erst kurz vor knapp.
Dir selbst die Schuld geben hilft dir nicht aber du kannst draus lernen, was du ja schon tust. Ich finde deinen ganzen Kommentar auch sehr sachlich reflektiert, obwohl es so ne emotionale Erfahrung ist.
Wenn ich jetzt in deiner Situation wäre, würde ich keinen Fremdhundkontakt mehr zu lassen sondern nur mit bekannten Hunden, die wirklich friedlich sind. Gerade in diesem Alter, gerade nach der Erfahrung.
Aber für den Fall, dass sie Angst entwickelt hat: ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass man das wieder kitten kann. Meine Hündin hat inzwischen völlig Vertrauen zu mir, dass ich sie schütze und andere Hunde sind heute fast kein Problem mehr. Unsere Beziehung ist durch das intensive Training sogar besser geworden. ALso es ist nicht so hoffnungslos, wie es erst scheint.
vor 2/2,5 Jahren hätte ich nie gedacht, dass Daisy jemals wieder entspannt ist. Heute, wenn sie ansprechbar ist oder sogar von selbst friedlichen Kontakt zu großen Hunden sucht(zB beim Social Walk), macht das einfach nur glücklich und Trainer und ich grinsen uns an
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Oh je, das tut mir leid!
Ich möchte dich aber beruhigen. Sowas ist mehr als überflüssig und ärgerlich, aber oftmals sehr gut "korrigierbar", vor allem, weil ja nichts Schlimmeres (iSv Verletzungen) passiert ist. Die Unsicherheit kannst Du Nyx nehmen, indem ihr möglichst kurzfristig wieder Hundebegegnungen habt. Allerdings (das ist meine persönliche Meinung - so mache ich es), würde ich mit ihr erstmal angeleint nur an anderen Hunden vorbei gehen (oder vorbeigehen lassen). Kein Kontakt. Gewünschtes Verhalten belohnen und erst wenn Du merkst, dass sie sich wieder entspannt bei Hundesichtungen, dann mit gut bekannten Hunden Kontakt zulassen.
Wenn das Treffen mit der Trainerin in einer Hundeschule o.ä. stattfindet, hast Du sicher auch dort noch gute Gelegenheiten.
Vielleicht, das liegt ja auch am jeweiligen Charakter, merkst Du aber auch morgen schon, dass sie das gut weggesteckt hat und weiterhin fröhlich auf andere Hunde reagiert. Sie ist ja kein Welpe mehr und manche Hunde (ich hab hier gerade so einen) sind da nicht so schockiert, wie man selbst in dem Moment.
Alles Gute Euch beiden 🍀
Kleine Ergänzung: Kontakt an Schleppleinen würd ich gar nicht zulassen. Das Leinengeschleuder erhöht das Verletzungsrisiko.
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Das ist sicher Charaktersache. Manche Hunde schütteln das sofort ab, bei manchen verursacht es wirklich Schaden. Aber normalerweise kann man da gut gegenarbeiten. Bei meiner sehr ängstlichen Hündin ist sowas in der Junghundezeit mehrfach passiert und hatte kurzfristig heftige Auswirkungen. Trotzdem wurde sie im Endeffekt meine Assistenzhündin und konnte sich problemlos unter anderen Hunden bewegen. Sie fand die zwar überflüssig, aber war nicht ängstlich.
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Danke Euch allen für die Antworten, lieben Worte und Tipps. Ich habe mich jetzt schon mehr beruhigt, trotzdem nagt es an mir, dass ich da so falsch entschieden habe.
Ich werde die Tipps umsetzen, erstmal ruhig an anderen vorbeilaufen und ihr Verhalten beobachten. Kontakt nur zu bekannten freundlichen Hunden zu lassen. Leider kennen wir bislang nur zwei tolle Hunde, die sehen wir vielleicht je einmal die Woche und den einen auch nur an der kurzen Leine, weil er einen starken Jagdtrieb hat.
Hier in der Gegend gibt es leider viele Pöbler, die schon von weiter weg bei Sichtkontakt anfangen zu kläffen und in die Leine zu springen. Auch der örtliche Hundeverein, bei dem wir zu den Freispielgruppen gehen, sagt mir noch nicht ganz zu. Da wird viel gehetzt anstatt wirklich ausgeglichen gespielt. Nyx ist da die meiste Zeit mit „nein so möchte ich das nicht“-Sagen beschäftigt, statt mit richtigem Spielen, jedenfalls meiner Einschätzung nach. Klar, sie lernt da gut „Nein“ zu sagen, aber mich würds mehr freuen wenn sie mal sorgenfrei Spielen kann.
Es ist manchmal so schade, man möchte seinen Hund gut sozialisieren und findet aber nur unausgeglichene Hunde, die selbst Probleme haben. Der Golden-Retriever von heute war da mal ein echter Lichtblick, sehr freundlich und vorsichtig und hatte Bock, mit ihr zu spielen.
Die Stunde am Samstag ist sowieso eine Gruppenstunde, dh da werd ich auch nochmal sehen, wie sie sich bei den anderen Teilnehmern verhält und hab dann gleich eine Trainerin da.
Danke euch nochmal und
drückt bitte die Daumen, dass die Kleine das einfach wegsteckt.
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Skyler hat sowas zum Glück auch immer gleich weggesteckt. Ich gehe mit ihm morgens immer in einem Wald wo wir uns alle untereinander kennen. Das ist wirklich ein Glücksfall: wir haben eine WhatsApp Gruppe mit über 150 Mitgliedern und alle Hunde sind in Ordnung. Gebe ich woanders hin bin ich vorsichtig und vermeide Komtakt. Skyler hat genug Freunde und warum bei einem kleineren Hund unnötig ein Risiko eingehen.
Ich würde mir erst mal keine großen Gedanken machen. Du kannst deinen Hund nie 100%ig schützen selbst bei unseren Kindern müssen wir mit Risiken im Leben leben. Bleibe erst mal positiv. Entweder er schüttelt es ab und wenn nicht wäre es irgendwann sowieso mal passiert.
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Kontakt nur zu bekannten freundlichen Hunden zu lassen. Leider kennen wir bislang nur zwei tolle Hunde, die sehen wir vielleicht je einmal die Woche und den einen auch nur an der kurzen Leine, weil er einen starken Jagdtrieb hat.
Sowas ist doch Gold wert. Gerade von diesen Spaziergängen an kurzer Leine haben meine Hunde sehr profitiert. Wenig drekte Interaktion, dafür entspanntes Nebeneinanderheragieren.
Dadurch haben sie gelernt, anderer Hund heisst nicht drauflosbollern.
Ich würde mich mit den freundlichen Hunden häufiger verabreden und solche ruhigen gemeinsamen Spaziergänge fördern.
Und an der Schlepp würde ich gar keinen Kontakt insbesondere Rumzocken zulassen, da ist einfach die Verletzungsgefahr für Hund und Mensch riesig.
Ansonsten drücke ich natürlich die Daumen.
Mit meinem Rüden hatte ich viele blöde Begegnungen, der konnte dennoch später friedlich mit anderen Hunden und in der Gruppe mitlaufen, ohne Rumbollern. Die machen halt einfach jeder ihr Ding und klar findet auch da eine Menge nicht so direkt zu bemerkender Interaktion statt. Miteinander bedeutet nicht, sich gegenseitig jagen, umbollern...Da haben die auch nix von.
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Kleiner Tipp noch für Samstag: wenn du ein ungutes Gefühl hast, nimm deinen Hund da raus. Auch, wenn Trainer oder andere drum herum blöd werden. Du musst den Hund nicht durch eine Situation zwingen nur, weil TrainerIn sagt passt schon. Nicht, dass ich da was unterstelle nur einfach, dass du weißt, wenn dein Bauch sagt ne das ist nicht gut: hör darauf.
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Ich hatte eine ähnliche Situation mit Kuma, auch im ähnlichen Alter. Er hat das leider nicht gut weggesteckt und war auch in der Zukunft sehr unsicher bei Hundebegegnungen schon bei Sichtkontakt. Wie Nyx das wegsteckt ist eine reine Charaktersache. Bei manchen wirkt sich ein doofes Erlebnis auf das Verhalten aus, bei anderen nicht.
Ich habe mir daraus mitgenommen, das meine Hunde nur noch Hundekontakt zu Hunden haben die ich kenne und einschätzen kann. Fremdhundekontakt gibt es bei uns gar nicht.
Falls Nyx Unsicherheiten zeigen sollte, würde ich wenn ich du wäre, keine Fremdhundekontakte mehr zulassen und in der Hundeschule die Trainer mal nach Hund-Menschteams fragen, deren Hunde andere Hunde gut ignorieren und mit denen Spazieren gehen könnte. Einfach damit Hund merkt es passiert nichts und da wieder Selbstsicherheit aufbaut.
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